Bei einem Titel wie „Ausgespäht und abgezockt – wie gefährlich ist das Internet?“ ist klar, worum es geht: Eine Podiumsdiskussion im Fernsehen. Bei Maybritt Illner geht es heute ab 22:15 Uhr um Datenschutz, soziale Netzwerke und wahrscheinlich all das Böse im Internet. Im Ankündigungstext gibts dann auch Stilblüten wie:
„Doch alles, was wir im Internet tun, hinterlässt Spuren. Und für die interessieren sich Kriminelle genauso wie Politiker und natürlich Unternehmen wie Microsoft, Apple, Yahoo oder Google. Wie gefährlich ist das Internet? Macht es uns dumm? Zerstört es unsere Denk- und Kommunikationsfähigkeit, wenn wir mit Freunden nur noch chatten, statt mit ihnen einfach zu reden? “
Eingeladen sind:
* llse Aigner (CSU), Bundesverbraucherschutzministerin
* Kay Oberbeck, Google, Unternehmenssprecher für Nord- und Zentraleuropa
* Frank Schirrmacher, Herausgeber Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Internet-Kritiker, Autor u.a. „Payback“
* Constanze Kurz, Sprecherin Chaos Computer Club
* Andrea Kiewel, Moderatorin ZDF-Fernsehgarten
* Am Pult: Ibrahim Evsan, Unternehmensgründer, Buchautor und Experte für soziale Netzwerke
Und ich überlege immer noch, was die Rolle von Andrea Kiewel in dieser Diskussion sein soll – vermutlich irgendwas zwischen Betroffene und Mutter, oder so.
Mal schauen, welches Unternehmen sie heute preist, dann wissen wir es. :-)
Aber sehen wir es positiv, die hat auch nicht weniger Ahnung als Aigner und Schirrmacher. Das geht nämlich gar nicht.
Zumindest können wir schon ahnen, wer in der Runde der Prügelknabe sein wird (bzw. mein Tip ist Kay Oberbeck von Google)
RT @romelu: Hier schon mal zur Sendungseinstimmung Illner-Interview mit Frank Schirrmacher #illner http://bit.ly/ain6NW
Man sollte sich ja eig. freuen, dass die Debatte auch mal das ZDF erreicht hat. Aber bei diesen kompetenten Gästen – warten wir mal ab, wird wahrscheinlich wieder auf das hinauslaufen, auf das es immer hinaus läuft.
Wer möchte, kann übrigens ab 23:15 mit Constanze Kurz chatten.
http://maybritillner.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,7001578,00.html
„Macht es uns dumm?“
Wenn wir das Internet nicht hätten, würden wir viele Schweinereien gar nicht mitbekommen.
Die Frage ist eher in Richtung Fernsehen berechtigt.
Andrea Kiewel macht da doch nur Werbung für Ihren tollen trashigen ZDF Fernsehgarten, der in den nächsten Wochen wieder auf Sendung gehen wird. Ausserdem kann sie da auch Werbung für die Internetwebseite der Weight Watchers machen.
Es ist doch gängige Praxis beim ÖRR, dass sich irgendwelche Moderatoren ständig zu irgendwas einladen. Das legitimiert scheinbar auf Dauer den Expertenstatus.
Mein Respekt an Constanze Kurz in so einer Runde mitzuspielen. Ist wichtig, keine Frage, aber wohl auch sehr anstrengend.
Am Tisch wird bei Illner noch Ibrahim Evsan stehen (@ibo).
Ich frage mich noch immer warum ich mir diese Sendung heute abend antun soll.
Es gibt eine Person die ist kompetent (Kay Oberbeck) und eine Person die kompetent und objektiv ist (Constanze Kurz).
Die Anderen haben nicht nur keine Ahnung vom Thema, NEIN, sie werden ihre Meinungen auch noch gemäß des Dunning-Kruger-Effekts rechtfertigen.
