Nachdem Bundesinnenminister De Maizière pünktlich zur Innenministerkonferenz vor Terroranschlägen in Deutschland gewarnt hat, überschlagen sich aktuell erneut Politiker von SPD, CDU und CSU mit ihren Forderungen nach Überwachungsgesetzen, die vermeintlichen Schutz vor Terrorismus bieten sollen. Die Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikationsdaten, die einen tiefen Eingriff in die Grundrechte darstellt und vom Bundesverfassungsgericht erst im März diesen Jahres als unverhältnismäßig für verfassungswidrig und nichtig erklärt wurde, müsse umgehend wieder eingeführt werden.
„Wer sich jetzt noch gegen die Vorratsdatenspeicherung wehrt, hat die Bedrohungslage nicht verstanden“ wird etwa CSU-Hardliner Hans-Peter Uhl zitiert. Dass eine Vorratsdatenspeicherung laut Kriminalstatistik für die Strafverfolgung völlig überflüssig ist, im Gegenteil aber sogar Menschenleben gefährden kann irritiert Uhl nicht weiter. Dass eine Vorratsdatenspeicherung einen möglichen Anschlag sowieso auch überhaupt nicht verhindern könnte, genauso wenig. Die seit Jahren geforderte Evaluation der bestehenden Sicherheitsbefugnisse hin auf ihre Wirksamkeit und ihre schädlichen Nebenwirkungen findet nicht statt. Uhl und andere Überwachungsbefürworter spielen mit den Ängsten der Menschen und versuchen auf dem Rücken der Freiheit und mithilfe von Terrorwarnungen seit Jahren eine irrsinnig falsche Sicherheitspolitik durchzudrücken.
Einen interessanten Beitrag zu den Werkzeugen der Sicherheitsbehörden liefert die Sendung „Quarks und Co.: Die Waffen der Terrorfahnder“. Für die aktuelle Debatte ist vor allem ein Ausschnitt daraus wichtig, der sich mit der Angst vor Terrorismus und resultierenden Gefahren und negativen Folgen für die Gesellschaft beschäftigt:
„Menschen überschätzen Risiken sehr stark, wenn Ereignisse selten eintreten, dann aber mit erheblichen belastenden Konsequenzen verknüpft sind. […] Da diese Ereignisse medial sehr sichtbar sind, wirken sie als Angstsammler, die alle vorhandenen irrationalen Ängste an sich binden.“ (Thomas Kliche, Psychologe, Uni Hamburg)
Durch die Berichterstattung in den Medien und angstgesteuertes Ausweichverhalten kommt es also nach terroristischen Attentaten zu noch viel schlimmeren gesellschaftlichen Schäden. Gesellschaftliche Toleranz sinkt, Ausgrenzung nimmt zu, härtere Strafen für alle Arten von Verbrechen werden befürwortet und massive Einschränkungen von Bürgerrechten werden akzeptiert. Auch die wirtschaftlichen Folgen der Angst vor dem Terrorismus sind nicht zu vernachlässigen:
„Schon die Angst vor Terroranschlägen hat eine lähmende Wirkung auf die gesamte Wirtschaft. Hinzu kommt aber, dass durch die vielen Sicherheitsmaßnahmen das Wirtschaften teurer und aufwendiger wird. Und die Frage ist, ob wir noch die richtige Balance haben zwischen den Risiken des Terrorismus und den Kosten der Sicherheit.“ (Prof. Tilmann Brück, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
Insgesamt ist festzuhalten: Die Angst und die daraus resultierenden Reaktionen richten mehr Schaden an als die Anschläge selbst, insbesondere durch die fortschreitende Einschränkung von Freiheitsrechten. Auch viele gutgemeinte Sicherheitsmaßnahmen wie z.B. Sicherheitskontrollen an Flughäfen können die Angst noch vergrößern und weitere, fatale Kettenreaktionen auslösen.
Besonders wichtig ist deswegen das, was Prof. Herfried Münkler, Soziologe von der Humboldt-Universität Berlin, fordert:
Wir müssen eine heroische Gelassenheit entwickeln. Denn es wird auch bei uns früher oder später einen Anschlag geben. Dabei erwächst die Macht der Terroristen aus unserer eigenen Angst. Wenn wir aber die Anschläge als Unfälle ansehen würden dann stellt sich heraus, dass die Terroristen uns gar nichts anhaben können.
Einer der besten Netzpolitik.org Artikel seit Langem. Danke dafür.
Oliver
Klasse. Kann man das bitte mal auf Seite 1 aller Printmedien verbreiten?
Liebes netzpolitik.org-Team,
vielen vielen Dank für diesen Artikel!
Es ist schön, zu sehen, dass es immerhin noch eine kleine Gruppe von Menschen in diesem Land gibt, die das Zeitgeschehen durchschauen und richtig einordnen können.
Aber wie kann es sein, dass einen Tag vor der Innenministerkonferenz eine Terrorwarnung rausgeht, und prompt einen Tag später die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung gefordert wird?
Der Umstand alleine macht einen ja schon fassungslos.
Wenn jedoch die offiziellen Medien munter bei diesem falschen Spiel mitmischen, niemand die Widersprüche und Umgereimtheiten laut ausspricht, dann stimmt etwas in diesem Land nicht, und zwar gewaltig.
Was ist los mit Deutschland? Schaffen wir unsere Freiheit ab, um sie zu schützen? Machen wir genau das, was Terroristen wollen, nämlich Angst haben und demokratische Grundrechte abschaffen?
