Blackberry kündigt an, Londoner Plünderer auszuliefern

In mehreren Teilen Londons finden gerade Scharmützel und Plündereien und Ausschreitungen statt. Das ging am Samstag in Tottenham los, dann kamen auch Brixton, Enfield und Hackney dazu.

Der Blackberry-Hersteller RIM kündigte dazu gerade via Twitter an, dass man die Behörden auf jede mögliche Weise unterstützen werde. Eine dieser möglichen Weisen ist das Entschlüsseln der als tolles Sicherheitsfeature der Blackberries beworbenen BBM-Kurzachrichten, die wegen ihres geringen Preises und ihrer Verschlüsselung recht beliebt sind.

Von den riots mag man halten, was man möchte. Darüber aber, dass Blackberry die Verschlüsselung, auf die sich seine Nutzer verlassen, bricht, kann man aber nur ein eindeutiges und strenges Urteil fällen: Das. Geht. GAR. Nicht.
Ich predige es immer wieder: Verschlüsselung ist’s nur, wenn es Ende-zu-Ende ist und keine eingebaute Hintertür hat, und nicht von dem moralischen Empfinden eines Anbieters abhängt.

Dass Blackberry mit den Behörden zusammenarbeitet, ist übrigens nichts neues. Geschickt wurde aber aus den Anfragen und Gerüchten immer zuerst die tolle Mär vom vertraulichen, standhaften Anbieter inszeniert, um dann später doch klammheimlich einzuknicken und die Kunden auszuliefern. Schon 2005 wurde selbst vom BSI vor Blackberry gewarnt. Dass Blackberry dieses Kooperationen nun sogar öffentlich ohne unmittelbaren Druck ankündigt, ist nur eine neue Stufe.

So viel zur Sicherheit deines Blackberries.

Update: Da mich einige Nachfragen und Hinweise erreichen will ich doch noch einmal genauer das Blackberry-Sicherheitskonzept eingehen, und den Unterschied zwischen Verschlüsselung und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erläutern:

Natürlich ist BBM nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt – sonst könnte ja RIM die Nachrichten auch nicht entschlüsseln. BBM wird bei Privatkunden standardmäßig über den Blackberry Internet Service (BIS) übertragen. Dabei ist die Übertragung vom Blackberry zum RIM-Server verschlüsselt. Dadurch ist sie für den Mobilfunkanbieter oder ein unsicheres WLAN nicht so einfach mitlesbar, für den von RIM betriebenen BIS-Server aber natürlich schon. Fun fact: Laut heise werden dadurch sogar auch Email-Abholungen von Drittanbietern (z.B. GMX) abgewickelt, wodurch RIM seine Überwachungsmöglichkeiten sogar ausweitet. Für den BBM gilt dabei

Da jedoch alle Blackberrys für die PIN-Kommunikation den gleichen globalen Schlüssel verwenden, spricht selbst RIM nicht von einer sicheren Verschlüsselung.

Darüber hinaus bietet Blackberry noch den Blackberry Enterprise Service an. Dabei betreibt eine Firma ihren eigenen Server, und kann innerhalb des internen Netzes eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung implementieren. Der Admin hätte die Möglichkeit, den Schlüssel für die BBM-Nachrichten zu ändern, dann aber könnten die Blackberries nicht mehr mit firmenexternen Blackberries Nachrichten austauschen. Der sicherheitsbewusste BES-Admin schaltet den Dienst daher vollständig aus.

Da Privatanwender im Durcheinander von BIS und BES nur „Verschlüsselung“ und die „Sicherheit für die Unternehmenskommunikation“ herauszuhören scheinen, kam der falsche Eindruck von BBM als sicher verschlüsseltem Nachrichtendienst auf.
Von Privatanwendern ist so viel Detailkenntnis nicht zu erwarten, was keine unerwünschte Nebenwirkung sein dürfte.

66 Ergänzungen

  1. Also, ich denke mal das diese Nachrichten auch dann von den Behörden genutzt/Entschlüsselt werden würden wenn es sich z.B um legale Massendemos usw geht. Wenn sich das establishment in Gefahr sieht dann wäre der Datenschutz schnell ein Randthema das mißachtet werden würde.

