Am 10. Dezember beginnt das Social-Media-Verbot in Australien. Menschen unter 16 Jahren dürfen Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube nicht mehr nutzen, Hunderttausende Jugendliche verlieren Schätzungen zufolge ihre Accounts. Die australische Regierung hofft damit, junge Menschen vor den Gefahren des Internet zu bewahren.
Der australische Social-Media-Bann ist vor allem Symbolpolitik, und nur aus dieser Perspektive ist er ein Erfolg. Denn weltweit schauen jetzt Konzerne, Politik und Medien nach Australien. Vermutlich klopfen sich die Verantwortlichen allein deshalb schon auf die Schultern. Regierungen anderer Länder könnten sich das australische Modell sogar zum Vorbild nehmen. Hoffentlich tun sie das nicht.
Denn die australische Regierung erweckt nur den Eindruck von Handlungsfähigkeit. Es scheint nur so, als könnte sie harte Kante gegen Tech-Konzerne zeigen, die andere Regulierungsversuche oftmals geschickt umschiffen. In Wahrheit ist den betroffenen Jugendlichen mit dem Social-Media-Bann nicht geholfen. Ihre Bedürfnisse und Probleme spielen keine Rolle; die Regulierung verfehlt ihr Ziel.
Schon wer Social Media mit Alkohol oder Tabak vergleicht, hat das Problem nicht verstanden. Es geht nicht um nachweislich schädliche Substanzen, sondern um vielfältige, digitale Räume. In solchen digitalen Räumen suchen Jugendliche Spaß und soziale Kontakte, Aufklärung und Vorbilder. Das australische Social-Media-Verbot versperrt Jugendlichen lediglich den offiziellen Zugang zu einer Auswahl dieser Räume. (Update, 17:50 Uhr: Auf YouTube sollen sie zumindest ohne Account noch Videos sehen können.)
Was junge Menschen statt plumper Sperren brauchen, sind sichere, digitale Räume. Sie brauchen Kompetenzen, um sich zunehmend eigenständig in diesen digitalen Räumen zu bewegen. Und sie brauchen Vertrauenspersonen, die Zeit haben, sie einfühlsam zu begleiten.
Was Kinder im Netz erleben, und was Politik daraus lernen kann
Die Konsequenz des australischen Verbots: Junge Menschen werden ihren Bedürfnissen nach Spaß und Gemeinschaft, ihrer Neugier und ihrem Durst nach neuen Erfahrungen anderswo im Netz weiter nachgehen. Viele werden auf weniger bekannte Websites ausweichen. Und auf Dienste, die nicht vom Verbot betroffen sind, etwa Spiele und Messenger wie WhatsApp. Gerade WhatsApp ist für viele Kinder und Jugendliche selbst ein soziales Netzwerk und Schauplatz für Mobbing. Andere Jugendliche wiederum dürften die Altersschranken mithilfe von VPN-Software oder anderen Tricks digitaler Selbstverteidigung einfach überwinden.
Mutige Netzpolitik sieht anders aus
Das Social-Media-Verbot in Australien führt sogar zu noch mehr Kontrollverlust. Zuvor hatten Regulierungsbehörden klare Ansprechpersonen bei den großen Konzernen. Wenn auch widerspenstig haben sie zunehmend Maßnahmen für mehr Jugendschutz umgesetzt. Künftig müssen sich Plattformen wie TikTok und Instagram nicht einmal mehr darum bemühen, sichere Räume für australische Jugendliche unter 16 Jahren zu schaffen. Weil unter 16-Jährige dort offiziell nicht mehr sein dürfen.
Der Social-Media-Bann in Australien ist nicht mutig oder radikal, er ist eine Scheinlösung. Mutige Netzpolitik würde widerspenstige Tech-Konzerne unter Androhung hoher Geldbußen in die Verantwortung nehmen und sich nicht davor scheuen, das vor Gericht auszufechten. Weg mit manipulativen Designs; weg mit auf Sogwirkung optimierten Feeds, die jüngere und ältere Menschen stundenlang an den Bildschirm fesseln. Her mit sicheren Voreinstellungen, die verhindern, dass Fremde mit krimineller Energie Kontakt zu Minderjährigen anbahnen können. Her mit fair bezahlten und gut ausgestatteten Moderationsteams, die Meldungen von Nutzer*innen sorgfältig bearbeiten.
