Reporter ohne Grenzen (ROG) haben heute zum sechsten Mal die Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht. Die Liste vergleicht die Lage der Medienfreiheit in 169 Ländern. Deutschland ist zwar gegenüber dem Vorjahr um drei Ränge auf Platz 20 aufgestiegen, aber laut Reporter ohne Grenzen hat sich an der Lage in Deutschland wenig geändert: Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht.
Erneute Ermittlungsverfahren gegen Journalisten wegen Beihilfe zum Geheimnisverrat, gesetzliche Regelungen und Vorschläge, die den Quellenschutz aushöhlen, Drohungen und Übergriffe gegen Journalisten, die im rechten Milieu recherchieren sowie Einflussnahme auf Redaktionen durch Anzeigenschaltungen haben zu Punkten geführt.
Trinidad-Tobago liegt vor uns, Costa-Rica nur einen Platz hinter uns. Spitzenreiter sind Island und Norwegen, dicht gefolgt von und Estland und der Slowakai.
Einen eigenen Punkt haben Repressionen gegen Blogger:
Mehrere Länder sind auf der aktuellen Liste abgestiegen, da sie den freien Informationsfluss im Internet behindern und kritische Autoren verhaftet haben. Beispiele sind Malaysia (124.), Thailand (135.), Vietnam (162.) und Ägypten (146.). „Das Internet wird stärker zensiert“, so ROG. „Mehr und mehr Regierungen erkennen die Schlüsselrolle des Webs im Kampf für Demokratie und entwickeln immer ausgefeiltere Zensurmethoden. In repressiven Staaten sind Blogger und Internetjournalisten inzwischen genauso Zielscheibe von Repressionen wie schon die traditionellen Medien.“ Mindestens 64 Menschen sind derzeit weltweit wegen Veröffentlichungen im Internet im Gefängnis. China bleibt mit 50 Inhaftierten Vorreiter bei dieser Form der Unterdrückung. Acht Internetdissidenten werden derzeit in Vietnam festgehalten. In Ägypten erhielt der Blogger Kareem Amer vier Jahre Haft, da er Präsident Mubarak und den Einfluss des Islam an den Universitäten kritisiert hatte.
Eine solche Rangliste ist ja schön und gut, aber solange dieser Medieneinheitsbrei vorherrscht, sehe ich keine wirkliche Meinungsfreiheit.
Zur Meinungsfreiheit ist zwingend erforderlich, dass abweichende und alternative Meinungen auch gehört werden, also über die Massenmedien ebenso verbreitet werden wie der Mainstream.
Das sehe ich aber nicht, und deshalb sehe ich auch keine Meinungsfreiheit!