    D.h bleibt wohl nur die Möglichkeit keine Digitalen daten anfallen zu lassen, die wenigsten Leute beherschen echtechlüsselung. Die meisten nutzen eben lieber das Klickbunt zeugs mit den Hintertüren drin.

    1. Da ist es beruhigend das manche Technik doch keine Hintertüren hat.
      Natürlich kann man sich nie 100%ig sicher sein aber es gibt eine Menge Firmen – Große wie Kleine – die Sicherheitssoftware anbieten welche bisher auch von Staaten nicht geknackt ist.
      (Wobei hier anzumerken ist das Konzerne interessanterweise mehr Ressourcen haben als der gemeine Staat. Ausser der Staat hat Entschlüsselung auf die Tagesliste gesetzt)

      Darunter so Größen wie Microsoft, Steganos oder auch Kleine wie IBLITIES.

  2. Als Journalist würde ich meinen Blackberrie zurückgeben und mein Geld zurückverlangen.
    Wie sollen die denn noch ihre Quellen schützen…

  3. E. Darf ich mal ein freundliches ‚Geht’s noch?‘ in die Runde werfen?

    In dem Moment, in dem Gewalt gegen Menschen erhoben wird, macht der Spaß weithin eine Kurve und da verstehe ich durchaus, wenn Datenschutz nach hinten genommen wird.

    Und bytheway, die sind wahrscheinlich gesetzlich sowieso verpflichtet dem Staat zu helfen.

    1. Es gibt einen Unterschied zwischen den gesetzlichen Pflichten nachzukommen und die Daten einfach so anzubieten.

      Wie der Name schon ausdrückt gibt es Gesetzte, die u.a. die Rahmenbedingungen regeln.
      Ich weiß nicht wie es in England ist, aber in Deutschland müsste dabei zB. der Schutz von Anwälten, Priestern, Seelsorgern, Journalisten, etc gewahrt bleiben. In E wird es ähnliche Anforderungen geben.

      Und der Rechtsstaat kennzeichnet sich eben auch dadurch aus, dass dieser Beschluss (in die Privatsphäre einzubrechen) von einem Richter kommt, nicht von einem eifrigen Manager.

    2. Du warst nicht zufällig in Dresden als die Antinazi-Demo war? Non.
      Und in London zur Zeit der riots wohl auch nicht? Nicht zufällig ein unschuldiger Bewohner der gerade sein BB nutzte? Vielleicht sogar ein Geschäftsmann? Wohl eher nicht….

      Und du bist scher das du das Vertrauen in RIM setzen kannst das diese Verschlüsselung natürlch nur und ausnahmlos gebrochen wird wenn der Staat dies gegen Krawalltäter einsetzen will weil es natürlich keinen Grund gibt de Schwelle tiefer zu setzen weil natürlich weder RIM noch Staaten sich dazu verlocken lassen Verschlüsselungen und Überwachungstechniken immer und überall einzusetzen?
      (Das RIM die Schwelle schon sehr viel niedriger setzt von Gezwungen Freiheitsdemos im Nahen Osten mitzulesen zu Freiwillig Verschlüsselung für Krawalltäter knacken überspringen wir einfach mal.)

      Denk mal drüber nach bevor du hier versuchst auf BILD-Niveau zu argumentieren.

    3. Es geht nicht darum, ob es richtig ist den Behörden diese Informationen zu geben. Es geht darum, dass Blackberry diese Informationen hat. Denn wäre die Verschlüsselung eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, so könnte Blackberry die Daten gar nicht raus geben.
      Die Nachricht ist also so zu lesen: „Blackberry-Verschlüsselung unsicher“
      Und nicht: „Böses Blackberry liefert Plünderer aus“
      Auch wenn das ungefähr der Titel ist ;)

    4. In dem Moment, in dem Gewalt gegen Menschen erhoben wird, macht der Spaß weithin eine Kurve und da verstehe ich durchaus, wenn Datenschutz nach hinten genommen wird.