Wie gefährlich ist das Fernsehen? Macht es uns dumm? Zerstört es unsere Denk- und Kommunikationsfähigkeit, wenn wir mit der Fernbedienung vor der Glotze herumhängen und die Simulation einer Debatte angucken, statt mit Freunden im Internet zu dieskutieren?
dieskutieren/diskutieren
Also ich bewundere ja Constanze, wie sie von einer Talkrunde in die nächste hechtet. (meine letzte Sichtung auf 3sat via vera) Aber – und obwohl ich sie für sehr kompetent halte – ihr fehlt irgendwie der Biss, oder? Ich könnte das ohne Zweifel nicht besser, von der mir fehlenden Kompetenz ganz zu schweigen. Aber Padeluun oder Tim Pritlove, so Leute, die mal richtig poltern können – das täte ich schon gerne sehen. Oder Markus mit äh-Unterdrückungssystem. Sorry, du bist trotzdem mein Held. :)
@mark (#4) Vergiss das mal mit dem ZDF-„Chat“. Das ist son komisches, Flash-basiertes, moderiertes, hmm .. Blogkommentarsystem. Also du gibst eine Frage ein, dann wird zwischen einigen Frage ausgewählt und irgendein Gehilfe tippt dann beides in diese neumodischen „Co-pu-ter“ ein und .. ach, alles ganz grausam und alles andere als das, was man einen Chat nennen würde. Eher das, was sich das CDU-TV unter dem Wort Chat so vorstellt.
@Tharben: Kann schon sein dass Constanze eher weniger laut daher kommt. Mir gefiel die Diskussion mit Bosbach und padeluun auch sehr. Nur: Meine Schwiegermutter/Oma/werauchimmer wird jemanden, der „padeluun“ heißt und etwas frech daher kommt nicht für voll nehmen. Da ist die „nette junge Frau von nebenan“ die bessere Wahl, auch wenn die Positionen ähnlich sind. Medien sind wohl so und von solchen Eindrücken ist niemand ganz frei.
Kurz (ba dum pish) gesagt: Man bracht beides, und ich bin allen Menschen dankbar die hier ihre Zeit für meine Mitzukunft opfern.
@Tharben: Mach es doch einfach mal besser. Hm, warte, man muss erst paar Jahre dran arbeiten, damit man eingeladen wird. Und zwar ohne ausfallend zu werden, denn dann wird man nicht mehr eingeladen. qed.
Da ich keinen Facebook oder Twitter-Account habe (!), hier mal wieder was vom Deutschlandfunk. Lief vor ner knappen Stunde, leider nicht in erwarteter Qualität:
Gesetzeslücke bei der Vorratsdatenspeicherung gekürzt (sic! was für ein Titel?)
Sendezeit: 08.04.2010 19:17
Autor: Wirtz, Christiane
Programm: Deutschlandfunk
Sendung: DLF-Magazin
Länge: 06:00 Minuten
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/04/08/dlf_20100408_1917_eada7af3.mp3
Zu hören ist:
LKA-Bayern berichtet über KiPos, die nicht mehr verfolgt werden können. EU-Richtlinie über VDS müsse auch in Dland umgesetzt werden, ansonsten (de Maiziere) haben wir bald alle Netzkriminellen aus Europa bei uns. Terroranschläge würden ohne VDS nicht verhindert werden können.
Leutheuser-S. will trotzdem keine neue Fassung der VDS.
Sauerland-Zelle wurde ohne VDS gefasst, weil es 2007 noch „nicht so viele Flatrates und mehr Rechnungsdaten beim Provider gab“. Muss man sich auch mal klarmachen.
@Mathias (#14) Also bitte zumindest den ersten Absatz vollständig lesen.
@martin (#15)
und ich bin allen Menschen dankbar die hier ihre Zeit für meine Mitzukunft opfern.
Das ist genau der Gedanken, der mir jedes Mal, wenn ich Constanze im TV sehe, durch den Kopf geht. Ich finde es auch super, wie sie sich einsetzt. Nur manchmal – so zumindest mein Gefühl – braucht es etwas mehr Bumbs. So eine wie die Schwarzdingens da, na, wie heißt .. Frau EMMA, sag schnell. Alice Schwarzer! So eine Hackenbeißerin, weißte? Nur eine, die weiß wovon sie redet. Aber in der Art halt.
