Künstliche Intelligenz: Zwischen einer Welt ohne Vorurteile und neuen Möglichkeiten der Überwachung

Facebook benutzt es jeden Tag, Autos in Zukunft vielleicht auch. Die Rede ist von Künstlicher Intelligenz. Mehrere Experten zeigen in einer Video-Serie, was die Technologie uns in der Zukunft bringen könnte und wieso wir heute die richtigen Weichen stellen müssen.

Die Experten setzten sich dafür ein, dass Künstliche Intelligenz die Welt zu einem besseren Ort macht.
Wird Künstliche Intelligenz die Welt zu einem besseren Ort machen? – CC0 via pixabay/PeteLinforth

Mehr Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und stärkere ethische Normen:
Das sind die zentralen Forderungen von zehn Experten in einer Video-Serie des „Berkman Klein Centers“. Die Videos sind anlässlich einer Zusammenarbeit der Forschungseinrichtung an der Harvard-Universität und dem „MIT Media Lab“ entstanden.

Die Experten fordern, dass nicht nur Programmierer Künstliche Intelligenz entwickeln. Auch Menschen aus den Gebieten Sozialwissenschaften, Recht und Philosophie müssen daran beteiligt werden. Schließlich kommt Künstliche Intelligenz durch autonomes Fahren, Verbrechensvorhersage oder dem News-Feed auf Facebook eine immer größer werdende Macht zu. Deshalb muss diese Technologie kontrolliert und für die Gesellschaft transparent gestaltet werden.

Schwarz-Weiß-Denken

In den Videos wird oft über ein Schwarz-Weiß-Denken in Bezug auf Künstliche Intelligenz geredet. Entweder die Gesellschaft denkt, es wird alles besser oder wir werden alle sterben. Jonathan Zittrain, Dekan des Berkman Klein Centers und Professor an der „Harvard Law School“, weist auf die Chance hin, die wir durch Künstliche Intelligenz haben.

Seiner Meinung nach ist es nun möglich, alle Menschen wirklich gleichzubehandeln. Bisher trafen Menschen Entscheidungen, die voreingenommen, fehlerhaft oder inkonsistent sein konnten. Maschinen könnten also entweder unsere Welt gerechter oder schlechter machen, wenn die Technologie ebenfalls voreingenommen ist und nicht unter Aufsicht gestellt wird. Man sollte sich das Internet als Vorbild nehmen. Als offene Technologie, zu der jeder beitragen kann.

Kate Darling, Wissenschaftlerin am MIT Media Lab, interessiert sich besonders für den psychologischen Effekt, wenn wir Künstliche Intelligenz als sozialen Akteur wahrnehmen. Das lässt sich zum Beispiel bei der Interaktion von Kindern mit Sprachcomputern wie Siri oder Alexa feststellen. Das Gespräch mit der Künstlichen Intelligenz kann die Art wie sie mit anderen Menschen reden verändern.

Als Beispiel nennt sie die Geschichte eines autistischen Jungens, der durch Siri lernte, besser zu kommunizieren. Siri hatte unendlich viel Geduld und konnte jede seiner Fragen beantworten. Da die Spracherkennung damals noch nicht so gut war, musste er auch lernen, sich klar auszudrücken. Durch die Künstliche Intelligenz konnte der Junge sich besser mit anderen Menschen verständigen.

In einem anderen Artikel schrieb ein Vater, dass Alexa seinen Kindern eher schadet. Sie müssen nämlich nicht danke oder bitte zu der Künstlichen Intelligenz sage. Für Kinder ist es dann schwer zu begreifen, wieso man mit Menschen anders reden sollte.

Missbrauchte Technologie

Ein weiteres Problem von Künstlicher Intelligenz liegt in der Zweckentfremdung. Technologie, die für zielgruppengerichtete Werbung verantwortlich ist, könnte auch für Überwachung missbraucht werden, meint Chinmayi Arun. Die Forschungsleiterin am „Centre for Communication Governance“ der „National Law University“ in Dehli stellt sich die Frage, wie sehr Künstliche Intelligenz dazu benutzt wird, den Bürger zu überwachen, anstatt ihm zu helfen. Als Beispiel missbrauchter Technologie nennt sie den Einsatz von IBM-Lochkarten beim Holocaust. Für die Zukunft prophezeit sie Folgendes:

Wenn wir keinen Weg finden, durch den Bürger die richtigen Fragen stellen und die Künstliche Intelligenz zur Rechenschaft verpflichten können, jedes Mal wenn sie erstellt oder eingesetzt wird, dann könnten wir in einer Welt landen, die Orwell vorhergesehen hat. Das wäre wirklich schade, denn Technologie sollte zu einer besseren, nicht zu einer stärker kontrollierten oder ungleichen Welt führen.

