Die Frankfurter Rundschau berichtet über zwei neue Fälle von Datenmissbrauch in Deutschland.
Bei Amazon kommt es demnach zu einer Form von Sippenhaftung. Das Kundenkonto eines Mannes soll gesperrt worden sein, weil seine Tochter im gleichen Haus lebt wie ein Mann, der Schulden bei Amazon hat. In einer Mitteilung von Amazon heißt es:
Wir mussten Ihr Kundenkonto (…) deaktivieren, da es aufgrund von Übereinstimmungen bei den angegebenen Daten in Verbindung zu einem anderen Kundenkonto steht, bei dem es Unstimmigkeiten gegeben hat.
Aus diesem Grund wurde das Konto des Mannes sowie aller Hausbewohner gesperrt. Auch nach Beschwerden des Betroffenen habe das Unternehmen nicht reagiert, heißt es bei der FR.
Die Zeitung berichtet auch von einem Berufsschullehrer, der sich unter falschem Namen, aber mit echter Adresse beim Internetportal der Versicherung Hannoversche Leben anmeldete, um ein Angebot als Beispiel für den Unterricht zu erhalten.
Die fiktive Person erhielt allerdings nicht nur Unterlagen von der Versicherung – sondern später auch Post von der GEZ. „Sie verdienen bereits eigenes Geld und (…) halten Rundfunkgeräte zum Empfang bereit?“, fragt die Gebühreneinzugszentrale die nicht existierende Person.
Bei der GEZ heißt es, man habe die konkrete Adresse „für den Versand von Informationsschreiben an die Zielgruppe ‚Junge Erwachsene‘ angemietet“. Die Hannoversche Leben, aus deren Bestand die Daten offensichtlich an den Gütersloher Adresshändler AZ Direkt gelangten, prüft den Vorgang nach eigenen Angaben bereits seit Wochen.
So einen Fall mit der GEZ hatte ich auch schonmal, allerdings in Verbindung mit einem Web.de Konto. Liegt aber jetzt auch schon 1 oder 2 Jahre zurück.
yeah, so stell ich mir das vor mit der gez, wundert mich kaum, dass das so abgeht
Ja, ist immer wieder spannend, wo die Jungs von der GEZ so ihre Daten herbekommen.
Im Prinzip musst du heute überall, wo du Daten abgibst explizit die Weitergabe verbieten (und du hast noch nicht einmal die Garantie, dass sich alle daran halten).
Haben Sie einen Fernseher? – NEIN! – Haben Sie wirklich keinen? – NEIN! – Wir nerven Sie solange bis Sie einen haben!
Die GEZ ist für mich ein Betrügerverein. Bei meiner Tante (sie arbeitet bei einer Gemeinde!) wurde korrekt ein Radio angemeldet. Seitdem kamen wöchentlich! Schreiben der GEZ das Sie bitte den Fernseher auch anmelden soll. Schreiben das es sich um ein Amtshaus handelt wo kein Fernseher ist wurden scheinbar ignoriert.
Davon ab hat die GEZ inoffziell sowieso ne Menge illegaler Quellen, z.B. durch Banken und Versicherungen, wo gezielt Mitarbeiter eingeschleust werden um Daten anzugreifen.
Die unlauteren Praktiken der GEZ sind nicht neues, das beste was mir passiert ist: Da steht einer vor der Tür und beglückwünscht mich zu einem Probeabo für Premiere. Auf meine Antwort, brauch ich nicht weil kein Fernseher im Haus, fragt er: Na sowas, auch kein Radio? darauf ich: Ach sie sind wohl von der GEZ? Er dreht sich um und geht.
Post von der GEZ gehört ungeöffnet ins Altpapier, bei der Steuung muss man sich zum Glück keine Gedanken machen, und Gewissensbisse schon garnicht.
