Günter Grass kritisiert Urheberrechtsreform

Günter Grass nutzte seinen Auftritt bei einem Symposium der VG Wort in Berlin zur Kritik an der Reform des Urhebervertragsrechtes und warnt vor einer „Verschlimmbesserung“ des bestehenden Urheberrechts. Spiegel-Online berichtet darüber in „Die „toten Seelen“ der Urheber


„Kann es sein, dass die Bundesregierung eine erneute Kampagne der Verleger mit Großanzeigen fürchtet und bereits jetzt vor der Macht der Lobby kapituliert?“

Er wolle nicht lange „den Hochmut in Chefetagen bejammern“, meinte Grass in Berlin. „Mir geht es in diesem Fall um den skandalösen Zustand der Rechtlosigkeit von Urhebern im Verhältnis zu den Aufkäufern ihrer künstlerischen Arbeit. Man kauft und verkauft uns, als existierten wir nicht. Als seien wir Unpersonen. Als wolle man nicht zur Kenntnis nehmen, dass wir Urheber einem Bertelsmann – oder wem auch immer – die Grundlage seines Bestehens zuliefern. Ohne uns gäbe es ihn und all die anderen nicht.“

Bundesjustizministerin Zypries verteidigte dagegen die Vorreiterrolle Deutschlands als „Schrittmacher“ des Urhebervertragsrechtes:

Grundsätzlich sei die Stellung der Urheber in Deutschland jedoch sehr gut, so Zypries. Seit der letzten Novellierung des Urhebervertragsrechts 2002 nehme Deutschland eine Schrittmacherrolle ein. In keinem anderen Land seien die Urheber geistigen Eigentums, das in Deutschland Verfassungsrang habe, besser geschützt. Dennoch bringe das digitale Zeitalter immer neue Techniken, die gleichzeitig immer neue Möglichkeiten zum geistigen Diebstahl schafften. Darauf müsse der Gesetzgeber reagieren.

Aber irgendwie meint sie was anderes als Günter Grass…

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