Deutschland, du bist nicht mehr zu retten…
Frei nach den Schmidts ;)
Panic in the streets of Berlin
Panic in the streets of Hamburg
and I wonder to myself
could life ever be sane again?
…
@3 vera: Sinnlos. Man müßte das bei RTL 2 und Co. verbreiten. In der Hoffnung, daß das Publikum doch nicht so blöd ist, wie es bisher den Anschein hat.
Strategie des Warnterrors ist es ja, möglichst viel Verwirrung zu stiften um gleichzeitig den Ausweg zu zeigen. Und der verbirgt sich hinter der politisch gewünaschten Totalüberwachung, namens Vorratsdatenspeicherung.
Nach derselben Strategie funktionierte ja auch von der Leyens Sperrpolitik: Nachdem die gemeinen Bildzeitungsleser erfolgreich auf das Bedrohungsszenario Kindesmissbrauch konditioniert waren, hielten sie die Totalüberwachung für das kleinere Übel. Damit hat man sogar grüne Landespolitiker zur Stimmenthaltung bewegen könnern, weil sie sonst vor ihrem bildverdummten Wahlvolk in Erklärungsnot geraten wären.
Angesichts des kommenden Landtagswahlmarathons wird es sich kein Innenminister leisten können, sich den Blödzeitungslesern als „Terroristenfreund“ zu präsentieren.
Und falls er es dennoch wagen sollte, reicht zur Not ein á la ‚Celler Loch‘ inszenierter Kleinanschlag, um abtrünnige Kandidaten wieder auf Linie zu bringen.
Wahrscheinlich sind solche Maßnahmen gar nicht notwendig, weil die undifferenzierte Terrorwarnung für geheimgehaltene Orte pünktlich vor der heutigen Innenministerkonferenz verlautbart wurde. Adressaten dieser Unwarnung sind also nicht die Einwohner Deutschlands, sondern deren Landes-Innenminister.
Folglich überschlagen die sich gerade ´wieder mit unqualifiziertem Aktionismus im Bundeswettbewerb „Deutschland sucht den Härtesten“.
Politik hat oft Parallelen mit Kindergartenpädagogik des letzten Jahrhunderts: Abrichten und Gefügigmachen mit Drohungen und Bestrafungen.
Und die größte Gefahr sehen die Hadliner im (von ihnen) unkontrollierten Internet.
ehrlich gesagt habe ich mehr angst vor den demokratie- und verfassungsfeinden in cdu/csu und in der bundesregierung.
das ohnmachtsgefühl ist unerträglich.
Es ist doch klar das die jetztige Terrorwarnung nur Humbug ist um Gesetze durchzudrücken.
Es gibt auch eine alte Welt der Wunder Folge in der es um Cyberkriminalität geht(Zukunft) und die Menschen aus Angst einem Gesetz zustimmen was aber nur Probleme bereitet.
Den Politikern kann man nur Gratulieren, denn sie machen ihren Job ganz gut um ihre Gesetze durchzudrücken und die Medien kontrollieren sie ja ebenfalls.
Den einzigen Leuten denen man wirklich Kopfnüsse geben muss sind die die für solche Menschen und Parteien sind und diesen Schwachsinn glauben.
naja: das video endet mit selbstkulpabilisierendem fazit. die professionellen journalisten in einem massenmedium weisen die verantwortung ab und delegation an das individuum. so einfach gehts: wir haben es euch gesagt: ab jetzt seid ihr selber schuld, wenn ihr zu blöd seid, die tagesschau „aufgeklärt“ und „selbst denkend“ anzuschauen. (ende der durchsage.)
biserl wenig selbstkritik. odr?
Gute Argumentation! Mit der gleichen Logik wird doch auch gegen die Angst vor Atomkraftrisiken argumentiert?!?
@sara
„ehrlich gesagt habe ich mehr angst vor den demokratie- und verfassungsfeinden in cdu/csu und in der bundesregierung.“
ack!
@/sms ;)
Interessanter Punkt. Verantwortungsbewusstsein weiter gefasst.
Polizisten mit MPs am Bahnhof – kann diese Waffe mehr als eine Faustwaffe? Reine optische Panikmache, die von den wirklichen politischen Problemen ablenkt. Wieso haben im übrigens nicht noch mehr Länder, die ja sonst immer so schnell mit Aufgebot dabei sind, nichts vermeldet?
Es ist schlicht erniedrigend für so dumm verkauft zu werden….
Die dicken Dominosteine im Video sind eine sehr geniale Visualisierung einer robusten Gesellschaft.
danke für diesen wirklich sehr gut ausgedrückten artikel. bitte weiterverteilen!
“I do not underestimate the ability of fanatical groups of terrorists to kill and destroy, but they do not threaten the life of the nation. Whether we would survive Hitler hung in the balance, but there is no doubt that we shall survive Al-Qaeda. The Spanish people have not said that what happened in Madrid, hideous crime as it was, threatened the life of their nation. […] Terrorist violence, serious as it is, does not threaten our institutions of government or our existence as a civil community.” Lord Leonard Hoffmann, zitiert aus “The Power of Nightmares”
auf eure false-flag-aktionen fallen wir nicht mehr rein.
wir wissen, dass ihr uns vernichten wollt, dass ihr die wahren terroristen seid.
wir sind nicht eure sklaven.
wir werden euch nicht mehr wählen.
wisst ihr wie viele wir sind?
freiheit!
http://www.boston.com/bigpicture/2010/11/in_protest.html
boston.com/bigpicture/2010/11/in_protest.html
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der für die Demokratie und die etablierten Parteien selbst ein großes Problem darstellt, je „schärfer“ man die „Sicherheits“maßnahmen wählt:
Je „schärfer“ diese Maßnahmen sind, desto größer ist der Vertrauensverlust beim Volk, falls es Terroristen doch gelingen sollte, einen verheerenden Anschlag durchzuführen (und solange sie bereit sind, selbst für ihre Sache draufzugehen, sind solche Anschläge kaum zu verhindern). Denn je „sicherer“ die Apparatischiks ihren Staat zu sein versprechen, desto desillusionierender ist es für das Volk, wenn sich das als Fehleinschätzung herausstellt, und für umso unfähiger wird die Politik dann gehalten.
