Trotz der russischen Angriffe auf Hunderte Militärstützpunkte in der Ukraine verfügt die ukrainische Luftwaffe offenbar immer noch über funktionsfähige Kampfdrohnen. Das Verteidigungsministerium bestätigte gestern zwei Angriffe durch die „Bayraktar TB2“ aus türkischer Produktion. Auf Facebook betonte der Chef der Luftwaffe die wichtige Bedeutung der Drohnen bei der Landesverteidigung. Ein konkreter Zeitpunkt der Einsätze wurde nicht genannt.
Einer der Drohnenangriffe soll nahe der Stadt Malyn, 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew, erfolgt sein. Dort sind den ukrainischen Streitkräften zufolge zwei russische BUK-Boden-Luft-Raketensysteme zerstört worden, laut anderer Berichte wurden ein weiteres Luftabwehrsystem, vier Haubitzen und vierzehn Militärfahrzeuge getroffen. Dies lässt sich nicht unabhängig verifizieren. Die Meldung ist jedoch von hoher symbolischer Bedeutung, da das BUK-Lenkwaffensystem auch zur Drohnenabwehr eingesetzt wird.
„Göttliche Gerechtigkeit“ für russischen Angriff in Syrien
In Tschornobajiwka im Süden der Ukraine soll ein Konvoi aus Dutzenden Fahrzeugen getroffen worden sein, auf einem Video ist ein Einschlag mit einem Feuerball und einer Rauchwolke zu erkennen. Weitere Bilder, die von der ukrainischen Botschaft in Ankara gepostet wurden, zeigen verkohlte Wracks von Militärfahrzeugen. Bei dem Angriff habe es sich der Botschaft zufolge um „göttliche Gerechtigkeit“ für einen russischen Angriff auf den Tag genau zwei Jahre zuvor in Syrien gehandelt. Dort hatte das russische Militär 34 türkische Soldaten getötet.
Die ersten sechs „TB2“ wurden 2019 an die Ukraine geliefert, es war der erste Verkauf der türkischen Kampfdrohnen durch die Herstellerfirma Baykar Industries an eine europäische Regierung. Sie können 24 Stunden lang in der Luft bleiben und mit einem Abfluggewicht von 650 Kilogramm acht Kilometer aufsteigen. Im Kampfeinsatz tragen die Drohnen bis zu vier Raketen an Aufhängepunkten unter ihren Flügeln. Soweit bekannt werden die ukrainischen „TB2“ nicht per Satellit gesteuert, dies verringert ihre Reichweite im Kampfeinsatz auf rund 100 Kilometer.
Im April 2021 sollen die ersten „TB2“ einsatzbereit gewesen sein. In einer zweiten Tranche hatte die Ukraine weitere 24 Exemplare bei Baykar bestellt, ob diese aber wie verabredet ab 2021 eintrafen, ist unklar. Im letzten Herbst soll der Bestand bei zwölf Drohnen gelegen haben, auch die Marine soll darüber verfügen. Mindestens sieben „TB2“ seien jedoch in den letzten Tagen abgeschossen worden, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS.
Erster Einsatz im Donbass
Der erste – und bis zum jetzigen russischen Angriffskrieg einzige – bekannt gewordene Einsatz einer „TB2“ der ukrainischen Luftwaffe erfolgte am 26. Oktober 2021. Damals wurde eine Haubitze der von Russland unterstützten Separatisten im Donbass zerstört. Russland hatte deshalb bei der OSZE einen Verstoß gegen das Minsker Abkommen moniert. Der damalige Angriff gilt als einer der Gründe, die von der Regierung in Moskau als Beleg einer ukrainischen Aggression angeführt werden. Auch die deutsche und die französische Regierung sollen darüber besorgt gewesen sein.
Der Vorfall hatte zudem Auswirkungen auf das russische Verhältnis zur Türkei, deren Außenminister nach dem Verkauf der „TB2“ jede Verantwortung für deren Einsätze von sich wies. Auch die Lenkwaffen stammen jedoch aus der Türkei. Der Abschuss im Oktober soll durch eine MAM-C-Rakete erfolgt sein, bei den jüngsten Angriffen könnten die schwereren MAM-L- oder MAM-T-Raketen eingesetzt worden sein.