Das mit Amazon hatte ich auch schon. Meine Freundin hatte vergessen, eine Rechnung zu bezahlen. Dafür wurde mein Konto gleich mitgesperrt. Nach ihrer Zahlung war ihr Konto wieder benutzbar, bei mir dauerte es Wochen und zig Mails, bis mein Konto wieder freigeschaltet war. Ätzend diese Sippenhaft wegen gleicher Adresse
Den Amazonfall finde ich jetzt nicht so schlimm und auch nachvollziehbar. Welche andere Möglichkeiten hat den das Unternehmen und gegen sowas schnell vorzugehen. Bei gleicher Anschrift liegt nun mal der Verdacht vor das man die gleiche Person sei. Aber ich muss sagen ich wohne nicht in einer Großstadt und habe nicht wirklich ne Ahnung davon wie das mit der Adresse bei solchen Wohnungsbauten geregelt wird. Natürlich unerfreulich für den zu Unrecht gesperrten aber ich bin überzeugt das man diese Sperre aufheben kann.(Aber ich hatte ja auch noch keine Probleme mit dem Kundendienst vom Amazon, im Gegensatz zu anscheinend jedem anderem hier und das obwohl ich recht häufig mit Amazon zu tun hab)
Wenn mir jemand ne Alternative zu dem handeln nennen kann ist er hiermit aufgefordert mir diese mitzuteilen.
Bei dem GEZ-Fall kann ich nicht wirklich was sagen da ich keine Ahnung hab welche Datenschutzbestimmungen die auf der Seite haben und was der Lehrer gemacht/zugelassen hat. Aber im Allgemeinen kann ich davon ausgehen das nahezu jeder meiner Daten die ich auf solch leicht zugänglichen Seiten mache sich im Internet wiederfindet. Was ja nicht immer schuld des Betreibers sein muss. Kann mir durchaus vorstellen das sich da der Web-Admin(oder jeder andere die die Daten einsieht oder irgendein Hacker ) nen netten Extraverdienst verschafft. Und die Spuren dürften sich im Internet relativ leicht verwischen lassen was die Hemmschwelle für solche taten recht niedrig setzen dürfte.
Das nun die GEZ diese Daten nutzt finde ich eher amüsant als Besorgnis erregend, sie sind schließlich nur der Endverbraucher eines Produkts das über eine Vielzahl von Zwischenhändlern lief und es dürfte für sie unmöglich sein nachzuprüfen woher ihre Daten stammen.
Die Welt des Internets und seiner Anonymität hat eben auch Schattenseiten. Es sind halt genauso wie in der Realität die negativen Dinge die besonders auffallen.
Etwas offtopic aber ev. hilfreich: Info zur GEZ.
Wer keinen Fernseher hat aber ein Radio bekommt von der GEZ regelmäßig Post. Es sind 3 Schreiben. Das erste ist freundlich. Das zweite unfreundlich und kündigt Strafen an. Das dritte droht sehr konkret mit Bestrafung, wenn man sich nicht zurückmeldet. Nachher kommt nichts mehr.
Das ist alles reiner Blöff.
Erstens hat man die Schreiben im Zweifel nicht bekommen. Die waren nicht eingeschrieben, also kann ein rechtsgültiger Zugang nicht bewiesen werden. Zweitens hat die GEZ keinen Rechtsgrund zur Nachfrage (das zu erklären bräuchte jetzt etwas mehr Platz…). Und drittens haken die nicht nach. Ich habe bereits rund 60 [sic] solcher Schreiben bei mir abgeheftet :-)
Die Amazonsache ist im Grunde eine Schweinerei und einem Freund genauso passiert. Lebt man in einem Haus mit mehreren Mietparteien ist man im Grund IMMER darauf angewiesen, daß ja keiner von den sagen wir mal 10 anderen Leuten im Haus bei Amazon mal nicht bezahlt.
Was soll man dagegen tun? Man kann ja schlecht bei allen Nachbarn im Haus vorbeigehen und sie auffordern doch bitte bitte beim Amazon nicht zu bescheißen, damit man trotz jahrelanger, tadelloser eigener Zahlungsmoral nicht plötzlich von heute auf morgen das Kundenkonto zugemacht bekommt.
Da bin ich dann glatt froh in dem Aufgang mit 8 Mietparteien der einzige zu sein der bei Amazon bestellt.
Hoffentlich…
Kann amazon voll verstehen. Ich vermute Amazon wird bei Betroffenen sicher nichts gegen Vorkasse einzuwenden haben.
Quelle hat teilweise immer noch an Leute versendet die bei *denen* schon vierstellig in der Kreide standen…
Kann natürlich auch sein, dass falsche oder veraltete Einträge bei der Schufa da Sand in das Online-Handelsgetriebe streuen.
Wobei ich auch nicht so ganz verstehe, wo Amazon ein Problem hat. Die Bestellungen laufen ja entweder über Lastschrift oder Kreditkarte.
