Tag der Arbeit: Googles Vier-Klassen-Gesellschaft

Ein nach eigenen Angaben ehemaliger Mitarbeiter von GoogleVertragsnehmer für Google hat sich über die Arbeitsverhältnisse seiner „Kollegen“ durch Gespräche mit ihnen informieren wollen und hat darauf hin seinen Job verloren.

Doch der Reihe nach … Andrew Norman Wilson arbeitete zuerst für das Unternehmen Transvideo, welches alle Google-eigenen Videoproduktionen abwickelt. Im Zuge der Zusammenarbeit wurde sein Arbeitsplatz direkt bei Google untergebracht – in einem Gebäude ganz am Rande des „Googleplex“. Dort konnte er nebst den üblichen Schildchen-Klassen Rot (seine, erhält kostenloses Essen, kann sich Fahrräder leihen, erhält auch mal ein neues Telefon oder nen Rucksack), Weiß („Premium“; erhält auch Ski-Fahrten, Disneyland-Besuchen, Aktienanteile) und Grün (Praktikanten) die sogenanten „ScanOperator“ (Gelb) des Bücher-Scandiensten GoogleBooks zu Gesicht bekommen, die ebenfalls in einem Gebäude (3.14167~) ganz am Rande des Google Campus tätig sind.

Diese Menschen, deren Tätigkeit überwiegend im Umblättern und ein Scannen von Buchseiten besteht, sind überwiegend Farbige. Sie erhalten keine der oben genannten Vorzüge, dürfen nicht einmal einen Schritt auf ein anderen Teil des Geländes setzen, als in und vor ihr Gebäude. Ihre Arbeitszeiten sind von 4 Uhr in der früh bis 14:15h. Es würde dem Anschein nach alles dafür getan, dass sie mit anderen Mitarbeitern und diese mit ihnen garnicht in Kontakt kommen können. Ihnen wird ihre Arbeit als hoch vertraulich beschrieben – sollte sie wer auf diese ansprechen, sollen sie umgehend einen bestimmten Zuständigen anrufen.

So passierte es dann auch Andrew Norman – im Grunde genommen versuchte er nur mit Kollegen aus demselben Unternehmen, zumindest indirekter Weise, vor ihren jeweiligen Gebäuden ins Gespräch zu kommen. Der herbeigerufene Manager (rotes Schildchen) machte jedoch Druck. Die nachfolgenden Gespräche zwischen dem Manager des Videodienstleisters und Google’s Security haben ergeben, dass Andrew kurz zuvor zweimal auffällig wurde, weil er die ScanOps beim Verlassen ihres Gebäudes filmte.

In der Begründung zu seiner Entlassung heisst es schließlich, dass er gefeuerte wird, weil er zum Filmen ohne Erlaubnis Hardware von Google verwendet habe (obwohl er einen Vorgesetzten fragte) und diese Aufnahmen während der Arbeitszeit anfertigte (obwohl es seine Mittagspause war).

Im Original möchte ich die beiden Zeilen belassen, welche Andrew und sein Chef auf der letzten Fahrt vom Campus abschließend gewechselt haben:

He said that everything happens for a reason, and that he was glad I was being “philosophical” about it. I told him that that’s not really philosophy and he didn’t have much to say after that.

Glücklicherweise wollte Norman eh in zwei Monaten aufhören – und hat scheinbar noch eines der beiden Tapes wiedergefunden und mit seinem Bericht vertont: Workers leaving the Googleplex.

Update: Auch nach seinem Umzug ins Googleplex war Andrew vermutlich noch bei Transvideo angestellt, nicht direkt bei Google, wie dieser Beitrag es ursprünlich suggerierte. Danke Anonymous und farbijan.

32 Ergänzungen

  1. Tja, das ist Kapitalismus der sich immer weiter pervertiert. Früher wurden die Menschen nach Rasse oder Klasse getrennt und diskriminiert.