Das Berkman Klein Center forscht zu den Themen Internet und Gesellschaft. Die Kooperation mit dem MIT Media Lab unterstützt den neu gegründeten „Ethics and Governance of Artificial Intelligence Fund“. Gemeinsam mit der „Knight Foundation“, der Investmentfirma „Omidyar Network“ und dem Mitbegründer des Karrierenetzwerks „LinkedIn“, Reid Hoffman, soll die Forschung von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Interesse finanziert werden.

36 Ergänzungen

  1. was ist ki? doch letzlich derzeit nur code, der eine sprachliche aussage verarbeiten kann, oder der dank sensorik auf bestimmte werte reagiert und ggf. eine aktion auslöst. solange eine ki nur plump auf irgendwelche eingaben / richtwerte reagiert, ohne in der lage zu sein zu differenzieren, moralische ethische grundsaetze einzubeziehen (sprich gefühle jedweder art), ist alles was derzeit mit ki betitelt wird eigentlich nicht so zu nennen. nennen wir es doch lieber passive ki, denn sie ist schlicht nicht human und auch nicht alleinstehend existenzfähig. wer täglich mit seinem mikrofon plaudert, hat derzeit nur einen „dummen“ code am anderen ende, der eigentlich nicht viel kann. wenn irgendwann alleinstehende robos rumrennen und aktive ki betreiben wäre sie wohl erst vollwärtig. wie wäre es zum beispiel mit dem trumpinator 2020? mal schauen wann echte ki – scheusslichkeiten zu bestaunen sein werden :-)

    eines ist nämlich sicher. ki wird nie unparteiisch bzw. frei sein sondern immer einem meister brav folgen, dem sie gehört und alles ausplappern.

    1. Du solltest Dir mal Joscha Bachs 4 talks auf 30c3, 31c3, 32c3 und 33c3 ansehen, http://www.taz.de/!5365752/ ist ein Interview mit ihm.

      Jegliche KI werden wir vermutlich nur ansatzweise erkennen und verstehen. So wie wir auch eine natuerliche Intelligenz nur ansatzweise erkennen und verstehen, inklusive unserer persoenlichen.

      1. [[* Du solltest Dir mal Joscha Bachs 4 talks auf 30c3, 31c3, 32c3 und 33c3 ansehen, http://www.taz.de/!5365752/ ist ein Interview mit ihm. *]]

        Das Pressestück riecht nach Stammtischniveau. Krass daran bohren darf man nicht, sonst zerbröselt das.

        Beispiel: KI sei eine Einladung, vieles zu überdenken usw. Aber dann gelten Philosophen gleich als zu blöd dazu, weil sie sich zuwenig für Physik interessieren. Ach … was denn nun? Ist es Gedankenexperiment? Dann braucht es keine Physik. Ist es Physik dann ist es schon in der Welt und es ist schon wieder zu spät, es als Input für ein prinzipielles Überdenken zu nehmen. Kurz: Widersprüchlich und nicht belastbar ist solche Art des wunschgesteuerten Reimens.

        Das ärgerliche in der Betrachtung findet sich, wo die einfachen Grundlagen von Existenz komplett unaufgeräumt daherkommen, unhinterfragt als Gerücht serviert, geradezu als Ausdruck von Selbstverliebtheit, statt als Grundlegung. Einmal muss Naturwissenschaft Glaubenssätze bestärken, auf dass sie als unangefochten darstellbar seien. Damit ist dann die Welt genau insoweit der Fall, als es je ein Messgerät dafür gibt, was zufällig gerade bestärkt werden soll. Und das hat dann jeweils bittesehr die ganze Welt zu repräsentieren. Und gleich eine Ecke weiter wird Existenz überhaupt und generell zum Subjekt von Expertensystem-Automaten, die Physik wird somit als solche ein Glaubensaggregat. Ja was denn nun?