Das und mehr liefert Australien nicht. Stattdessen lässt der Staat die Jugendlichen mit ihren Problemen und Bedürfnissen allein. Das macht den 10. Dezember zu einem dunklen Tag für Jugendliche in Australien – und auch für Erwachsene.
Denn Millionen Menschen müssen in Australien künftig für ihre digitale Teilhabe den Ausweis zücken, um die Altersschranken zu überwinden. Massenhaft werden dabei sensible Daten bei teils zweifelhaften Drittanbietern landen. Nach diesem Schatz dürften sich sowohl Polizeibehörden als auch Online-Kriminelle schon jetzt die Finger lecken.

Es ist nicht nur ein schwarzer Tag für die Jugendlichen in Australien, denn die dortige Regierung schickt sich, übrigens mit der EU, das freie Internet zu zerstören und genau das daraus zu machen, was sie an China und anderen ungeliebten Staaten immer kritisert haben. Die digitale Selbstverteidigung wird immer aufwendiger und nur wenige der Internetnutzer, wie Nerds, aber auch Kriminelle, verteidigen sich gegen die Übergriffigkeit der Nationalstaaten, denen nichts wichtiger ist als unliebsame Fakten und Quellen zu tilgen, um ihre Macht zu erhalten. Das nennt sich am Ende Totalitarismus, Wie weit sind wir noch davon entfernt?
Ich habe erlebt wie das Internet quasi geboren wurde, ich bin ein positiv denkender Mensch, ich dachte damals, das ist und wird eine tolle Sache, leider muss ich feststellen das es nicht so ist, es werden Unwahrheiten geteilt die ins eigene Weltbild passen, aber nicht hinterfragt werden, Diktatoren können hier auf einfachste weise Meinung machen, indem Sie genau solche bewusst verkehrten Aussagen über Bots im Netz platzieren, so können Menschen in einer Demokratie falsch informiert werden. Ich wäre als Demokrat auf jeden Fall dafür das man eine ID im Internet bekommt, um Autokraten keine Möglichkeit zu geben, hier die Meinung zu manipulieren und den Menschen verantwortlich zu machen was diese im Netz von sich geben, gegen hetze gegen schwubbelei.
„Demokratie durch Totalüberwachung“ ist kein sinnvolles Konzept.
Eine Demokratie, die sich ignorant gegen Angriffe verhält, ist auch kein sinnvolles Konzept.
Deswegen ist Demokratie kein stabiler oder gar statischer Zustand, sondern eine fortlaufende Auseinandersetzung und Aushandlung. Diese Auseinandersetzung kann nicht beendet werden ohne die Demokratie zu verlieren, sie ist nicht zu „gewinnen“ ohne die Demokratie aufzugeben.
Demokratie ist Arbeit, Konflikt, Kompromiss. Leider hat die progressive „linke“ das vergessen und will „gewinnen“, und auch gerade in offensichtlich nicht mehrheitsfähigen Punkten 8-/
@Anonym 14. Dezember 2025 um 16:12 Uhr
>Demokratie ist Arbeit, Konflikt, Kompromiss. Leider hat die progressive „linke“ das vergessen und will „gewinnen“, und auch gerade in offensichtlich nicht mehrheitsfähigen Punkten 8-/
Wer so mit Dreck andere [„progressive“] bewirft [8-/ steht für Verachtung], dessen Gerede über demokratische Arbeit ist nicht ehrlich gemeint. Im Übrigen will „die Rechte“ gleichfalls „gewinnen“ jedoch um Demokratie in Autoritarismus zu wandeln.
„Progressiv“ ist die Selbstbezeichnung. Wenn Sie das als „Dreck“ empfinden, sollten Sie vielleicht darüber nachdenken.
Das „8-/” steht für skeptisch, unbegeistert, leicht genervt, und hat mit „Verachtung“ gebau nichts zu tun. Das ist seit Jahrzehnten in Gebrauch.
Ohne dich persoenlich angreifen zu wollen aber WTF? – „eine ID im Internet bekommt, um Autokraten keine Möglichkeit zu geben, hier die Meinung zu manipuliere“
Also wenn ich dich richtig verstehe, schieben wir das ganze auf den Staat ab und hoffen bzw. verlassen uns darauf, dass sich hier keine Uebeltaeter einschleichen? – „Schleichen“ sich dennoch einer|mehrere dadurch ins System – Werden diese ja automatisch als „Wahr“ gekennzeichnet und du glaubst es umso schneller. Wenn dann wiederum jemand anderes diesen als ‚Unwahr‘ kennzeichnet. Wem solch ich dann am Ende Vertrauen?
