Wikimedia: Aus Zedler-Medaille wird Zedler-Preis

Gestern Abend wurde am Blog von Wikimedia Deutschland der „Zedler-Preis für freies Wissen“ als Nachfolger für die bislang vergebene Zedler-Medaille ausgelobt. Letztere sollte vor allem Wissenschaftler zum Schreiben von Wikipedia-Artikeln motivieren. Ein Ziel, das mehr schlecht als recht erreicht wurde. Der neue Preis ist deshalb gleich in mehrfacher hinsicht breiter aufgestellt und adressiert nicht mehr nur (potentielle) Wikipedia-Autoren. Konkret gibt es Preise in drei Kategorien zu vergeben:

  • I. Wikipedia-Artikel des Jahres: Welcher Wikipedia-Artikel begeisterte 2011 am meisten? Exzellent oderLesenswert ist hier nicht zwingende Voraussetzung; Qualität ist nicht das einzige Kriterium, es kann auch der repräsentativste, skurrilste oder “wichtigste” Artikel ausgezeichnet werden.
  • II. Community-Projekt des Jahres: Welches Projekt im Wikimedia-Universum hat 2011 am meisten dazu beigetragen, Menschen zu befähigen, direkt oder indirekt Inhalte für die Wikimedia-Projekte zu schaffen. Hier sind Projekte gefragt, bei denen mehrere Leute gezielt zusammen an einer gemeinsamen Sache arbeiten. Denkbar sind z.B. Veranstaltungen, Wettbewerbe, Digitalisierungsprojekte oder Redaktionsaktivitäten, die Wikipedia und den Schwesterprojekten zugute kommen.
  • III. Projekt des Jahres (extern): Diese Kategorie ist zunächst sehr offen gehalten und richtet sich an Projekte außerhalb des Wikimedia-Universums. Wir suchen Projekte, die der Erstellung, Verbesserung und Verbreitung Freien Wissens dienen und die sich z.B. durch Einzigartigkeit, Originalität, Engagement und Wirkung auszeichnen. Kandidaten sind hier z.B. Schulungsprogramme, Aufklärungsarbeit, Entwicklerprojekte oder Veranstaltungen, die nicht direkt mit dem Wikiversum in Verbindung stehen. (Wir suchen außerdem noch einen hübscheren Titel für diese Kategorie. Ideen?)
Vorschläge für Preisträger können entweder direkt auf einer Wikiseite oder mittels Online-Formular eingereicht werden.
Zur Klarstellung: Der „Zedler-Preis für freies Wissen“ ist nicht zu verwechseln mit dem „Wissenswert-Wettbewerb“, bei dem zukünftige Projekte gefördert werden. Für diesen Wettbewerb ist gestern die Vorschlagsfrist abgelaufen und es wurden insgesamt 50 Projektideen eingereicht.

8 Ergänzungen

  1. Ich schlage vor, den Preis wegen fehlender Relevanz zu löschen. Eine Unterstützung und Mitarbeit bei der deutschen Wikipedia wird einem ja freundlicherweise direkt wieder ausgetrieben, wenn man erlebt wie mit neuen Autoren umgegangen wird. Traurig.

    1. Stellt sich die Frage, ob das zum Ritual werdende Gemeckere über unfreundliche Behandlung und Gelösche in der Wikipedia zur self-fulfilling prophecy wird? Ich schlage vor, jeder der sich darüber beschwert, postet auch 1) gleich ein konkretes Beispiel, das er selbst erlebt hat und 2) konstruktive Verbesserungsvorschläge.

      1. Komisch, die Relevanzdebatte war auch mein erster Gedanke. Vielleicht sollte man mal bei den deutschen Wikipediahauptmachern darüber nachdenken, wieso das auch mein erster Gedanke war? Und was man gegen diesen Eindruck tatsächlich tun kann – außer beleidigt zu kommentieren?

        Schonmal gehört, dass der Wurm dem Fisch und nicht dem Angler schmecken muss?

      2. Und: Ich bin kein Huhn und kann kein Ei legen. Dennoch erkenne ich, wenn eines faul ist.

        Die Replik mit „konstruktive Verbesserungsvorschläge“ kann man sich also schenken.

      3. Wobei es ja auch nicht so ist als hätte es noch keine Verbesserungsvorschläge gegeben. Soweit ich das gesehen habe wird aber Kritik, auch konstruktive, gerne abgebügelt.

        Und es gib ja zum Teil schon Regeln, die für eine Verbesserung sorgen würden – wenn sie von den Administratoren den durchgesetzt werden würden. Z.B. die Regel, dass man eine gewisse Zeitspanne warten soll bevor man für neuerstellte Artikel einen Löshantrag stellt. Als ich das letzte mal die Löschseiten gelesen habe hat sich da keine Sau drum gekümmmert. Aber die Administratoren sind eh ein eigenes, trauriges Kapitel.

        Wobei ich selbst ja die Mehrheit der Löschanträge für gerechtfertigt halte, aber das ändert nichts daran dass da immer wieder Exzesse geschehen.

  2. Man könnte auch einen Preis ausloben für die gekonnteste Beleidigung eines gut vernetzten Wikipedianers, die dann mit maximal 2 Stunden Sperre geahndet wird.

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