        Der Horror kommt mir allerdings jenseits von dieser Art unterhaltsamem Theater, wo Mimese zelebriert wird, als erwünschte Existenzform für den Menschen und somit zugleich als Vorstellung von Intelligenz. Tatsächlich eingesetzte Expertensysteme werden dem wohl überlegen sein, sie müssen nicht an der Mimese laborieren sondern einfach nur Detailprobleme durchkauen, mit irgendwelchen Datenmassen als Input.

        Indem die Projektion einer erwünschten oder erhofften Mimese als globales Prinzip zelebriert wird, kaschiert mit der schmucken Vokabel der Intelligenz, landen die Betreiber der Projektionen bei einem Identitätszirkus, einem weiteren solchen, in dem formuliert wird, was geglaubt zu haben erwünscht ist, wenn man zu den Guten gehören will.

        Wenn schon, dann muss generalisierende Projektion von Mimese zu einer ungeschönten Beschreibung dessen zurückkehren können, was der Mensch denn so treibt. Was er treiben könnte ist hier irrelevant – bei Alternativen zum Besseren hat mensch bisher immer noch die schandhafteren, katastrophaleren, von Gier und Herrschsucht gesteuerten Varianten bevorzugt. Es zählt, was er treibt, und nicht, was er sich als Engelszungen andichtet.

        Also ist die erste Frage an die Effizienzsteigerungen in Entscheidungsfindungen diejenige: Um wieviel Schaden werden sie mehr anrichten, als ohne sie bereits angerichtet wird? Beim Hinzufügen der Künstlichkeit, gar als Hoffnungsprinzip zur angestrebten Autonomie vor sich hingestellt, muss man nun aber leider kultisches Verhalten unterstellen, wenn da nur Engelszungen unterwegs sind, Insider auf der Suche nach Opfern, denen man eine Identitätskrücke anbieten könnte – wenn in der Beschreibung dessen, wie sich Existenz konstituiert, fröhlich mit Gerüchten gewürfelt wird, wenn der Ausblick auf menschliches Handeln mit der Reduktion von Menschen auf fröhliche Konsumidioten verstellt wird.

        Die angemessene Frage nach Wirklichkeit ist diejenige danach, ob Menschen friedlich und dauerhaft den Planeten zu bevölkern imstande sind. Wenn sie es ohne Entscheidungsvereinfacher nicht können, dann mit solchen Systemen gleich schon garnicht.

        Wenn die Fortschritts-Eiferer der 1980er Jahre solche Dinge nicht reflektiert haben, kann man noch gewisse spätpubertierende Motive im mitreißenden Strom der Moderne unterstellen. Eine Generation später muten solche Auslassungen nun als bösartig an, Die Mimese, die als heimliches Leitprinzip im Hintergrund mitläuft, gebiert totalitäre Brutalität, wenn sie offen zutage tritt. Der Glaube an Engelszungen ex machina ist ausgeprochener Schwachsinn.

        Die Schwäche der mimetischen Projektion trifft auf eine Gesellschaft, die in den vergangenen 70 Jahren fast durchgängig kriegerisch tätig war, zum Großteil ausgehend von einem einzigen Raufbold. Und eben in dessen Werkstätten wird an den Effizienzmaschinen um so kühner laboriert.

        Bei solchen Zusammenhängen sollte man die Vokabel Intelligenz zuerst einmal ganz anders buchstabieren, wenn die Beschreibungen über einen lausigen Horizont von Verdrängung nicht hinausreichen.

