Ticker vom 06.02.2025

fsfe
Die Free Software Foundation Europe appelliert an die noch zu wählende nächste Bundesregierung: Es braucht "öffentlichen Code, sichere Finanzierung für Freie Software und transparente Statistiken".
kjm
Ist das belastend, wenn man auf Social Media so viele aufgehübschte Menschen sieht? Vielleicht. Ein Gutachten des Hans-Bredow-Instituts fasst den heterogenen Forschungsstand zusammen – und erklärt, warum eine Kennzeichnungspflicht manipulierter Bilder wenig bringt.
The Washington Post
Die Washington Post rät Bundesbeamt*innen in den USA zu digitaler Selbstverteidigung gegen die rechtsradikale Trump-Regierung. Empfohlen wird Signal – weil auch die Metadaten von WhatsApp eine Gefahr sein könnten. Zudem sollten Betroffene aufpassen, wem sie ihre Meinung sagen.
FragDenStaat
Nach mehr als drei Jahren Pause unterrichtet ein Dozent mit rechter Vergangenheit wieder an der Bundespolizeiakademie. FragDenStaat berichtet über Unruhen unter den Studierenden.
404 Media
Flammend plädiert ein US-Journalist dagegen, sich angesichts von Faschismus auf sozialen Medien zu verausgaben – "erstarrt in der hypnotischen Spirale des Doomscrollings". Stattdessen rät er zu Engagement im Umfeld: Migrant*innen vor Deportation schützen, Obdachlose versorgen.
Euractiv
Ausgerechnet eine Rechtspopulistin soll im Industrieausschuss des Europa-Parlaments den Bericht über "Europäische technologische Souveränität" verfassen. Euractiv fasst zusammen, warum die Abgrenzung zu Rechtsaußen gescheitert ist.
tuwort
Im Linguistik-Podcast tuwort geht es diesmal unter anderem um Umdeutungen durch Trump, aber auch um sogenannte Sonifizierung. Die soll Daten in Klänge umwandeln und dadurch anders zugänglich machen. Das Beispiel des sonifizierten Atemmasken-Diskurses klingt auf jeden Fall spannend.
The Guardian
Von der jüngst aufgedeckten Staatstrojaner-Welle mit der Software "Graphite" ist auch ein prominenter italienischer Seenotrettungs-Aktivist betroffen. Das wirft erneut die Frage auf, ob Italien selbst zu den Kunden des Staatstrojaner-Herstellers gehört.
Wahl-O-Mat
Heute geht der Wahl-O-Mat zur kommenden Bundestagswahl online. Die in Deutschland wohl bekannteste Entscheidungshilfe bietet eine einfache Möglichkeit, die eigenen Ansichten mit den Positionen der Parteien zu vergleichen.

Ticker vom 05.02.2025

heise online
Das Schweizer Projekt einer Nationalen Krebsregistrierungsstelle (NKRS) wurde nach neun Jahren und Kosten von 16 Millionen Franken eingestellt. Die Software zur automatisierten Datenerfassung scheitert daran, dass die Daten aus verschiedenen Kantonen uneinheitlich sind.
Zeit Online
Google hat seine Richtlinien geändert und verzichtet nun auf das Versprechen, keine Künstliche Intelligenz für Waffensysteme zu entwickeln. Stattdessen investiert das Unternehmen Milliarden in KI-Technologien.
WIRED
Im August 2024 wurde Telegram-Gründer Pavel Durov überraschend bei einem Besuch in Frankreich festgenommen. Das US-Magazin WIRED rekonstruiert die Ereignisse hinter den Kulissen.
404 Media
Die rechtsradikale Trump-Regierung setzt ihr menschenfeindliches Zensur-Programm fort. Laut Recherchen von 404 Media sollen Angestellte der NASA systematisch alle amtlichen Online-Inhalte rund um Diversität, Schutz von Minderheiten oder Barrierefreiheit löschen.
GFF
Twitter-Nachfolger X soll Forschenden den Zugriff auf Daten verweigern, die Einflussnahmen im Vorfeld der Bundestagswahl untersuchen wollen. Zwei Grundrechte-Organisationen ziehen deshalb nun im Eilverfahren vor das Landgericht Berlin.
golem.de
Durch das Gesetz über digitale Märkte (DMA) muss auch Apple sein mobiles Betriebssystem iOS für alternative App-Marktplätze öffnen. Auf diese Weise findet nun auch eine Porno-App ihren Weg auf die Geräte des Konzerns, der ansonsten sexuelle Inhalte unterdrückt.
t-online
Die niederländische Stiftung SOMI und die deutsche Kanzlei Spirit Legal klagen am Kammergericht Berlin gegen TikTok und Twitter-Nachfolger X. Sie fordern Schadensersatz wegen Verstößen beim Jugend-, Verbraucher- und Datenschutz. Nutzer*innen können sich der Kollektivklage anschließen.

Ticker vom 04.02.2025

Simon & Schuster
Das Citizen Lab an der Universität Toronto ist eine der wichtigsten Institutionen bei der Aufdeckung von Spionagekampagnen wie dem Pegasus-Skandal. Ron Deibert hat das Lab vor fast 25 Jahren gegründet und jetzt ein Buch über seine Arbeit geschrieben.
CNN
In Washington herrscht offenbar Chaos: Elon Musk gestaltet mit Getreuen die US-Behörden um. Das Personalamt fordert alle Bundesbediensteten auf, ihre Stelle zu kündigen. Musk-Beauftragte erlangten auch uneingeschränkten Zugang zum Zahlungssystem des Finanzministeriums.
DER STANDARD
Eine Studie des Inselspitals in Bern zeigt, dass KI-Diagnosesysteme keine Garantie gegen Fehldiagnosen bieten. Das getestete System konnte keinen Vorteil gegenüber herkömmlicher Diagnostik nachweisen. Die Ergebnisse enttäuschen die Erwartungen der Forschenden.
heise online
In El Salvador entfällt die Pflicht, Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren zu müssen. Diese Entscheidung wurde unter Druck des Internationalen Währungsfonds getroffen, der einen Kredit gewährt hat. Viele Salvadorianer nutzen Bitcoin nicht, die Regierung hat die Risiken erkannt.
Digitale Gesellschaft
Heute findet der 143. Netzpolitische Abend in Berlin statt. Im Programm sind Forderungen von Bits & Bäume für eine gerechtere Digitalpolitik, das Projekt Digital-O-Mat und ein Update zur Chatkontrolle. Ab 20:15 Uhr auf der c-base und im Stream.
taz
Wenn es nicht Realität wäre, wäre es gute Satire: In Turkmenistan müssen Staatsangestellte die Staatspresse abonnieren. Zum Lesen zwingen kann man sie kaum, daher scheint die Zweit- oder Hauptnutzung als Klopapier geläufig. Dagegen sollen nun QR-Codes auf einigen der Seiten "helfen".
DER STANDARD
Das österreichische Gesundheitssystem leidet an Entzugserscheinungen: Seit 1. Januar ist es fax-frei, doch reibungslos läuft das nicht. Offenbar werden teils CD-ROMs per Taxi transportiert, um etwa Röntgenbilder auszutauschen.
CORRECTIV
In 141 Werbeanzeigen von Parteien auf Facebook und Instagram fand Correctiv mehrere Beispiele mit Falschnachrichten oder Hassrede. Viele der untersuchten Anzeigen waren von der AfD, aber auch andere Parteien fielen auf.