Digitales Bundesarchiv

Das Bundesarchiv gibt es jetzt auch als „Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs“ im Netz:

Das Bundesarchiv verwahrt ca. 11 Millionen Bilder, Luftbilder und Plakate zur deutschen Geschichte. Erste Fotografien stammen aus dem Jahr 1860. Schwerpunkte der Überlieferung sind Bilddokumente zu Ereignissen und Personen

* der Weimarer Republik (u.a. Bestand „Bild 102 Aktuelle-Bilder-Centrale, Georg Pahl“)
* zum Dritten Reich, hier insbesondere die Bilder der Propagandakompanien der Wehrmacht (Bestand „Bild 101“),
* zur DDR in Form von Bildern des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes ADN-Zentralbild (Bestand „Bild 183“) und
* zur Bundesrepublik Deutschland (u.a. Bestand „B 145 Bild Presse- und Informationsamt der Bundesregierung“).

Derzeit befindet sich ein repräsentativer Querschnitt von 60.000 Bildern in der Datenbank. Kontinuierlich werden neue Bilder in diese Datenbank eingestellt.

Leider gibt es keine offene Lizenzierung für die nicht-kommerzielle Nutzung durch Bürger. In nicht-druckfähiger Qualität kann man sich aber wenigstens für den privaten Gebrauch Bilder herunterladen. Es erschliesst sich mir aber nicht, wie genau der „private Gebrauch“ definiert ist und ob das Einbinden in das eigene Blog auch darunterfällt. Irgendwie muss man dafür auch noch eine Bürokratie durchlaufen:

5. Reproduktionen für den ausschließlich privaten Gebrauch
Das Bundesarchiv stellt Reproduktionen für den privaten Gebrauch in ausreichender, aber nicht reprofähiger Qualität (pdf-Datei oder jpg-Datei mit einer Auflösung unter 100 dpi) zur Verfügung, wenn der Benutzer sich ausdrücklich und schriftlich verpflichtet, diese Reproduktionen nicht ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Bundesarchivs zu veräußern oder für kommerzielle Zwecke zu nutzen.

Einfacher und bürgerfreundlicher wäre ja die Verwendung einer nicht-kommerziellen Creative Commons Lizenz. Wir haben schliesslich für die Inhalte mit unseren Steuern bezahlt, also gehören sie auch uns.

6 Ergänzungen

  1. Bevor die kapieren, was eine „Creative Commons Lizenz“ ist, ist diese durch die vielen Anti-Terror-Gesetze, Zensuranordnungen und blinden Aktionismus längst als illegal deklariert.
    Außerdem, wo kämen wir denn da hin, wenn der Bürger für seine Steuern auch noch materielle Werte fordern würde? Das Mehr an Sicherheit, das unsere Volksverarschertreter gerade durchzuboxen versuchen, muss als Gegenwert reichen.

  2. Bitte nicht vergessen: Auch Unternehmen haben diese Inhalte mit ihren Steuern bezahlt. Was spräche also gegen eine kommerzielle Verwendung? Konsequent wäre es, die Dinger direkt in die Public Domain zu entlassen, wie es beispielsweise das US-Recht für steuerfinanzierte Inhalte vorsieht.

  3. Aber wo ist das schon der Fall?
    Ich bin auch der Meinung, dass, wenn man schon GEZ-Geb… Ich meine natuerlich die staatlichen Rundfunkgebueren gemaeß § … zahlt, man Zugriff auf alles, was von der Rundfunkgebuer bezahlt wird, haben sollte.
    Sprich: ARD, ZDF etc sollten 100% ihrer Inhalte frei verfuegbar anbieten. Auch im Netz. Schließlich sind das Fernsehsender, wenn die schon ins Netz wollen, sollen die dort trotzdem Fernsehen senden.

    Was ich eigentlich nur sagen will: Das muss alles zu 100% frei sein, in guter Qualitaet etc.

    Das ist doch alles Beschiss…

  4. Wären die Materialen als public domain freigegeben, könnten andere Verwerter damit Mehrwert erstellen. Der Staat könnte sich dann über die nachgelagerte Besteuerung seinen Anteil abholen. Open-Source-Projekte wie Wikipedia sowie Wissenschaft und Kultur würden profitieren, und das mit minimalem bürokratischem Aufwand. Leider scheinen die verantwortlichen Beamten dies noch nicht verstanden zu haben. Ein erfolgreiches Vorbild sind die USA. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.
    Longbow4u

  5. Woher das Bundesarchiv überhaupt Urheberrechte in Anspruch nehmen will, wie sie durch die Lizenzierung offenbar angenommen werden, ist mir ohnehin schleierhaft.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.