      Stimmt, ich meine gelesen zu haben…

      Kurz nach dem zweifelhaften gewaltsamen Tod des 29-jährigen durch die Polizei meldete sich die Polizeifunkbetreiberfirma und kündigte den Demonstranten an, man werde die vermeintlich sicher verschlüsselte Kommunikation unter den Polizisten untersuchen und den Demonstranten bei ihrem Anliegen mit allen Möglichkeiten unterstützen.

      Ne, hab ich doch nicht gelesen.

    5. Wo wird denn die Gewalt verhindert, die von raffgierigen Managern, Hedgefonds und Banken ausgeht?
      Die mit ihren überzogenen Gewinnforderungen denen das Geld entziehen, die kaum noch genug zum Leben haben?
      Die so groß und mächtig sind, daß sie Staaten erpressen können, ihnen mit dem Geld der kleinen Steuerzahler zu „helfen“?
      Was ist denn mit dieser Gewalt?

    6. Darum geht es nicht. Du hast vollkommen recht!

      Aber wenn ich den Leuten verschlüsselte und sichere Kommunikation verspreche und dann VORAUSEILEND!!! diese Kommunikation preis gebe ist das schlichtweg ein ziemlich übler Vertrauensbruch :D

  4. Oh nein @blub! So nicht. Wir sind hier nicht in Sachsen, wo die Stasi regiert!

    Dennoch schreibe ich ganz klar: Wer ein Handy hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Vor allem dann nicht, wenn er auf eine Demo geht. Ich bin fest davon überzeugt, daß mehr gemacht und überwacht wird, als wir es jemals in Erfahrung bringen können.

    Wenn selbst Politiker wie Ströbele kein Licht ins Dunkel bringen können, dann wird es auch der Schmitz und die Meier nicht erleuchten.

    Jedes Handy kann durch Laien abgehört werden. Jedes W-Lan ebenfalls. Und auch die jüngste Verschlüsselungssoftware ist bereits geknackt worden.

    Es gibt über Funk (in jeglicher Hinsicht) niemals eine Sicherheit. Never ever. Wer auf Demos geht, der schaltet sein Handy ab und sein Hirn ein.

    1. Ich gebe dir dann mal den guten Rat ganz schnell aus dem Internet zu verschwinden. Ist dir nicht klar das jeder genau weiss wo du bist? Das sich ach so vertrauensvolle Firmen Wochen Zeitl lassen bis sie zugeben das ihre SSL-Zertifikate geklaut wurden? Ganz zu schweigen von den ganz legalen Überwachungen gedeckt durch AGBs mit in Deutschland ansässigen Firmen. Und was der Staat da sonst noch treibt, davon wollen wir gar nciht mal reden bevor du dir noch eine Pistole besorgst und den nächsten Cop erschießt der dich nach der Uhrzeit fragt.

      Anders gesagt:
      Wir reden hier von einer Technik die als sicher beworben wird und überall und zu jeder Zeit für den Missbrauch offen ist. Und wo der Anbieter sogar von sich aus sagt „Hier, ist doch kein Probelm, dann schalten wir es eben mal ab.“

      Es geht hier nicht um die Möglichkeiten des Missbrauchs die jede Technik bietet. Wenn dir letzteres von Bedeutung ist solltest du lieber nicht mal mehr ein On-Board-Navi kaufen.

    2. Ohne Handy wäre es in Dresden nicht möglich gewesen, den Nazi-Aufmarsch zu verhindern. Nur über das Infotelefon des Aktionsbündnisses und – noch wichtiger – den Twitterfeed war es möglich, Informationen in Echtzeit zu erhalten und zu wissen, wo gerade Not am Mann war. Ohne diese Koordinationsmöglichkeiten wären die Nasen gegen Abend fast nochmal zum Marschieren gekommen.

      Im arabischen Raum ist es meines Erachtens ähnlich. Handyvideos als solche, die man mal eben kurz hochladen kann, tragen einen Großteil zur Verbreitung der Proteste und zur Solidarisierung der Welt mit diesen Protesten bei. Wenn ich mich recht erinnere, wurde in Ägypten auch zuerst das „normale“ Netz und erst später auch der Mobilfunk abgeschaltet, um die Proteste zu ersticken. Mit Handy stand man also länger mit der Außenwelt in Kontakt.

