Nicht nur in den USA, wo kürzlich Kalifornien ein Gesetz zum Aufbau einer digitalen Lehrbuchbibliothek beschlossen hat, auch in Kanada investiert mit British Columbia (B.C.) eine Provinz massiv in die Erstellung offener Lernunterlagen. Am Rande einer Open-Education-Konferenz in Vancouver verkündete der zuständige Minister John Yap via Pressemeldung, dass für die 40 populärsten Kurse an tertiären Bildungseinrichtungen (Universitäten und Colleges) die Erstellung offen lizenzierter Lehrbücher in Auftrag gegeben wird (meine Übersetzung):
Die offenen Lehrbücher sollen erstellt werden unter Mitwirkung von Lehrkräften, Bildungseinrichtungen und Verlagen aus British Columbia durch eine offene Ausschreibung koordiniert durch BCcampus, einer öffentlich finanzierten Organisation mit dem Ziel höhere Bildung durch die kreative Nutzung kollaborativer IT-Dienste für jeden verfügbar zu machen. Lehrende werden weiterhin die Möglichkeit haben, andere Lernunterlagen bei der Entwicklung ihres Curriculums bzw. im Unterricht zu verwenden.
Die auf diese Weise erstellten Lehrbücher werden als E-Books kostenlos sowie auch in gedruckter Fassung erhältlich sein. Weil die Creative-Commons-Lizenz – vorgesehen ist die sehr liberale CC-BY-Lizenz – theoretisch jeder Druckerei den Nachdruck erlaubt, sind auch für die gedruckten Fassungen Wettbewerb und damit niedrige Preise wahrscheinlich.
Gute Sache, ich denke Übersetzer werden sich finden lassen, Wenn sich die Verläge in Deutschland gegen OE sperren werden sie sich auf lange Sicht selbst in den Arsch beißen. So wie Brockhaus nicht gegen Wikipedia gewinnen konnte. Das restriktive Urheberrecht ist in diesen Zusammenhang ein Verbündeter. Sobald es die fertigen Lehrbücher aus USA und Kanada gibt, wird es auch Übersetzungen geben. Man ließt an deutschen Unis eh fast nur die englische Orginalliteratur. So oder so kann man OE nur verzögern, es aber kaum verhindern.