Ich frage mich, ab wann das Luftfahrtbundesamt auf Geheiß der Bundesregierung aus „Sicherheitsgründen“ sämtliche CPLs für Pilotinnen und Piloten muslimischen Glaubens bzw. Namens zurückzieht. Wenn nämlich ein CP seinen FO kurz nach dem Start in FFM ausknockt, steht ihm die ganze Bankenskyline offen – oder an einem Spieltag gar die Arena mit 50.000 Zuschauern…
kann mal bitte jemand bruce schneiers „beyond fear“ übersetzen und an bedürftige entscheidungsträger in berlin verteilen?
.~.
@ Jens: Gute Argumentation! Mit der gleichen Logik wird doch auch gegen die Angst vor Atomkraftrisiken argumentiert?!?
Ja, durchaus!Der Hang, Risiken sehr stark, wenn Ereignisse selten eintreten, aber erhebliche belastende Konsequenzen haben, trifft sicherlich auch auf Katastrophen wie den Reaktorbrand von Tschernobyl zu.
Aber ich nahm in den letzten 30 Jahren an so mancher Anti-AKW-Aktion teil – und glaube daher, sagen zu können: ohne Panik, mit kühlen Kopf und fundierter Sorge, läuft der Protest besser. Mit panischen Menschen können die „Meinungsmacher“ und Atompropagandisten gut umgehen, Menschen gegenüber, die gute Argumente haben, sind sie auffällig oft hilflos.
„Heroische Gelassenheit“ hieße in diesem Zusammenhang: auch beim „Super-Gau“ nicht selbst noch durchknallen, kühl überlegen, was zu tun ist – und vor allem: keinem blind-aktionistischem Politiker vertrauen. Panik macht manipulierbar!
Zu dem Thema gibt es auf wikipedia einen äußerst interessanten Artikel.
siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio
Hm, ich frage mich, ob unsere Politiker und Medienvertreter auch schon so einen Button hier haben:
http://www.getusb.info/usb-panic-button-obvious-stealth/
Bei dem, was sie uns derzeit erzählen, müssten sie den mindestens alle 10 Minuten drücken.
Hier noch ein paar Hinweise Ihrer Bundesregierung:
– Gestern standen wir noch am Rande des Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter.
– Bewahren Sie Ruhe.
– Wo ist mein Panic-Button?
– Alles was wir machen dient ihrer Sicherheit.
– Panik ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig unangebracht, aber fangen Sie ruhig schon einmal an mit Hamsterkäufen.
– Decken Sie sich mit ausreichend Benzin, Heizöl und Diesel ein und besorgen Sie sich Notstromaggregate.
– Auch Wasservorräte sind nicht verkehrt.
– Wo ist mein Panic-Button?
– Denken Sie an unsere arme Wirtschaft. Buchen Sie doch noch einen Urlaub im Mövenpick-Hotel, die brauchen das Geld am dringendsten.
– Ziehen Sie sich auf der Strasse nackt aus, so vermeiden Sie, daß Sie als Verdächtiger gelten.
– Senden Sie eine Kopie aller Korrespondenz an das zuständige Kriminalamt um etwaige weitere Verdächtigungen auszuschliessen.
– Wo ist mein Panic-Button?
– Wenn Sie nichts verbergen – sie haben doch nichts zu verbergen, oder? – wird Ihnen sicherlich nichts geschehen.
– Machen Sie die zuständigen Luftschutzbunker ausfindig. Wenn Sie keinen finden: legen Sie einen an, damit helfen Sie der Wirtschaft.
– Bloß nicht die Nerven verlieren. Nehmen Sie sich an uns ein Beispiel, wir sind die Ruhe selbst.
– Überweisen Sie uns all Ihr Geld. Nach einem Terroranschlag werden Sie es eh nicht mehr brauchen, wir hingegen umso mehr für unseren gehobenen Lebensstandard.
– Wo ist mein Panic-Button?
… die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Das einzige, was ich hier sehe ist eine bewusste Panikmache seitens der Medien, angestachelt durch unsere Regierung. Selbst wenn etwas passieren sollte: die Warnung von der Regierung wird dies sicher nicht verhindern. Ggf die Auswirkungen minimal verringern, aber wenn ich als Terrorist ein Ziel hätte, würde mich eine solch lächerliche Warnung einer schwachen Regierung nicht daran hindern, soviel Schaden wie möglich anzurichten.
Was wollen die denn machen? Jeden Weihnachtsmarkt mit Zugangskontrollen versehen? Alle abtasten / röntgen oder duch einen (nicht funktionierenden) Porn-Scanner laufen lassen?
Sorry, aber diese gewollt Panikmache ist erneut ein Versuch uns Angst zu machen und von anderen Dingen abzulenken.
Gruß,
Joe
Passend dazu ein Bombenalarm aus dem fernen Namibia.