      Man sollte nicht vergessen, dass neben den Risiken der mobilen Echtzeitkommunikation, die natürlich bestehen (meine Daten liegen mit Sicherheit auch bei der SA, Verzeihung, StA Dresden), diese den arabischen Frühling und ganz allgemein organisierten Protest erst möglich machen.

      @Nihil: Zumindest angefangen hat das Ganze als Demo. Der jetzige Zustand ist davon natürlich weit entfernt.

      1. „(meine Daten liegen mit Sicherheit auch bei der SA, Verzeihung, StA Dresden)“

        Nazivergleiche helfen niemandem.

    3. Jedes Handy kann durch Laien abgehört werden.

      OK. Dann mach mal volgendes Experiment:

      – Nimm dir 5 bekannte Laien (Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Oma)
      – Gib ihnen jeweils 1 Tag Zeit.
      – Dann telefonier 3-5 minuten mit der Hotline deiner Wahl.
      – Gib jedem aus der Gruppe, der dein Telephonat (beide Kanäle) aufgezeichnet hat, 5Euros.
      – Repeat

      Das dauert ziemlich lang, bis du dabei arm wirst.

      Wahr ist: Jedes Handy könnte von Laien abghört werden, da die Information wie man das macht mittlerweile frei verfügbar ist. Tatsächlich werden Handys immer noch ausschließlich von Fachleuten abgehört.

  5. Es gab auch eine Zeit vor dem Dosenöffner, der Wasserflasche, ja, dem Internet. Die Existenzberechtigung eines Gegenstandes daran zu messen wie es früher© einmal war ist ein ziemlich schwaches Argument.

    1. Ist es nicht ironisch das sich ausgerechnet in einem Internet- und Netztechnik-Blog ein Klischeebehafteter Früher-war-alles-besser-Sager-denn-bessere-Argumente-fallen-mir-nicht-User tumelt? ^^

      So als wenn man am Autostammtisch mit der „Früher, mit Pferden war es alles besser“ anfangen würde.

      1. Für alle die behaupten sich mit BlackBerry auszukennen und meinen das die Kommunikation mit dem BES nicht sicher ist, die sollten sich vielleicht mal den folgenden Testbericht zum Zertikat vom Fraunhofer Insitut ansehen.

        http://testlab.sit.fraunhofer.de/downloads/certificates/Certification_Report-06-104302.pdf

        Beim BES (BlackBerry Enterprise Server) handelt es sich sehr wohl um eine End-zu-End Verschlüsselung. Beim BIS ( BlackBerry Internet Service ) ist das nicht durchgängig der Fall. RIM kann die Kommunikation also zumindest dann nicht entschlüsseln, wenn über einen BES gesendet wird. Das war auch der Grund warum BlackBerry beispielsweise in Indien verboten werden sollte. Man hat sich dort aber so geeinigt, dass RIM zumindest mitteilt wer mit wem kommuniziert hat. Das kann RIM nämlich sehr wohl nachvollziehen. Egal ob mit oder ohne Verschlüsselung.

        1. Was vergessen habe anzumerken: Ich finde es recht abenteuerlich, was hier in diese, maximal 140 Zeichen, kurze Mitteilung alles „reininterpretiert“ wird!

  6. Muss mich mal als Blackberry-User melden.
    Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gibt es mit dem BES(X). Beim BIS ist das nicht der Fall. Steht leider nicht im Beitrag.

    1. Ach ja!? Hast Du nen Link zu diesen Infos?
      Wie kann es dann sein, dass BES zur Komprimierung runterrechnet?
      Da wäre mal ein Link interessant von Dir!

      1. Hier haste deinen Link:

        http://www.blackberry.com/knowledgecenterpublic/livelink.exe/BlackBerry_Enterprise_Solution_Security_Technical_Overview.pdf?func=doc.Fetch&nodeId=1366533&docTitle=BlackBerry+Enterprise+Solution+Security+Technical+Overview

        Da kannst du alles nachlesen.

