Bundesdatenschutzbeauftragter kritisiert Herausgabe der Suchmaschinendaten

Über das Begehren der US-Regierung, von den grossen Suchmaschinenanbietern die Suchanfragen einer ganzen Woche zu erhalten, hatte Ralf am Samstag schon berichtet. Ich persönlich empfinde es schon als etwas schockierend, dass die Anfrage erst herauskam, als Google sich weigerte, die Daten heraus zu geben. Yahoo, MSN und andere sollen die Daten ohne Kritik ausgeliefert haben. Aber das kennen wir ja schon aus China und anderen Ländern.

CT‘ Aktuell hat jetzt ein sehr interessantes Interview mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar zu dem Thema: Datenschutzbeauftragter in Sorge über Begehrlichkeiten nach Suchanfragen.

c’t: Von der Geburt des Überwachungsstaates aus der digitalen Technik ist seit langem die Rede. Fügt der Fall mit den Suchmaschinendaten den Befürchtungen der Datenschützer eine neue plastische Dimension hinzu?

Schaar: Ich hoffe, dass den Bürgern damit klar wird, wie wichtig der Datenschutz in der digitalen Welt ist. Aus meiner Sicht handelt es sich um ein alarmierendes Signal, dass die umfangreichen Nutzungsstatistiken, die geführt werden, gerade bei einem Weltmarktführer wie Google, Gegenstand von solchen doch sehr allgemeinen Auskunftsersuchen werden. Ich denke, da müssen sich die Internetgemeinde und die Gesellschaft insgesamt darüber klar werden, inwieweit eine solche Nachvollziehbarkeit des elektronischen Verhaltens, das ja auch immer weitere Lebensvorgänge umfasst, erstrebenswert ist und wie weit die Überwachung gehen soll.

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