Es gibt zwei neue Artikel über Politiker-Weblogs im Bundestagwahlkampf:
Das Handelsblatt (bzw. dpa) schreibt über „neue Wege im Wahlkampf“: Politiker entdecken Weblogs
Politikwissenschaftler Kleinsteuber meint, wenn man im Wahlkampf schon auf Blogs setze, sollten sie auch Teil des Wahlkampfkonzepts werden. „Man könnte zum Beispiel die Adressen auf Wahlplakaten veröffentlichen.“ Mit Weblogs könnten internetaffine, jüngere Wähler erreicht werden. Derzeit seien Blogs aber kaum in die Wahlkampfstrategien der Parteien eingebunden und das merke man auch an der Qualität der Angebote.
Für die Deutsche Welle kommentiert Nico Lumma den aktuellen Stand im Netz: Politiker-Blogs: Noch keine Bereicherung der Blogosphäre
Blogs spielen in diesem Wahlkampf eine Rolle, aber anders, als sich die Parteien es vorstellen. Denn die Politiker-Blogs werden eher mit Schmunzeln oder Kopfschütteln zur Kenntnis genommen, nicht aber als wirkliche Bereicherung der Blogosphäre. Im Gegensatz dazu ziehen die Blogs von Unterstützern oder die Gruppenblogs zur Wahl viele User an sich und stellen sich der Diskussion. Die Diskussionen verlaufen teilweise auf hohem Niveau, teilweise ist ein Niveau nicht zu erkennen. Blogs spiegeln in diesem Sinne das wieder, was Politiker bei Diskussionen am Infostand auch erleben können. Man sollte sich der Diskussion stellen und gut mitlesen.
Update: Hab ich einen Politikerblog-Thementag in deutschen Medien verpasst?
Jetzt berichtet der Spiegel: Wenn Politiker-Blogs zu Bumerangs werden
Realitäts-Check für Volksvertreter
Was als direkter Draht zum Bürger gedacht war, entpuppt sich in Wahrheit zum Blitzableiter des Frusts der Bürger. Teilweise seitenlange Konvolute werden den Politikern ins Webtagebuch geschrieben – ein so wohl kaum beabsichtigter Realitäts-Check für die Volksvertreter. Geklagt wird über Hartz IV, arrogante Ossis, korrupte Berufspolitiker und die Sozis, die sieben Jahren nichts auf die Reihe gekriegt haben.
Falk Lüke hat sich jetzt für die Netzeitung die Blogs angesehen: Politiker suchen mit Blogs den «direkten Draht», und weiss vom neuen Weblog der Grünen Partei:
Die Grünen starten am heutigen Freitag ein Blog mit ihren neun Spitzenpolitikern. Neben dem Spitzenkandidaten und Außenminister Joschka Fischer bloggen dort auch Renate Künast und Jürgen Trittin sowie die Partei- und Fraktionsspitzen. Die Grünen-Pressespecherin Sigrid Wolff «Mit dem Blog wollen wir zum Dialog über grüne Politik einladen, sowie live und authentisch aus dem grünen Wahlkampf berichten. Damit sind Bündnis 90/Die Grünen die erste Partei in diesem Wahlkampf mit einem eigenen Web-Blog, in dem alle SpitzenpolitikerInnen zusammen bloggen werden.»
Und auch die Tagesschau berichtet: Was Politiker so bloggen (lassen)
Eine persönliche Website gehört inzwischen zur Grundausstattung für Politiker. Das Kandidaten-Weblog dagegen ist noch relativ jung. Im Wahlkampf 2005 spielen die aufgebohrten Online-Tagebücher trotzdem eine Rolle. Ein Streifzug durch Politikerblogs.
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