„Terror kommt näher? – Anschlag auf Flugzeug Richtung München vereitelt“ schreibt man in Leipzig. „Bombenalarm in Flieger nach München“ wird geschrieben. Die Welt schreibt: „Verdächtiges Gepäck in Flugzeug nach München“, später dann schon schwächer. „Möglicher Sprengsatz vor Air-Berlin-Flug entdeckt“. Die Vorratsdatenspeicherung wird dennoch erwähnt.
Nun stellt sich laut SPON heraus:
So, so. Wenn ein verdächtiges Gepäckstück in der gleichen Abfertigungshalle gefunden wird, in der auch ein Air-Berlin-Flug abgefertigt wurde, dann kann man daraus natürlich einen vereitelten Anschlag auf ein Flugzeug nach München konstruieren. Muss man aber nicht, jedenfalls dann nicht, wenn man Qualitätsjournalismus betreibt.
Über die Wirksamkeit solcher Panikmache geben ich mich keinen Illusionen hin, das funktioniert wunderbar, das schafft prima Akzeptanz im breiten Volk für weitere Sicherheits- und Überwachungsstrukturen. Oder ganz konkret für die Vorratsdatenspeicherung?
Was mir, seit ich öfter solche Artikel wie diesen lese, ist, dass die Angst vor dem Freiheitsverlust genau solche Reaktionen hervorruft wie die Angst vor Terroranschlägen.
Auf beiden Seiten, Befürworter und Gegnern, wird die Gewaltbereitschaft höher. Und statistisch könnte man sicher auch belegen das bei Demos mehr verletzt werden wie bei Terroranschlägen.
Doch was tun bei der Angst die sich gegenseitig ins unermessliche auf schaukelt?
Geht gleich an Hans Peter Uhl raus.
Meine Vorratsdaten: 3 Dosen Mais, 2 Dosen Kidneybohnen, 2 Dosen Champignons, 5kg Nudeln verschiedener Art, 12l O-Saft, 8l Milch, 1kg Hack halb/halb, 500g Putenbrust, diverser Aufschnitt und verschiedene Gemüse.
Bitte speichern. Danke.
Guter Artikel!
Man kann sich gut vor Augen führen, was der Satz „Menschen überschätzen Risiken sehr stark, wenn Ereignisse selten eintreten, dann aber mit erheblichen belastenden Konsequenzen verknüpft sind“ bedeutet, wenn man bedenkt, daß allein am heutigen Tag rein statistisch 10 bis 12 Menschen im Straßenverkehr sterben werden. Würden heute soviele Menschen einem Anschlag zum Opfer fallen, die Hölle wäre los. Aber so – interessierts keinen.
Berlins Innenminister:
„Wenn wir in der Nachbarschaft irgendetwas wahrnehmen, dass da plötzlich drei etwas seltsam aussehende Menschen eingezogen sind, die sich nie blicken lassen oder ähnlich, und die nur Arabisch oder eine Fremdsprache sprechen, die wir nicht verstehen, dann sollte man glaube ich schon mal gucken, dass man die Behörden unterrichtet, was da los ist.“
Äh, das trifft doch auf jeden IT-Nerd zu, oder?
Lassen sich nie blicken, sprechen eine fremde Sprache, spielen Killerspiele.
Ich glaube ich muß mal bei der Polizei eine Anzeige machen, die Uni ist mir langsam verdechtig, zu viele Informatiker.
Alles Panikmache… möglicherweise berechtigt… wenns zu einem Anschlag käme, dann gäbe es auch Tote… Verletzte… Sachschaden…
Wenn man aber eine einfache Kosten- / Nutzenbetrachtung durchführt, dann kostet uns die reine ANGST vor Terroranschlägen vieles mehr, als uns „echte“ Anschläge jemals kosten werden.
Und meine private Risikoanalyse zu diesem Thema: lass die doch ruhig machen (die Terroristen)… die können uns schließlich nicht ALLE wegbomben…
Der Witz ist doch, dass sich Anschläge nicht verhindern lassen….Sauerländer- und Kofferbomber-Stümper mal ausgenommen…. und man ohne Probleme an Waffen, Handgranaten und Sprengstoff kommt, sei es in Ex-Bürgerkriegsgebieten (Ex-Jugoslawien) oder durch Eigenproduktion (wer sich nur ein wenig mit der Chemie von energetischen Substanzen beschäftigt, weiß wovon ich rede).
Eigentlich müsste es ja an allen möglichen Ecken und Enden knallen, was das Zeug hält….nur warum tut es das nicht?
Ist vielleicht der harte Kern der Leute die für so was bereit sind unter Kontrolle der Behörden, so wie die Sauerländer-Truppe?
Oder kann es sein, dass wenn ein Bildungsgrad erreicht ist, der eine Person befähigt diverse Anschläge zu machen, dieser Bildungsgrad auch mit einer gewissen sozialen Kompetenz einhergeht die eben eine Radikalisierung verhindert?