        Ich verstehe auch nicht was an der Komprimierung unklar sein soll. Der BES rechnet alles runter, dann verschlüsselt er es, versendet es und auf dem Gerät wird es wieder entschlüsselt und dekomprimiert. Ausserdem schickt dir der BES nur das was du gerade brauchst und nicht gleich die komplette Email mit allen Anlagen. Und selbst die Anlagen werden nur häppchenweise geschickt.

      2. @Mark (ich kann leider nicht direkt auf das reply antworten.

        Als Laie frage ich mich nun bei deiner Argumentation, wie BES aus einem ende-zu-ende verschlüsselten mail herausfinden will, was ich als Empfänger brauche oder nicht, oder wie ein solcherart verschlüsseltes mail in Häppchen zerlegt werden kann, wenn ich es dazu nicht öffne.

      3. @infrognito

        Nun, der BES und das BlackBerry Endgerät können doch trotzdem mit einander kommunizieren. Das BlackBerry Endgerät sagt dem Server einfach über die gesicherte Verbindung Beischeid, dass es jetzt weitere Daten benötigt. End-zu-End Verschlüsselung heisst ja im BlackBerry Fall, dass die Verbindung zwischen BES und BlackBerry Endgerät verschlüsselt ist. Denn die Kommunikation der BlackBerrys findet immmer zwischen BES/BIS und BlackBerry Endgerät statt und nie direkt mit dem Mailserver. Ich denke, dass das der Punkt ist, den viele falsch verstehen. Die Kommunikation mit der Mailbox übernimmt ausschliesslich der BES/BIS. Er dient sozusagen als Vermittler und kann in diesem Zuge auch die Mails und Anhänge runterrechnen. Aber es sei nochmal erwähnt, dass eine komplett gesicherte Verbindung nur in Verbindung mit einem eigenen BES möglich ist.

  7. Man könnte debattieren,
    macht nur keinen SInn wenn man einen User gegenübersteht der gleich mit dem Klischee-Hammer um sich schlägt und nicht nur schon ein Feindbild in der Hinterhand hat.

  8. Ich finde Eure Kommentare eher belustigend als konstruktiv.

    Die Frage ist hier doch ganz einfach.

    Ohne einen gerichtlichen Beschluss ist RIM verpflichtet die Daten verschlüsselt zu lassen. Bieten Sie von sich aus an dies nicht zu tun ist das ein Rechts und Vertragsbruch.

    Kurz um jeder kann sich drauf berufen und seinen Vertrag kündigen!!!

    Wenn das ein Anwalt anders sieht möchte er mich bitte belehren bis dahin ist das Stand und Fakt.

    Und das es hier erstmal nur um RIM geht sind alle anderen Anbieter hier uninteressant und gehören nicht in die Diskussion.

    G Phoenyx

  9. Volle Zustimmung!

    Jeder, der sicher kommunizieren will, sollte mindestens saubere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwenden…und wer wirklich sicher kommunizieren will, sollte sogar den Kommunikationskanal anonymisierend gestalten und verschlüsselte gegenseitige Authentifizierung verwenden.

    Eine meiner Meinung nach solide und mittlerweile technisch ausgereifte Basis für wirklich sichere Kommunikation ist z.B. ein Netzwerk auf Basis von I2P.

  10. Beeindruckend wie du aus so einem nichtssagenden Tweet so einen reißerischen Titel und dazu noch einen ganzen Rant über die Sicherheit von BBM ableiten kannst. Besser kriegt man das nichtmal bei BILD! hin.
    Falls dennoch Interesse besteht, das vollständige Statement findest z.B. hier: http://www.bbc.co.uk/news/uk-14449673

    As in all markets around the world where BlackBerry is available, we cooperate with local telecommunications operators, law enforcement and regulatory officials. Similar to other technology providers in the UK we comply with The Regulation of Investigatory Powers Act and co-operate fully with the Home Office and UK police forces.

