Mülltrennen im Netz: Was ist digitaler Umweltschutz?

In der Berliner Gazette hat Leonard Dobusch aufgeschrieben, was digitaler Umweltschutz ist: Mülltrennen im Netz: Was ist digitaler Umweltschutz? Einen Kurzvortrag zum Thema hatte er auf dem ersten netzpolitischen Abend des Digitale Gesellschaft e.V. gehalten.

Der größte Unterschied zur klassischen Umweltschutzbewegung ist deshalb wohl jener, dass die verschiedenen Teilbewegungen noch sehr selten in ihrer Gesamtheit als digitale Umweltschutzbewegung adressiert werden. Es fehlt das „Master-Frame“, das auch innerhalb der einzelnen Bewegungen als gemeinsame thematische Klammer akzeptiert ist. Und hier liegt wohl auch die größte Schwäche im Begriff digitaler Umweltschutz: er ist erklärungsbedürftig. Im Gegensatz zu Alternativen wie beispielsweise „Access to Knoweldge“ (A2K) oder „Free Culture Movement“ ist er aber zumindest allgemein genug, um die bereits existierende Vielfalt an Themen und Akteuren zu fassen.

5 Ergänzungen

  1. Ich verstehe ja gut warum es das macht, aber irgendwie ist es nicht mehr als „Bewegungen müssen sich vereinigen“ Gerede.

    Umweltschutz hat als zentrales Ziel uns in unserem Ökosystem am Leben zu halten, welches wir gerade selber gezielt kaputt machen.

    Internetschutz hat als zentrales Ziel, dass man über alles und besonders aber auch über „wir machen uns gerade selbst kaputt“ unzensiert und auch ohne fadenscheinige Urheberrechtsklagen reden kann — in der Hoffnung auf Änderung.

    Das gemeinsame Ziel ist die Freiheit des Internets und der Schutz der intimen Bürgerdaten.

    Mit Mülltrennung hat das nichts zu tun (Mist Symbobild). Der Artikel ist für mich nicht wirklich auffindbar (404) — ich halte mich an das hier zitierte.

    Die Geschichte der digitalen und grünen Bewegungen sind kompliziert, aber durchaus nachvollziehbar. Besonders lustig: Atom (war früher mal bei den Ökos durchaus eine Lösung) oder Datenschutz und Kopie (war früher mal Mittel des Bürgers gegen den Staat …).

  2. Stelle gerade fest im Artikel selbst falsch verlinkt wird, die Seite ist der Artikel. Denke aber immer noch, dass:

    „Das gemeinsame Ziel ist die Freiheit des Internets und der Schutz der intimen Bürgerdaten.“

    von den meisten Bewegungen als Ziel erkannt werden kann.

    Freiheit des Internets umfasst: Freie Software, offene Protokolle/Schnittstellen, Kein DPI, NetN …

    Intime Bürgerdaten umfasst: Datenschutz, keine RIesendatensammlungen von Bürgerdaten bei Privaten, kein Tracking …

    Als positive Formulierung sollte man noch den Zugang zu allen staatlichen Daten hervorheben (OpenData) sowie Auskunftsrechte von Bürgern gegen über Staat und ggf. auch Privaten (IFG, etc.)

  3. Oh je, noch eine unsinnige Metapher. Mülltrennen, Umweltschutz, was bedeutet das im Netz? Garnichts. Das ist genau so verrückt wie die Datenautobahn und der Internetführerschein.

    Natürlich kann mit viel Aufwand alles so umgebaut werden, dass es in irgendwelche Metaphern passt. Ich hoffe jedoch, dass das nicht geschehen wird.

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