Außerdem sei die Gretchen-Frage gestellt, welche Rolle Informanten so spielen vgl.
http://www.heise.de/tp/foren/S-Gretchenfrage/forum-182082/msg-18799516/read/
und mehr auf die Sauerländer-Pseudotruppe bezogen http://www.heise.de/tp/foren/S-Jein/forum-176132/msg-18231679/read/
Der andere Punkt der bei der Überwachungsdiskussion nicht vergessen werden sollte ist, dass diese Maßnahmen langsam aber sicher auch dazu führen, dass sich normale Leute mehr und mehr radikalisieren, weil es diesen irgendwann mal reicht und sie dann auch mal eine Überwachungskamera mit einem Kleinkaliber bepflastern oder mal sehen wie das Gehäuse auf eine Thermit-Ladung reagiert.
bombjack
>> “Schon die Angst vor Terroranschlägen hat eine lähmende Wirkung auf die gesamte Wirtschaft. Hinzu kommt aber, dass durch die vielen Sicherheitsmaßnahmen das Wirtschaften teurer und aufwendiger wird. Und die Frage ist, ob wir noch die richtige Balance haben zwischen den Risiken des Terrorismus und den Kosten der Sicherheit.” (Prof. Tilmann Brück, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
Das stimmt insofern nur bedingt, als dass es durchaus Profiteure dieser Panikmache gibt. Man denke nur mal an die Medien, die mit soetwas deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten als in „Friedenszeiten“.
Aber ist schon immer wieder lustig sowas zu beobachten. Man denke dabei z.B. nur mal an die zahllosen Krankheitswellen, die uns da in den letzten Jahren getötet haben. Ist schon was länger her, da war Riesen-BSE-Panik. Da wurde dann eine Zeit lang wirklich kein Fleisch mehr in der Kantine serviert, bis wohl auch dem letzten Idioten klar war, dass sowas vollkommen harmlos ist. Oder die Schweinegrippe, wegen der sie sich da die Millionen Impfungen geholt haben und sie dann nicht mehr wussten wohin damit. Weiß auch noch, dass sich da ein oder zwei Leute aus meinem Bekanntenkreis sogar wirklich geimpft haben.
Oder am allergeilsten ja die „Finanzkrise“. In Russland haben sie ja einfach das Wort verboten, weil so ein Schwachsinn rein psychologisch bedingt hat, hat mit Realität nix zu tun.
Ja, ich glaube auch, dass es bei diesem Terrorhype mehr finanzielle Profiteure statt Verlierer gibt.
Man denke neben den Medien auch an den
– RFID-Chips
– Serverinvestitionen(Vorratsdatenspeicherung) – Heckler und Koch (Polizei an Bahnhof und co) – die Nacktscanner
– Metalldetektoren (Gerichte, Schule, etc.)
– Sicherheitskameras
– Biometriespielzeug
– Kartenlesegeräte (ePerso mit toller einkaufsfunktion)
– Erkennungssoftware
– Alarmanlagen
– Bewegungsmelder
– Sicherheitsglas
– Rüstungsindustrie
– Sicherheitsfirmen (Gepäckkontrolle)
uvm.
Die Lähmung der Wirtschaft führt letztlich doch auch zu einem Mehrverdienst – mehr Arbeitsstunden = höhres BIP. Die ursprüngliche Arbeit die geleistet werden muss ist doch die gleiche – wird nur mehr kontrolliert.
Wirtschaftlich also durchaus zu vertreten diese Panikmache! Nur weiter so… *Ironie*
Was jetzt noch zum Bedrohungsszenarium fehlt, ist ein zusätzliches emotionales Element, die Kinder® hat Frau vdLaien leider schon beschlagnahmt.
Drum gestern im WDR5 sinngemäß:
Moderatorin – Was ist den mit der Gefährdung so nah an Wihnachten?
„Experte“ – nix genaues weiß man nicht.
Moderatorin – muss man jetzt Angst haben bei Menschenansammlungen, z.B. auf dem WEIHNACHTSMARKT?
„Experte“ – theoretisch ja, aber es gibt keinerlei Hinweise.
Moderatorin – aber die Weihnachtsmärkte sind doch jetzt ein ideales Anschlagsziel.
„Expere“ – grundsätzlich ja, aber das muss jeder selbst wissen, und schließlich gibts auch keine Hinweise.
Meine Oma traut sich in diesem Jahr mit Sicherheit nicht auf den Weihnachtsmarkt.
„Heroische Gelassenheit“ ist auch keine Lösung. Man muss vielmehr die Ursachen des Terrorismus bekämpfen. Und diese besteht vor allem in einer völlig ungerechten Weltwirtschaftsordnung, die die überwältigende Mehrheit der Menschen zu einem Leben in Armut verdammt.
Der Artikel ist gut, aber für jeden der sich länger als 2 Wochen mit dem Thema beschäftigt, ist es nichts Neues – vor allen Dingen nicht für die Leute die hier regelmäßig lesen.
So etwas sollte man dort abdrucken, wo es die Leute zu lesen bekommen, die sich normalerweise nicht damit beschäftigen. Sei es die Bild oder Welt.. aber selbst dann bezweifle ich, dass es die entsprechende Zielgruppe raffen würde.
„… Wenn wir aber die Anschläge als Unfälle ansehen würden dann stellt sich heraus, dass die Terroristen uns gar nichts anhaben können …“
Das ist der Schlüsselsatz in dieser Debatte. Alles andere spielt ihnen nur in die Hände.
Wer sich immer noch fragt, warum die kritische, unabhängige Presse bzw. die Medien als vermeintliche vierte, kontrollierende Gewalt im Staate die aktuellen Geschehnisse nicht kritsch hinterfragen, sondern im Gegenteil sich zum billigen Handlager der Überwachungs-Propagandisten gerieren, hier ein kleines Schmankerl:
Nachdem gestern unzählige Kommentatoren auf ZEIT ONLINE die Terrorwarnung kritisch zerlegten, meldete sich Herr Horn von der ZEIT-Redaktion zu Wort:
„–Bitte um Sachlichkeit–
Liebe Kommentatoren,
wir haben in dieser Meldung alle bisher bekannten Informationen zu de Maizières Warnung zusammengefasst. Es gibt derzeit keinerlei Hinweise darauf, dass diese Warnung erfunden oder gar zur Einschränkung unserer Grundrechte genutzt werden soll. Wir bitten Sie deshalb, in Ihren Kommentaren auf solche Behauptungen zu verzichten. Vielen Dank!