    Heutztage werden die Menschen nach ihrem Wert auf dem Arbeitsmarkt getrennt und diskriminiert. Wer ein Uni Abschluss mit Bestnote hat bekommt die Premiumbehandlung in den Unternehmen, wer nur einen einfachen Job ausführt ist Massenware die sobald sie nicht mehr erwünscht ist nach belieben ausgetauscht und diskriminiert werden darf.

    Wir haben es also wieder mit einer Form von Rassismus bzw Klassismus zu tun. Im Gegensatz zu früher wird dieser nicht durch die Geburt bestimmt sondern vom Wert einer Person die diese auf dem Kapitalistischen Arbeitsmarkt besitzt.
    Wer für den Kapitalismus wertvoll ist der gehört zur Elite, diejenigen die für die Generierung von Profit keinen Wert darstellen werden ausgestoßen und landen als Arbeitslosen in der Mühle der Staatlichen „Fürsorge“ wo sie in der Regel weiter gegängelt und diskriminiert werden.

    In den USA beziehen mitlerweile 44Millionen Menschen Lebensmittelmarken (Sowas wie Sozialhilfe gibt es dort ja quasi nicht). D.h in der Kapitalistischen Gesellschaft weist man diesen Menschen wohl gerade noch einen solchen Wert zu das man sie nicht verhungern lässt das wars dann aber auch schon.

    Im Kapitalismus ist jeder Mensch eine Ware, und der Wert dieser bestimmt zu welchem Preis (Lohn) sich der Mensch an den Unternehmer verkaufen kann.

    Ihr findet es ungerecht was Google da macht ? Dann werdet euch bewusst das es die Logik des perversen Wirtschaftsystems ist indem wir leben. Google ist da keine Ausnahme sondern solches Vorgehen ist die Regel welche schlicht der vorherrschenden Marktlogik und Ideologie folgt.

    Übrigens, für die Marktliberalen die immer so mit der „Freiheit“ argumentieren die es nur im Kapitalismus gibt. Das ist ganz großer Unsinn, denn Freiheit z.B. Reisefreiheit usw kostet wenn man davon gebrauch machen will Geld. D.h die Freiheiten stehen nur denjenigen vollumfänglich zur Verfügung die im Markt viel wert sind und sich entsprechend zu einem höheren Lohn verkaufen können. Ein Arbeitsloser egal ob in Dland oder USA hat kaum Freiheiten, wärend die gute verdienende Elite fast alle Freiheiten der Welt hat. Und über dem allem Tront die Herrschende Klasse der Kapitalisten, der Kapitalbesitzer die für sich arbeiten lassen und bestimmen können welcher Mensch wie viel wert ist.

    D.h ist diese Gesellschaftsform dem Klassensystem des Feudalismus oder dem System einer Sklaven und Herrengesellschaft gar nicht mal so unähnlich.

    Ihr wollt Google wegen seines „unmoralischen“ verhaltens Kritisieren ? Das ist gut und richtig, vergesst dabei aber nicht das eine Abkehr von solchen Praktiken nur dann möglich ist wenn das Kapitalistische Wirtschaftsystem als solches infrage gestellt wird.

  2. Die Beschreibung der Farb-Kodierung ist falsch. Laut Quelle sind weiß Festangestellte Mitarbeiter, rot externe Dienstleister und grün Praktikanten. (was „Premium“ da zu suchen hat ist mir ein Rätsel)

    Zum Inhalt: Was für ein Bullshit. Die Leute im Video sehen nicht gerade nach Zwangsarbeitern aus- allein ein Blick auf die Autos verrät das. Dass es unmoralisch sein soll, hochqualifizierte Ingenieurstätigkeiten anders zu vergüten als routinemäßige Scannen von Büchern, ist nicht einleuchtend.

    Der Kameramann hat auf dem Gelände einfach Dinge gefilmt, die nicht in seinem Aufgabenbereich lagen, und dann auf die Frage nach seiner Motivation hauptsächlich passiv-aggressiv reagiert, und die Worte Klasse und Rasse fallen lassen. Dass Google da versucht, ihn loszuwerden ist nicht weiter überraschend.

