Facebook kann uns besser einschätzen als Freunde

Korrelation zwischen Genauigkeit der Prognose und Angaben der Facebook-Likes

Youyou Wu von der Universität Cambridge und Michal Kosinski von der Stanford Universität haben eine Studie veröffentlicht, in der sie der Frage nachgingen, ob Algorithmen in der Lage sind unserer Persönlichkeit besser zu beurteilen, als unsere Arbeitskollegen, Freunde, Familie und Ehepartner.
Dabei wurden zunächst den Versuchsteilnehmer ein Fragebogen vorgelegt, in dem sie 100 Fragen beantworten mussten, der geeignet war, die Persönlichkeit der Probanden anhand des Fünf-Faktoren-Modell (FFM) zu ermitteln. Dimensionen des Modells sind Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit. Als Datenbasis für den entwickelten Algorithmus, der die Persönlichkeitsdimensionen der Teilnehmer prognostizieren sollte, dienten deren „Gefällt mir“ Angaben auf Facebook. Zusätzlich wurden in einer verkürzten Version des Fragebogens Angehörige der Probanden, die ebenfalls auf Facebook vertreten waren, über dessen Persönlichkeitsmerkmale befragt. Anschließend wurden die drei Werte korreliert.

Die Ergebnisse fassen die Forscher wie folgt zusammen: Der Algorithmus prognostizierte die fünf Persönlichkeits-Merkmal durchschnittliche besser als ihre Arbeitskollegen, Freunde, Mitbewohner und sogar einiger Familienmitglieder. Nur engste Vertraute wie Ehegatten übertrafen die Genauigkeit der Berechnungen des Computers. Allerdings könnten diese auch noch übertroffen werden, denn mit zunehmender Anzahl von Daten, steigt die Prognosefähigkeit des Algorithmus. Zumindest hinsichtlich der durchgeführten Persönlichkeitstest legen die Ergebnisse der Studie nahe, dass Facebook uns besser kennt als gute Freunde.

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5 Ergänzungen

  1. Oder aber es legt nahe, daß das Fünf-Faktoren-Modell als Konstrukt zur Persönlichkeitsbeschreibung nur eine sehr begrenzte Möglichkeit zur Abbildung der Wirklichkeit darstellt… Die Fünf Faktoren wurden ja irgendwann einmal „gefunden“, indem man eine große Datenmenge mit entsprechenden statistischen Verfahren auf diese fünf Faktoren reduziert und „schöngerechnet“ hatte.

  2. Nur interessiert Facebook nicht, wie „gut“ ein Mensch ist. Facebook interessiert, wie sie Geld mit ihm und seinen Daten verdienen können.

    Möglicherweise sollte man den Test auf Facebook oder seine Macher einmal selbst anwenden. Vermutlich kann der Facebook besser einschätzen, als seine Freunde.

    ;-)

  3. Hier werden drei Ergebnisse miteinander verglichen. Das Referenzmodell ist scheinbar die Selbsteinschätzung. Ob das Wissenschaft ist, bezweifle ich. Eine Fleißaufgabe war es wohl allemal.

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