Weitere NATO-Staaten wollen angeblich „TB2“ bestellen
Bei ihrem Angriff in Tschornobajiwka soll die Kampfdrohne mit Sensorik der Firma WESCAM aus Kanada ausgestattet gewesen sein. Im von der Türkei unterstützten Angriffskrieg Aserbaidschans gegen Armenien waren die „TB2“ nach Meinung vieler Beobachter:innen entscheidend für den Sieg. Weil sie dabei mit WESCAM-Produkten flogen, hatte die Regierung in Ottawa ein Exportverbot verhängt. Der türkische Hersteller griff daraufhin auch auf deutsche Sensorik der Firma Hensoldt zurück. Inzwischen will Baykar die ausländische Technik nach eigenen Angaben durch türkische Fabrikate ersetzt haben.
Weitere Einsätze der „TB2“ erfolgen derzeit durch die Türkei in mehreren Teilen Kurdistans, durch Marokko in der besetzten Westsahara und durch das Militär in Äthiopien. Auch dort könnten sie ein Gamechanger im Kampf gegen die Rebellen gewesen sein. Wegen der hohen Nachfrage hatte das ukrainische Außenministerium mit der Türkei vereinbart, mit dem türkischen Hersteller Baykar eine Fabrik für die Produktion unbemannter Luftfahrzeuge zu errichten, dort sollten 48 weitere „TB2“ gebaut werden. Geplant war außerdem die gemeinsame Produktion von Motoren für eine neue, noch größere türkischen Kampfdrohne.
Letztes Jahr hatte Polen als erstes NATO-Land 24 „TB2“ in der Türkei bestellt, auch die Regierungen in Lettland und Litauen sollen sich Berichten zufolge für die Waffe interessieren. Als erste der ehemaligen Sowjet-Republiken hat Kirgistan im Dezember eine Lieferung türkischer Kampfdrohnen erhalten.
„Dass die Waffe wie im Kampf um Berg-Karabach kriegsentscheidend ist, kann bezweifelt werden.“
Naja, die durch OSINT bestätigten Abschüsse sind schon recht hoch, insbesondere weil auch ganze Güterzüge mit Kraftstoff, und Kolonnen mit dutzenden Fahrzeugen dabei sind. Aufgrund der weitgehend eleminierten Luftwaffe spielen die Drohnen schon eine enorme Rolle. Heute morgen wurde durch mehrere stellen eine weitere Lieferung von TB2 bestätigt. Über Flightradar waren auch zwei türkische A400M verfolgbar die mit eingeschaltetem Transponder in der Ukraine unterwegs waren.
Wo ist denn Kurdistan?
Google mal, es handelt sich um eine Region das auf türkischem, syrischem, irakischem und iranischen Staatsgebiet verteilt ist. Die türkische Seite führt einen Krieg gegen das von ihnen besetzte Gebiet, fliegt aber auch völkerrechtswidrige Angriffe in den anderen Teilen.
völkerrechtswidrig ??
gibt es hierfür UN-Beschlüsse ??
erst überlegen, dann schreiben..
… und nicht einfach die negativen berichterstattungen kopieren und wiedergeben..
hast doch sicherlich selbt ein gehirn, oder ??
Ob eine Handlung gegen das Völkerrecht verstößt, beschließen nicht die Vereinten Nationen. Militäreinsätze in einem anderem (auch benachbarten) souveränen Staat sind untersagt, verschiedene Konventionen verbieten auch das Töten von Zivilist:innen. Beides verletzt die Türkei in verschiedenen Teilen Kurdistans beinahe täglich.