    1. Sorry, in Badge-Belegung war erst etwas vertauscht, nun korrigiert. Danke.

      Ich hab mir uach keine Beurteilung angemaßt oder sehe jetz aus der Schilderung keine „Zwangsarbeit“, was Du jetz hier reinterpretierst. Aber jemand wie Andrew soll sich nicht mal erkundigen dürfen? – Problematisch wurde es für ihn nicht beim Filmen, sondern als er mit den Menschen ohne Kamera vor der Tür sprach.

    2. Du findest es also ok wenn Unternehmen Mitarbeiter mit den falschen politischen Ansichten einfach so kündigen dürfen ? Von Meinungsfreiheit, bzw Leaken von Videos die ein Unternehmen und seine Politik kritisieren hast du auch keine Toleranz.

      Scheinst ja ein „Lupenreiner Demokrat“ zu sein.

      1. Der Mann war nie Mitarbeiter von Google, sondern Angestellter eines externen Auftragnehmers. Wieso soll der das Recht haben, sich bei Google zu Hause frei zu bewegen, alles zu filmen und jeden zu interviewen?

  3. Der Mann war nicht mal „ehemaliger Mitarbeiter von Google“ und die ScanOps-Leute nicht seine Kollegen. Er war Angestellter bei einem Unternehmen, dass für Google Auftragsarbeiten erledigt hat.

    1. Er schreibt „My labor was sold to Google“, woraus ich schließe, dass seine Abteilung nun zum Google-Konzern gehört. Er hat auch erst einen Anruf von seinem Manger „Marco“ bekommen, danach erst mit dem Eigentümer von Transvideo gesprochen. Ganz klar wird mir das Verhältnis auch nicht, aber wenn ne Abteilung übernommen wird, heisst es ja nicht, dass das Unternehmen keine weiteren Auftragsarbeiten macht.

      1. Er war laut seiner eigenen Schilderung definitiv bei Transvideo beschäftigt, und „External Contractor“, also nur in Auftragsarbeit auf dem Google-Gelände tätig.

        Die Formulierungen „Ein nach eigenen Angaben ehemaliger Mitarbeiter von Google“ und „im Grunde genommen versuchte er nur mit Kollegen aus demselben Unternehmen vor ihren jeweiligen Gebäuden ins Gespräch zu kommen“ werden durch seine Ausführungen nicht gedeckt, sondern eindeutig widerlegt.

        Siehe dazu insb. folgende Stellen:
        „Thousands of people with red badges (such as me, my team, and most other contractors)“
        „despite the fact that their labor takes place in a Google building with a Google sign out front and are being contracted to Google by another company just like my team“
        „Google was actually putting pressure on Transvideo to fire me because of my investigations of the 3.1459~ building“
        „Burt, the general manager of Transvideo who hired me and executed my reviews“

        Auch einige Teile seines Textes, vor allem der Satz „people who work right next to me *but are very clearly not the same class as me*“ [eigene Hervorhebung] lassen mich zumindest aufhorchen, insbesondere da er genau diesen Halbsatz im Video *nicht* vorliest (die einzigen beiden anderen Stellen, wo er vom Text abweicht, sind „Before I could give him my email address“ [Text] vs. „Before I could give him my *card*“ [Video] und „and cannot eat Google meals, take the shuttle, ride a bike,“ [Text] vs. „and cannot eat Google meals, take the *Google* shuttle, ride a *Google* bike,“ [Video]).

        Die Sache mit den „Yellow Badges“ klingt nach dieser Darstellung in der Tat nicht nach „Don’t Be Evil“, aber das mehr oder weniger unreflektiert zu übernehmen, bringt glaube ich niemanden weiter.

        Selbst wenn es alles genauso gewesen ist, wie Herr Wilson (übrigens mit einem „l“, nicht mit zwei wie im Artikel) das darstellt: Etwas mehr kritische Distanz hätte dem Artikel äußerst gut getan.

