Ok, ich bin kein prüder Mensch. Wirklich nicht. Und trotzdem würde ich ungern aus einem Weblog erfahren, dass der Onlineversand, bei dem ich hin und wieder mein Sexspielzeug für modemlose Nachbarn bestelle, seine Kundenlisten weböffentlich ins Netz stellt.
Also, wenn ich denn Sexspielzeug für modemlose Nachbarn bestellen würde, natürlich. Oder wenn ich diese Kunden bei Lustkatalog.de oder Pabo.at (gehören beide zur Beate Uhse Gruppe) wären. Die tun das nämlich, wie es scheint. Also, die Mailadressen von Kunden weböffentlich ins Netz stellen.* Wie unschön.
Die komplette Geschichte gibt es bei Daniel Große. Die Daten nach einer geeigneten Suchanfrage via Google ,(
*Und nicht nur das.
Update: Bei Daniel gibt es ein Update:
Update 1.9. 9.43 Uhr: Nach kurzer Rücksprache mit einer Mitarbeiterin von Exitec soll es sich nicht um Kundendaten handeln, auch nicht um Empfänger von Newslettern. Es sei “etwas anderes”.
Natürlich.
Update II, 01.09.:
Inzwischen finden sich auch bei Heise Online und Focus Online Berichte über die Datenpanne. Gegenüber Focus Online bestätigte eine Unternehmenssprecherin:
„Die E-Mail-Adressdaten der Interessenten an einem unserer Weihnachtsgewinnspiele waren nach außen hin sichtbar. Adress-, Bank- oder Bestelldaten waren zu keiner Zeit von der Lücke betroffen und daher nicht einsehbar.“
Ein „Weihnachtsgewinnspiel“ mit .csv-Snapshots im Sommer? Aber bitte, warum nicht. Ob man die betroffenen Kunden informieren werde, ließ das Unternehmen offen.
Krass. Da zeigt sich mal wieder, wie schaedlich Directory Browsing sein kann.
Nein, da zeigt sich, dass man außer den Dingen, die qua Filetype automatisch ausgeführt werden, und statischem Zubehör (JS/CSS/Grafik) nichts, aber auch gar nichts, unterhalb des Server-Roots halten darf.
Keine Config, keinen Debug-Output, keine Logs und schon gar keine Nutzerdaten.
Sie haben es jetzt endlich abgedichtet. Und der Google-Cache ist auch weg…
@markus: Google-Cache ist noch da: http://tinyurl.com/5lhfs8
Vielen Dank für den feinen Humor im Dateinamen des Screenshots:
Also ich bekomme bei einer entsprechenden Eingabe zwei Ergebnisse, von denen das erste noch im Google-Chache drin ist.
Der aktuellste Eintrag in dem Log bezieht sich auf den 30.09.2007, ist also nicht allzu aktuell.
Hm, daniels Blog ist nicht (megghr?) erreichbar….
Das dürfte dann gerade geheist sein.
Interesting…
http://–snip–/wSendmail/protocol.csv
http://–snip–/uploads/mit_download/scharr.csv
[Sorry, ich musste da aus Gründen editieren. Die Tippse.]
Ja, wie eine entspreche Google-Abfrage aussieht, ist kein Geheimwissen. Torsten Kleinz hat bei Heise ja praktischerweise einen Artikel zum Thema Google-Hacking verlinkt.
Anderes Beispiel aus der Praxis: „Hack the Olympics!“
also Google wirft – wenn man scharr.csv als Suchbegriff eingibt – gleich mal die Kundenliste von http://www.[–snip–].de aus. Ist auch ermutigend, gerade für Kunden. 520 Datensätze mit voller Adresse, e-mail, Telefon, Wohn-Quadratmetern und dort eingebauter Heiztechnik. Supi!
@Flo_HH: Sorry, wenn ich den Link nochmal rausgenommen habe. Ich habe inzwischen mit den Verantwortlichen telefoniert, die kümmern sich drum. Hoffe ich.