Bei der Kreditkarte geht die Kartengesellschaft in Vorleistung und bei Lastschrift sollte Amazon eigentlich schnell ne Rückinfo von der Bank bekommen ob das Konto gedeckt ist oder nicht.
Eigentlich hat Amazon hier also kein Risiko, was die Zahlung angeht.
Ist das Bankkonto nicht gedeckt, wird die Ware nicht rausgeschickt (bzw. sollte noch im Postweg aufgehalten werden können) und im Falle einer Kreditkartenzahlung hat Amazon so oder so das Geld und die Kartengesellschaft den Ärger.
Aber die Bankenkriese hat bei vielen Akteuren zur Wiederentdeckung des Kreditrisikos geführt mit entsprechenden Übertreibungen.
Nana, wer wird denn jetzt jammern?! Alle (wenigstens unsere Politiker) wollten, dass „Geo-Scoring“ erlaubt ist, weil die Schufa und alle anderen ja so böse sind mit ihren Bonitätsdaten, die aber immerhin individuell sind und sich nicht nach Hausnummern richten.
Und siehe, alle Wünsche wurden im Rahmen der BDSG-Novelle vor der Wahl erfüllt und zack, Geoscoring ist jetzt völlig legitim.
Amazon hat keine „Daten missbraucht“. Das ist nur die Reaktion in Unkenntnis des Sachverhalts weiter oben. Amazon bewertet seine Kunden und statistisch zeigt sich eben, dass „schlechte Adressen“ tatsächlich oft mehrere riskante Kunden beherrbergen. Nun wurde also eine Adresse zu einer solchen „schlechten“ und Amazon hat nichts anderes gemacht, als eine bestimmte Maßnahme (Kontensperre) ergriffen auf Grundlage der Hausnummer.
Nicht nur (seit neuerem) völlig legal, sondern auch völlig legitim.
bei der StA Hamburg hatte ich diverse Fälle von Online-Betrug, bei denen die Besteller einfach andere Leute in ihrem Haus als Lieferadresse angegeben haben, sobald die Versender die Bestellmasche mitbekommen hatten.
Es liegt also zu einem Gutteil auch an betrügerischen Bestellern und ist von Amazon nicht wirklich überzogen, so zu reagieren.
Ja, die seltsame Datensammelwut der Unternehmen – ich weiß bald schon nicht mehr, wieviele sich in meinen absichtlichen Schreibfehlern verfangen haben – Vodafon, Bundesbahn, Einwohnermeldeamt …
Zwei besonders unterhaltsame Fälle habe ich einmal dokumentiert :)
http://www.zeitreiser.de/_Beinahe/beinahe_018.html
http://www.zeitreiser.de/_Beinahe/beinahe_021.html
Das Thema „Amazon“ ist eigentlich zum lachen, wenn es nicht so traurig und ich nicht auch betroffen währe.
Ich finde das Verhalten von Amazon eine bondenlose Frechheit, zumal die Verknüpfungen zwischen „Übereinstimmungen bei den angegebenen Daten in Verbindung mit einem anderen Kundenkonto“ als Grund für meine Sperre angegeben werden.
Auf Nachfrage, welche „Übereinstimmung“ das den sein solle ich ich diese doch mal gerne wissen möchte, wenn es mich betrifft, versteckt sich Amazon ganz schnell hinter seinen Datenschutzbestimmungen.
Weder in meinem Haushalt, noch in meiner Familie gibt es weitere Kunden bei Amazon, daher frage ich mich langsam, was das ganze soll. Zumal Amazon ja nicht mal einen Funken Interesse zeigt, Kunden zufriedenzustellen, das Probleme zu lösen oder anderweitig zu kommunizieren – nur Standart-Text-Floskeln.
Und die eMail-Fusszeile von Frau Kritika S. von Amazon, „Unser Ziel: das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu sein“ ist in meinen Augen ein blanker Hohn und da kann ich nur noch laut drüber lachen.
MfG
Thomas
der seine Einkäufe nur wieder im lokalen Einzelhandel tätig und die Gründe dafür auch gerne jedem mitteilt.
Tja, habe das Problem auch.
Amazon sperrt mein Konto, weil irgendjemand mit ähnlichen Daten (telefonische Aussage ähnlicher Adresse) dort Rückstände hat.
Problem. Ich wohn in der Stadt in einem Mehrfamilienhaus. Ist die Frage wie Amazon das nachvollzieht mit den Daten. Aber ich halte das Vorgehen für höchst Illegal.