Die Digitale Gesellschaft Schweiz hat ihren jährlichen „Swiss Lawful Interception Report“ veröffentlicht. Der Report, der als PDF und als interaktive Visualisierung vorliegt, gibt einen Überblick zu den Überwachungsmaßnahmen des Landes in den Jahren 2010 bis 2015.
Der Report listet die Anzahl und Arten der Überwachung auf sowie Delikte wegen derer überwacht wird. In der gut gemachten interaktiven Visualisierung lässt sich das auch noch nach Kantonen (Bundesländer) und Jahren filtern.
Für das Jahr 2015 stellt der Report fest:
- Der Rückblick über die letzten Jahre zeigt den steten Anstieg der Überwachungsmaßnahmen.
- Die Statistik 2015 beleuchtet die Überwachungsmaßnahmen nach Delikten und zeigt signifikante kantonale Unterschiede auf.
- Schwere Straften, mit welchen immer wieder für Überwachung argumentiert wird, machen nur einen geringen Teil an der Gesamtmenge an Überwachungen aus. Am häufigsten wurden Überwachungsmaßnahmen wegen Betäubungsmitteldelikten (32,4 Prozent) und Vermögensdelikten (21,1 Prozent) eingesetzt. Die schweren Straftaten wie Terrorismus (2,2 Prozent), Kriminelle Organisation (1,6 Prozent) und Pädokriminalität (0,7 Prozent) machten insgesamt nur 4,5 Prozent aus.
Vielleicht hat ja jemand Lust eine solche Visualisierung auch für Deutschland zu machen. Die Zahlen werden vom Bundesamt für Justiz jährlich im Juli veröffentlicht und sind auf der Seite des Amtes bis einschließlich des Jahres 2014 verfügbar. Der Code für die Visualisierung steht auf Github.
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