seit Anfang des Monats darf man Passbilder für den neuen Perso oder Reisepass nicht mehr selbst aufs Amt tragen. Stattdessen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man macht die Bilder direkt auf dem Amt oder man geht zu einem Fotodienstleister, der das Bild über eine zugelassene Software für die Behörde hochlädt.
Wie das in so einem Fall abläuft, haben sich Sicherheitsforscher:innen angeschaut. Mein Kollege Markus Reuter hat ihre Analyse hier so kompakt zusammengefasst, dass ihr sie auch auf dem Weg zur nächsten Filiale noch schnell nachlesen könnt*: Bei zwei Anbietern werden die Bilder in der Amazon-Cloud AWS zwischengespeichert. Die Bilder liegen dort zwar verschlüsselt. Warum das trotzdem keine gute Idee ist, lest ihr im Beitrag.
* Sicherheitshinweis: Nur bitte nicht im Straßenverkehr auf dem Handy lesen.
Viele ungewollt Schwangere suchen zuerst online nach Rat, bevor sie sich jemandem öffnen. Telemedizinische Organisationen beraten nicht nur, sie helfen auch konkret. Doch staatliche Zensur und große Suchmaschinen drängen ihre Angebote immer weiter ins Abseits.
Nach einer Informationsfreiheitsanfrage sind Zahlen sämtlicher Taser-Einsätze der Polizei in Deutschland bekannt. Sehr oft erfolgen diese ohne Gewaltbereitschaft der Betroffenen, oft gegen psychisch Erkrankte. In vielen weiteren Fällen werden Einsätze nur angedroht.
Eine Einigung der EU-Staaten zur Chatkontrolle ist „weiter entfernt als je zuvor“. Das geht aus einem eingestuften Verhandlungsprotokoll hervor, das wir veröffentlichen. Einige Staaten beklagen „eine Verschwendung von Zeit, Geld und Energie“. Damit dürfte auch Polen scheitern, eine Einigung zu organisieren.
Wer seine biometrischen Passbilder bei einem externen Dienstleister macht, muss damit rechnen, dass sie in der Amazon Cloud landen – und damit vor dem Zugriff von US-Behörden nicht sicher sind. Das haben IT-Sicherheitsforscher herausgefunden.
Europas Lieferkettengesetze galten als Meilenstein beim Schutz von Menschenrechten, jetzt werden sie dem „Bürokratieabbau“ geopfert. Darüber haben wir mit Kristina Hatas und Christian Rumu von Amnesty International gesprochen. Ein Interview über Kobalt aus dem Kongo, koloniale Kontinuitäten und die Verantwortung Europas.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
The New York Times
Trump hat eine Wellness-Influencerin zur "Surgeon General" gemacht, der obersten Ärztin der USA. Die studierte, aber nicht praktizierende Medizinerin soll die USA nun "healthy again" machen.
Access Info Europe
Ein zivilgesellschaftliches Bündnis fordert die neue Europäische Bürgerbeauftragte dazu auf, sich für mehr Transparenz in EU-Institutionen einzusetzen.
heise online
Muss sich der Anbieter bei einem kombinierten Mobilfunkvertrag mit Smartphone auch kümmern, wenn das Gerät Mängel hat? Offenbar wollte sich O2 um diese Pflichten drücken, zuletzt jedoch ohne Erfolg.
The Verge
Der neue Papst ist der erste, der wirklich digitale Spuren vor seinem Pontifikat hinterlassen hat. Tina Nguyen schreibt über das Gefühl, diesen nachzugehen.
heise online
Zahlreiche Staaten erlauben Elon Musks Satellitennetzwerk Starlink, um von den hohen Zöllen der Trump-Regierung ausgenommen zu werden. Dazu gehören Indien, Kambodscha und Dschibuti.
The New York Times
Die neueste Generation von Sprachmodellen produziert mehr falsche Informationen als die Vorgänger. Die Herstellerfirmen haben keine Erklärung dafür.
Golem.de
Karl Klammer, die sprechende Büroklammer aus Microsofts Office der 90er Jahre, kann jetzt als Avatar verschiedener KIs genutzt werden. Das Fanprojekt ist kostenlos auf Github erhältlich.
taz
Die Plattform X hat heute den Account des Oppositionspolitikers Ekrem İmamoğlu gesperrt. İmamoğlu hatte dort 10 Millionen Follower. Er ist seit dem 19. März inhaftiert und hat nun keine Möglichkeit mehr, direkt mit der Außenwelt zu kommunizieren.
Liebe Leser*innen, Union und SPD haben sich in ihrem Koalitionsvertrag die Möglichkeit offengehalten, der Chatkontrolle im EU-Rat zuzustimmen. Damit würden Kommunikationsinhalte vor ihrer Verschlüsselung analysiert. „Grundsätzlich sichern wir die Vertraulichkeit privater Kommunikation und Anonymität im Netz“, heißt es im Koalitionsvertrag. Das Wörtchen „grundsätzlich“ macht einen großen Unterschied, denn Ausnahmen bleiben damit möglich. Der CSU-Innenminister Alexander […]
Liebe Leser*innen, mehr als 6000 Menschen haben Behörden in den ersten drei Monaten dieses Jahres schon aus Deutschland abgeschoben, weit mehr als im Jahr zuvor. In der aufgeheizten Asyldebatte werden die Abschiebungen zunehmend brutal. Und sie treffen auch Familien und Kinder, die teils ohne Vorwarnung aus dem Klassenzimmer abgeholt werden, um sie direkt zum Flughafen […]
Liebe Leser:innen, erst wenige Tage im Amt offenbart Alexander Dobrindt (CSU) schon sein ganz eigenes Verständnis davon, wie er als Innenminister zu kommunizieren gedenkt. Als die Grünen ihn fragen, ob er Palantir-Software in Bundesbehörden einziehen lassen werde, gibt sich der Minister überaus schmallippig. Unsere Fragen zur Vorratsdatenspeicherung beantwortet sein Haus wiederholt nicht. Und bei der […]
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