Lass uns den Gedanken noch ein wenig weiterdenken. Hier wird dann ja wiederum eine ‚hoehere‘ Instanz gebraucht, sagen wir ‚die Regierung‘, die das ganze Contentmanagement verwaltet. –> Ergo: Du bekommst am Ende das Gleiche, was du anprangerst, nur dass es jetzt halt ‚die Regierung‘ ist, die dir das scheinbar „Richtige“ eintrichtert.
Thema leider absolut verfehlt!
Anstatt der Jugend das Werkzeug ‚Internet‘ bereits in den Schulen beizubringen – mittels Fach ‚Medienkompetenz‘ – moechtest du das sich „jemand anders“ darum kuemmern soll.
„Junge Menschen werden ihren Bedürfnissen nach Spaß und Gemeinschaft, ihrer Neugier und ihrem Durst nach neuen Erfahrungen anderswo im Netz weiter nachgehen. Viele werden auf weniger bekannte Websites ausweichen.“ – Deswegen sollten Minderjährige gar nicht unbeaufsichtigt im Internet unterwegs sein. Nur große Social Media Plattformen und nur bis 16 ist zu wenig. Gar kein unbeaufsichtigtes Internet für unter 18-Jährige wäre gut. Dann würden sich die ganzen Alterskontrollen mit den damit zusammenhängenden personenbezogenen Daten auch erübrigen, weil jede Webseite einfach davon ausgehen kann, dass alle Nutzer entweder selbst volljährig oder unter Aufsicht sind. Kontrollieren müsste dann nur noch einmalig der Internetanbieter bei Vertragsschluss. Wie sehr die Eltern ihren Kindern dann über die Schulter schauen, oder ob sie ihnen eigene Geräte mit oder ohne Filter überlassen, müssen die dann für sich und ihre Kinder entscheiden.
Interessanter Vorschlag, vor allen Dingen für Eltern, die – Stichwort „Digitale Schule der Zukunft“ hier in Bayern ab der 10. Klasse Gymnasium – dann permanent ihren Kindern über die Schulter schauen müssten, nur damit diese ihre Hausaufgaben machen können, weil die in der ByCS (BaYern-Cloud Schule) sind und regelmäßig irgendwelche Recherchen verlangen.
Während der Schulzeit hat die Schule die Aufsichtspflicht. Wenn die Schule digital arbeiten will, dann muss sie die notwendigen Lehrmaterialien (Endgerät und Internetzugang) stellen und ihrer Aufsichtspflicht nachkommen. Dann kriegen die Schüler eben von der Schule zentral verwaltete Laptops mit mobiler Datenverbindung geliehen, die zwangsweise eine VPN-Verbindung zum Schulnetz aufbauen müssen um ins Internet zu kommen und wenn die Lehrerin gerade nicht da ist um ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen, gibt es eine White-List an altersgerechten statischen Webseiten. Dass Lehrerinnen, die es nicht schaffen den Stoff während der normalen Unterrichtszeiten zu vermitteln, dann nachsitzen müssen um Hausaufgaben zu beaufsichtigen ist halt so. Es sollte selbstverständlich sein keine privaten Geräte oder Internetzugänge für Schule oder Arbeit zu verwenden.
„Wie sehr die Eltern ihren Kindern dann über die Schulter schauen, oder ob sie ihnen eigene Geräte mit oder ohne Filter überlassen, müssen die dann für sich und ihre Kinder entscheiden.“
Du beschreibst hier also den momentanen IST-ZUSTAND. Tust aber so, als ob das, was du beschreibst, die Ferne-Zukunft darstellt. Oder salopper gesagt: „Hey Eltern, kuemmert euch gefaelligst um eure Kinder“ – Was, ihr wisst nicht, wie oder was ‚Filter‘ sind? Tja Pech, nicht mehr mein Problem.
Ich muss schon ehrlich sagen: Hilft gegen das eigentliche Problem (Medienkompetenz der Jugendlichen) absolut Nichts. Aber wie im Text schon geschrieben wurde, erweckt das nur den Eindruck von Handlungsfähigkeit und ist nichts weiteres als Symbolpolitik!
Fragen sie mal eine beliebige Lehrer*in – die Schüler*innen spielen heute nicht mehr in den Pausen, die sitzen vor ihren Geräten, vor allem auf TikTok oder Instagram. Und die dortigen Inhalte sind in vielen fällen enorm problematisch – gerade eben für junge Menschen, die politisch noch nicht gefestigt sind. Dennoch verstehe ich die Kritik an der Maßnahme, jedoch scheinen mir die Alternativ-Maßnahmen bei weitem nicht ausreichend, um die Probleme die sozialen Medien in unserer Gesellschaft auslösen, in den Griff zu kriegen.