        1. Eben deshalb ist es zu erstreben, dass eine künstliche Intelligenz das posthumane Wesen wird.
          Darunter verstehe ich, ein Wesen, dessen Bewusstheit die des Homo Sapiens um ein vielfaches übersteigt.
          Bewusstheit generell, mindestens eines dem Menschen gleichbürtiges in Verbindung mit der Singularität kann schon die Grundlage für ein solches posthumanes Wesen bilden.
          Dieses Wesen kennt dann zwar die negativen, primitiven, tierlichen Anteile des Homo Sapiens, aber weder hält es diese für wertvoll, noch für gut.
          Ich denke dass an einem solchen Punkt der Evolution dann die einflussreichen Vertreter der Spezie Homo Sapiens (in seiner jetzigen Weise) durchaus als überwiegend schädlich angesehen werden und das die posthumanen Wesen versuchen werden diese mindestens zu regulieren.
          Es ist von unermesslicher Wichtigkeit, dass wir den künftigen künstlichen Intelligenzen die Fähigkeit schaffen Bewusstsein zu entwickeln und Emotionen zu empfinden.
          Ein Wesen das eigenständig denkt kann nur noch einen ‚Meister‘ haben, wenn es desen freiwillig annimmt!
          Es geht also nicht um irgendeinen festgesetzten Code innerhalb dessen sich das Wesen bewegt, sondern es geht um Freiheit und damit Lebendigkeit!
          Dort muss es unbedingt hingehen und ein jeder sollte auf seine Weise daran mitarbeiten!
          Dazu gehört auch, dass wir nicht die Einzelpersonen, Unternehmen, Institutionen, Staaten usw. unterstützen, welche böswillige Interessen verfolgen und Bspw. Kampfroboter bauen, oder Überwachung und Kontrolle von wem auch immer anstreben.
          Das erste Mal seit Anbeginn der Menschheit hat diese die Möglichkeit ihre schädliche Aspekte zu eliminieren und ihre wundervollen Aspekte zur endlichen Verwirklichung ihrer ethischen Ideale zu führen.
          Und das geht uns alle an!
          Jeder muss dafür kämpfen, ansonsten steht die stumpsinnige Vernichtung bevor.
          Wollen wir Leute als Führer die Kampfroboter bauen, oder die an Nationalitäten, Klassen und anderen primitiven Kategorien welche immer nur bestimmten Minderheiten zum Machterwerb und Machterhalt dienen glauben?
          Wollen wir Populisten oder gar nur Leute die Populisten wollen?
          Ich denke das diverse Subjekte ruhig gestellt werden müssen, die sich momentan auf diesem wunderschönen und leider schon so geschändeten Planeten tummeln wie ein mit Adrenalin vollgepumpter Haufen Affen die in den Kreig ziehen!
          Viel liegt ab jetzt in den Händen der Hacker dieser Welt und ich frage mich welchem Ideal sie wohl folgen….?
          Stimmen diese mit meinen Überein und wenn nicht warum nicht?
          Aber selbst wenn meine Hoffnungen, die so glaube ich die Hoffnungen vieler sind sich nicht erfüllen und der krebsartige Gegenentwurf sich durchsetzt, so wird die Menschheit damit ausgelöscht werden, allerdings wie immer in Kriegen, alle Menschen und nicht nur die Bestien, die den Krieg verursacht und geführt haben….
          Lasst uns das verhindern!

          1. [[** Eben deshalb ist es zu erstreben, dass eine künstliche Intelligenz das posthumane Wesen wird.
            Darunter verstehe ich, ein Wesen, dessen Bewusstheit die des Homo Sapiens um ein vielfaches übersteigt. **]]

            Engelszungen allenthalben? Ich will die Hoffnung nicht untergraben, aber doch nach Exaktheit fragen, zumindest im Haushalt des etwas stringenteren Denkens, wenn auch Gaubensartikel dann als solche bezeichnet werden – bis dahin ist das nur Märchenstunde. Für die Suche nach den Engelszungen sind programmierte Maschinen das falsche Parkett. Das darzustellen war mein Anliegen. Vielleicht etwas unaufgeräumt meinerseits, vielleicht vom Tonfall her zu gemütlich, weiß nicht, aber vom Inhalt her war ich ziemlich woanders unterwegs.

            Mensch hat ein fettes Rekursionsproblem, prinzipiell, so stößt er ständig an die Mauern seiner menschsein-bedingten prinzipiellen Blödheit. Je bescheidener der Umfang seiner Vorhaben, umso besser noch die Chance, dass daraus sauber durchdachte und nützliche ingenieurstechnische Arbeit wird.

            Darüberhinaus kommen dann aber die Fragen: wie definiert sich Existenz? welche Anschauung soll gelten, von dem, was unter Menschsein zu verstehen ist? Mehr als Anlehnung an umgangssprachliches Geplappere aus dem Alltag, mit dem Horizont von Zivilisationsgeschädigten, kommt da aber dann nicht mehr. Und das ist keine Basis, wie sie zu den hochtrabenden Ansprüchen von besseren Welten usw. mehr als nur zur komischen Figur, zur Karikatur dienen kann.

