Gegen Überwachung auf die Straße gehen: #IDP13 und #FSA13

Bald kann man wieder gegen die ausufernde Überwachung durch Geheimdienste und Regierungen auf die Straße gehen.

stopwatchingus1Am Samstag, den 31.08.2013, laden Anonymous-Aktivisten zum „Internationalen Aktionstag für Deine Privatsphäre!“ ein. Das Wiki ist noch wenig aussagekräftig, die geplanten Veranstaltungsorte finden sich in einem Pad und die Demonstrationen werden weitgehend über Facebook koordiniert. Auf der Plattform Demonstrare finden sich die Städte besser.

Geplant sind Proteste in BerlinBremenDortmundDresdenDüsseldorfFreiburgGöttingenHamburgHannoverHeidelbergKarlsruheKölnMünchenMünsterNürnbergSaarbrückenStuttgartTrier.

Ich hoffe, das mit der Koordinierung über Facebook ändert sich noch, weil nicht jeder potentielle Demonstrant nutzt und vor allem neuere Enthüllungen gezeigt haben, dass deutsche Anonymous-Aktivisten unter besonderer Beobachtung der US-Geheimdienste stehen. Und dann sollte man sich eben nicht über Facebook koordinieren. Es wäre schön, wenn dieser Tag dazu genutzt werden würde, auch Reden zum tatsächlichen Thema zu organisieren. Darauf sollten die jeweiligen Veranstalter achten. Zumindest nach der letzten Demo in Berlin waren viele Teilnehmer enttäuscht, dass es in den meisten Reden eben nicht um den NSA-Überwachungsskandal ging. Und sowas demotiviert diejenigen, die wegen der Sache auf die Straße gehen.

Update: Einer der Veranstalter der Berliner Demonstration erklärte uns, dass es bei stopwachtingus nicht nur um Überwachung gehen würde, sondern auch um die Systemfrage. Das haben wir wohl falsch verstanden. Insofern ist leider wieder schlimmes zu befürchten. Schade.

Eine Woche später, am Samstag, den 7. September, findet dann in Berlin wieder die „Freiheit statt Angst“-Demonstration statt. Im Wiki des AK Vorrat finden sich zahlreiche Möglichkeiten, aus verschiedenen Städten für die Demonstration günstig nach Berlin zu reisen.

Die besseren Werbematerialien für die „Freiheit statt Angst“-Demonstration findet man bei Metronaut.de.

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Update: In Wien gibt es auch eine Demo “Freiheit statt Angst” am 7. September 2013.

8 Ergänzungen

  1. Schön das auch hier nochmal Kritik an der Organisation via dem Buch der Gesichter geübt wird. Hatte selbst an mehreren Stellen Kritik an dem Vorgehen angebracht aber die Organisatoren zeigen sich da sehr beratungsresistent und ich durfte sogar mein Kopf auf die Tischkante knallen beim Ausspruch: „Wieso nicht Facebook? Wir haben doch nichts zu verbergen.“ Ein Blick in die Kommentare und Zusagen zu den Events ist auch recht lustig da ca 95-99% sich mit ihren privaten Account (inkl. echten Namen, Wohnort, Arbeitsplatz und vielen weiteren Infos) zu dem Event und somit zu einer genaueren Überwachung angemeldet haben.

  2. Hallo.

    Die Kritik an der Facebook-Ausschließlichkeit teile ich. Würde auf mich aber nur dann glaubwürdig wirken, wenn sich netzpolitik.org selber konsequent aus diesem Netzwerk raushalten würde. Vielleicht mal so als Anregung zu verstehen.

    Ansonsten: Warum hackt hier die eine Krähe der anderen das Auge aus? Eine Demo ist/wird das, was die Leute, die dabei sind (oder bei der Orga helfen) daraus machen. Rummotzen bringt nicht weiter. Und auch am Zustandekommen der FSA13 gäbe es – wenn man wollte und genauer hinsieht – in diesem Jahr eine Menge zu kritisieren.

    Doch ey: Was soll`s? Lasst uns doch das beste draus machen, anstelle uns jetzt schon im Vorfeld zu zerfleischen. Die Demos in den Städten (dezentral) und die in Berlin in der Woche darauf ergänzen sich doch ideal!