Dafür sind Lehrer und Eltern da, um diese Inhalte dann für die Kinder einzuordnen. Sperren und vergessen bringt nichts, weil immer die Möglichkeit besteht mit XYZ konfrontiert zu werden. Da sollte man dann einfach die Kinder abholen und nicht krampfhaft gegen kämpfen.
Ich habe bewusst nach so etwas gesucht, weil es eben „böse“ war und daher kennen wohl viele aus meiner Generation diese Liveleak-Videos, oder 2 Girls 1 Cup usw.
Viele Kinder/Jugendliche haben heutzutage enorme Bildschirmzeiten. Vor allem bei Kindern aus sozial schwachen Haushalten sind die Stundenzahlen am Tag oft nahezu zweistellig – Und da wird garantiert so gut wie nichts von Eltern/Lehrer*innen eingeordnet, von dem was die da konsumieren.
Und ab sofort in Australien bzw. in Zukunft auch andere Länder wirst du dann als Kind nach Paragraph 123 bestraft, weil du trotz Kontrollen und Sperren Inhalte ab 18 Jahren angesehen hast.
Und auch noch vorsätzlich, wenn du bestimmte Tools verwendet hast, um die Sperre zu umgehen.
Du wolltest ja schließlich böse sein, das will der Staat nicht. Böse sein darfst du gerne mit Call of Duty oder Counter Strike. Aber nicht mit Pornografie aus Palworld.
__________________
Doch eines muss ich gestehen… wir haben doch früher alle über Social Media gelästert und wie froh wir wären, wenn der Scheiß endlich ein Ende findet. Datenkraken, toxische Influencer, Menschen wollen Schönheitsidealen hinterherjagen, usw.
Nun gibt es eine technische Möglichkeit, dass zumindest Kinder sich diesen Scheiß nicht mehr geben müssen, und es ist trotzdem nicht recht.
Wie also dann Social Media für immer zerstören?
Dein Ansatz gefaellt mir! Ich bin ebenfalls aus der ‚2 Girls 1 Cup‘-Generation. Aber gehen wir nun einen Schritt weiter. Stell dir mal vor, wir haetten dieses Video damals mit den Eltern angeschaut! Ich glaube, dass uns das um einiges mehr in Erinnerung geblieben waere – Und wir uns dann, hoechstwarscheindlich, um einiges vorsichtiger im Internet fortbewegt haetten, um ja kein weiteres dieser Videos zusammen mit den Eltern anschauen zu muessen!
Also eine Art ‚Schocktherapie‘
Im Text steht, dass Jugendliche youtube nicht mehr nutzen dürfen. Das ist falsch. in Australien dürfen sie kein Konto mehr haben. sie können also nichts liken, abonnieren etc. aber die Videos schauen ist noch möglich. Das ist schon ein wichtiger Unterschied.
Danke, Florian, guter Punkt! Wir haben ergänzt, dass man ohne Account noch YouTube-Videos schauen darf.
soweit ich weiß, gilt auch für andere soziale Netzwerke. so kann man schon noch gezielt tiktoks und insta reels etc. schauen.
Ja, da ist noch Fuzziness drin: Wann setzen welche Plattformen Login-Schranken? Wie eng legt die australische Medienaufsicht die Verpflichtung aus, sicherzustellen, dass Menschen unter 16 ausgeschlossen werden? (Und warum sollten Menschen unter 16 nicht einmal z.B. Insta-Angebote von dezidiert pädagogisch wertvollen Kinderprogrammen abonnieren dürfen?) Werden wir weiter beobachten, gerade wenn das australische Modell auch in der EU als mögliches Vorbild diskutiert wird.
Nein, genau hier liegt ja der Hund begraben.
Ja, du hast Recht, man kann gezielt jedes Video auf jeder Plattform ansehen. Mit einem jedoch signifikanten Unterschied, was diese speziellen (Ich spreche hier TikTok an) Plattformen im Grunde ausmacht. Das automatische zuschneiden deiner eigenen ‚Bubble‘. Ohne einen Account wird dir der Algorithmus nicht ohne weiteres, ahenliche oder ‚Das koennte dir auch gefallen‘-Videos in deine ‚Timeline‘ setzen.
