Mittlerweile ist es März und beim morgendlichen Aufschließen der Bürotür fühlt es sich fast so an, als wären wir nie woanders gewesen. Im vergangenen November war das noch neu: Wir waren gerade frisch umgezogen! Frisch umgezogen heißt auch: Man sitzt erstmal vor einem weißen Blatt Papier. Oder in dem Fall eher in vielen weißen Räumen. Ein kleiner Neuanfang.
Natürlich haben wir uns vorher überlegt, wo was hinkommt, wer wo sitzen mag und wessen Telefonierfrequenzen und Wohlfühltemperaturvorlieben am besten zusammenpassen. Aber wie dann ganz praktisch der Inhalt der Umzugskisten seinen Weg in die dreidimensionale Fläche findet, lässt sich nicht vollständig planen.
Da ist der Wasseranschluss, der irgendwie anders liegt als vorher und die Inbetriebnahme der Kaffeemaschine zur Herausforderung werden lässt. Ein großer Dank an die Kolleg:innen, die sich beherzt um diese kritische Infrastruktur gekümmert haben. Oder der störrische Aktenschrank, dessen Aufbau erst frustriert verschoben und dann mit Hilfe von Video-Tutorials doch gemeistert wurde.
Eingeweiht haben wir die Räume mit einem gemeinsamen Frühstück, noch zwischen ziemlich vielen Kisten. Mittlerweile sind die Kisten viel weniger geworden, die Räume haben eine Weihnachtsfeier überstanden, es sind Pflanzen eingezogen und auf dem Klo entsteht eine kleine Bildergalerie, die regelmäßig Besucher:innen amüsiert. Wir sind angekommen und freuen uns zu bleiben.
Die harten Zahlen
Wir haben im November 87.329 Euro eingenommen. An Spenden kamen Dank der Mitte November angelaufenen Jahresendkampagne Bullshit-Busters 86.600 Euro zusammen. Aus dem Merch-Store erhielten wir in diesem Monat knapp 240 Euro.
Die Personalkosten liegen mit 69.200 Euro im Rahmen des Stellenplans. Im Vergleich zum Vormonat sind die Personalkosten wie erwartet gestiegen. Gründe dafür sind die Nachbesetzung der Finanzbuchhaltung, eine Stundenaufstockung im Fundraising (Jahresendkampagne) und die Einstellung einer Reinigungskraft.
Die Raumkosten bilden mit 10.700 Euro eine doppelte Miete ab, da wir im November letztmalig den alten Mietvertrag in der Schönhauser Allee bedienen mussten. Für das neue Büro in der Boyenstraße zahlen wir zum Monatsende die Miete für den Folgemonat – entsprechend Ende November die Dezembermiete.
Die Fremdleistungen belaufen sich auf knapp 7.500 Euro und liegen aufgrund der externen Einarbeitung der neuen Kollegin in der Finanzbuchhaltung (3.300 Euro) noch über dem Jahresdurchschnitt. In den Ausgaben für Betriebsbedarf mit knapp unter 2.000 Euro sind die Rechnungen des Pädagogischen Begleitprogramms für die ersten drei Monate unserer Bundesfreiwilligen (ca. 900 Euro) enthalten, ansonsten ist die Höhe unauffällig. Im Zuge unseres Büroumzugs haben wir alle Versicherungen aktualisiert, deren Jahresrechnungen im November mit knapp unter 1.050 Euro fällig wurden. Die Kosten der technischen Infrastruktur des Büros liegen mit etwas über 2.250 Euro trotz letzter Umzugskosten fast noch im üblichen Bereich.
Zahlungsverkehrskosten haben wir in Höhe von knapp 80 Euro verbucht. Hier gibt es Verschiebungen in den Dezember. Unterm Strich beendeten wir diesen Monat mit einem Defizit von rund 5.600 Euro. Unterjährig schließen wir in der Regel die Monate Februar bis November mit einem Minus ab, da wir unseren Haushalt vor allem mit den Spendeneinnahmen aus der Jahresendkampagne finanzieren. Aufgrund des deutlichen Anstiegs der Spendeneinnahmen im November durch die beginnende Jahresendkampagne erlauben wir uns eine verhaltene Vorfreude auf die Dezemberzahlen.
Danke für Eure Unterstützung!
Wenn ihr uns unterstützen wollt, findet ihr hier alle Möglichkeiten. Am besten ist ein Dauerauftrag. Er ermöglicht uns, langfristig zu planen:
Inhaber: netzpolitik.org e.V.
IBAN: DE62430609671149278400
BIC: GENODEM1GLS
Zweck: Spende netzpolitik.org
Wir freuen uns auch über Spenden via Paypal.
Wir sind glücklich, die besten Unterstützerinnen und Unterstützer zu haben.
Unseren Transparenzbericht aus dem Oktober findet ihr hier.
Vielen Dank an euch alle!
> und die Einstellung einer Reinigungskraft
Wenn sich dahinter nicht nur eine Irgendwie-Beschäftigung einer „Putze“ verbirgt, sondern eine Anstellung mit fairer Entlohnung und Sozialabgaben, dann fände ich das richtig gut, wenn ihr dazu einen kleinen Artikel schreiben könntet, der anderen Mut macht Reinigungskräfte nicht mehr auszubeuten.
> Unterjährig schließen wir in der Regel die Monate Februar bis November mit einem Minus ab, da wir unseren Haushalt vor allem mit den Spendeneinnahmen aus der Jahresendkampagne finanzieren.
Eine schwäbische Hausfrau wäre um ihren Schlaf gebracht. Fast das ganze Jahr auf Pump leben, in der Hoffnung, der Weihnachtsmann wird’s schon richten?
Wie wär’s mit ein wenig De-Risking? Es könnten Ereignisse eintreten, die das erwartete Spendenaufkommen nicht nur knapp verfehlen lassen. Dann wäre die Nachhaltigkeit futsch, wofür es heftige Wörter in der Sprachwolke der Finanzbuchhaltung gibt.
Solider wäre es, die schönen üppigen Spenden werden brav das Jahr über verfrühstückt, und im Dezember wird dann höchstens ein überschaubar kleines Defizit ausgeglichen.
Hab ich da was nicht kapiert, was ich noch von Euch lernen müsste?
Es ist sicherlich gemeint, dass die unterjährigen Ausgaben mit den Spendeneinnahmen aus der Jahresendkampagne des Vorjahres finanziert werden…