Letztes Jahr hatten wir schonmal angefragt, ob wir für netzpolitik.org eine Akkreditierung bei der Popkomm bekommen. Da geht es immerhin irgendwie viel um Digitalkultur, Urheberrecht und somit etwas Netzpolitik. Damals wurde dies mit einem Hinweis auf die Akkreditierungsrichtlinien – und diese schließen “Mitglieder von Internet-Redaktionen” wegen der “allgemeinen Zugänglichkeit des Internets und der damit verbundenen mangelnden Überprüfbarkeit der eigenen journalistischen Leistung aus” – abgelehnt.
Wir kamen trotzdem rein, weil wir uns etwas umständlich eine Akkreditierung über eine Zeitungsredaktion organisiert hatten. Im Jahre 2007 könnte man ja meinen, dass der Medienwandel und die neuen Öffentlichkeiten mittlerweile auch bei der Popkomm angekommen sein könnten und so fragte ich nochmal nach. Die Absage kam gerade mit einem Verweis auf die „Hausordnung der Veranstaltungsstätte“ (Messe Berlin) – ohne Journalistenausweis wird man nicht respektiert. Der Verweis auf die Hausordnung wundert mich gerade. Auf dem LinuxTag war es kein Problem, als Blogger akkreditiert zu werden. Da gab es die gleiche „Veranstaltungsstätte“ und vermutlich dieselbe Hausordnung. Jetzt überleg ich mir, ob es mir die Popkomm überhaupt Wert ist, mir umständlich eine Akkreditierung zu organisieren oder ob ich die Popkomm einfach Popkomm sein lasse. Das Procedere ist aber bezeichnend für den Zustand der (digitalen) Musik in Deutschland.
Lass die Popcomm, kauf dir Popcorn. Die haben einfach Angst vor kritischer Berichterstattung.
Das ist nix neues bei der Popkomm, dass haben die schon in Köln so gemacht. Da musste entweder per aktueller Ausgabe/Impressum eines einigermaßen bekannten Magazins nachweisen, dass man Journalist ist, oder eben einen Presseausweis haben. Und man wollte rund 120 DM als „Anmelde Gebühr“. Was man in sofern damals noch verstehen konnte, weil das eine Fachmesse war und die Labels drinnen CDs von den Ständen warfen, wie Kamelle im Karneval. Man musste schon an zwei Tagen hingehen, sonst konnte man den ganzen Krempel kaum tragen.
Ich war vor zwei Jahren bei Popkomm in Berlin (http://don.antville.org/stories/932022/) und habe beschlossen, dass es einfach nicht mehr notwendig ist, da hin zu gehen. Die grossen Themen werden sowieso in Rechtsanwaltbüros besprochen denn um Musik geht es in der Branche schon lange nicht mehr.
echt, das ist es nicht mehr wert,
damals als es noch die BID (berlin independence days) gab, das waren noch musikkonferenzen, aber sowohl in koeln als auch in bln die popkomm. is halt pop…. absurde preise, uebervolle clubs, keine vip rechte trotz kohle, und die panels naja…
versuch mal im maerz nach austin texas zur sxsw zu fahren! das lohnt! music, film and multimedia und dazu noch eine super coole sixth street!!
Markus, wie wäre es der Netzpolitik und des Bürgerjournalismus zuliebe mal mit einer Einführung was zu beachten ist, wenn man sich als Blogger irgendwo akkreditieren lassen will?
Ganz grundsätzliche – auch rechtliche – Erläuterungen müssten besser zugänglich sein, finde ich.
Ich fänd‘ es super, wenn Ihr mal eine Einführung zum Thema „Blogger als Journalisten“ machen könntet.
Mir selbst fehlen da die Grundlagen bisher und ich kann mir vorstellen, dass viele andere Blogger auch Interesse dran hätten, mehr in diese Richtung zu erfahren und zu probieren.
@ Don Dahlmann. War ja letztes Jahr dort und von den CDs hab ich nichts mitbekommen. Die haben mich aber auch nicht interessiert. Wollte eigentlich nur die Medienpolitischen Panels besuchen und mitbloggen. Dafür lohnt sich kein Eintritt.
Wundere mich nur, dass netzpolitik.org problemlos beim G8-Gipfel und zahlreichen anderen Events akkreditiert wurde, nur nicht bei der Popkomm. Das wollte ich mal zum Ausdruck bringen mit dem Posting.
@ Florian: Was meinst Du genau? Just do it, wenn Du journalistisch arbeiten willst. Und wenn nicht, just do it.
Naja, Dinge wie: Was bedeutet akkreditieren? Brauche ich einen Presseausweis? Kann ich es einfach versuchen? Was muss ich denn schreiben? Muss ich dann nichts bezahlen? Was wäre der Vorteil eines Presseausweises? Bekomme ich als Blogger einen Presseausweis? Und so weiter ;-)
Auch Fragen wie: Was darf ich überhaupt schreiben? Darf ich Firmennamen nennen ohne Gefahr zu laufen abgemahnt zu werden?
Etwas Einführung zur Förderung des Netzbürgerjournalismus.
Aber war auch nur so ’ne Idee…
Blogger bei der Popkomm? Um Gottes Willen, die schreiben doch sonst noch, dass der Umsatz der M.A.F.I.A. auf Grund mangelhafter Produktqualität zurückgeht und nicht wegen der „Pösen Raupkopierer“.
Aber dieses Verhalten passt zu Leuten, die auch „Probleme“ mit Graswurzel-Musik haben: Unkontrollierte Inhalte von unten.