Es ist ein dunkler Tag für die Anonymität, denn wie wird man wohl nachweisen müssen das man nicht unter 16 Jahre ist :)? Schön durch die Hintertür. Daher gehen bei mir immer die Alarmglocken los, wenn etwas mit „Jugendschutz“ begründet wird.
Wie dein Alter nachweisen? Das ist einfach: Ab 15 sollst Du dir eine Digitale ID in Australien zulegen:
https://www.digitalidsystem.gov.au/set-up-and-manage-your-digital-id
Damit Du dich auch überall ausweisen kannst und deine ID mit jeder einzelnen deiner Lebensäußerungen in diesen komischen Netzwerken verbunden ist wo merkwürdigerweise nicht alles von der Regierung immer sofort bejubelt wird.
Bei mir auch.
Das Thema wird letztendlich nur von den Politikern von vorne bis hinten missbraucht, um sich ihren Traum der totalen Überwachung zu erfüllen und so zu tun als hätten sie gute Absichten. Sieht man ja immer wieder. Egal ob Chatkontrolle, VDS, Alterskontrollen oder sonst was, im Zweifelsfall ist es angeblich immer zum Jugendschutz während echte Lösungen gar nicht in Erwägung gezogen werden.
Ich finde es immer problematisch mit Verboten zu arbeiten. Das hört sich beim ersten Hören vielleicht noch gut an. Aber es ist ja immer das Problem, das dadurch der Umgang mit diesen Inhalten überhaupt nicht trainiert wird. Das ist wie beim Taschengeld. Wenn man den Kindern kein Taschengeld gibt, können sie nicht lernen mit Geld umzugehen und wenn sie das erste eigene Geld in der Hand haben, dann kommen einige Menschen damit nicht klar und verschulden sich. Sie haben es eben nie gelernt.
Nun wird hier versucht mit einem Verbot die Kinder zu schützen. Also wenn wir mal davon ausgehen das die Kinder hier nicht nur der vorgeschobene Grund sind, dann löst man damit kein Problem, sondern verschiebt es maximal etwas nach hinten.
Man sollte mit den Kindern gemeinsam erörtern was sie da sehen und wie das einzuordnen ist.
Alles was den Gebrauch von Smartphones und Social Media für junge Menschen einschränkt, erachte ich als gut. Mein Kind wird mit 10 im Restaurant gelobt, weil es malt und nicht ins Handy guckt. Das ist schon ein Armutszeugnis für die Gesellschaft. Ich sehe ein, es sollte eher ein Smartphoneverbot bis zb 12 geben als ein Social Media Verbot. Dennoch ist es ein erster Schritt.
Verstehe ich das richtig – Weil du es explizit in deiner Argumentation verwendest – Du weisst also auch gleichzeitig von dem dir erwaehnten Restaurant, das die dort arbeitenden Servicemitarbeiter:innen, andere Kinder ermahnen, weil diese am Handy sind? Ausserdem wuerde mich sehr interessieren, woher du die Erkenntnis hast, dass sie dein Kind loben, weil er:sie anstatt auf einen Handybildschirm zu starren, dann doch lieber malt?
Versteh mich bitte nicht falsch – Ich freue mich sehr, dass dein Kind gerne malt.
Nichtsdestotrotz, um es mit deinen Worten zu sagen. Ist es ein Armutszeugnis fuer die Gesellschaft, die anderen Kinder, die moeglicherweise auf ihrem Smartphone Vokabeln lernen (Irrelevant was sie tun! – DU, jedoch weisst es nicht!!) schlecht zu reden, nur um das eigene Kind im guten Licht darzustellen!
Eins noch – Ich bin mir da nicht so sicher, ob ein Lob, von wem auch immer es kommen moege, dessen ‚Dienstleistung‘ du in Anspruch nimmst (Hier: Restaurant). Eine solch signifikante Aussagekraft hat, dass DU gleich die komplette Gesellschaft in einen Topf werfen kannst und du nun das neue Narritiv darstellen sollst!
Der Artikel ist komplett einseitig. Ohne Verbote funktioniert die Welt nunmal nicht. z.B Auto fahren, zumeist erst ab 18 Jahren erlaubt, Alkohol kaufen , wählen etc. Es gibt da unzählige Beispiele wo Kinder und Jugendliche ausgeschlossen sind, da sie das Alter und damit vorausgesetzte geistige Reife noch nicht erreicht haben. Zu diesen Verboten sollte auch das Internet generell gehören, also nicht nur Social Media!
