Löschen statt Sperren: BKA findet meiste Kinderpornographie in Russland und Deutschland

Vor kurzem hatte die Bundesregierung einen Erfolgsbericht für die Strategie „Löschen statt Sperren“ rausgegeben. Der Ausschuss für Digitale Agenda im Deutschen Bundestag wollte vom Innenministerium nochmal genauer wissen, in welchen Staaten denn in der BKA-eigenen Statistik die meisten Darstellungen von sexuellem Mißbrauch an Minderjährigen (Kinderpornographie) gefunden wurden. Hier findet sich die Antwort. (PDF)

Zum Hintergrund sollte man wissen, dass seinerzeit das Zugangserschwerungsgesetz von der damaligen Familienministeriun Ursula von der Leyen und ihrer Verbündeten damit begründet wurde, dass diese Server ja alle in Indien, Kasachstan oder „Afrika“ stehen würden.

Überraschenderweise spielen diese Staaten in der aktuellen BKA-Hitliste keine Bedeutung. Weder Indien noch ein afrikanischer Staat (außer den Seychellen, aber die liegen weit daneben) haben es in die Statistik geschafft, Kasachstan landet abegschlagen mit 0,24% zusammen mit Polen auf Platz 14 mit. Vielleicht hat das BKA nicht in Afrika oder Indien gesucht, vielleicht war das damals auch nur Propaganda von Ursula von der Leyen?!

Derzeitiger Spitzenreiter ist Russland (28,63%), knapp vor Deutschland mit 24,46%. Etwas abgeschlagen sind die USA (15,63%), Kanada (11,70%) und die Niederlande (11,64%).

Update: Ältere Statistiken aus dem Jahre 2010 finden sich in einer Stellungnahme des AK-Zensur. (PDF)

No Tracking. No Paywall. No Bullshit.

Unterstütze auch Du unseren gemeinwohlorientierten, werbe- und trackingfreien Journalismus.

Die Arbeit von netzpolitik.org finanziert sich zu fast 100% aus den Spenden unserer Leser:innen. Werde Teil dieser einzigartigen Community und unterstütze jetzt unsere Arbeit mit einer Spende.

Jetzt spenden

6 Ergänzungen

  1. Überraschenderweise

    Haha, ja der war gut.
    Ja, wir sind alle verblüfft darüber, dass die als Fakten gehandlten Zahlen und Länderangaben nicht der Realität entsprechen.
    Wo hatte Frau von der Leihen noch gleich ihre Infos über KiPo her?

Wir freuen uns auf Deine Anmerkungen, Fragen, Korrekturen und inhaltlichen Ergänzungen zum Artikel. Bitte keine reinen Meinungsbeiträge! Unsere Regeln zur Veröffentlichung von Ergänzungen findest Du unter netzpolitik.org/kommentare. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.