Der zweite World Summit on the Information Society (WSIS) findet vom 12. bis 15. November in Tunis statt. Der erste Teil von WSIS, wurde vor zwei Jahren von der UNO abgehalten, der zweite soll diesen November fortgesetzt werden. Der WSIS-Prozess will relevante Probleme der Informationsgesellschaft klären – Einigung besteht zumindest in der Hinsicht, dass der „Zugang zu Information und Wissen erweitert werden muss“ und Kommunikationsinfrastrukturen ausgebaut werden sollen. Auf der letzten Vorbereitungsrunde („PrepCom3“) Ende September in Genf sind einige Sachverhalte geklärt worden, wenn auch die meist diskutierte Frage der Internetverwaltung immer noch unbeantwortet bleibt.
Nach dem letzten Vorbereitungstreffen haben wieder Belange rund um das „Intellectual Property“, das „geistige Eigentum“ ihren Weg in die Entwürfe des WSIS gefunden. Ein heißes Eisen, wie der erste Gipfelprozess vor zwei Jahren zeigte. Auf der einen Seite stehen die kompromisslosen Befürworter des „Wissen als Besitz“, auf der anderen finden sich die Vertreter der neuen kollaborativen Wissensproduktionen wieder, die für eine Teilhabe und Mehrwert an Wissen und seiner Produktion stehen. Auf der PrepCom3 wurde nach hitzigen Diskussionen ein Formelkompromiss gefunden, der Freie Software explizit als Chance für Entwicklung und als Überbrückung der digitalen Spaltung versteht. Ziel des Entwirfes ist, den Gebrauch von freier und Open Source-Software sowie offene Technikstandards zu bestärken. Wie ip-watch.org berichtet, wurden die Vorschläge bezüglich Freier Software von den lateinamerikanischen und karibischen Ländern in einen Entwurf (Vorsicht: doc!) eingebracht, mit Unterstützung von Kanada, China, Südafrika und Ägypten in Vertretung der arabischen Länder. Laut eines Konferenzteilnehmers versuchte man seitens der Vereinigten Staaten, den Entwurf in seiner Sprachwahl technisch neutraler zu halten. Jedoch konnten konkrete Versuche, den Text zu ändern, nicht bestätigt werden.
Die Erweiterung im Artikel 21 lautet wie folgt:
„Our conviction that governments, the private sector, civil society, the scientific and academic community, and users can utilize various technologies and licensing models, including those developed under proprietary schemes and those developed under open-source and free modalities, in accordance with their interests and with the needs to have reliable services and implement effective programmes for their people.“
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