Das Internet ist zumeist ein rechtsfreier Raum in dem Kinder und Jugendliche gar nichts verloren haben, da sie die präsentierten Inhalte null einschätzen können.
Daher: Internetverbot für alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren!
Kommunikation mit Alkohol und Auto fahren vergleichen. Ich habe mit 12 bei YouTube angefangen und ENORM viel über Videoschnitt usw. gelernt. Die Kids verlieren hier Unmengen an Freiheiten. Echt traurig.
Wie viele Kinder und Jugendliche verlieren wichtige Entwicklungsschritte durch das krankhafte Benutzen von Medien? Da sind solche Lernerfahrungen wie Videoschnitt belanglos. Medien werden mit Sicherheit oft für das Vermeiden von Unsicherheiten benutzt, die aber genau das sind, was so wichtig ist. Ich habe keine Ahnung, warum man sowas überhaupt akzeptiert. Das, was die Kids im Moment verlieren, sind ihre Möglichkeiten zu lernen, wie man sich in der richtigen Welt zurechtfindet.
ich finde die Meinung des Autors hier absolut nicht nachvollziehbar. Ich finde es eine mutige Entscheidung, welche Australien da macht. Wenn die Techkonzerne keine sicheren digitalen Räume schaffen, ist das eine nachvollziehbare Konsequenz. Und immer hört man in Deutschland die selbe Laier von Datenschutz. Verifizierung mit einem Personalausweis würde ich mir in Deutschland an vielen Stellen wünschen. Die lächerlichen Alterskontrollen sind einfach nur peinlich. Das fehlt an so vielen Stellen. Es geht hier um Schutz. Der Autor sollte mal seine Meinung stark überdenken. Für mich wirkt der Artikel unreflektiert und den könnte ein Pressesprecher der Techs geschrieben haben.
Verifizierung per Personalausweis ist nicht die Lösung, sondern das Problem. Daher ist nicht *der Artikel* unreflektiert.
Sollen Instagram, Tiktok, Snapchat und Co. für Jugendliche verboten werden? In Deutschland wird das Thema seit Jahren emotional diskutiert. In Australien ist solch ein Verbot nun in Kraft – es gilt für Jugendliche unter 16 Jahren. In dieser 11KM-Folge erzählt ARD-Korrespondent Florian Bahrdt, wie Australien das Verbot genau umsetzen will, warum die Mehrheit der Menschen in “down under” für ein solches Verbot ist und dennoch entscheidende Fragen in einer emotional geführten Debatte ungeklärt sind.
https://www.tagesschau.de/multimedia/podcast/11km/podcast-11km-3154.html
Ich finde das Verbot geht in die richtige Richtung. Einiges wurde hier schon gesagt, noch ein Gedanke:
Es wurde gesagt, die Erziehenden seien verantwortlich, die Mediennutzung zu regulieren. Ich glaube, es hilft dabei enorm, auf ein Gesetz verweisen zu können. Stellt euch vor, es gäbe kein Mindestalter zum Autofahren. Dann würden die Fünfzehnjährigen ständig ihre Eltern anbetteln und irgendwann auch dürfen. Und wenn Freund X das darf, dann wird es erst recht nervig. Man muss dann auch als Eltern abwägen, will ich dass mein Kind ausgegrenzt wird, oder soll ich ihm doch ein Smartphone geben. Da hilft es, wenn es einen Standard für alle gibt.
https://www.msn.com/de-de/video/other/social-media-verbot-in-australien-was-passiert-gerade/vi-AA1S4EVF?ocid=winp2fp&cvid=6900a9bf9c5141a2eab7e81e39c0b3a4&ei=9
„… Behörden berichten, dass einige der ausgenommenen Plattformen zugestimmt haben, strengere Kontrollen einzuführen, darunter Chat-Funktionen mit einer Altersverifizierung, die Interaktionen zwischen Minderjährigen und Erwachsenen einschränken sollen. Datenschutzfragen bleiben bestehen, da Plattformen Video-Selfies, E-Mail-Checks und offizielle Dokumente verwenden, um das Alter der Nutzer einzuschätzen oder zu bestätigen.
Kritiker warnen, dass die Beschränkungen junge Menschen in unregulierte Online-Räume drängen könnten, in denen schädliche Inhalte und missbräuchliches Verhalten schwerer zu kontrollieren sind. Behörden betonen, dass die Liste der verbotenen Plattformen kontinuierlich überprüft wird, sobald neue Dienste entstehen oder sich das Nutzungsverhalten ändert.“
Wenn man Abschnitte wie diesen liest, könnte man manchmal wirklich denken, am besten kommunizieren wir gar nicht mehr miteinander und jeder macht nur noch sein eigenes Ding.