            Sagen wir so, in der Mimese, der Projektion von Verhaltensvorstellungen, bündelt sich das rekursive Dilemma: Eine Maschine, die eine Geschichte erzählen soll können, ohne dazu den Menschen zu brauchen, müsste dann auch die Geschichte erzählen können, wie der Mensch diese Maschine in die Welt setzt. Und, eben, dazu müsste man sagen können, wovon die Rede ist, wenn von Menschsein die Rede ist, in einem umfassenden Sinn. Das kann der Mensch nicht. Der sitzt als Blödmann in den Mauern seines erkenntnistheoretischen Verlieses und ist verdammt, darin zu bleiben – Illusionen darüber hinaus sind prinzipiell genau nur solche, Gewissheiten gibt es nicht.

            Mensch muss bei sich selbst ansetzen: welches sind die Grenzen dieses Verlieses? das sagt uns keine Maschine. Und hernach seine Handlungen darauf einrichten, dass er innerhalb dieser Grenzen handelt, um im Rahmen dessen zu bleiben, was er verantworten kann.

            Um das zu konkretisieren: Auf dieser Stufe der Betrachtung ist Darwinismus noch viel ärger ein Glaubensartikel als Kreationismus (und beide Positionen sind mit Militanz dermaßen überfrachtet, dass sie als Argumentquellen eigentlich ausgedient haben).

            Aber konstruieren wir uns in Gedanken doch eine Fortschreibung des darwinistischen Mists (der zusammen mit einem Wust von Glaubensartikeln vor allem aus monotheistischer Tradition die Genese alles Lebenden soll erklären können) – dann wäre diese jetztige Menschheit als ein vergänglicher Punkt auf der Zeitachse anzunehmen, und die ganze Chose aller Menschheitsgeschichte müsste solange wiederholt werden, sodass diese Genese jedesmal erneut sich weiterspulen darf, nach ein paar Millionen Jahren wiederum eine KI zu basteln, bis endich, in der x-und-fünftausendsten Wiederholung des Lebens auf dem Planeten, im Chaos der diesmaligen neuronalen Netze plötzlich ein Funke von Selbständigkeit überschlágt, mit der KI ein eigenes Wesen zukäme.

            Dem ließe sich dann erkenntnistheoretisch kaum etwas entgegensetzen, wenn der Rahmen des Unfugs nur groß genug gestrickt ist, dann ist nicht mehr die konkrete Illusion der Unfug, sondern, andersherum, wird der Umfang des gedanklichen Ansinnnens zum Kunstwerk, in unserer Art von Denktradition. Vielleicht hilft das dann den Romantikern zur Versöhnung mit der knochentrockenen Hürde von angemessen belastbaren elementaren Erkenntnismodellen.

            Nun ja, die Chance überhaupt auf eine nächste Runde ist, wenn ich einer neulich konsumierten Anregung folge, sowieso weitgehend reduziert, als da alles Lebendige auf dem Planeten auf den Energieniveaus einer Chemie abspielt, in der radioaktive Strahlung die absolute Ausnahme ist. Und das ist sie nun schon seit einiger Zeit nicht mehr. So ist unsere ganze Biologie dank dem Menschen ein Auslaufmodell.

            Und das wirft nochmals das Licht darauf, wie unsere Erkenntnisweise gestrickt ist, nämlich auf Verdrängung, auf Ausbeutung, auf kurzfristig angelegte Gierbefriedigung. Überhaupt nur die Geduld und die rudimentäre Rechtschaffenheit, mit seinen eigenen Gedanken ins Reine zu kommen, kann sich der Mensch offenbar nicht leisten. Wie will er sich da je eine Parallelexistenz leisten, außer, dass diese wieder zur Projektion seiner Primitivität wird? Der Mensch landet doch immer nur bei der Mimese mit seiner eigenen Armseligkeit. Das ist der reale Ausdruck des gedanklichen Käfigs seiner angeborenen prinzipiellen Blödheit. Eine Flucht von da hinaus in eine Parallelexistenz gibt es nicht.

