Twitter steht eine Millionenstrafe der US-Regulierungsbehörde Federal Trade Commission (FTC) ins Haus. Das kündigte das Unternehmen in einer Börsenmeldung an. Die Strafe könnte sich demnach zwischen 150 und 250 Millionen Dollar bewegen.
Zwischen 2013 und 2019 hatte Twitter Telefonnummern und E-Mailadressen für gezielte Werbung genutzt, obwohl es gegenüber seinen Nutzer:innen behauptet hatte, diese Daten nur für Sicherheitszwecke und 2-Faktor-Authentifizierung angefordert zu haben. Diese Praxis gestand das Unternehmen im Oktober 2019 ein und sagte, dass die werbliche Nutzung „unbeabsichtigt“ geschehen sei.
Die neue Strafe der FTC bezieht sich auf einen Vergleich zwischen der FTC und Twitter aus dem Jahre 2011. In diesem hieß es damals, dass Twitter für 20 Jahre Konsument:innen nicht irreführen dürfe und die Privatsphäre-Einstellungen der Nutzer:innen achten müsse:
Under the terms of the settlement, Twitter will be barred for 20 years from misleading consumers about the extent to which it protects the security, privacy, and confidentiality of nonpublic consumer information, including the measures it takes to prevent unauthorized access to nonpublic information and honor the privacy choices made by consumers.
Der Kurznachrichtendienst hat im zweiten Quartal 2020 einen Umsatz von 683 Millionen Dollar gemeldet.
Diskussion um Sicherheit der Plattform
Twitter war zuletzt Mitte Juli weltweit in den Schlagzeilen, als ein 17-jähriger Teenager als mutmaßlicher Hacker Zugriff auf prominente Accounts wie den des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und des Silicon-Valley-Empresario Elon Musk hatte. Der Hacker und zwei mutmaßliche Mittäter hatten den Hack genutzt, um für einen Bitcoin-Betrug zu werben, bei dem sie etwa 120.000 Dollar ergattern konnten. Mittlerweile sind alle drei Personen festgenommen worden.
Der Hack des sozialen Netzwerks, der zwar technisch nicht sonderlich anspruchsvoll war, aber Zugang zu Spitzenaccounts auf Twitter eröffnete, hatte vor allem Fragen der internationalen Sicherheit aufgeworfen, weil mit den prominenten Accounts deutlich gefährlichere Aktionen als die Bitcoin-Abzocke möglich gewesen wären.
… ich fürchte ‚teuer‘ beginnt für Twitter erst bei einer Null mehr vorm Komma.
Wann kommen denn die ersten ernstzunehmenden Strafen für die großen Datenkraken?
Da Twitter nach wie vor ein nicht profitabler Cashburner ist, tut denen jede Strafe weh die das Investorengeld abschmilzt…
„Die Strafe könnte sich demnach zwischen 150 und 250 Millionen Dollar bewegen.“
„Der Kurznachrichtendienst hat im zweiten Quartal 2020 einen Umsatz von 683 Millionen Dollar gemeldet.“
Wie war das in DE mit den 4% Strafe? Das wären doch gerade mal 30Millionen würde mich nicht wundern wenn die mit der Aktion mehr als das eingenommen haben.