  4. “ “extremely confidential people” doing “extremely confidential work”, and I was standing in an “extremely confidential area”“

    Das Problem ist doch klar. Die Person im roten Anzug hat Mist gebaut, die Firma, die ihn quasi an Google im Rahmen eines Auftrags „verliehen“ hat, hat Angst, die Folgeaufträge zu verlieren. Daher musste er weg. (Querulanten Panik weil Verstoß gegen Pseudo-OpSec-Policy.)

    Das größere Problem ist: Google hat eine verdammt fiese Sicherheits- und Arbeits-Policy (Badges/Anleitungen im Falle von Ansprache, Pseudo-OpSec, die so ziemlich nach dem Gegenteil von „don’t be evil klingt“.)

    Kurz Apple ist evil, Google auch. Oh, gibt es was neues?

    Und ja beide Firmen machen interessante Produkte. Vermutliche würden beide Firmen vom Markt verschwinden wenn sie weniger oft so handeln würden … Interessant, nicht?

  5. „Diese Menschen, deren Tätigkeit überwiegend im Umblättern und ein Scannen von Buchseiten besteht, sind überwiegend Farbige.“

    In Anbetracht dessen das vorher die ganze Zeit von Mitarbeitern die nach Farben sortiert werden die Rede war: Das soll Schwarze heißen oder?

    1. Ja, aber sicher nicht nur. Gibt ja noch ne Menge anderer Menschen mit farbiger Haut.

      1. Was sagt man denn dann? „Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe“? Oder käme dann auch der Vorwurf, dass implizit weiß die „Norm“ sei (den ich jetz nicht ganz nachvollziehen kann.) Finde dort und bei Dir keine für die Gegebenheit passende Alternative. Oder einfach „Menschen mit Migrationshintergrund“? – Sofern dies im Sinne des zitierten Beobachters dann auch weiter entspräche.

        Ach was schreib ich mir die Finger wund … ich bitte um konstruktive Kritik.

      2. Es ist nicht mein Spezialgebiet. Ich vertraue der Expertise von npd-blog.info in derlei Belangen. Und wenn da steht, dass man „Farbige“ nicht nutzen sollte, dann bin ich geneigt, mich daran zu halten. ;)

  6. San Francisco hat einen Mindeslohn von $9.92, weit höher als die $8.00 von Kalifornien bzw. die $7.25 von der Bundesregierung.
    Wenn da noch EITC (Lohnauffüllung) oben drauf kommt, dann leben die gar nicht so schlecht davon. Wer Kinder hat, kriegt noch viel mehr. Und das ohne eine besondere Qualifikation (die Mitarbeiter mit den Luxus-Pässen sind mit Sicherheit Master of Science oder PhD).

    Da geht es vielen deutschen Arbeitnehmern weit schlechter.

  7. Wieso sollte Google vom Markt verschinden wenn sie es nicht so machen ?

    Bei Wikipedia oder diversen OpenSource Projekten gibts doch auch nicht solche Repressionen gegen die Mitarbeiterschaft/Miglieder und trotzdem sind sie sehr erfolgreich.

    Wies anders geht kannst du u,a hier nachlesen:

    http://diealternative.org/belvederegasse/2010/07/betriebliche-demokratie-kennen-sie-%E2%80%9Esemco%E2%80%9C/

    Lernt mal lieber selber denken anstatt nur die Argumente der Kapitalistischen Herrschaftslogik nachzuplappern.

    1. Hör mal, es ist gerade der 1. Mai. Willst Du nicht lieber losgehen und ein paar Steine werfen gegen die kapitalistische Herrschaftslogik?

      1. Sie unterstellen mir also ein potentieller Gealtäter zu sein ? Das könnte man auch als Verleumdung bezeichnen.

        Das man hier auf Netzpolitik kommentare auf Bildzeitungsüberschriftsniveau findet verwundert mich dann schon etwas ;)

      2. Ach Kommunist,

        Nebenbei ist jeder ein potentieller Gewalttäter.