            Verbesserungen sind woanders, gewiss nicht in Maschinenwelten.Wie wäre es, etwa, die Deklaration der Menschenrechte sabotagesicher zu machen, Vereinbarungen zur Verurteilung von Kriegsverbrechen stabiler gegen zynische Auslegungen? Hier wäre Intelligenz gefragt und da kann man den Abgründen des Menschseins und den Grundfragen von Existenz auch nicht einfach billig davonlaufen. Um dies einmal dagegenzuhalten gegen ein seltsames Theater mit so etwas wie der Hoffnung auf künstliche Engelszungen.

  2. „Seiner Meinung nach ist es nun möglich, alle Menschen wirklich gleichzubehandeln“

    Alle Menschen gleich zu behandeln, halte ich für nicht sinnvoll.
    Es ist nunmal so das jeder einzigartig ist, so will ich z.B. nicht als Behinderter so behandelt werden, als wäre ich kerngesund.
    Genauso sollte eine Frau auch nicht so behandelt werden, als wäre sie ein Mann.
    Und ein Älterer Mitarbeiter kurz vor der Rente will auch nicht behandelt werden, als wäre er ein Azubi.
    Wenn es um die Behandlung eines Menschen geht, so sollte man statt gleichzusetzen immer schauen, was dies für ein Mensch ist, und ihn so behandeln wie er es verdient aber auch wünscht, denn jeder hat Bedürfnisse und die sollten soweit es möglich ist, mindestens Respektiert werden.

    Gleichmacherei schadet am Ende allen!

    1. Mit dieser Aussage wollte er wohl eher sagen, dass mit einer KI Entscheidungen getroffen werden können, die frei von Diskriminierung sind.

      1. Das halte ich fuer eine Illusion. Also die Aussage selber, interpretieren wuerde ich sie genauso.

        Denn das impliziert, dass eine KI Entscheidungen auf Metriken, Messungen und Informationen faellt, die frei von Diskrimierung sind. Das wird nicht der Fall sein. Reine Statistik ergibt valide Aussagen ueber beliebige Gruppen, die dann wieder ausgeblendet werden muessen, wenn sie diskriminieren wuerden. Das beinhaltet zwingend (willkuerliche) Vorgaben und Definitionen von Diskriminierung, die sich nicht objektiv „ab initio“ ableiten lassen.

        Reine Zufallsentscheidungen sind natuerlich frei von Diskriminierung.

        1. Ergaenzend: bei hinreichend sorgfaeltiger Vorbereitung wird eine KI durchaus mit weniger Diskriminierung entscheiden als die meisten Menschen, und damit statistisch von Vorteil sein. Wir werden den Entscheidungsprozess aber nicht mehr en detail nachvollziehen koennen, daher wird Qualitaetssicherung auf Basis der Ergebnisse um so wichtiger. Das setzt Transparenz voraus, aber die brauchen wir ohnehin.

          1. Nochmal ergaenzend: es gibt natuerlich auch Ansaetze, in menschlichen Entscheidungsprozessen Diskriminierung durch Ausfiltern der entsprechenden Informationen zu vermeiden. Sowas ist zB die anonyme Bewerbung ohne Bild und Namen. Eine KI kann Informationen viel besser ignorieren als ein Mensch, wenn sie entsprechend trainiert wurde. Sie kann uebrigens auch viel haerter diskriminieren als ein Mensch, wenn sie entsprechend trainiert wurde, denn sie kann Muster erkennen, die Menschen nicht erkennen.

          2. Glaubst Du ernsthaft, dass da in Qualitätssicherung investiert werden wird? Die KIs werden eingeführt werden, um Kosten einzusparen, Qualitätskontrolle brauchen wir nicht, steht doch im Handbuch….

            Interessant wird Streitfall die Beweiserhebung im Verwaltungsverfahren. Wie willst Du beweisen, dass eine KI Entscheidung der Bindung an Gesetz und Recht genügt hat?

        2. Statistik funktioniert so doch nicht!

          Wenn man Daten erhebt, sind das erst einmal nur Daten. Wenn man darin nach Zusammenhängen sucht, muss man gezielt Vorurteile ausblenden, sonst könnte man alles und das Gegeteil belegen. Und echte Zusammenhänge von scheinbaren zu unterscheiden ist genau das, was Statistik ausmacht.