Weia, dann noch diese Kiewel. Ich habe doch schon gegessen. m(
Man, was ist da beim Deutschlandradio los? Erst der niveaulose Kommentar zu Websperren, und jetzt ein Bericht über die Vorratsdatenspeicherung ohne auch nur einen Kritiker zu interviewen. Hat die CDU dort auch schon die Kontrolle übernommen, wie beim ZDF?
Boah ist das mies, gerade im TV. ZDF-Einspieler:
„Hitlers Mein Kampf kann kostenlos heruntergeladen werden“.
Jau. Oder kostenpflichtig auf jedem windigen Flohmarkt/Basar in Polen, Spanien, Italien, Türkei usw usf. in deutscher Sprache erworben werden. Meistens an den Orten, wo gerade die Deutschen Touristen rumzuckeln. Schrecklich.
Und nichtmal sperrbar. Armutszeugnis, Skandal, Gesetzeslücke.
War so wie ich es erwartet hatte.
2 Personen mit Dunning Kruger Effekt (Frank Schirrmacher, llse Aigner) beratungsallergisch, lernresistent.
2 Personen die in solch eine Gruppe aufgrund ihres Sachverstandes auch eingeladen werden dürfen (Constanze Kurz, Kay Oberbeck).
und dann war da noch Andrea Kiewel, meine Ferndiagnose zu ihr: 60 minütiger Bluescreen.
Constanze hat sich bei den Netzsperren sehr gut geschlagen.
So gut, dass Aigner sich nicht mal mehr getraut hat dagegen zu halten.
In erster Linie war das doch google-bashing
So mit Weltherrschaftsverschwörung und so
Punkto Netzsperren wars aber sehr gelungen
Um das Thema abzurunden:
http://www.sueddeutsche.de/medien/958/508108/text/
Ausgegoogelt – Kassandra traf auf Knallbonbon
Eine kleine Nachtkritik von Johannes Kuhn
In 60 Minuten Fernsehtalk das Internet erklären – Maybrit Illner scheiterte im ZDF mit platten Thesen und grotesker Gästeliste.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,688007,00.html
Wo Nazis lauern und Weisheit wartet
Hitler, Kinderschänder, Datenräuber: „Wie gefährlich ist das Internet?“, fragte Maybrit Illner und hoffte auf eine brisante Debatte. Doch die Gäste konnten mit den Klischees erfreulich wenig anfangen – selbst vermeintliche Online-Kritiker wie FAZ-Herausgeber Schirrmacher bejubelten die Weisheit des Webs.
Na klar, der allseits bekannte Dunning-Kruger Effekt, daran habe ich natürlich auch sofort gedacht.
Dass so eine Sendung von der ersten bis zu letzten Sekunde (oder besser: Vom ersten bis zum letzten Bit) analysiert wird, ist genauso klar wie die Tatsache, dass man nicht nur fachliche Details bis in kleinste erklärt bekommt. Und ja, teilweise werden die Dinge auch falsch oder übertrieben dargestellt. Das ist ärgerlich, keine Frage.
Aber dieses ständige Rumgenörgle nervt micht mittlerweile mehr als solche Sendungen. Egal in welchen Foren oder Blogs, jeder weiss besser, wer in so eine Sendung gehört, wer wann was zu sagen hätte und falls das alles in Ordnung wäre, sieht zumindest das Hemd Scheiße aus. Oder die Haare liegen nicht.
Dieses ganze reflexartige Kritisieren, obwohl man vielleicht nur 5 Minuten durchgezappt hat, ist einfach nur noch peinlich.
Ich hab’s auch gesehen. Und ich muss mal Constanze Kurz loben. In einigen Kommentaren wurde ja bemängelt, dass ihr das Gepoltere und der „Bumms“ fehlt. Ich fand aber, dass Sie durch ihre fehlende Lautstärke erfrischend wirkte. Und gerade in der leisen Sprache konnte Sie die Netzsperren mit knapper Argumentation so präzise widerlegen, dass auch jede Oma ihr einfach glauben konnte. Die leise Sprache hat zudem den Vorteil, dass man ihr nicht so einfach ins Wort fallen kann, weil das unhöflicher wirkt, als wenn man einem Polterer ins Wort poltert. Leider funktioniert das eher nur in so zivilisierten Runden wie gestern.
