Schon länger schwelte bei der Wikimedia Foundation eine Führungs- und Managementkrise, die auch den 15. Geburtstag des Flaggschiffs Wikipedia überschattet hat – schließlich war ein von der Community gewähltes Vorstandsmitglied von seinen VorstandskollegInnen aus dem Gremium geworfen worden und ein in das Board nominierter Ex-Google-Manager trat nach Kritik an seiner Bestellung seinen Posten gar nicht erst an.
Nachdem die Kritik am Führungsstil von Wikimedia CEO Lila Tretikov in den letzten Wochen an Intensität mehr und mehr zugenommen hatte, zog diese nun die Konsequenzen und trat zurück. Anlass waren zunächst dementierte Pläne Tretikovs, eine Wikipedia-Suchmaschine zu bauen (Hintergründe dazu liefert Wikipedia Signpost). Torsten Kleinz hat bei heise.de die Vorgänge rund um Tretikovs Rücktritt schön zusammengefasst. Er spricht von einem Dammbruch:
In den vergangenen Tagen kam es jedoch zum Dammbruch: Immer mehr Angestellte erklärten auf der Mailingliste der Wikimedia Foundation ihre Kündigung mit der Unzufriedenheit [mit] Tretikov. Auch derzeitige Angestellte forderten offen ihren Rücktritt.
Wie es jetzt weitergeht ist unklar, nach der Ankündigung des Abschieds von Tretikovs Vorgängerin Sue Gardner war mehrere Monate lang nach einem/r Nachfolger/in gesucht worden – mit offensichtlich nicht gerade großem Erfolg.
[Update, 26.02.2016] Für alle, die die Ereignisse seit der Bestellung von Lila Tretikov im Detail nachvollziehen möchten empfiehlt sich ein Blick in eine diesbezügliche Timeline der Programmiererin Molly White. Außerdem wurde ich für einen längeren Beitrag zum Them bei SZ.de interviewt. [/Update]
Aua! Das tat weh. Rücktritte sollte man verbieten.
[Update, 28.02.2016]
Boaey!Ihr Profs habts echt drauf. ;-)
Danke für den Hinweis.. ;-)
Diese Suchmaschine sollte die endgültige Cash Cowf für die Wiki Elite werden. Artikel der Autoren auf Google fähige Häppchen eingedampft. All die Mühe ohne Bezahlen im Glauben damit anderen was Gutes zu tun, missbraucht als günstig generierte Kommerz Datenbank. Wer sich jetzt noch nicht verarscht fühlt, lernt es nimmer.
„Wer sich jetzt noch nicht verarscht fühlt, lernt es nimmer.“
Artikel nicht gelesen? Angestellte haben reihenweise gekündigt und tun es noch. Eine Steigerung der Reaktionen ist kaum noch möglich.
mfg R.K.
Die Angestellten sind die einen. Die kostenlos arbeitenden Autoren ganz andere.Im Valley ist es völlig üblich kaum langer als 1 Jahr bei der selben Firma beschäftigt zu sein. Nicht umsonst empörten sich die gutbezahlten Mitarbeiter mit all Ihren wichtig klingenden Fantasie Business Bezeichnungen, ueber die illegalen Gehaltsabsprachen von Google Apple etc..Die Autoren sind jedoch die wirklich verarschten. Mein Mitleid halt dich zwar in Grenzen, bei anderen Gelegenheiten wuerden da Srlbsthilfegruppen zur Deppressions Therapierung gegründet werden. In etwa wie bei Sekten Aussteigern. Ohne all zu böse sein zu wollen, aber dass Wikimedia neoliberales Valley Denken auf die SPITZE getrieben hat, sahen nur jene nicht, die es nicht sehen wollten. Halt wie in einer Sekte.