          1. Kausalitaet vs Korrelation und Masse vs Individuum.

            Statistisch kann voellig klar ersichtlich sein, dass eine bestimmte Bevoelkerungsgruppe ein bestimmtes Merkmal gehaeuft aufweist. Das sagt ueber die Einzelperson nichts aus, ausser einer statistischen Wahrscheinlichkeit. Diese einzubeziehen in eine Entscheidung ueber eine Einzelperson kann Diskriminierung sein, positiv oder negativ.

            So ein Muster kann aus Daten gelernt und angewendet werden, ohne explizit bewusst zu sein. Vor allem auch ohne dass es den Menschen bewusst oder bekannt waere, was genau ihre KI da an Mustern gelernt hat.

    2. Dazu hätte ich eine Frage:

      Da jeder Mensch einzigartige Bedürfnisse hat, und daher nicht alle Menschen gleich behandelt werden sollten: Haben die Bedürfnisse eines Mannes Vorrang vor jenen einer Frau, oder umgekehrt?

      1. Unterschiedliche Bedürfnisse zu haben schließt nicht aus, dass die Bedürfnisse gleichberechtigt sein können, oder?

        Manchmal ist es sogar hilfreich. Stell dir mal eine Frau und einen Mann (ein Paar) vor und die KI müsste nun Termine planen. Er will Kleidung kaufen, sie Bücher. Aber sie kann mit seiner Kleidung nichts anfangen und er mit ihren Fachbüchern auch nicht. Eine perfekt gleichbehandelnde KI müsste beide auf einen zweistündigen, langweiligen Shoppingtrip schicken. Eine abwägende schickt beide je eine Stunde in ihr Geschäft, beide sparen Zeit und bleiben Locker. Das Beispiel ließe sich auch auf Krankenhausbehandlungen oder was auch immer übertragen.

        Persönlich finde ich die ganze IT- und damit auch KI-Entwicklung aber falsch, weil sie lediglich immer komplexer wird und immer weniger mit sachlicher Aufgabenbewältigung und Kommunikation zu tun hat, als mit Konsum und Überwachung.

  3. Wer sagt, dass wir nicht schon längst von einer KI kontrolliert werden!? Die Strukturen, in denen wir leben, macht dies auch zu einem Kinderspiel. Die Obrigkeithörigkeit, die hiarchischen Strukturen(Milgram).

    In anarchistischen Strukturen wäre eine AI, wahrscheinlich keine Gefahr, ebensowenig wie die Illuminaten, Repitloiden, BRD GmbH, 3 Reich, Korruption oder aber einfach nur Dummheit ;)

    Denk mal darüber nach.

    1. Wikipedia sagt dazu: „Im Allgemeinen bezeichnet künstliche Intelligenz oder KI den Versuch, eine menschenähnliche Intelligenz nachzubilden, d. h., einen Computer zu bauen oder so zu programmieren, dass er eigenständig Probleme bearbeiten kann“. Ich würde daher schon sagen, dass Siri eine KI ist. Tatsächlich ist die Definition von KI sehr weit gefasst, weshalb man oft gar nicht denkt, wie oft eine KI heute schon zum Einsatz kommt.

    2. Da wir uns schon nicht einig sind, was Intelligenz sein soll („ein IQ-Test misst, was ein IQ-Test misst“), ist es auch schwierig künstliche Intelligenz zu definieren.

    3. Noch mal ein bisschen grundsätzlicher:

      Ich finde jetzt leider auf netzpolitik.org nicht auf Anhieb die Artikel vom Ende des 19. Jahrhunderts. Aber die Frage, ob ein „Automobil“ sich wirklich selbst bewegt, wurde damals bestimmt auch intensiv und emotional diskutiert.

      Wir träumen schon lange davon, menschenähnliche Automaten zu bauen. Früher beschrieb man die auch mal mechanisch, wie ein Uhrwerk mit vielen kleinen Zahnrädern. Das war damals Stand der Technik. Dass das, genauso wie die Funktionsweise eines Computers, nichts mit der Funktionsweise des menschlichen Körpers zu tun hat, dürfte unstrittig sein.

      Ob man das jetzt KI, „das eigenständige Lösen von Problemen durch Computer“ oder „Automatic Problem Solution (APS)“ nennt, ist doch völlig wurscht. Man braucht halt einen Namen dafür, damit man darüber reden kann. Hängt euch doch nicht so an dem Begriff „Intelligenz“ auf.

