Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) erhöht die Pauschalbeiträge für Internetradios. Nicht mal so, sondern gleich um mehr als 300%. Nun regt sich Protest dagegen und mit GVL-Protest gibts die erste Kampagnenseite:
Wenn es nach der GVL geht, gehören diese fairen, und auch von kleinen nicht-kommerziellen Webradios bezahlbaren Beiträge, ab April 2005 der Vergangenheit an. Seit Ende 2004 verschickt die GVL ihre neuen Tarife und Nutzungsbedingungen an die Sender. Der Inhalt dieser Schreiben dürfte das Ende von (schätzungsweise) mehreren tausend lizenzierten Webradios in Deutschland bedeuten.
Über 350 Euro für die Musikindustrie für weniger als 20 Hörer
Eine pauschale Rechnung über die Preiserhöhungen aufzustellen ist kaum möglich, da sie je nach Sender von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig sind und die Tarifgestaltung recht komplex ist (siehe Tabelle unten). Es kann aber durchaus vorkommen, dass ein kleiner nicht-kommerzieller Sender, mit einer durchschnittlichen Hörerzahl von unter 20 Personen, über 350 Euro im Monat an die GVL zahlen muss. Auf die meisten Sender kommt durch die neuen Tarife eine Beitragserhöhung von 300 Prozent oder weitaus mehr zu. (Einige Sender sprechen von über 1000 Prozent).
Damit aber nicht genug.
Die neuen Nutzungsbedingungen die den Internetradios von der GVL auferlegt werden, können nur mit allergrößten Arbeits- und Technikaufwand erfüllt werden, manchmal ist es technisch sogar so gut wie unmöglich sie umzusetzen.
Eigentlich wollte ich mir jetzt noch das eine oder andere passende Zitat von der IFPI holen, aber die sind mal wieder offline. Sehe noch deutlich die Lobbyisten von denen mit Schaum vor dem Mund, die über all die bösen Internetradio-Piraten wetterten und den Gesetzgeber aufforderten, gleich die ganze Software zum Mitschneiden von Radiosendungen zu verbieten.
[via Raben.Horst]
Stimmt, an diese Äußerungen kann ich mich auch noch gut erinnern. Wenn nicht bei der IFPI selbst, findet sich vielleicht das eine oder andere im Archiv der FITUG Mailingliste debate.