WSIS: “Expression Under Repression.”

Gerade fand eine sehr spannende Diskussion zum Thema “Expression Under Repression” statt. Die von Rebecca MacKinnon (GlobalVoicesOnline) moderierte Diskussion thematisierte Weblogs und Meinungsfreiheit. Mit dabei waren drei Blogger, die in Ländern ihre Weblogs betreiben, wo die Meinungsfreiheit keinen hohen Stellungswert haben. Taurai Maduna (Simbawne), Hossein Derakshan (Iran) und Isaac Maon (China). Die Diskussion war sehr spannend und interessant.

Beinahe hätte ich sie nicht gefunden, denn sie findet in den Konferenz-Räumen der ICT4D-Messe statt. Im Gegensatz zu den WSIS-Panels, welche unter UN-Hoheit stehen, ist dies tunesisches Gebiet. Und die Veranstaltung wurde aus dem Programm gestrichen und an den ganzen Info-Ständen gab es keine Information. Zum Glück fand ich sie dann doch noch. Einige Zeit nach dem Start füllte sich der Raum immer mehr mit tunesischen Geheimdienstlern und es drohte die Gefahr des Abbruchs. Deshalb musste auf eine Pause im Programm verzichtet werden, um den tunesischen Geheimdienstlern keine Gelegenheit zu geben, den Raum zu sperren. Schnell wurden per SMS andere Menschen mobilisiert. Das klappte ausgesprochen gut. Die Diskussion konnte daher weitergeführt werden. Gerade geht es im zwieten Teil um Filtertechnologien, die zur Zensur eingesetzt werden. Quasi „Zensurtechnologien für Anfänger“. Jemand von der OpenNet Initiatives führt in verschiedene Technologien ein. Die Blogger-Diskussion wurde aufgezeichnet, wenn alles klappt, hab ich heute Abend schon den Link zum MP3.

Die Filtereinführung kann ich leider nicht aufzeichnen, weil ich gleich zum P2P-Filesharing-Panel muss.

Update: Im APC-Blog gibt es eine schriftliche Zusammenfassung. Und auch Global Voices berichtet darüber. Der Panel-Mitschnitt ist leider immer noch nicht online. Dafür gibt es schon einen kurzen Mitschnitt von Hossein Derakshan Einführungsbeitrag, den Andy Carvin auf seiner Seite veröffentlicht hat. Ich habe letzte Nacht noch ein Interview mit Hossein Derakshan über Blogs im Iran gemacht, was ich später noch veröffentliche.

Hier ist jetzt der Link zum Mitschnitt.

3 Ergänzungen

  1. Ich frage mich, warum die UN so eine Veranstaltung in einem Land organisieren, dass die Durchführung versucht zu verhindern. Einziger Grund könnte sein, genau dies zu provozieren und öffentlich zu machen. Dasist zumindest gelungen – nur wussten wir doch auch vorher schon, wie es Tunesien mit der Pressefreiheit hält, oder?
    Bleibt zu hoffen, dass wenigstens das Thema „Informationsfreiheit“ ein wenig mehr Öffentlichkeit bekommen hat.

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