Der französische „zweite Korb“

Über das Urheberrecht liest man öfters ziemlichen Mist. Gerade ist mir wieder der Pressetext aus Österreich aufgefallen, der über einen französischen „2. Korb“ schreibt. Nachdem zwei Gerichte in letzter Zeit in Frankreich das „Recht auf Privatkopie“ anerkannt haben, soll dies nun geändert werden, wie sich Pressetext auf Le Figaro bezieht: „Die Tage der Privatkopie seien gezählt“. Für uns Deutsche nichts ungewöhnliches. Hier wurde eine digitale Privatkopie von Werken, die mit einem Kopierschutz versehen sind, schon im „1. Korb“ abgeschafft. Sonst gibt es neben unwichtigen Informationen noch solche Stilblüten zu entdecken:

Für die Musikindustrie würde die Abschaffung der Privatkopie das Ende ihres Alptraums, der sie seit Napster und Peer-to-Peer heimsucht, bedeuten, während die Elektronikindustrie von der Besteuerung für digitale Träger befreit werden würde.

Nur dumm, dass Urheberrechtsabgaben keine Steuern sind und auch Deutschland mit der Abschaffung der digitalen Privatkopie „den Alptraum der Musikindustrie“ nicht beseitigt hat…

Die Umsetzung dieses Systems würde mit der zusätzlichen Verbesserung von digitalem Kopierschutz die Zahl der Anzeigen von Raubkopien sowie die Höhe der Schäden, die der Musikindustrie durch diese entstehen, in wenigen Jahren auf nahezu Null herunterschrauben.

Und zum Schluss des Artikels gibt es wieder das Märchen von DRM, dass zukünftig flächendeckend überall wirken soll und kein Kopieren mehr zulässt… Natürlich alles nur zum Wohle des Verbrauchers.

Das einzige lesenswerte an dieser News ist, dass Frankreich nun auch seinen „2. Korb“ hat. War mir bisher nicht bewusst. War aber klar, dass die Lobbyisten der Muik- und Filmindustrie nach den Gerichtsurteilen Sturm auf die Politik laufen. Und gerade stelle ich noch fest, dass der Musikmarkt die News komplett übernommen hat. Wäre ja eigentlich zu erwarten gewesen.

0 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.