Ich fand es etwas befremdlich, dass immer wieder auf google eingedroschen wurde. Ja, ja, Monopolist, Datenkrake, blablabla.
Wie meine Vorredner schon anmerkten: zu viel Google-Bashing, und zu wenig zur eigentlichen Bedrohung des Internets: Zensursula/Censilia, JMStV, ACTA, …
Constanze hat sich aber sehr gut geschlagen. Vebraucher-Ilse hat ihr praktisch überhaupt kein Konter gegeben, allerdings vermutlich mehr aus Unwissen denn aus Respekt.
@Carsten
Das stört mich ebenfalls. Die Art wie Kritik geübt wird ist durch das Netz nicht verändert worden, auch wenn es hier und da ein paar Lichtblicken gibt. Ein Kommentar zum gestrigen Abend, der aufführt wie man eine solche Sendung besser gestalten könnte, habe ich bisher nicht gefunden.
„Das Internet ist das zweifellos komplexeste Kommunikationswerkzeug in der Geschichte der Menschheit.“ SPON
Das macht es so unheimlich schwer in kurzer Zeit komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen und zu diskutieren. Bisher scheint es das Fernseh nicht zu schaffen, bessere zu produzieren.
Von denen die sich mit dem Internet auskennen, auch Fachkenntnisse in die Tiefe und Breite besitzen hört man wenig zu dem Thema, wie man das Internet über das Fernseh verständlicher darstellen könnte. Nicht nur Gefahren, auch Vorteile, Entwicklungs-, Entfaltungs- Bildungsmöglichkeiten oder technische Hintergründe und vieles mehr könnte und sollte besser vermittelt werden, damit man nicht glauben muss, was andere einem sagen, sondern man es nachvollziehen kann.
Beispiel: Die Erläuterung der Funktionsweise von DNS-Servern mittels Telefonbuchvergleichen, die hier vor kurzem in den Kommentaren in wenigen Worten perfekt rüber kam.
Bücher, Zeitschriften, Fachmagazine und das Internet selbst reichen nicht aus, um alle Bevölkerungsschichten zu erreichen.
Ich frage mich, ob man vom Fernseh ein mehr an Information und Qualität bzgl. des Internets erwarten kann. Würden sie doch damit am eigenen Ast sägen, weil das Internet das gleiche kann wie der Rundfunk, nur noch viel mehr. Vielleicht fehlt aber auch die Hilfe derer, die sich damit auskennen. Häufig habe ich aber das Gefühl, dass das Fernseh bei „Internetexperten“ einen sehr schlechten Standpunkt hat, so dass man ihm selten eine Chance gibt. Aktiv nach Lösungen zu suchen, um die Sender zu unterstützen, scheint noch niemanden in den Sinn gekommen zu sein. Oder habe ich was verpasst?
In diesem Zusammenhang finde ich die Umfrage von Google gar nicht so schlecht. Wenn genug Leute teilnehmen und man einen repräsentativen Schnitt der Gesellschaft erhält, kann man besser einschätzen, wo Aufklärung betrieben werden muss.
Meiner Meinung nach ist es Zeit, dass die Menschen die Funktionsweise des Netzes als ganzes begreifen, sonst werden es die meisten Menschen in Deutschland nie schaffen sich als mündige Bürger sicher und zielgerichtet durch das Netz zu bewegen. Denn auch die als „Internetgeneration“ bezeichneten jüngeren Menschen, die angeblich so technikaffin und Netzbegeistert sind, weisen große schwächen auf, wenn es um die technischen Hintergründe geht.
Wer es verpasst hat – hier der Video-Stream der Aufzeichnung:
mms://ondemand.msmedia.zdf.newmedia.nacamar.net/zdf/data/msmedia/zdf/10/04/100408_internet_mil_h.wmv
Ja, Constanze hat am Schluss gut gerockt. Insgesamt aber eine eher lahme Veranstaltung. Na gut, dem Zielpublikum vielleicht abgemessen.
Es wirkt, als hätte Constanze einen guten Einfluss auf big Frank. Das wievielte mal waren die beiden gemeinsam in einem TV-Talk zu sehen? Das vierte mal? Deutschlands neues Dreamteam.
@tm78654 (#23) Danke für die Links