Wenigstens schonmal ein Anfang: Online-Musik: Die digitale Mauer fällt bei EMI.
Es sind nicht die Beatles, wie manche Berichte seit der Ankündigung der Veranstaltung am gestrigen Sonntag spekulierten. Die Fab Four haben einmal die Musikbranche revolutioniert, heute sorgte dafür Eric Nicoli. Der CEO des Major Labels EMI läutete auf einer kurzfristig angekündigten Veranstaltung am heutigen Montagnachmittag das Ende des digitalen Rechtemanagements (DRM) ein. EMI, bisher in Sachen Kopierschutz und Piraterie-Bekämpfung eine feste Stimme im Chor der Big Four, der vier großen Musikkonzerne, weicht von der bisher eisern verfolgten Linie ab und will das digitale EMI-Repertoire online künftig ohne digitale Kopierschutztechniken verkaufen. Das kündigte EMI-Chef Eric Nicoli am heutigen Montagnachmittag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Steve Jobs in der umdekorierten EMI-Kantine London an. Welches Format die Songs haben, soll der jeweilige Betreiber eines Online-Musikshops selbst entscheiden können, laut EMI ist MP3, WMA, ACC und „jedes andere Format“ möglich. Das Angebot soll die bislang verfügbaren digitalen EMI-Angebote, die auf DRM setzen, ergänzen; dazu gehören auch die Abo-Dienste.
Ich warte erstmal die Taten ab. Bisher sind es ja nur Ankündigungen. Und spannend bleibt, wieviel Backkatalog ohne DRM veröffentlicht wird und was nicht. Dann wird es interessant sein zu schauen, wann die anderen drei Majors kippen. Und wie die IFPI den Sinneswandel kommuniziert. Letzteres dürfte sogar lustig werden. Gibts Wasserzeichen statt Kopierschutz? Dann sind wir in der nächsten Debatte. Bleibt noch die Filmindustrie. Während die „Musikindustrie“TM relativ klein ist, ist Hollywood eine ganz andere Grösse. Und bei denen ist der DRM-Zug gerade erst angefahren, der bei der Musikindustrie vor langem schon aus den Schienen gesprungen ist.
Hie rist die PM von EMI: EMI Music launches DRM-free superior sound quality downloads across its entire digital repertoire.
Bei Nicorola gabs ein Live-Blogging: Das Ende von DRM? Live-Blogging von der EMI/Apple-Pressekonferenz.
Golem: DRM ade.
EMI wird den kompletten Katalog DRM-Frei (allerdings auch teurer) verkaufen
Mal schauen, wann das Realität wird.
ab Mai, oder? steht doch im artikel.
unabhängig von den noch ausstehenden „kinderkrankheiten“ (preis, formate,…): hallelujah!
Michael, die werden sicherlich nicht im Mai den kompletten Backkatalog als MP3 online gestellt haben.
Das könnte der Anfang vom Ende von DRM sein.
Jedenfalls war es die letzte Chance von Eric Nicoli, den Abwärtstrend bei EMI zu stoppen:
Vielleicht steigen die Einnahmen jetzt gewaltig (eher unwahrscheinlich) oder die EMI Group wird als Übernahmeobjekt interessant, zum Beispiel für Disney oder Microsoft, die dann dieses Experiment ganz schnell stoppen.
Ohne DRM sind praktisch all die „tollen“ Verwertungsmodelle, die die Medienindustrie in den letzten 10 Jahren entwickelt – und mit Hilfe der Politik gesetzlich abgesichert hat – erledigt.
„wie die IFPI den Sinneswandel kommuniziert“: Typen wie der Gorny haben da überhaupt kein Problem. Die legen einen Schalter um, und reden als hätte Lawrence Lessig alle seine Ideen bei ihnen geklaut.
Markus: Kompletter Katalog ab Mai war die Ankündigung. Ob sie das schaffen ist eine andere frage.
Interessant. The Good, The Bad And The Queen, die bei der Pressekonferenz aufgetreten sind, haben Ihren eigenen Webshop sofort umgestellt. Da gibt’s jetzt MP3 mit 320k ohne DRM. Zumindest berichtet die Musikwoche.de das…
Seid doch nicht so ungeduldig ;o)
Den einen ist es plötzlich zu teuer, dann stimmt das Format nicht und dann und dann …
Gunnar
Doch schon
„Update: Ab Mai soll das komplette EMI-Angebot in dem neuen DRM-freien Format weltweit im iTunes Store vorliegen, jeweils als 256kbits/s AAC-Datei.“
bei fscklog.com
selbst dem heute journal war es ein kurzer beitrag wert. nicht schlecht