        Ich unterstelle dir vielmehr, ein Hohlkopf zu sein. Zumindest ist das meine Erfahrung mit Leuten, die solch ideologische Phrasendrescherei betreiben. Das hat dann ähnlich viel mit der Realität zu tun wie das neoliberale Geplapper der FDP.

        Und wer Sätze verwendet wie „Lernt mal lieber selber denken anstatt nur die Argumente der Kapitalistischen Herrschaftslogik nachzuplappern.“ sollte sich bewusst sein, dass er sich selbst auf Bildzeitungsnivau befindet. Nivau ist schließlich keine Frage der politischen Ausrichtung.

      3. Ideologie ? Ich würde einfach mal sagen eine kritische Hinterfragung der Realität in der wir leben.

        Ob und mit welchen Mitteln es überhaupt möglich wäre diese Realität zu ändern wäre dann nochmal eine andere Frage die man differentzierter und undogmatisch diskuttieren sollte. Vielleicht ist es auch gar nicht möglich ohne gleichzeitig neue Herrschaftsmechanismen zu installieren die im Endeffekt nicht besser sind als die Kapitalistischen (Sozialismus). Aber darum ging es mir auch gar nicht.

        Sondern schlichtweg darum die Welt so zu erkennen wie sie nunmal leider ist, denn dies ist die Vorraussetzung dafür sie zu verbessern. Die Hinterfragung der Gesellschaft als „Holköpfig“ zu bezeichnen ist Unsinn, denn eine wie auch immer geartete Veränderung erfordert es nunmal den Status Quo kritisch zu betrachen.

        So, genug geflamt für heute ;)

    2. Was in (der deutschen) Wikipedia als „notable“ definiert wird und was nicht scheint mehr der WIllkür und politischer ausrichtung der Admins zu unterliegen als der Logik.
      Ein Beispiel an repressionsfreiheit sieht anders aus.

  8. Ich steh hier auch grad ein bißchen wie der Ochs vorm Berg und frag mich, was dieser Artikel eigentlich soll? Was soll denn hier das Berichtenswerte sein?
    Dass es Mitarbeiter mit verschiedenen Zugangsberechtigungen gibt? Dass manche Mitarbeiter besondere Privilegien haben?
    Dass die Scan Ops alles Afro-Amerikaner sind?

    Ich muss einigen Kommentatoren zustimmen, dieser Artikel ist einfach tendenziös und schlecht recherchiert. Auch ich habe mir das Video angeschaut und komischerweise sind dort Menschen jeglicher Hautfarbe aus dem Gebäude gekommen.
    Und die gesamten Sicherheitsbestimmungen sind keine „evil-google-Erfindung“. Geht mal als Mitarbeiter von Opel in das Werk nach Rüsselsheim und fangt an auf dem Werksgelände Videos zu drehen. Da fahren nicht nur haufenweise Erlkönige rum, sondern es gibt auch gesicherte Bereiche, in denen Polizeiwagen montiert werden. Und wenn man den Leuten aus den gesicherten Bereichen noch Fragen zu ihrem Job stellt, obwohl sie eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben haben, dann kriegt man in Rüsselsheim gernauso schnell Ärger wie in den Staaten bei Google.
    Und diese „Rassismus-Zwangsarbeiter-Nummer“ geht mal gar nicht. Stellt Euch mal vor, ich habe während meines Studiums in einer Versandabteilung gearbeitet. Da waren 80% nicht deutsche Staatsbürger und ich war einer der wenigen „Deutschen“. Und jetzt kommts: Wir durften nicht überall hin im Werksgelände und wir hatten auch keine Weihnachtsgeldboni wie die Angestellten aus den Führungs- und Techniketagen. Ist das nun so gewesen, weil „Ausländer“ (und Idioten, die wie ich als Student dort arbeiteten) keine Rechte haben oder weil wir verdammt noch mal alle den entsprechenden Arbeitsvertrag freiwillig unterzeichnet haben?