    Das liest sich doch gleich viel nüchterner. Aber hey, dann hättest du jetzt nicht so viele Kommentare.

  11. BlackBerry Messenger aka BBM ist genauso verschlüsselt wie SMS, nämlich garnicht. Die BBM Daten mögen „scrambled“ sein, mehr aber auch nicht. Ich denke das niemand der sich mit den BlackBerry Lösungen auskennt, behaupten würde das BBM verschlüsselt sei. Ich kann jedem nur empfehlen den Artikel von Volker Weber (http://vowe.net) über die verschiedenen BlackBerry Lösungen und die Verschlüsselung, der vor einiger Zeit in der c’t Ausgabe 20/2010 erschienen ist, zu lesen. Der Artikel beschreibt die ganze Thematik sehr gut. Hier ein Link zu Volkers Blog der den Artikel erwähnt: http://vowe.net/archives/011733.html

  12. Umso wichtiger, sichere Kommunikation zu fördern.

    Das fängt aber bereits auf einfachen PCs mit Sofortnachrichtendiensten wie AIM, MSN, Yahoo und ICQ an.

    Andere Personen (DABs) von ihren propietären Systemen auf Jabber umsteigen zu lassen, scheitert an der Verfügbarkeit von einschlägigen Programmen.

    Sofern diese überhaupt auf Deutsch angeboten werden, dann nur durch nachträgliche Eindeutschung mittels Sprachdateien.

    Was der durchschnittliche Nutzer davon hält, wenn derlei Programme englischen Installationsroutinen oder Benutzerführung aufwarten, liegt auf der Hand.

    Wenn sichere Kommunikation schon auf richtigen PCs nicht funktioniert, sollte man sich von Mobiltelefonen und „Smartphones“ lieber gleich verabschieden.

    1. Andere Personen (DABs) von ihren propietären Systemen auf Jabber umsteigen zu lassen, scheitert an der Verfügbarkeit von einschlägigen Programmen.

      Bitte was? Alle gängigen Programme lassen sich mit „$NAME $Sprache download“ googeln und finden, würde ich jetzt mal behaupten.Und ich schätze, dass man auf mindestens 5 verschiedene brauchbare Programme kommt…

      1. Wieviele Leute (DABs) kennst du, die nach Name, Sprache, download googeln? Es soll Leute geben, die googlen auch Wikipedia oder Youtube oder gar Google selbst. :)

        Die wenigsten kommen überhaupt auch nur auf die Idee, zusammenhängende Suchbegriffe wie Namen in Anführungszeichen zu setzen. ;-)

  13. das ganze hier liest sich wie die BILD!
    Wer sich mal mit der Technik auseinandergesetzt hat weiß worauf man sich verlassen kann und worauf nicht.

    Die Behörden benötigen diese Nachrichten nicht, sie haben Zugriff auf das metergenaue Bewegungsprofil ;)

    Grüße…

    1. Du sprichst allenfalls von der netzaffinen Randgruppe, die sich einen groben Überblick über das Angebot zu verschaffen in der Lage ist.

      Ignoriere doch einfach mal ein paar Wochen lang alle Nachrichten, die dich unverschlüsselt erreichen und weise die Personen (nach Möglichkeit im persönlichen Gespräch) darauf hin, das du nur noch mit deinem öffentlichen GPG-Schlüssel verschlüsselte Nachrichten akzeptierst und beantwortest.

      Einfach mal so als kleiner Realitätstest. :) Das düfte aufschlußreicher sein als der Versuch, ein paar Wochen ohne Netz auszukommen. ;-)

  14. Ja, mei.

    Verschlüsselung, die nicht aus freier Software selbst gebaut ist, und die nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt, ist unsicher?

    Tell news!

    Wer Verschlüsselung a la Blackberry, D-Mail, E-Postbrief & Konsorten ernst nimmt, ist halt selber schuld.

    Und was da jetzt an Datenmissbrauch abgehen wird, ist sowieso klar. „Wir wissen, wer die Plünderer sind.“ Ja, aber natürlich. Und mit einer Fehlerquote von mindestens 0%. Oder leicht zwei- bis dreistellig drüber.