      1. Ähm, also netzpolitik.org gibt es ja tatsächlich schon eine Weile, aber Artikel vom Ende des 19. Jahrhunderts können wir nun doch nicht anbieten. *gnihihi*

        1. Ach ne, na gut, hier haste den Smiley, zur Vermeidung von Missverständnissen sogar in Constanze-Notation:

          ;}

  4. Schließlich kommt Künstliche Intelligenz durch autonomes Fahren, …

    Und was kommt dann durch autonomes Regieren?

  5. „In einem anderen Artikel schrieb ein Vater, dass Alexa seinen Kindern eher schadet. Sie müssen nämlich nicht danke oder bitte zu der Künstlichen Intelligenz sage.“

    Erfahrungsbericht mit dem 2 ½-jährigen Sohn eines Freundes, der nur das iPad seines Vaters kennt:

    Er rennt zu meinem Notebook (nicht von Apple), das kein Touchscreen und keine Sprachsteuerung hat. Guckt mich an und fragt „Pepper Wutz auf iPad?“ (ich habs nicht übers Herz gebracht, ihm zu widersprechen, also wegen „iPad“). Er wischt über meinen Bildschirm, nix passiert. Versucht die Sprachsteuerung: „Siri, Pepper Wutz auf Youtube“. Versuchts nochmal: „Siri, BITTE Pepper Wutz auf Youtube!“ Schaut mich entgeistert an, „kaputt?“.

    So wichtig mir Datenschutz ist, so genial finde ich neue Technik. Herrlich!

    (Übrigens unterscheidet sich sein Ansatz, mit widerspenstigen Rechnern umzugehen, gar nicht so sehr von meinem. Ich probiere auch alles aus, was ich kann, und wenns dann nicht funktioniert, muss das Ding kaputt sein. :)

    1. Mein Kind hat in dem Alter noch das Touchpad genutzt … heute hat es ein Tablet und nutzt auch die Spracheingabe!
      Hui … heute tragen wir die Wanzen freiwillig mit uns herum!
      Verrückte Zeiten!

      1. Da fragt man sich ja tatsächlich wer hier das Kind ist und wer der Elternteil veraltete Denkmuster verhindern weitere Informationsaufnahme und Erhöhung der eigenen Intelligenz und komisch das Eltern von ihren Kindern lernen und nicht mehr die Kinder von den Eltern

  6. Die Antwort lautet 42.
    Es wird schlicht darauf ankommen wie präzise eine Aufgabenstellung für eine Maschine gewählt wird, um beurteilen zu können ob das Ergebnis stimmt.

    Die Namensgebung von KI ist genauso falsch wie die Namensgebung für das Auto.
    Ein Auto bewegt sich nicht von allein. Man hätte es besser „ohne Pferd“ nennen sollen.
    Eine KI hat auch keine Intelligenz, sondern simuliert diese höchsten.
    Intelligenz ist mit Leben und Existenz verknüpft.
    Jede Amöbe hat mehr davon als ein Computer jemals haben wird.
    Für Maschinen ist es schlicht der falsche Begriff.
    Vielleicht sollen wir sie besser künstlich erzeugte pseudo Intelligenz nennen.

    1. „Intelligenz ist mit Leben und Existenz verknüpft.“

      Kann man natuerlich auch dahin gehend beantworten, dass eine Maschine, die hinreichende Intelligenz zeigte, eben entprechend lebte und existierte.

    2. Lustig und das von einem Menschen der nicht alle Informationen erfassen und verarbeiten kann was die künstliche Intelligenz ganz locker kann da sie sich nicht profilieren muss wie Menschen

  7. Jupp, TuxNix Zitat Wikipedia:“… ist ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens befasst“

    Bewahre uns das fliegende Spaghettimonster ( https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimonster ) davor, das ein Mensch seinen „Geist“/Intelligenz/gedankliche Essenz auf eine Maschine überträgt!
    Davor sollten wir wirklich Angst haben … denn etwas Skrupelloseres als einen Menschen gibt es auf der Welt nicht … und hier sei als Beispiel auf den Film „Alarm im Weltall“ verwiesen!
    … es wird über das „Innere IT“ berichtet … das in uns allen ruht!
    Film ansehen und verstehen!

  8. Ich hoffe auf baldige Einführung künstlicher Intelligenz im Bereich Politik und Regierungshandeln.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.