Du gegen #ACTA: Crowdfunding von Aktionen und Materialien

Hier klicken, um den Inhalt von www.betterplace.org anzuzeigen

ACTA ist kurz vor dem Umfallen. Gemeinsam mit anderen Akteuren, mit Nutzern und Aktivisten auf europäischer Ebene hat der Digitale Gesellschaft e.V. intensiv daran gearbeitet, dass das klappt. Damit der wankende ACTA-Riese nun endgültig kippt, brauchen wir Hilfe und Unterstützung. Wir haben ein Crowdfunding-Experiment gestartet und und sammeln Spenden über Betterplace. Dort kann uns über Bankeinzug, Kreditkarte und Paypal gespendet werden. Selbstverständlich gibt es auch weiterhin eine Spendenmöglichkeit über Bankeinzug auf unserer Webseite.

Und das ist unser Spendenaufruf:

Im Februar 2012 sind hunderttausend Menschen in über 60 Städten alleine in Deutschland auf die Straße gegangen, um gegen ACTA zu demonstrieren. Bis dahin gab es wenig politische und gesellschaftliche Debatte über die gefährlichen Nebenwirkungen des umstrittenen Handelsabkommen. Nun ist die Chance da, eine Mehrheit im EU-Parlament zu organisieren, um ACTA im Sommer dahin zu werfen, wo es hingehört: In den Papierkorb. Denn ACTA ist schädlich, intransparent und undemokratisch.

Von ACTA-Befürwortern wird immer in den Raum geworfen, ACTA-Kritiker hätten keine Argumente. Natürlich haben wir die und wir können die auch kommunizieren. Wir wollen damit aber auch raus in die analoge Welt und mehr Menschen erreichen und überzeugen!

ACTA ist zudem ein Symbol geworden. Das Abkommen steht für eine langfristige Zementierung eines dringend reformbedürftigen Urheberrechts, das an die digitale Lebenswelt angepasst werden muss. ACTA steht für den einseitigen Abbau von Nutzer- und Grundrechten zugunsten einer schärferen Durchsetzung von Urheberrechten durch eine Privatisierung der Rechtsdurchsetzung. Netzsperren, 3-Strikes-Systeme und die Echtzeitüberwachung des Datenverkehrs sind der Geist von ACTA, den wir in anderen europäischen Staaten teilweise schon beobachten können. Mit ACTA kann dieser Weg zu einer geltenden internationalen Norm werden. Das Abkommen ist daher eine Richtungsentscheidung – und wir wollen in die andere Richtung!

Eine Mehrheit im Europaparlament gegen ACTA ist noch nicht sicher. Jetzt gilt es, den Druck aufrecht zu erhalten.

Wir sind davon überzeugt, dass wir die Chance haben, zusammen mit vielen in diesem Sommer ACTA zu besiegen. Die Lobby der Befürworter ist groß, finanzkräftig, mächtig und lautstark in den Medien vertreten. Doch wir haben die besseren Argumente, kreative Ideen, große Netzwerke und Ideale. Was noch zur besseren Umsetzung fehlt ist eine Finanzierung. Dafür brauchen wir Hilfe und Unterstützung.

Dafür sammeln wir Geld: Unser Ziel sind 15.000 Euro.

Wir wollen verschiedene Informationsmaterialien zusammen mit Designern entwickeln, in größerer Auflage drucken lassen und anschließend verteilen. Wenn die Spendensumme erreicht wird, werden für wir jede Stadt in der eine Aktion oder Demonstration stattfindet, ein großes kostenloses Informations-Paket zusammenstellen. Dazu gehören Flyer, Postkarten, Aufkleber und wahrscheinlich auch Poster. Diese wollen wir jeweils in größerer Auflage produzieren. Ob wir 10.000, 30.000 oder noch mehr Flyer drucken lassen, hängt natürlich von der Nachfrage ab.

Wir wollen eine Hotline einrichten, wo sich Menschen mit Fragen zu ACTA und den Protesten hinwenden können. Hier soll jedem weiter geholfen werden der noch offene Fragen zu Acta hat, oder sich informieren möchte, wie man eine Anti-ACTA-Demonstration anmeldet – vom Medienvertreter, über den Politiker bis hin zum Schüler. Wir wollen Muster-Pressemitteilungen für lokale Aktionen und Demonstrationen vor formulieren und bei der lokalen Pressearbeit unterstützen. Kurzum: Wir wollen unser Wissen und unsere Erfahrung Vielen zur Verfügung stellen.

Im Rahmen einer „Nicht die Katze im Sack wählen – Aktion“ wollen wir individuell designte Jutebeutel an alle deutschsprachigen EU-Abgeordnete verschicken, um sie genau darauf hinzuweisen: Dass bei ACTA vieles aufgrund schwammiger Formulierungen und unterschiedlicher Auslegungen unklar ist und sie über die berühmte „Katze im Sack“ abstimmen.

Zur besseren Visualisierung von netzpolitischen Ereignissen und zur visuellen Beschreibung der Streitpunkte bei ACTA wollen wir in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Illustrator ein Set von Comic-Figuren entwickeln, z.B. den „ACTA-Man“. Das Ziel ist eine universell zu verstehende Bildsprache. Alle daraus entstehenden Figuren werden selbstverständlich wie alle anderen im Rahmen der Kampagne entworfenen Materialien unter eine freie Lizenz gestellt und können von anderen weiter entwickelt werden. Ob das klappt, wissen wir nicht, aber wir sind zuversichtlich und wollen die Idee ausprobieren.