  15. Wer proprietärer „Verschlüsselung“ traut, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Security by Obscurity bedeutet nur, daß die Methode/Implementierung nicht hinreichend getestet wurde.

  16. In diesem Fall, also der Aussage von RIM das sie die Behörden unterstützen wollen und die BlackBerry MESSENGER-Daten herausgeben …wollen/können geht es ausschliesslich, einzig und allein um den MESSENGER (BBM). Dieser ist, wie überall im Netz bekannt und von RIM nie abgestritten, ein komplett unverschlüsselter Dienst auf Basis GSM, wird also auch wie jede SMS in Klarschrift übertragen. Dieser Dienst wird vom Provider direkt übertragen und geht NICHT über die firmeneignen BlackBerry Enterprise Server. Die PIM-Daten, die über den BES übertragen werden, also Emails, Kontakte, Kalender, Aufgaben, Notizen usw. sind tatsächlich Ende-zu-Ende verschlüsselt und können auch nicht von RIM entschlüsselt werden.

  17. Von den riots mag man halten, was man möchte.

    Echt jetzt?

    Vielleicht solltest Du mal Deine Prioritaeten ueberdenken. Da werden unschuldigen Leuten die Wohnungen unter dem Hintern abgefackelt, einfach weil sie das Pech haben ueber einem Laden zu wohnen. Da werden kleinen Newsagents, Frisoeren, Restaurant und anderen kleinen Leuten die Geschaefte zerlegt und in vielen Faellen wahrscheinlich die Lebensgrundlage zerschlagen. Da werden Familienvaeter bedroht und verletzt weil sie diesen Leuten helfen und sie schuetzen.

    Und davon kann man halten was man moechte?

    Nein. Da kann man nur ein eindeutiges und strenges Urteil fällen: Das. Geht. GAR. Nicht.

    1. Selten etwas so dämliches gelesen.

      Ausschluss sozialer Unruhen, weil die Leute Blackberrys haben? Dann mach dir doch mal die Freude und sieh nach, wie sehr du die hinterher geworfen bekommst mit einem Vertrag (in UK!!!) ;)

      Dann denk nochmal nach.

      zum Link:
      Die dort angedeutete Aussage, so man sie nicht als Zynismus auslegen will, unterbietet die deinige noch um einiges :D

  18. Hallo Alle.

    Ich möchte mich für meine Einlassungen oben entschuldigen.
    Natürlich kann man keine Rechte (Menschenrechte) gegeneinander aufrechnen und natürlich ist freie, nicht-überwachte Kommunikation ein sehr, sehr hohes Gut, das es speziell zu schützen gilt.

    Natürlich ist der Staatsmacht grundsätzlich kritisch gegenüberzustehen und Firmen die vereinbarte Leistungen nahezu ohne Grund aufgeben sind zu meiden.

    Ich stand etwas unter dem Eindruck, den ein Telefonat aus London gestern nachmittag, mir vermittelt hat.

  19. @Linus: nach den z.T. Aufschluß- und Linkreichen Kommentaren wäre vielleicht ein Update oder ein neuer Artikel ganz hilfreich? Sonst geht das wieder als Beweis für Internethysterie durch?

    BTW: london riots wurden nicht #iminternetgeboren, sondern heißen beim Guardian schon BlackBerry riots. Die haben schon den #twittercleanup am heutigen Morgen verkündet.

    Ich hoffe, bei all dem geht nicht unter, daß jemand erschossen wurde und die Umstände unklar sind. Zynisch kann man jetzt behaupten, es sei eh klar, was rauskommt. Vielleicht wär‘ dann mal wieder Zeit für ein full disclosure on the web, um kein Futter für Kontzpirationsfetischisten zu lieferen…

  20. Bitte Linus, wenn du jetzt anfängst reale Gewalt zu verharmlosen, dann hört der Spaß auch auf und das Netznerd Argument zieht nicht mehr.

    1. Ich bin weit davon entfernt, das zu verharmlosen.
      Ich behandele hier ein anderes Thema.
      Eine Verschlüsselung, die von der Willkür des Anbieters abhängig ist, ist keine Verschlüsselung.