Es zeigt sich nämlich klar und deutlich, dass es hier eben nicht nur um Social Media geht, sondern darum
a) die Kommunikation von Minderjährigen mit Volljährigen einzuschränken oder zu verhindern
b) jeden der mit anderen kommunizieren will durch Ausweispflicht usw zu deanonymisieren.
Das Ziel ist offensichtlich wie bei der Chatkontrolle der EU dasselbe: Jeder der (digital) mit anderen kommuniziert, ist potenziell verdächtig, daher muss jederzeit jedes Wort einer Person eindeutig zuzuordnen sein.
Lächerlich ist es aber schon irgendwo:
Auf der einen Seite sollen Erwachsene zur Stelle sein, wenn irgendwelche minderjährigen Personen Probleme haben, es ihnen nicht gut geht oder sonstwas. Da sind sie plötzlich die guten Helfer und Retter in der Not.
Und auf der anderen Seite dann das.
Ungehemmter Medienkonsum bis ca. 16 Jahre, ganz gleich wie er aussieht, ist schädlich.
Dennoch halte ich Verbote für falsch, besonders dann, wenn sie ab einem bestimmten Alter umgangen werden können. Jugendliche, die etwas sehen wollen, was sie laut Meinung anderer nicht sehen sollen, sehen es auf Umwegen trotzdem – das war zu allen Zeiten so. (Ich habe mich auch heimlich mit 10 oder 11 abends an die Wohnzimmertür geschlichen, die Klinke leise runtergedrückt und den Fernsehkrimi durch den Türspalt angeschaut – die Eltern saßen mit dem Rücken zu mir;-).
Ich denke, besonders (kleine) Kinder haben weder Interesse an Pornos, Gewaltdarstellungen oder Extremismus noch das (technische) Know-How, nach alldem zu suchen. In Kontakt kommen sie damit primär nicht durch das Netz oder soziale Medien, sondern in erster Linie durch Familie und (schulischem) Umfeld, das sie beeinflusst. Alles andere ist ein Irrglaube.
Wenn Eltern Kindern ein aufklärerisches Umfeld bieten, das das Netz nicht als neuen Fernsehersatz idealisiert, sondern Fragen (dazu) altersgemäß beantwortet, lernen Kinder, was sinnvoll ist und was nicht. Das Sperren der Systeme nützt deshalb nichts; spätestens, wenn ein „Nerd“ in der Klasse ist, kriegen sie trotzdem mit, wie man Sperren umgeht.
Müssen Kinder nicht eher vor Konditionierung auf Totalüberwachung und Raubtierkapitalismus, religiöser Indoktrination, Werbung im Netz oder ähnlichen Dingen geschützt werden als vor Youtube u. Co.?? DARÜBER sollte man nachdenken!
Tja und nun
a) halte man mal die Hauptpunkte fest
Also:
1. Minderjährige sollen nicht mit Erwachsenen kommunizieren können und am besten gar nicht erst in einen Bereich gehen können, wo andere Erwachsene sind, weil sie dadurch mit potenziell schädlichen Dingen konfrontiert werden und dadurch gefährdet sind.
2. Die Eltern sind anscheinend nicht in der Lage oder nicht gewillt, den Minderjährigen einen richtigen Umgang mit solchen Dingen zu vermitteln. Und Schulen anscheinend auch nicht, sonst bräuchte es die Debatte nicht.
und
b) übertrage mal die Denkweise bei diesem Social Media Verbot und dem angeblichen Jugendschutz dadurch, auf die analoge Welt da draußen…
Daraus ergibt sich dann doch mehr oder weniger, dass man Minderjährige eigentlich gar nicht mehr aus dem Haus lassen dürfte, wenn nicht mindestens eine volljährige Person (Geschwister oder Elternteil) dabei ist.
Schließlich könnte ja sonst was passieren oder sie könnten von anderen Erwachsenen angesprochen werden.
Oder die Minderjährigen könnten irgendeine Dummheit machen oder oder…
Käme ernsthaft jemand auf die Idee??
„Jugendlichen ist damit kein Stück geholfen“ – aber KINDERN schon!
