tagesschau.de und ARD-aktuell haben heute mit Netzrauschen ein neues Format zur Bundestagswahl vorgestellt. In der heißen Wahlkampfphase sollen ab Mitte August bis zum Wahltag täglich ca. fünf Minuten lange Video-Gespräche mit Politikern, Bloggern und Kampa-Managern veröffentlicht werden. Der Moderator Jan Hendrik Becker und die Netzrauschen-Redaktion „folgen den Spuren, die die Wahlkämpfer im Netz hinterlassen“. Im Pilot-Film ist Kajo Wasserhövel zu Gast, der Kampagnenmanager der SPD. Und bekommt u.a. Fragen zur Piratenpartei und dem Zensursula-gesetz gestellt. Gleichzeitig gibt es ein „Making of“ zu sehen.
Das Format wirkt sympathisch. Allerdings vermisse ich noch einige Netz-typische Features, die man schnell einbauen sollte: Weder gibt es einen Video-Podcast der Episoden, noch findet sich das Video auf Youtube. So klappt das mit der Verbreitung aber nicht so gut, wenn ich hier nichts einbinden kann. Auch wäre die Verwendung einer Creative Commons Lizenz sinnvoll.
Ich will kein Rauschen sondern einen kristallklaren Klang.
Markus,
deine Kritik wird hier (siehe Link) sicher eher gelesen, falls du dort noch nicht gepostet hast.
Da du aber nur den einen Link drin hast, hier mal noch zur Sicherheit der Link zum Blog mit Kommentarfunktion:
http://blog.tagesschau.de/?p=5847
@HvD, die Seite scheint ein bisschen tot, zumindest was die Inhalte angeht. Die Navigation lädt, dann ist Sense.
@silwol geht wieder
Hallo Netzpolitik,
hier auch ein interessantes Thema für das Blog:
http://rz.koepke.net/?p=3246
Da soll mal jemand sagen, die DDR wurde von Deutschland übernommen, es ist eher umgekehrt.
Ist schon interessant zu sehen wie die öffentlich rechtlichen versuchen im Web 2.0 einen Platz zu finden :P
THEOLOGISCHE DEBATTEN DES MITTELALTERS
“Ich glaube – und hoffe – auch, dass Politik und Wirtschaft in der Zukunft nicht mehr so wichtig sein werden wie in der Vergangenheit. Die Zeit wird kommen, wo die Mehrzahl unserer gegenwärtigen Kontroversen auf diesen Gebieten uns ebenso trivial oder bedeutungslos vorkommen werden wie die theologischen Debatten, an welche die besten Köpfe des Mittelalters ihre Kräfte verschwendeten. Politik und Wirtschaft befassen sich mit Macht und Wohlstand, und weder dem einen noch dem anderen sollte das Hauptinteresse oder gar das ausschließliche Interesse erwachsener, reifer Menschen gelten.”
Sir Arthur Charles Clarke (1917 – 2008)
Die Religion, die schon immer die Aufgabe hatte, die Fehler der Makroökonomie aus dem Bewusstsein des arbeitenden Volkes auszublenden, war solange notwendig und sinnvoll, wie niemand diese Fehler zu beheben wusste, die zwangsläufig zu systemischer Ungerechtigkeit und damit zu Massenarmut und Krieg führen. Ohne die selektive geistige Blindheit, die uns „wahnsinnig genug“ für die Benutzung von Zinsgeld machte, und die noch heute die Menschheit in Herrscher (Zinsprofiteure) und Beherrschte (Zinsverlierer) unterteilt, wäre unsere Zivilisation nie entstanden.
Erst der Prophet Jesus von Nazareth erkannte, wie die Makroökonomie zu gestalten ist, damit niemand einen unverdienten Gewinn auf Kosten der Mehrarbeit anderer (Frucht vom Baum der Erkenntnis) erzielen kann. Doch mit dem Cargo-Kult des Katholizismus mutierte die seit Jesus eigentlich überflüssige Religion vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode: weitere 1600 Jahre Massenarmut und Krieg, seit der Vernichtung der Gnosis (Kenntnis) im vierten Jahrhundert.
Die „heilige katholische Kirche“ degradierte das Genie zum moralisierenden Wanderprediger und projizierte das von Jesus vorhergesagte „Königreich des Vaters“ (Freiwirtschaft, Vater der Kultur = Kreditangebot), in dem die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beendet ist, auf ein hypothetisches „Himmelreich“ der Toten, nur um selbst eine „Moral“ verkaufen zu können, die in der idealen Makroökonomie so sinnlos ist wie eine Taschenlampe bei Sonnenschein.
Der religiöse Wahnsinn beließ die Menschheit in der systemischen Ungerechtigkeit des Privatkapitalismus (Erbsünde) und ließ so dem ersten Weltkrieg noch einen zweiten folgen, obwohl der Sozialphilosoph Silvio Gesell bereits 1916, unabhängig von der Heiligen Schrift und erstmals auf wissenschaftlicher Grundlage, genau das wieder entdeckte, was der geniale Prophet Jesus von Nazareth als erster Denker in der bekannten Geschichte als Wahrheit erkannt hatte: absolute Gerechtigkeit durch absolute Marktgerechtigkeit.
Heute (2009) sind wir an genau dem Punkt angekommen, den die israelitische Priesterschaft schon vor 2600 Jahren vorhergesehen hatte: Wir stehen unmittelbar vor der globalen Liquiditätsfalle (Armageddon), der totalen Selbstvernichtung, denn der Krieg (umfassende Sachkapitalzerstörung) konnte nur solange der Vater aller Dinge sein, wie es noch keine Atomwaffen gab! Doch ein Atomkrieg ist gar nicht erforderlich, um unsere ganze „moderne Zivilisation“ auszulöschen; es reicht schon aus, wenn wir weiterhin an den „lieben Gott“ (künstlicher Archetyp: Jahwe = Investor) glauben und Zinsgeld (Geld mit parasitärer Wertaufbewahrungsfunktion) verwenden.
EinsExtra ist doch sicher nur an Bord, weil sie eine reine Online-Sendung gar nicht produzieren dürften…
Die Idee ist gut. Aber: die Komplexität der Probleme in fünf Minuten! Bald darf wahrscheinlich jeder ’netzrauschen‘, doch hat sich’s dann nach einer Sekunde ausgerauscht.
Die ARD hat ja schon oft bewiesen, daß sie nicht auf der höhe der Zeit ist. Mal schauen. Oder besser nicht.
Hallo markus!
Ich finde gut, dass du dieses Thema aufgreifst und auch kritisch betrachtest.
Ich könnte mir vorstellen, dass Betreiber von Tagesschau.de sich über solch sachliche Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen. Hast du da bereits Rückmeldung von ihnen erhalten?
Im Blog wird ja zur Diskussion aufgerufen.
Wäre interessant, wie solch eine Institution reagiert.
Gruß, posalow
Die erste Folge sieht schrecklich aus. Ziellos, planlos, inhaltslos. Gab es keine wichtigeren Themen mit der Künast zu besprechen?