„Royal Concierge“ – Ich weiß, wo du letzten Sommer übernachtet hast…

… denkt sich wohl GCHQ. Neue Leaks zeigen, dass der britische Nachrichtendienst Zugriff auf Reservierungssysteme von über 350 gehobenen Hotels hat, in denen bekanntermaßen des öfteren Diplomaten übernachten – so berichtet der aktuelle Spiegel. Ziel des Projekts Royal Concierge sei es, im Voraus über den Aufenthaltsort ausländischer Diplomaten informiert zu sein, um Vorbereitungen treffen zu können – das Abhören von Telefon und Fax auf dem Zimmer und das Ausspähen des persönlichen Rechners, wenn dieser mit dem Hotelnetzwerk verbunden wird. In Einzelfällen gäbe es auch eine Sondereinheit, die „technische Attacken“ durchführen könne.

Begleitet würden die technischen Maßnahmen auch von sozialen Komponenten, etwa wenn es notwendig werde, einen Diplomaten in ein Gespräch zu verwickeln, um auf seinem Zimmer Vorkehrungen zu treffen.

Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Schickt das Reservierungssystem eine Bestätigungsmail an eine Adresse, die potentiell zu einer offiziellen Regierungsstelle gehört (wie beispielsweise *.gov.**), wird genauer nachgeschaut und analysiert. Und da das System anscheinend gut zu funktionieren scheint, werde über eine Erweiterung auf Autovermieter nachgedacht und erwogen, ob man Hotelbesuche nicht nur vorab in Erfahrung bringen sondern eventuell auch manipulieren könne.

2 Ergänzungen

  1. Hmmm. Hier in Deutschland war es ja beim Zensus so, dass Vermieter keine Daten über ihre Mieter rausgeben durften/mussten, wenn der Mieter ein Diplomat war.

    Irgendwie hab ich das Gefühl, hier wird die Diplomatische Immunität ignoriert. Normal ist die doch dazu da, genau soliche Sachen zu verhindern.

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