Beste Grüße
Sebastian Horn“
(http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-11/maiziere-sicherheitspage-deutschland?commentstart=33#cid-984906)
Tja, da hat sich der Herr Journalist aber gehörig vertan.
Das Gegenteil ist eingetreten. Die Terrorwarnung wird vor unser aller Augen zur Einschränkung unserer Grundrechte missbraucht und die Vorratsdatenspeicherung ist wieder in aller Munde.
Wer von Schildbürgern regiert wird und eine naive, gutgläubige Presse vorfindet, der sollte sich immer fragen: Cui bono? Wem nützt es?
Wann wird sich die Vernunft und der Zorn des aufgeklärten, informierten Teils der Bürger endlich gegen Überwachung, Manipulation, Willkür und Lobbypolitik wehren?
Wann ist der Punkt erreicht, an dem die Menschen ihre Machtlosigkeit nicht mehr aushalten und die Obrigkeit vom Thron stoßen werden?
Hoffentlich werden wir das noch erleben…
Nur 247 Tote durch Anschläge in Europa. OK, wieviele Tote wären es wohl, wenn die Sicherheitsbestimmungen nicht erhöht worden wären.
Ich frage mich immer nach dem (offiziellen) Grund für solche Terrorwarnungen.
Soll eine eine solche Ankündigung den Anschlag verhindern?
Wenn ja, wie?
Sollen wir auf Tote und Verletzte vorbereitet werden?
Wenn ja, warum?
Sollen die Terroristen gewarnt werden („Wir wissen das ihr was plant!“)?
Wenn ja, ebenfalls warum?
Wenn (wie erneut erwähnt) keine Hysterie geschürt werden soll, warum dann die Warnung?
Verhindert die höhere Sicherheitsstufe und jetzt stärker bewaffnete und mit schusssicheren Westen ausgestatteten Polizisten einen Anschlag?
Wenn ja, wie?
…oder ist das alles nur Taktik um nach dem Anschlag sagen zu können: „Ich habs euch doch gesagt“?
@Fagus: Das trifft bei Islamistischen Fundamentalisten in dieser Pauschalität nicht zu. Warum werden arme Leute aus nicht islamischen Kulturkreisen denn nicht zu Terroristen obwohl der Westen diese ebenso schlecht behandelt?
Erst die Verbindung der „Werte“ aus der voraufklärerischen Zeit, die der Islam vermittelt mit dem Materialismus der westlichen Welt erzeugt nämlich das explosive Gemisch. Ich habe gerade „Der Untergang der islamischen Welt“ von Hamed Abdel-Samad gelesen. Absolute Leseempfehlung!
Die christliche Religion ist dem Islam in ihrer Entwicklung etwa 600 Jahre voraus und genau da liegt das Problem: Mittelalter.
Man darf aber hoffen: Spätmittelalter
grad lief ein sehr guter dradio-kommentar über die gestrigen terrorwarnungen
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/11/18/dlf_20101118_1753_bbd52f95.mp3
Zu dem Thema gibts eine ganz interessante Statistik:
In Deutschland starben 2009 insgesamt 854.544 Menschen. Zu einigen Todesarten fehlen mir noch die Daten für das Jahr 2009, daher sind teilweise ältere Jahre angegeben zu denen Daten existierten.
Da ein Todesfall auch mehreren Ursachen zugeordnet sein kann, stimmen die Zahlen in der Summe nicht mit der Gesamtzahl überein.
Außerdem weichen die Zahlen der Opfer je nach Intention der Quelle voneinander ab weshalb die jeweils niedrigste gefundene Zahl angegeben ist.
Tote Ursache
363.785 Herz- und Kreislauferkrankungen (2009)
220.000 Krebs (2009)
207.000 legale Drogen (2009) davon:
* 58.400 Tote durch Alkohol
75.000 Feinstaub (2005)
60.153 Herzinfarkt (2009)
55.000 Blutvergiftung (2004)
42.288 Krankheit d. Verdauungssystems (2009)
31.832 Verletzungen und Vergiftungen (2009)
24.000 Falsch verordnete Medikamente (2005)
20.000 Autoabgase (2004)
20.000 Grippe (2005)
19.178 Unfalltote (2009) davon:
* 4.328 Verkehrsunfälle
* 7.030 Haushaltsunfälle
* 7.817 Sonstige Unfälle
17.000 Ärztepfusch in Kliniken (2008)
16.000 Arzneimittel-Nebenwirkungen (2004)
10.000 Pflegemängel in Heimen (2004)
9.571 Suizide (2009)
1.331 illegale Drogen (2009)
1.200 Hepatitis (2004)
1.000 Asbest (2003)
722 Verschlucken von Fischgräten (2007)
703 Mord und Totschlag (2009)
700 Malaria (2004)
550 HIV (2009)
412 Psychopharmaka (2009)
475 Badeunfälle (2008)
441 Tötliche Angriffe (Kriminalität) (2009)
406 Arbeitsunfälle (2009)
282 Tuberkulose(2009)
40 Jagdunfälle (2004)
10 Hochwasser (2002)
10 Polizeiliche Todesschüsse (2004)
3 Einsatz von Pfefferspray (2009)
.
