Danny O’Brien vom Commitee to Protect Journalists hat anläßlich des Welttages der Pressefreiheit eine schöne Übersicht gemacht, welche Staaten mit welchen Methoden gegen Meinungsfreiheit vorgehen. Das reicht dann von der einfachen Netzzensur über das Verhaften von kritischen Bloggern bis hin zum Internet ausschalten. Auf der Seite finden sich die Geschichten hinter den Gewinner-Staaten samt weiterführende Links. The 10 Tools of Online Oppressors
Hier ist nur die Top10:
WEB BLOCKING
Key country: IranPRECISION CENSORSHIP
Key country: Belarus
DENIAL OF ACCESS
Key country: CubaINFRASTRUCTURE CONTROL
Key country: EthiopiaATTACKS ON EXILE-RUN SITES
Key country: BurmaMALWARE ATTACKS
Key country: ChinaSTATE CYBERCRIME
Key country: Tunisia under Ben AliINTERNET KILL SWITCHES
Key country: Egypt under MubarakDETENTION OF BLOGGERS
Key country: SyriaVIOLENCE AGAINST ONLINE JOURNALISTS
Key country: Russia
Seltsam… Deutschland ist immer noch nicht dabei.
Da werden sich SPD und CDU aber ärgern
Entgegen aller schlechten Vergleiche ist Deutschland weder China, noch Russland, noch der Iran oder Syrien.
Und wo ist da Nordkorea?
in Nordkorea gibt es kein Internet
Doch, gibt es. Aber nur für besonders ausgesuchte Menschen.
Halt ich für ’nen Gerücht ;-)
Weil es kein Internet gibt, sollten die doch bei „Denial of Access“ ganz oben sein…
Naja, mit „Denial of Access“ ist wahrscheinlich das verbieten eines vorhanden Zugangs gemeint. Wahlweise via Mobiltelefon, dial up oder Breitband, was auch immer.
All das gibt es in Nordkorea nicht, d.h. eine Internetinfrastruktur ist in Nordkorea nicht gegeben, also fallen sie aus dieser Kategorie raus. Nordkorea bräuchte demnach eine eigene Kategorie.
Was mich wundert ist, dass China bei Web-Blocking nicht das „Key-Country“ ist. Kein Staat hat die Content-Kontrolle so perfektioniert wie China.
R̶̶e̶̶p̶̶o̶̶r̶̶t̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶o̶̶h̶̶n̶̶e̶̶ ̶̶G̶̶r̶̶e̶̶n̶̶z̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶s̶̶p̶̶r̶̶e̶̶c̶̶h̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶s̶̶i̶̶c̶̶h̶̶ ̶̶z̶̶u̶̶m̶̶ ̶̶I̶̶n̶̶t̶̶e̶̶r̶̶n̶̶a̶̶t̶̶i̶̶o̶̶n̶̶a̶̶l̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶T̶̶a̶̶g̶̶ ̶̶d̶̶e̶̶r̶̶ ̶
P̶̶r̶̶e̶̶s̶̶s̶̶e̶̶f̶̶r̶̶e̶̶i̶̶h̶̶e̶̶i̶̶t̶̶ ̶̶a̶̶u̶̶f̶̶ ̶̶F̶̶a̶̶c̶̶e̶̶b̶̶o̶̶o̶̶k̶̶ ̶̶g̶̶e̶̶g̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶Z̶̶e̶̶n̶̶s̶̶u̶̶r̶̶ ̶̶a̶̶u̶̶s̶̶ ̶̶
http://on.fb.me/kjOVYK
Und dass nur weil sich eine Minderheit beständig wehrt.
Obendrüber sollte eine Antwort auf Bo werden.
Leider konnte dieser Journalist auch nicht der Versuchung widerstehen, Kuba zu diffamieren. Die kubanische Regierung begründet ihre Politik damit, dass sie schlicht und einfach nicht die Ressourcen habe, um der gesamten Bevölkerung einen kostengünstigen Internetzugang zu bieten. Dann soll ihrer Meinung nach denjenigen bevorzugt Zugang gewährt werden, die das Internet für ihren Beruf brauchen, wie Ärzte und Forscher. Angesichts der allgemeinen Wirtschaftsprobleme, der US-Blockade und der Tatsache, das bisher deswegen alle Internetverbindungen sehr teuer über Satellit laufen, ist dieses Argument nicht ganz von der Hand zu weisen, auch wenn eine politische Komponente nicht ausgeschlossen werden kann.
Eine ausgewogene Berichterstattung sollte diese sozialen Faktoren berücksichtigen. So kommt der Verdacht auf, dass es letztendlich auch der Initiative CPJ darum geht, auf die Feinde des Westens einzuschlagen, während Regimes wie Saudi Arabien auffallend geschont werden.
Die auch hier wieder einmal gehypte cubanische Bloggerin Yoani Sánchez befürwortet eine radikal neoliberale Wirtschaftspolitik (Ultraschock, Rückgabe aller verstaatlichten Betriebe an die ehemaligen US-Eigentümer, Freigabe aller Preise und Löhne, sofortige Aufhebung aller Zölle). Wohin eine solche Politik führt, kann man im Irak sehen. Sollte sie umgesetzt werden, wird sich der ohnehin nicht hohe cubanische Lebensstandard nicht etwa an den US-amerikanischen angleichen, sondern an den des Nachbarlandes Haiti.
Ergänzung: Die „restrictions on access to non-Cuban sites“ müssen auch nicht zwangsläufig auf böse Absicht der Regierung zurückgeführt werden, sondern auf die Tatsache, dass Auslandsverbindungen noch um ein Vielfaches teurer sind.