So ein Schwachsinn habe ich lange nicht mehr gesehen. Man sieht definitiv, dass du überhaupt keine Ahnung über dieses Thema hast. Wieso das so ist? Wer die PKK/YPG als Synonym für Kurden benutzt, ist einfach komplett fehl am Platz. Es ist einfach nur zum totlachen. Die Türkei führt einen Kampf gegen die Terrororganisation PKK und das völlig zurecht. Wer sein eigenes Land erst innerhalb eigener Grenzen schützt, wird nicht lange leben. Früher gab es so viele Terroranschläge, Entführungen kurdischer Kinder, seitens der PKK. Damals war die Türkei auf syrischem und irakischen Boden nicht so aktiv wie heute. Statt mal ein Bericht über diese Terrororg. zu machen, macht ihr jedesmal das selbe, veröffentlicht irgendwelche falschen Aussagen und Behauptungen, ohne jegliche Argumente, Beweise in den Raum. Es gibt ein autonome kurdische Regionalverwaltung im Irak, mehr nicht. Vorallem sind die auch gegen die PKK. Wenn die Türkei ein Kurdenproblem hätte, würden erstens nicht so viele Kurden Erdogan Anhänger sein, die Türkei als Heimat benennen, sagen es gäbe nur die Türkei, zweitens würde die Türkei nicht die Peschmerga unterstützen, die auch ein Problem mit der PKK haben. Auch würde die Türkei ja wohl erst die Kurden im eigenen Land bekämpfen, bevor sie dies im Ausland tun. 20% der türkischen Armee bestehen aus Kurden, der Geheimdienstchef ist sogar Kurde. Lösch dich einfach oder mach deine eigenen Erfahrungen. Lass dich nicht so einseitig manipulieren.
>> In April, as the world was occupied with Vladimir Putin’s invasion of Ukraine, a NATO member launched an attack on two of its neighboring territories. In a bombing campaign, Turkey targeted the camps of Kurdish militants in Iraq and Syria, inflicting damage on shelters, ammunition depots and bases.
The irony went largely unnoticed. That’s hardly a surprise: For a long time, the Western world has turned a blind eye to Turkey’s heavy-handed treatment of the Kurds. Across decades, the Turkish state has persecuted the Kurdish minority — about 18 percent of the population — with devastating zeal. Thousands have perished and around a million have been displaced in a campaign of severe internal repression. But Western nations, except for a brief spell when Kurdish resistance was holding back an ascendant Islamic State, have rarely seemed to care. >>
https://www.nytimes.com/2022/05/26/opinion/turkey-nato-kurds.html
Der Tagesspiegel zur Blockade Erdogans gegen die NATO-Beitritte von Finnland und Schweden:
„Sollte der türkische Präsident den richtigen Moment zum Einlenken verpassen, hat die Türkei ihren Ruf als Bündnispartnerin verspielt. Sie steht dann als unzuverlässiger und opportunistischer Staat da, dem man nicht über den Weg trauen kann. Im Fall einer echten Krise könnte die Türkei dann allein sein.“
Ist das nicht längst der Fall? Die Türkei ist schon lange kein zuverlässiger NATO-Partner mehr, und eine gemeinsame Wertebasis mit der Türkei gibt es längst nicht mehr. Wie lange können wir es uns noch leisten, bei der Türkei nicht genau hinzusehen. Die Rechnung für diese Ignoranz wird uns auch noch präsentiert werden. Und auch das sollte bedacht werden: Wer in der NATO will Erdogans Türkei denn noch ernsthaft verteidigen?
Kurdistan gibt es nicht, wird es auch nie geben.
Diese Seite kann man gar nicht ernst nehmen xD.
Dieser Möchtegern Autor Matthias Monroy, soll lieber mal eine Schule besuchen xD.
Lg
Nicht als souveräne Staaten, das stimmt, aber als autonome Regionen unter Selbstverwaltung, siehe Rojava: https://de.wikipedia.org/wiki/Rojava. Seit vielen Jahren wird dies auch in der Türkei gefordert, es geht schon lange nicht mehr um generelle Unabhängigkeit. In der Schule lehrt man* das aber leider noch nicht, vermutlich auch nicht in Deutschland.