Was ist zu tun gegen die völlige digitale Überwachung, die Edward Snowden offenbart hat? Ausgerechnet „von unten“ kommt dazu wenig. Ich wage die These: Momentan warten Presse und institutionalisierte Politik durch Berichterstattung und Untersuchungsauschüsse mit mehr sichtbaren Antworten auf als die „Zivilgesellschaft“. So geht es nicht weiter, denn Artikel und Ausschüsse werden so schnell nichts ändern. Im Gegenteil: Die politischen Signale, die von ihnen ausgehen, verebbben, noch bevor sich etwas getan hat.
Aus diesem Grund lädt ein Zusammenschluss von Einzelpersonen am 5. April zum Barcamp „Ausser Reichweite“. Die Veranstaltung wird unabhängig von bestehenden Gruppen organisiert. Durch das offene Format sollen verschiedene Leute und Gruppen zusammenfinden. Ziel ist es, Bündnisse zu formen und konkrete Aktionen gegen Überwachung auf die Beine zu stellen: „Kein Gezeter, kein Bullshit, keine Flügelkämpfe. Was tun.“
Das Barcamp wird von 11-19 Uhr (Einlass ab 10 Uhr) in den Räumen von Wikimedia Deutschland am Tempelhofer Ufer 23/24 in Berlin stattfinden. Die Veranstalter/innen bitten vor Ort um einen Unkostenbeitrag von 5 Euro für Material und Verpflegung. Zur besseren Planung wird um Voranmeldung auf der Website gebeten. Der Hashtag zur Veranstaltung lautet #wastun.
Ein Barcamp lebt von seinen Teilnehmenden. Wer bereits Ideen für konkrete Vorhaben hat, soll diese mitbringen und im Vorhinein vielleicht schon mal in dieses Pad eintragen. Zum Ablauf:
11.00 Uhr Begrüßgung und Brainstorming: Knappe Vorstellungsrunde, dann werden Themen gesammelt: Einmal per Zettel, auf die jede/r einmal aufschreibt, welche Vorhaben sie/er sich vorstellen könnte. Zweitens, welcher Aspekt sie/ihn interessiert. Diese Zettel werden zusammengefasst (ge-“clusterd“), um 9-12 Themen zu finden, die dann in die 45-Minuten Sessions verteilt werden. Gibt es Nachfragen oder haben einzelen Personen (Gruppen) schon eine konkrete Vorstellung, wird kurz die Idee vorgestellt (entsprechend den ‚Pitches‘ bei einem Barcamp).
12.30 Uhr 1. Runde Sessions
13.15 Uhr 2. Runde Sessions
14.00 Uhr Pause
15.00 Uhr 3. Runde Sessions
15.45 Uhr Zusammenfassung der Sessions und Findung der Arbeitsgruppen: Kurzberichte aus den Sessions und Bildung von Arbeitsgruppen zur Verwirklichung der Ideen
16.30 Uhr Arbeitsgruppen
18.30 Uhr Abschluss: Besprechung des weiteren Vorgehens, nächstes Treffen usw.
Disclaimer: Ich bin an der Organisation des Barcamps beteiligt.
zum thema……
„Das türkische Verbot von Twitter ist kein Ausreißer, sondern ein Vorbote. Ein neues digitales Zeitalter kündigt sich an. Das globale, überall gleiche, offene Internet steht vor dem Ende. Es wird durch seinen Plural ersetzt werden; es entsteht derzeit ein Mosaik unterschiedlicher Internets mit ganz eigenen Technologien, Visionen und politischen Bedeutungen.
Autoritäre und paternalistische Machthaber wie Erdoğan sind eine der Ursachen. Sie arbeiten bereits seit dem Ende des arabischen Frühlings daran, die Informationshoheit in sozialen Medien zurückzuerobern. Sie haben, auch in der Türkei, Infosöldner angeheuert, die als scheinbar unabhängige Kommentatoren massenhaft regimefreundliche Inhalte streuten. Doch diese Taktik funktioniert nur begrenzt. Zensur und Überwachung werden deshalb vielerorts die nächsten Schritte sein.“
quelle: http://www.sueddeutsche.de/digital/zukunft-des-internets-freies-netz-eine-illusion-1.1921160
wenn man den ganzen kommentar liest, der mit sicherheit in grossen teilen leider dem entspricht, muss man langsam aber sicher an gegenmaßnahmen denken…und in eigener person: nicht alles auf die goldwaage legen, herr beckedahl. dazu ist dieses portlan viel zu wichtig!
soll natürlich portal heissen….
Offene Hardware, offene Software. TORartiges und Datenschutz als Standard. Dezentralitaet, abruecken von Google als Provider fur DNS, Mail und Handy.
Wer noch etwas lachen mag:
http://www.deutschlandfunk.de/nsa-spionage-so-viel-wie-moeglich-oeffentlich-eroertern.868.de.html?dram:article_id=280879
wäre mal ein guter anfang. offene software mit keinen us-amerikanischen backdoors direkt zur nsa, hardware noch besser….auf gehts deutschland, hier hats doch genug die den ganzen tag (und nacht) bei cola und chiochips auf den tastaturen rumkloppen….
Naja, ich glaube nicht dran. Zu umständlich und man ja nichts zu verbergen. :) Es ist nur was fuer wenige und damit oftmal leider auch die falschen, weil die Masse zu faul ist und eher dran interessiert ist den passenden Sex Partner mit seinem iPhone anzulocken. So ist das nun mal. ;)
Ja, ich hab auch so meine Privat Projekte… Aber da will ich mich eher von Gogole oder Facebook aufkaufen lassen und danach hab ich ein schönes Leben.
Greetz,
GHad
@GHad: Hehe, mit OkCupid UND keybase.io hast Du aber nichts am Hut, oder? :)
Beispiel fuer ZEIT ONLINE Zielgruppen Jorunalismus — wie will man solche Leute noch erreichen zumal das die (angehende/aktuelle) Akademiker „Elite“ ist? Private Datenschutz ist damit also schon mal uncool, warum dann noch verschluesseln?
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10152297278074429&set=a.102482889428.86633.37816894428&type=1&comment_id=150886608&offset=-50&total_comments=85
dem ist nichts hinzuzufügen…
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-der-nsa-spaehskandal-und-die-netzoeffentlichkeit-a-960575.html