      Das spielt für Syrer, Ägypter, Libyer ebenso eine Rolle wie für Briten. Ich nehme mir nicht heraus irgendjemandem Recht oder Unrecht zu geben, da diese Kategorie in Verschlüsselung keine Rolle spielt.

  21. Ihre Kritik am Verhalten der Firma ist vollauf berechtigt.

    Aber am Verhalten der Nutzer sollte man auch deutliche Kritik üben: Wer etwas Illegales tut (und sei es z. B. nur die Teilnahme an einem Aufstand in Syrien oder wo auch immer), der sollte doch mindestens so schlau sein, so ein Gerät nicht bei sich zu tragen, oder sicher sein, daß alle bedenklichen Funktionen gelöscht sind. Wie blöd muß sich denn der Einzelne auch verhalten?!?

  22. Die Behörden können die Infos von Blackberry eh abverlangen. Ob Blackberry nun vorher mitspielt oder nicht.

  23. As political and social protests grip the Middle East, are growing in Europe and a riot exploded in north London this weekend, here’s a sad truth, expressed by a Londoner when asked by a television reporter: Is rioting the correct way to express your discontent?

    „Yes,“ said the young man. „You wouldn’t be talking to me now if we didn’t riot, would you?“

    The TV reporter from Britain’s ITV had no response. So the young man pressed his advantage. „Two months ago we marched to Scotland Yard, more than 2,000 of us, all blacks, and it was peaceful and calm and you know what? Not a word in the press. Last night a bit of rioting and looting and look around you.“

    Quelle

  24. Also mal langsam… Wieso regt man sich hier über „sicherheitsprobleme“ auf ? Die Leute, die sich hier aufregen haben nun wirklich keinen Plan – so sieht es zumindest aus. Schließlich nutzen diese Menschen alle SMS, Whatsapp oder gar google Mail accounts. Hier ist der Weg der Daten NICHT EINMAL bekannt. Im Gegensatz zum RIM Konzept. Überwachung der Kommunikation ist nur bei BIS Geräten und auch nur durch RIM möglich. BES ist End-2-End verschlüsselt und auch für RIM nicht einsehbar (Auch der BBM !) . Aber wer weis wo meine Whatsapp Chats landen ? Sie „laufen“ über diverse Server werden A über B nach F geroutet und alle können mitlesen. Beim BBM ist das nicht der Fall. Eine BBM Nachricht geht NIEMALS ins Internet. Was ist nun vermeindlich sicherer ? Also bitte : Erst informieren, dann Reden. Danke.

  25. Finde ich gut, dass die Plünderer und Randalierer enttarnt werden. Es brennen nämlich nicht irgendwelche Banken oder Großfirmen-Gebäudekomplexe, sondern Kaufhallen, Buchläden und andere Einzelhandelsgeschäfte. Die Gewalt richtet sich genau gegen die Leute denen es eigentlich besser gehen sollte.

  26. Einfach krank, wie alles an dynamik gewinnt, weil eine private firma wie die ratingagentur standard and poor die kreditwürdigkeit in gefahr sieht. als wäre das was neues. egal – es geht um die begründung; weil die USA nicht schnell genug maßnahmen ergreifen, weil es alles zu lange dauert, weil es zu ungeiß ist – wie alles wird. ja,hallo, gehts noch demokratiefeindlicher?
    ein track, der das gut auf den punkt bringt – auch wegen der radikalität in der musik; http://www.youtube.com/watch?v=zqVzaTzBcQw

  27. Schon lange, seit Jahren, ist es Politikern in zahlreichen Ländern untersagt, Blackberries zu nutzen! Weil der große, fette Zauberschlüssel eben doch vorhanden ist auf den Servern, die sich in Kanada befinden. Es gibt den Entschlüssler und Regierungen möchten sich schützen.

    Der Mist gehört genauso ins Klo, wie alles andere. Es gibt keine Sicherheit. Eine Brieftaube ist sicherer und preiswerter.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.