Terror & Extremisten von 1993 bis 2010:
147 Tote durch rechte Gewalt
0 Tote durch linke Gewalt
0 Terroranschläge (34 Tote durch RAF 1970-1993)
Ich werde jedenfalls bis auf weiteres Orte meiden, wo schwerbewaffnete Terroristen gehäuft auftreten: Bahnhöfe und Flughäfen.
Countdown, bis wir uns wieder aus dem Haus trauen können: http://terror-countdown.de ;-)
Hier das Ergebnis einer (im Gegensatz zum Video) aktuellen repräsentativen Umfrage:
„Nur 18 Prozent der Befragten in einer N24-EMNID-Erhebung haben persönliche Ängste, Opfer eines Anschlags zu werden. Bei den über 50-Jährigen fühlt sich (mit 15 Prozent der Befragten) nur etwa jeder siebte Deutsche bedroht.“
(http://de.news.yahoo.com/16/20101118/tde-n24-emnid-umfrage-deutsche-sehen-ter-56bb076.html)
Wenn man tatsächlich Panikmache unterstellen will, dann scheint sie nicht zu fruchten
„Wir müssen eine heroische Gelassenheit entwickeln. Denn es wird auch bei uns früher oder später einen Anschlag geben. “
Ich verstehe einfach nicht wie alle „experten“, egal ob pro oder contra mehr überwachung immer wieder völlig verdrängen dass, das nachkriegsdeutschland mehr als genug terroranschläge bereits hiner sich hat…die zeit hat es wohl tatsächlich fast überall komplett aus den köpfen verdrängt (und es ist immer dort mit besonders hohen sicherheitsmaßnahmen passiert)
Bob Marley – Bad Boys
Bad boys whatcha want, whatcha want
Whatcha gonna do when sheriff John Brown
come for you tell me whatcha gonna do, whatcha gonna do.
(yeahh)
Bad boys bad boys
Watcha gonna do, whatcha gonna do
when they come for you
Bad boys, bad boys
Watcha gonna do, watcha gonna do
when they come for you
When you were eight
And you had bad traits
You go to school and you learn the golden rule
So why are you acting like a bloody fool
If you get hot then you must get cool
Bad boys, bad boys
Watcha gonna do whatcha gonna do
When they come for you (repeat)
You chuck it on that one
You chuck it on this one
You chuck it on you mother and
You chuck it on you father
You chuck it on you brother and
You chuck it on you sister
You chuck it on that one and you chuck it on me
(chorus)
Nobody naw give you no break
Police naw give you no break
that old Soldier naw give you no break
Not even you idren naw give you no break
(chorus)
Why did you have to act so mean don’t you know
You’re a human being born of a mother with
The love of a father reflections come and reflections go
I know sometimes you want to let go (he he he)
I know sometimes you want to let go
(chorus)
Also auch wenn ich zustimme, dass Terrorattacken „übertrieben“ wahrgenommen werden und auch sonst einiges in dem Artikel richtig ist. Der Verweis auf den Artikel, dass das Rückverfolgen von Anrufen Menschenleben kostet, lässt mich nur noch lachen über die Autoren. Ja ne is klar… Amoklauf an Schule verhindert und zwar nur deswegen, weil der Anruf nicht rückzuverfolgen war. Also bitte! Erstens werden Telefone so oder so abgehört und rückverfolgt. Zweitens wird das den Anrufer wenig interessiert haben und er wird es auch nicht mit Sicherheit gewusst haben. Drittens bezweifle ich die Ernsthaftigkeit eines solchen „versuchten Amoklaufs“, wenn er vorher noch schnell bei einer anonymen Hilfehotline durchklingelt.
Also hier die Moralkeule schwingen und andere Leute unseriöser Aussagen bezichtigen und dann sowas als Quelle angeben… Dürftig!
Und lassen Sie mich raten, meine IP haben Sie jetzt auch in Ihren log-files! Keine Sorge, wenn man bei so Unternehmen schon gearbeitet hat, weiß man das…
Wenn man die Terrorwarnungen unserer Regierung Ernst nimmt, dann darf man dieses Jahr wohl keinen Weihnachtsmarkt mehr besuchen. Auch grössere Ansammlungen von Menschen soll man meiden. Wie in spiegel online zu lesen ist, kennt man wohl die Hintermänner, z.B. liest man da: In seinem Versteck in Waziristan stapelten sich Sprengstoffwesten, sein Netzwerk reicht bis nach Europa: Der Pakistaner Ilyas Kashmiri gilt als möglicher Hintermann der Terrorpläne, vor denen die Bundesregierung warnt. Ich frage mich, warum man dies zulässt, auf der einen Seite zahlen wir da soviel Entwicklungshilfe und sonstige Unterstützung und trotzdem lässt man zu, dass die dortige Regierung solche Leute agieren lässt. Das verstehe ich nicht.
Tja, nachdem „Tatort Internet“ als Dauerwerbesendung für die Vorratsdatenspeicherung zunehmend floppt (siehe dazu auch das neueste unter
http://www.rp-online.de/niederrheinsued/kempen/nachrichten/LvD-sucht-geeigneten-Partner-statt-RTL-II_aid_932133.html
– Schule cancelt Vorzeige-„Security Day“-Kooperation mit RTL II nach Votum durch Lehrer, Eltern und Schülervertretung) muß man halt wieder die pösen pösen Terroristen hervorholen.