    Rauf auf die Straße, Mund auf, Schilder hoch und Fantasie und Lust freien Lauf! :)

  3. Leider wird hier nicht deutlich gemacht das Stop Watching Us eine Aktion von Occupy DE ist und nicht von Anonymous.

    Anfangs war der Wille groß StopWatchingUs zu supporten da man dachte hier wird ja gegen Überwachung demonstriert aber leider wurde wie so oft die Demo instrumentalisiert um eigenen Ziele zu verfolgen. (In meinem Beitrag geht es um die Berliner Demo,
    zu den anderen StopWatchingUs kann ich nicht wirklich sprechen)

    Ich möchte hier nochmal klarstellen das unser Tag gegen die Überwachung der #IDP13 ist.
    Man kann sich sicher sein das es auf unseren Demos um die angekündigte Thematik geht und nicht um Verschwörungstheorien etc.

  4. Vielen Dank für die Berichterstattung und bitte mehr davon!

    Es fällt mir, als nicht „der Internet-Szene“ zugehörigem aber dennoch an einem Leben in einer tatsächlichen Demokratie interessiertem Menschen, einigermaßen schwer, hinsichtlich der netzpolitisch aktiven Akteure den Überblick zu behalten.

    Dass zwei, auf den ersten Blick ähnliche Demos so zeitnah stattfinden, halte ich darüber hinaus für äußerst unglücklich. Zurecht wird die Passivität der „Ottonormalbürger“ hinsichtlich dieser Themen beklagt. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, simple und eindeutige Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen. Und dazu gehören nun mal Demos von vertrauenswürdigen Veranstaltern zu einem begrenzten Thema. Denn der Konsens gegen den Überwachungsstaat dürfte nun mal deutlich größer sein als der Konsens für weiter reichende Gesellschaftsreformen – so nötig die auch sein mögen.

  5. Was die Kritik an Facebook angeht, es gibt mittlerweile auch weitere Plattformen außerhalb FBs um sich an der Koordinierung zu beteiligen. Wie das Forum: http://swu.demonstrare.de/

    Ich möchte aber auch anmerken, dass es nicht die Lösung sein kann, wenn wir jetzt alles Verschlüsseln und ein Leben im Untergrund vorziehen.

    Natürlich sollten wir uns über Verschlüsselungskonzepte informieren und diese auch nutzen, aber es sollte auch ein Ziel sein, Plattformen wie FB und Co. nutzen zu können, ohne damit leben zu müssen, dass sämtliche Daten von Geheimdiensten abgegriffen werden. Dass Firmen unsere Daten unkontrolliert abschöpfen, ist schon schlimm genug.

    Was die Systemfrage angeht, finde ich zwar auch, dass wir uns dieser später Stellen sollten, aber halte es nicht für einen Kernpunkt für die Anonymous- und StopWatchingUs Demos.

    Wir in Köln möchten erst mal das komplexe Thema den Menschen nahe bringen. Aufgrund des Umfangs sollten wir nicht zu viele Themen am Anfang vermischen.

  6. Das Problem bei dieser Facebook Geschichte ist das zentralisiert Anonymous organisiert und versucht die einzelnen Events die Dezentral Organisiert werden zu Supporten. Dort sind aber einzelne Organisatoren unterwegs die nunmal auch Facebook Events eintragen um mehr Menschen zu erreichen. Ich persönlich teile die Kritik das man Leute die auf Facebook Events erstellen nicht ernst nehmen kann. Desweiteren sind aber alle Events auf zu finden.

    Worums beim IDP13 geht kann man auf dieser Seite sehen:
    Deutsch:

    English:

    Desweiteren findet man in unserem Wiki noch informationen zu Anonymität und Sicherheit im Netz sowie Informationen zu Tools.

    Und wenn die herren von StopWatchingUs versuchen IDP13 und somit Anonymous für ihren Occupy Krebs zu instrumentalisiern da gabs vorher Klarstellungen das wenn dies geschieht es evtl folgen haben könne.

    MFG
    Ein Anon

    An Netzpolitik evtl kann man unser wiki noch in diesem Beitrag verlinken. Mit den Informationen zum IDP13. Danke :3

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