In der Serie “Remixer/in” geht es um Menschen und ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Andreas Paleologos aka CUCKOO
.
Andreas Paleologos arbeitet als Computeranimator und Motion-Designer, hofft aber auch einmal mit seiner Musik Geld verdienen zu können. Sein erstes Konzert unter seinem Künstlernamen CUCKOO gab er 2009 und hat seither ein Album und einige Singles veröffentlicht. Seit 2012 veröffentlicht Paleologos seine Musik vor allem auf YouTube. Weitere Informationen finden sich unter cuckoo.no.
Was macht für Dich einen guten Remix aus?
Ein großartiger Remix enthält ein Überraschungsmomment, eine gute Prise Verspieltheit und macht letztlich ein mattes Origianl fantastisch.
Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?
Nun, wenn ich bisweilen Remixes erstelle, dann bedeutet das meistens das Remixen eines Musikvideos, und zwar indem ich mich selbst oder andere in das Remix-Video integriere. Die meiste Zeit verwende ich Kleingkeiten aus dem Originalsong und erstelle eine Art von Coverversion. Dabei erwecke ich Emotionen zum Leben, die im Original fehlen und mache auf gewisse Weise meine eigene Cuckoo-Version daraus.
Hast Du schon einmal aus nur aus rechtlichen Gründen ein Sample oder ähnliches nicht verwendet und warum?
Nicht wirklich.. Ich tauche einfach hinein und hoffe, dass es gut geht. Aber ich denke schon darüber nach, bevor ich eintauche. Wenn ich das Musikvideo von Michael Jacksons „Beat it“ remixe, dann schaue davor nach, ob Michael-Jackson-Remixes gelöscht werden oder ob sie online bleiben etc. Da ein guter Teil der Michael-Jackson-Remixes offensichtlich online bleibt, machte ich weiter und erstellte meinen eigenen :-)
Wurdest Du schon einmal abgemahnt oder hattest rechtliche Probleme wegen Deiner künstlerischen Tätigkeit?
Seit ich meine Arbeiten auf YouTube hochlade werden alle Videos auf mögliche Urheberrechtsverletzungen hin untersucht und in den meisten Fällen werden sie auch erkannt, mit unterschiedliche Konsequenzen. Kein Video wurde jemals komplett gesperrt, aber einige laufen nun mit Werbeanzeigen und einige sind in bestimmten Regionen wie Deutschland oder den USA gesperrt.
Was hältst Du von der Idee, ein vergütetes Recht auf Remix einzuführen?
Ich halte das für eine gute Idee. Es ist wie wenn Du einen Cover-Song machst, wo der Komponist des Songs einen fairen Anteil erhält. Jedoch, damit das funktioniert, braucht es gegenseitigen Respekt für die Arbeit des jeweils anderen. Kein abwerten, kein verletzen. Remixes sollten mit kollegialem Geist und wechselseitiger Unterstützung zur Erschließung neuer Bereiche erstellt werden. Ich glaube dass der Künstler des Originals da Recht haben sollte, „Nein Danke“ zu sagen, wenn er oder sie den Remix als zu pentrant empfindet.
Zum Abschluss, was ist Dein persönlicher Lieblingsremix?
Ich bin nicht sehr aktiv in der Remix-Szene, aber ich bin stolz auf meine eigenen Remixes und Covers, worunter auch mein jüngster Video-Remix des Songs „Wrecking Ball“ von Miley Cyrus fällt:
Das ist ein Crosspost vom Blog der Initiative Recht auf Remix, die in einer Petition um Unterstützung samt Link zum persönlichen Lieblingsremix bittet. Auf right2remix.org findet sich auch das englische Originalinterview.
0 Ergänzungen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.