Das schreibt der Spiegel vor ein paar Tagen, komischerweise nur in der englischen Version der Webseite:
Google Analytics is a free program for web site owners to keep track of usage patterns on their site. The data is also saved by Google. Some sites don’t even mention this to their users. „Analytics is Google’s most dangerous opportunity to spy,“ says Reischl. According to some estimates the software is integrated into 80 percent of frequently visited German-language Internet sites.
SPIEGEL ONLINE no longer uses Google Analytics.
So weit, so gut. Was die Spiegel-Redaktion verschweigt, ist dass diese Entscheidung nicht freiwillig und nett war, sondern von den Datenschutzbeauftragten nach einer Prüfung von Google Analytics quasi erzwungen wurde.
Dann allerdings werden sie recht großspurig:
„We want to ensure that data on our users’ browsing patterns don’t leave our site,“ says Wolfgang Büchner, one of SPIEGEL ONLINE’s two chief editors.
Aha? Die Daten der Besucher von Spiegel.de sollen nicht an andere Parteien weitergegeben werden? Was ist dann mit den Elementen, die von ivwbox.de und adserv.quality-channel.de geladen werden? AdBlockPlus zeigt es:
Naaa, lieber Spiegel?
Hallo,
es gibt wohl einen einfachen Grund, warum sich die Information nur in der englischen Version finden lässt: In der Print-Ausgabe der letzten Woche befindet sich scheinbar der gleich Artikel – nur eben auf Deutsch. Sogar die Passage mit der hilfreichen Information, dass Herr Fleischer mit einem T-Shirt durch die Gegend rennt, findet sich in dem deutschen Artikel wider. Online ist der Artikel aber noch nicht, weil alle Print-Artikel erst nach zwei Wochen veröffentlicht werden.
Jetzt stellt sich nur die Frage, warum Artikel sich in einer englischen Version bereits online befindet – und ob das dem Verlagsgeschäft zuträglich ist?!? ;-)
MfG
War auf netzpolitik.org nicht auch mal Google Analytics im Einsatz?
nö.
So aus Transparenzgründen fände ich es toll, wenn du euer Modell einfach mal in einem dedizierten Post vorstellst :-)
Mach ich mal, wenn Zeit da ist.
QualityChannel ist der AdServer des SpOn-Vermarkters (so wie der adnation-Adserver manchmal bei euch), IVW muss bei größeren Sites sein, Media-Agenturen akzeptieren kaum andere Zählweisen. Und irgendein Zählwerkzeug benutzt wohl jede Site, nicht jeder kann das selbst hosten (selbst wenn, wer haftet für Unfälle oder Lücken auf euren Servern?).
Dass SpOn sich als Daten-Ritter aufführt, ist etwas albern, ja. Aber mehr auch nicht.
Hallo liebe netzpolitik.org-Betreiber.
Ich finde es ja lobenswert, dass ihr die breite Öffentlichkeit auf solche unverzeihlichen Verbrechen gegen die menschliche Privatsphäre hinweist. Jedoch muss ich mich hier wundern.
Werdet ihr von eurem Host mit vorgehaltener Pistole gezwungen ähnliche Dinge zu begehen? Oder seid ihr einfach Dramatiker und Hypokriten?
Laut ABP lädt eure Seite automatisch die 3rd-Party-Elemente von folgenden Seiten und ich wurde beim Besuchen NICHT gefragt ob ich damit einverstanden bin:
http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/*
http://217.27.2.150/*
http://anzeigenlieferant.de/*
http://server.adnation.de/*
Naaa, liebes Netzpolitik?
Liebe Netzpolitiker,
wie würdet IHR denn Eure Seite tracken, wenn sie mehr als 100 Mio Impressions im Monat hätte und Ihr gerne in nahe real-time wüsstet, was gerade passiert?
Etwas selber basteln, damit die Daten nicht in fremde Server gelangen? Ohne jede Häme – würde mich wirklich interessieren!
Oh, nebenbei – Euer n-tv Partnerbanner „busch@n-tv“ wird hier gehostet: http://217.27.2.150/img/1024842_src_path.fz5Q.jpg
Das ist der N-tv-Server. Und n-tv setzt analytics ein. d.h. jetzt sind auch EURE Nutzerdaten bei Google.
Oder irre ich?
Ich sage ja gar nicht, dass diese Einbindung von Partner-Elementen grundsätzlich böse ist, sonst müsste man ja z.B. „img src=“ direkt abschaffen. ivwbox.de und quality-channel.de unterliegen außerdem im Gegensatz zu Google dem deutschen Datenschutzrecht, genau wie unser Werbepartner adnation (ehemals adical). Allerdings fällt mir da gerade auf, dass man künftig stärker über die Einbindung von Google-Videos, Amazon Slideshares und ähnlichen US-basierten Diensten nachdenken muss – da wären europäische Alternativen auf jeden Fall datenschutzfreundlicher.
Ich habe mich einfach sehr gewundert, wie der Spiegel behaupten kann: „We want to ensure that data on our users’ browsing patterns don’t leave our site“. Das ist falsch.
Das Google-Analytics-Script von n-tv.de bekommt man übrigens nur ab, wenn man auf deren Webseite geht. Bei uns wird nur die Busch-Grafik von deren Server geladen, sonst nichts.
„Ich sage ja gar nicht, dass diese Einbindung von Partner-Elementen grundsätzlich böse ist“
Ist es aber. Denn allein durch das simple Laden davon wird dem Partner eine Menge Daten zur Verfügung gestellt. IP, Browser, Referral, etc. Jedenfalls nach eurer Lesart von „Datenschutz“.