Um uns mit anderen ACTA-Aktivisten in Europa besser zu vernetzen und direkt mit EU-Abgeordneten in Brüssel oder Straßburg sprechen zu können, brauchen wir ein kleines Fahrtkosten-Budget.

Wir wollen dazu einen flexiblen Aktionstopf haben, um kurzfristig Aktionen und Ideen bis zur Abstimmung umsetzen zu können um Aufmerksamkeit auf ACTA und die kritischen Punkte zu schaffen.

Für uns ist das hier ein Experiment. Wir haben die Summe von 15.000 Euro grob zusammen gerechnet, indem wir die vielen einzelnen Punkte kalkuliert, sowie Verwaltungskosten und einen Puffer für mehr Flexibilität ein berechnet haben. Selbstverständlich freuen wir uns auch über mehr Spenden als diesen wünschenswerten Betrag und werden alle Gelder für die Sicherung und den Ausbau von digitalen Bürgerrechten investieren.

Neben Betterplace gibt es auch noch die Möglichkeit, uns direkt Geld zu spenden:. Wahlweise über unser Spendenformular oder mit einer Überweisung:

Digitale Gesellschaft e.V.
Konto-Nr: 1125012800
BLZ: 430 609 67

IBAN: DE88430609671125012800
BIC: GENODEM1GLS (44789 Bochum)

24 Ergänzungen

  1. Das verstehe ich jetzt nicht. Habt ihr nicht gerade erst 7.000€ mit der Aktion von Mathias Schindler gesammelt?

    Wollt ihr den gesamten Betrag wirklich dafür auf den Kopf hauen, dass man am Ende ein paar nichtssagende Namen bekommt?

    Ansonsten war doch angekündigt, dieses Geld in die Anti-ACTA-Arbeit zu stecken…?

    1. @Frage: Der Klageweg von Mathias Schindler kann länger dauern als ACTA in der Diskussion steht. Bevor sein Klageweg nicht vorbei ist, können und wollen wir das Geld nicht anfassen. Insofern haben wir momentan leider kaum Geld für Anti-ACTA-Aktionen und eine Kampagne, aber viel Motivation und Ideen.

      1. ich finde es persönlich richtig mit dem geld das zu tun was vorher auch angekündigt war. nämlich matthias schindler helfen. in diesem sinne daumen hoch herr beckedahl!

  2. Beim ersten Durchlesen hat mein Hirn „sammeln Spenden über Bettlerplace“ gesampelt. Sorry, ich kann nix dafür, dass mein Hirn sowas tut. Ich hab den Fehler beim zweiten Durchlesen dann ja auch gemerkt…

  3. Wunderbar!
    Desweiteren hatten wir in Trier die Idee, dass wir bei unseren Abgeordneten in Brüssel mal vorbeitelefonieren können, um ihnen unsere Argumente gegen ACTA darzulegen.
    Ist das in dem Rahmen eurer Ideen? Habt ihr dazu vlt. so etwas wie eine Liste der an der Abstimmung beteiligten Abgeordneten und ihren Telefonnummern?
    Sowas fände ich ganz interessant…

    lG

  4. irgendwann wird uns brüssel mit seinen weltfremden plänen noch komplett ruinieren. ich bin für mehr eigenbestimmung der länder und selbstverständlich gegn acta – ihr macht das richtig!

  5. http://www.stop-esm.org/home

    Unterzeichnen und verbreiten!
    Es gab in den letzten Tagen sensationelle 2.000 Unterzeichnungen pro Tag, zur Zeit sind es etwa 1.200… Tendenz leider fallend.

    Liegt wohl in erster Linie an den begrenzten Möglichkeiten, über Politikforen zu verbreiten, hier sind die gängigen Kommentarleser bereits „abgeschöpft“ und Verlinkungen werden inzwischen gesperrt und zensiert.

    Großes Potenzial gibt es noch in den Tausenden von kleineren Blogs, zwischen denen eine bekanntlich gute Vernetzung besteht – daher bitte an Interessenten weiterspreaden!

  6. Ich finde es zwar irgendwie pervers, dass wir Steuerzahler zusätzlich Geld spenden müssen, damit unsere Abgeordneten das tun, zu was wir sie gewählt haben, aber nun gut. Morgen gehe ich spenden.

  7. Lieber/werter/sehr geehrter Herr Beckedahl oder Markus wie immer Sie/Du es gerne hätten!
    Warum, warum um alles in der Welt gibt es nur noch das Wort „nachhaltig“. Heute morgen, Ihr im Morgenmagazin gesendetes Interview: In 2 Sätzen 3x das Wort nachhaltig? Muss das? Ich kenne Sie nicht und habe keine Ahnung über Ihren privaten/beruflichen Werdegang … aber Sie haben auf mich einen intelligenten, fitten, wortgewitzten Eindruck gemacht – bis auf … Sie haben es erraten „nachhaltig“. Sie haben es nun wirklich nicht nötig, sich dieses abgedroschenen Politikerdeutschs zu bedienen .. oder? ^^

    Nix für ungut, aber das musste mal gesagt werden,
    mit augenzwinkernden Grüßen
    Fiery

  8. Hi, ich finds schon komisch. 15.000 sind doch sehr viel, ob man danicht versucht mit der Wut anderer Geld zu verdienen? Im Netz sind mir schon mehrere dieser Sammelaktionen aufgefallen und ob diese was bringen ist doch fraglich?

    mfg

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.