    Echt jetzt, ich mag google und Apple auch nicht, aber schreib bitte nen Kommentar, der auch so gekennzeichnet ist und nicht so nen fadenscheinigen Artikel.

    1. Daumen hoch, dein Kommentar spricht mir aus der Seele!

      Beim Lesen kriegt man ein wenig den Eindruck, dass hier wohl schnell ein fescher „Tag-der-Arbeit-Artikel“ her musste. Das Endprodukt würde sich auch gut in einer x-beliebigen Tageszeitung machen – wie all die Artikel, für die sich der „Autor“ nur die Mühe gemacht hat, jeden 3. Satz aus einer dpa Meldung o.Ä. rauszupicken. Schade eigentlich!

      Und noch ein Hinweis zum vorletzten Absatz: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,315125,00.html

  9. Apropos. Seit Wochen funktioniert der RSS-Feed nicht. Zumindest nicht per Sage und auch nicht, wenn man direkt draufklickt oben.

    Habe das schon mehrfach mit Abstand von Wochen versucht. Jetzt muss ich doch mal nachfragen.

    Braucht keiner mehr RSS? Bin ich der einzige, der das noch verwendet? Gibt’s mittlerweile andere Technologien, die ich verpasst habe?

  10. Hab einmal nachgerechnet, ein ScannerOperator verdient bei einer 35-Stunden-Woche (bei Mindestlohn von SF und Lohnaufstockung bei 1 Kind) $20847.70 im Jahr ($1737.31 im Monat).

    Davon kann ein Geringqualifizierter in Deutschland nur träumen!

    1. ich gebe dir vollkommen recht in deiner aufstellung, sicherlich giebt es bessere arbeiten , die man verrichten kann, aber für das geld, darf sich keiner beschweren, der nicht umbedingt die bildung von managern besitzt. weiterhin kann man es google anrechnen die jobs nicht ins ausland zu verlagern.

      1. Ich hab gerade noch weiter recherchiert, in San Francisco gibt es noch ein kommunales Lohnauffüllprogramm („Working Families Credit“), und es gibt eins von California.

        Und dann gibt es noch kostenlose bzw. vergünstige Krankenversicherung für:
        – alle Kinder
        – 19- bis 24-Jährige mit geringem Einkommen
        – Erwachsene mit geringem Einkommen, falls sie Kinder haben

  11. Hach schön…

    ich lese und denke mir:
    „Die fahren doch alle ganz passable Autos“
    „warum sollten die Leute, die die einfachen Arbeiten machen denn alle das gleiche Programm wie die Manger bekommen“
    „die haben doch einen netten Arbeitsplatz und Google hat das nicht nach China ausgelagert“

    Und siehe da, anders als bei der FAZ oder gerade der Welt wo man sich noch mehr an den Kopp packt … ist das alles schon gesagt.

    … Schön …

    Und das wollte ich einfach mal loswerden.

  12. Der Artikel von Andrew wurde in vielen Blogs und Foren diskutiert. Nur hier in Schland nimmt die Diskussion darüber so vorhersagbare und unerträgliche Formen an wie hier. Das die Geschichte in einem größeren Zusammenhang mit Google’s Verhalten und dem Umgang mit der Macht steht, wird hier nach Erwähnung der üblichen Schlagworte und Vorurteile von den Chefpolemikern links und rechts ignoriert. Das dabei die Farbe der Badges und der Status der Träger ein besonders aufgeladenes „Geschmäckle“ hat, scheint den meisten hier völlig zu entgehen. Daher noch einmal der Hinweis an die anwesenden Ober- -kommunisten und -kapitalisten: Der Unterschied zu anderen, aus der Geschichte bekannten „Badge“-Systemen im Allgemeinen und gelben, sternförmigen Badges im Besonderen war sicherlich was Andrew’s Neugierde geweckt hat. Man muss schon ziemlich verbrettert sein um danach so bescheuerte Kommentare abzugeben wie hier geschehen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.