Am 7. Oktober 2016 findet zum dritten Mal die „Das ist Netzpolitik!“-Konferenz von netzpolitik.org statt. Neben der Zusammenstellung der aktuell wichtigsten netzpolitischen Debatten in Deutschland, Europa und der Welt haben wir auch an unserem Workshop-Programm gefeilt. Herausgekommen ist ein buntes Hands-On!, was das Hauptprogramm erweitert und vertieft:
Der Breitbandausbau im ländlichen Raum ist zwar ein wirtschaftspolitisches Desaster, dem man allerdings durch innovative, freie Funknetze lokal begegnen kann: Dr. Volker Grassmuck, Monic Meisel und Elektra Wagenrad wagen sich in ihrem Workshop zu Breitband im ländlichen Raum vor in hierzulande vernachlässigte Frequenzbereiche, zeigen politische und gesellschaftliche Handlungsansätze zur Breitbandversorgung der Peripherien und stellen ihre eigenen Erfahrungen vor und zur Debatte.
Das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) ermöglicht es jedem Menschen in Deutschland, Anfragen zu amtlichen Behörden in Deutschland zu stellen, und zwar unbegründet. Das Instrument wird immer wichtiger für Journalisten, Wissenschaftler und Bürger, um Klarheit über Verwaltungsvorgänge zu erlangen. Allerdings werden die Potentiale noch längst nicht ausgeschöpft. Also: Wann hast Du Deine letzte IFG-Anfrage gestellt? Warum nicht? Stefan Wehrmeyer wird Dich aufklären über Deine Rechte und mögliche Schwierigkeiten und, wenn Du magst, zusammen mit Dir Deine erste IFG-Anfrage stellen.
Wer von Euch glaubt an Wunder? Beziehungsweise an eine nutzerfreundliche und innovationsfördernde EU-Urheberrechtsreform unter Günther Oettinger? Nein? Nachdem Julia Reda (MEP) sowie die Kollegen und Freunde von Wikimedia, Dr. Ansgar Koreng (JBB), Julia Schütze (WMDE) und Dimitar Dimitrov (WM Brüssel) bereits am Morgen und Nachmittag theoretisch in die Debatte eingeführt und Probleme erörtert haben, kann im anschließenden Workshop Safeguarding the Public Domain ein/e jede/r lernen, was sie/er selbst für eine bessere Reform tun kann.
Seitdem unser Justiz- und Verbraucherschutzminister Heiko Maas im Januar diesen Jahres eine aus Plattformanbietern und v. a. wirtschaftsnahen Organisationen bestehende Taskforce gegen Hatespeech in sozialen Netzwerken eingerichtet hat, durchzieht nicht mehr nur der Hass, sondern auch die Debatte zum Umgang mit Hatespeech fast alle Medien. Während sich unsere Talks von Kirsten Fiedler (EDRi) und Jillian York (EFF) den damit verbundenen Problemen im Bereich der Effektivität und Transparenz sowie der Gefahr einer privatisierten Rechtsdurchsetzung widmen sowie einen alternativen Umgang aufzeigen, widmet sich unser Workshop den praktischen Problemen von Online-Redaktionen und Communities: Welche Techniken fördern die sachliche Debatte? Wie funktioniert gutes Community-Management? Wie kann der Diskurs wieder Spaß machen? Ihr Wissen und ihre Erfahrung teilen Markus Reuter (Redakteur, netzpolitik.org), Nele Heise (Medienwissenschaftlerin, Universität Hamburg) und Roland Panter (Bundesverband Community Management) im Workshop: Hass bleibt Handarbeit – Der Umgang mit Kommentaren im Spannungsfeld zwischen Meinungsfreiheit und Zensur.
Man muss nicht zu den Piraten schauen, wenn man die Gefahr und Auswirkung von Burnout in der Netz-Bewegung fassen will, oft reicht ein Blick in die eigenen Reihen. Der Kampf um digitale Rechte kann wie jeder Aktivismus sehr zermürbend sein, dem Schutz der persönlichen Integrität und Balance kommt damit eine große Bedeutung zu, eine Herausforderung für jeden Einzelnen und die Community. Daher endet unser Workshop-Programm mit einer Einführung in Strategien der Achtsamkeit für Aktivist*innen, gegenüber sich selbst und anderen, sowie Strategien des Ressourcenmanagements und des körperlichen Wohlbefindens. Hacking with care! ist die Devise von Jeremie Zimmermann, der außerdem seine Vision einer Kooperation mit Menschen aus dem Gesundheitssektor vorstellt, zentralen Akteuren im Bereich von Datenschutz und Privacy.
Wir selbst haben ebenfalls eine kleine Onlineredaktion und sind gespannt wie es weitergeht…
Hoch die Fäuste liebe Aktivisten! ;)