Daniel Wolff:
a) Heute werden immer mehr Jugendliche per Gesetz zu Kindern gemacht.
b) Kinder, das hat einer zwei Kommentare über Ihnen richtig geschrieben, haben von sich aus kein Interesse an den Dingen, vor denen sie immer geschützt werden sollen. Welches Kind sucht schon im Netz nach Rechts- oder Linksextremen oder einem Sexfilm? Die suchen wohl eher nach Pumuckl oder Walt Disney.
Für übermäßigen Medienkonsum der Kinder sind die Eltern verantwortlich. Wenn die nicht vernünftig mit den Kindern reden, sondern denen ein Smartphone in die Hand drücken oder sie stundenlang vor dem PC, TV und sonstigen Flimmerkisten parken, weil sie schlicht zu faul oder doof sind, sich mit den Kindern zu beschäftigen, dann braucht man sich nicht wundern. Eltern müssen den Kindern Grenzen setzen und sie sinnvoll anleiten. Das betrifft auch die Medien!
Vielleicht wäre eine gute Idee die Trennung des Internet in eine Art „Kin-d-ernet“, zu dem nur Kinder Zugang haben, die von den Eltern angemeldet werden und in dem nur kindgerechte Inhalte zu sehen sind. Wenn man das in jeder Stadt einrichtet und von dem Rest abschottet, dann könnte das doch funktionieren. Ich bin kein Techniker, vielleicht könnte man mal sowas erfinden. Das „richtige“ Internet gibt es später, erst ab 16.
Kinder wären U14, und nein, auch nicht.
Zitat Artikel:
Was junge Menschen statt plumper Sperren brauchen, sind sichere, digitale Räume. Sie brauchen Kompetenzen, um sich zunehmend eigenständig in diesen digitalen Räumen zu bewegen. Und sie brauchen Vertrauenspersonen, die Zeit haben, sie einfühlsam zu begleiten.
Solche Forderungen mögen die Spendenbereitschaft zum Jahresende erhöhen, aber was taugen sie denn im Alltag?
Was genau „bräuchte“ es technologisch, um einen sicheren digitalen Raum für junge Menschen zu schaffen? Bedeutet das nicht, wenige dürfen rein, die anderen bleiben draußen? Das ist Zugangskontrolle.
Damit der virtuelle sichere digitale Raum für junge Menschen sicher bleibt „bräuchte“ es Überwachung (sic!). Wer macht das, wie sorgfältig, altersgemäß und „vertrauenswürdig“? Priester, Jugendtrainer, Lehrer alle sind anfällig auch für opportunistischen Missbrauch. Wer kontrolliert die Kontrolleure in einem geschlossenen Raum? Und kommt mir an dieser Stelle jetzt nicht mit KI!
Jetzt mal Butter bei die Fische! Wie genau soll das gehen?
Eine berechtigte Frage. Dem Thema haben wir uns in anderen Artikeln gewidmet. Pointierte Antworten darauf findest du z.B. im direkt unter dem zitierten Absatz verlinkten Artikel, insbesondere Kapitel 4, 5 und 6. https://netzpolitik.org/2025/400-schulen-besucht-was-kinder-im-netz-erleben-und-was-politik-daraus-lernen-kann/ Alles Gute!
„Bedeutet das nicht, wenige dürfen rein, die anderen bleiben draußen? Das ist Zugangskontrolle.“
Das ist wahr. Aber Kinder dürfen auch nicht in ein Rockkonzert oder in die Disco. Da wird ebenfalls ausgesiebt und überprüft, ob das Alter stimmt. Es wird natürlich trotz aller Kontrolle immer welche geben, die durchschlüpfen, das wurde oben schon geschrieben und ist wohl nie ganz vermeidbar, vielleicht ist es auch menschlich.
Das mit den nur für Kinder zugänglichen, sicheren digitalen Räumen scheint dennoch ein guter Ansatz zu sein. Absolute Sicherheit kann und wird es auch hier nie geben, und wenn man sich noch so viel Mühe gibt, aber es ist wesentlich besser als sie im allgemeinen Web allein zu lassen.
Ich habe mir den Artikel, auf den Sebastian Meineck unten hinweist, nochmal durchgelesen. Eine Möglichkeit könnte sein, dass Eltern nachts das WLAN abschalten und Smartphones nur über sich laufen lassen anstatt über eine dem Kind eigene Karte, damit Kinder nicht heimlich damit rumhantieren. Dabei sollten die Eltern Vorbild sein. Wenn die selbst ständig damit rumdaddeln, machen es die Kinder natürlich nach.