Wie der Guardian berichtet, kommt eine Studie der Uni Oxford zu dem Ergebnis, dass es äußerst unwahrscheinlich
sei, dass es jemals einen reinen Cyber War geben wird
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Heavy lobbying, lurid language and poor analysis are inhibiting government planning for cyber protection
In dem Bericht, den die britischen Forscher im Rahmen der OECD-Studie „Future Global Shocks“ erstellt haben, kommen diese zu dem Ergebnis, dass Lobbying, Sensationslust und ein Mangel an Forschung die Regierungsplanung für eine Cyber-Abwehr eher behindern.
Da große Teile der kritischen Infrastruktur mittlerweile von staatlicher in private Hand gegeben wird, sehen sie den Nutzen einer rein militärischen Cybersecurity Defence als begrenzt an.
Einen „echten“ Cyber War sehen sie als unrealistisch an: es gebe keine strategischen Gründe, aus denen ein Agressor seinen Angriff auf den Cyberspace begrenzen sollte.
Überhaupt erschwerten Übertreibungen und schwammige Definitionen dessen, was alles unter einen Angriff fallen solle, die Analyse und führten damit zu grob falschen Schlüssen.
Neben der finanziellen Unterstützung der internationalen CERT-Community empfehlen die Autoren, die EndbenutzerInnen besser zu schulen, da die Reduktion der Anzahl ungeschützter Computer auch die Schlagkraft der Botnetze verringere.
Großbritanniens New Labour-Regierung hatte 2009 im Rahmen der National Security Strategy erstmals auch eine Cyber-Security Strategy vorgelegt.
hab das eh nie ganz verstanden mit dem Cyberwar.
Was erwarten die… daß Skynet Realität wird? Oder wollen sie das sogar, und dies ist nur ein Vorwand um Notwendigkeiten vorzugaukeln?
[/ironie]
Alleine die Benutzung des Wortes „Cyber“ zeugt doch von Ahnungslosigkeit und abgedrehten Zukunftsvisionen aus dem vorletzten Jahrzehnt, als dieses Wort noch Hip (80er??) war, man erinnere sich nur an Filme wie Hackers und Tron, gute Filme aber absolut realitätsfremd. Jemanden, der dieses Wort verwendet, kann man doch nicht ernst nehmen, oder??
CyperWar – in 90% der Anwendungsfälle ein reines Propagandawort, das der generellen Diskreditierung des Internets im Empfinden der Gesamtbevölkerung dient.
Also mich erinnert diese komische Studie stark an den Artikel im aktuellen Behördenspiegel, der mit Titel und Untertitel so anfängt: „Stuxnet ist nicht mehr gefährlich. Hochwertige Abwehrmaßnahmen verstärken die Sicherheit.“ Genauso blauäugig heißt es in der Studie, was die Netzpolitik-Zusammenfassung hurtig verwischt: „It is unlikely that there will ever be a true cyberwar. The reasons are: many critical computer systems are protected against known exploits and malware so that designers of new cyberweapons have to identify new weaknesses and exploits; the effects of cyberattacks are difficult to predict – on the one hand they may be less powerful than hoped but may also have more extensive outcomes arising from the interconnectedness of systems, resulting in unwanted damage to perpetrators and their allies.“
Tut mir leid, das gehört zum Cyber-Wischiwaschi, was derzeit so beliebt ist. Heute war in der FAZ mal wieder ein Stuxnet-Artikel vom CCC-Sprecher Frank Rieger, der genauso rumschlidderte.
Und in der Studie Assanges WANK-Virus als ersten Höhepunkt des Cyberwars zu bezeichnen, ist für mich schlicht eine unzulässige Rückprojektion. Da wird „Worms Against Nuclear Killers“ mit dem heutigen Einfluss von Wikileaks verwechselt. –Detlef
@Detlef: Danke, dass du das noch mal ausführst, das ist natürlich Weichspülrhetorik. Mir ist der Kritikpunkt beim Schreiben leider entfallen.
Nach von Clausewitz ist Krieg die Anwendung von Gewalt um dem Gegner seinen Willen aufzuzwingen. Insofern macht es wenig Sinn einen reinen „Cyberkrieg“ zu führen, in dem der Gegner nicht weiß welchem Willen er unterworfen werden soll. Er wüsste einfach nicht wem er sich ergeben soll.