Zum Terror gehören zwei Dinge. Erstens Angst und Schrecken zu verbreiten, zweitens eine Forderung durchsetzen zu wollen. Beide werden im Moment nicht durch die Al-Quaida erfüllt, sondern durch die deutschen Innenminister. De Maizière macht sich hier zum Handlanger des Schreckens und nimmt den „Terroristen“ ihre Aufgabe ab. Vielleicht ist dies ja die konsequenteste Art der Anschlagbekämpfung. Wenn schon Angst und Schrecken in der Bevölkerung besteht, wer muss da noch einen Anschlag durchführen um den Zustand zu erreichen?
Ach … das mit Angst und Schrecken können wir auch …
Wenn VDS wieder eingeführt wird, stellen wir die gehackten Daten von VIP’s einfach „interpretiert“ auf Wiki Leaks ins Netz. Zeigen auf wer mit wem wann telefoniert hat etc. Mal sehen ob es dann noch Befürworter von VDS gibt. Angst … das können wir auch. Auf Parteienterror folgt schonungsloser Aufklärungsterror, was VDS für Vorteile hat wenn sich Andere bedienen als die für die sie gedacht sind. Also aufpassen Politiker, nicht die Freundin anrufen sonst bekommts schon bald die Frau und die Öffentlichkeit mit.
Englische Untertitel bzw. eine Übersetzung des Artikels wären allersete Sahne.
„allererste“ Sahne natürlich
also zwischen Atompolitik und Terrorismus ist doch ein gehöriger Unterschied.
Ich denke nicht, dass es dem Großteil der Leute darum geht, dass die deutschen Atommeiler per se „unsicher“ seien. Denn das sind sie nicht. Ohne äußere Einwirkung ist physikalisch da kein Super-GAU möglich. (wenn ein Flugzeug reinfliegt könnte es evtl. problematisch werden, aber dazu kenne ich keine Simulationen)
Das Problem mit der Atomkraft ist viel mehr der Abfall und der Transport, die absolut nicht (im geologischen Zeitrahmen) sicher sind. Siehe Asse.
Ein Terroranschlag hat selten das Potenzial, riesige Gebiete für mehrere Jahrtausende unbenutzbar zu machen und extrem vielen Menschen das Leben zu kosten – auch über mehrere Jahre hinweg.
(Von Dirty Bombs mal abgesehen)
und ja, auch ich finde es äußerst bedenklich, dass just zu diesem Zeitpunkt die Terrorwarnung unters Volk geht(wo gerade so schön zuvor für die VDS plädiert wurde).
Einen Tag später kommt dann die vermeitliche Bombe in Namibia an(die Gerüchten zufolge auch nur eine Attrappe war?).
Ja, ne, is klar…
Die Wirkung bzw. das Risiko von Dirty Bombs wird ebenfalls weithin überschätzt:
http://www.bfs.de/de/ion/papiere/schmutzige_bombe.html
Panikmache ist ungut.
Sowohl vor Terror, als auch vorm Überwachungsstaat.
…und ich bzw. WIR werden von der Suedeutschen als Vollidioten hingestellt, wenn wir vor solchen ‘Warnungen’ warnen: http://free1words.wordpress.com/2010/10/26/immerhin-werden-wir-wahrgenommen/
Toller Artikel, Sie haben vollkommen Recht.
Ich komme aus dem Lachen nicht mehr heraus. Ihr selbst seid es, die diesen Trotteln und ihren schäbigen Gedanken die Aufmerksamkeit widmet, derer Ihr in eigenen Worten beklagt.
Das ist Volksverblödung in Vollendung.
Wie man mit einem Nichts an Wissen, reinem Glauben sich selbst so dermaßen gerecht werden möchte ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.
http://www.klein-klein-media.de/medienarchiv/index.php?option=com_jotloader&view=categories&cid=2_1c3b1fddc1a3a6b18b317e9374a890be&Itemid=67
Da kann man mal sehen, wie Massen mit Fehlbildung in die Irre geleitet werden.
Wieviel Potenz hat nun noch die Angst vor HIV?
Wieviel Potenz hat nun noch die Angst vor Viren?
Eure Aufgabe war Illusionen zu kaufen, also beschwert Euch nicht, dessen ihr unbedingt wolltet. Dabei sein um jeden Preis. Nun, so bezahlt Ihr mit Eurem Leben.
Die Angst vor der Angst – Terror 2010
Ein kritisch-soziologischer Essay zum aktuellen Thema auf meinem neuen Blog…
http://ntropy.de/
Das alte Motto von Schalck-Golodkowski scheint wieder aktuell zu sein.
“ Sie bestimmen die Fragen, ich bestimme die Antworten „.
Egal worum es in letzter Zeit geht, ob angebliche geplante terroristische Angriffe auf den Reichstag oder Weihnachtsmärkte, ob dubiose Pakete aus dem Jemen, ob der „Milliardenmarkt“ Kinderpornographie, oder laut Schünemann auch Wohnungseinbrüche, die Antwort ist immer:
„Vorratsdatenspeicherung einführen“.
KP konnte früher auch schon effektiv bekämpft werden, als es die Vorratsdatenspeicherung in D noch gar nicht gab.
Sprengstoffpakete werden mit Sicherheit nicht per Email angekündigt. Da wird kaum eine Terrorzelle aus dem Jemen an die USA mailen:
“ Morgen oder übermorgen geht die Bombe hoch „.
Ein Selbstmordattentäter kann sich jederzeit in die Luft sprengen, ob auf dem Marktplatz oder dem Weihnachtsmarkt, dafür braucht es noch nicht mal eines Telefons.
Inwiefern die Vorratsdatenspeicherung Wohnungseinbrüche verhindert, dies verstehe wer will – oder eben nur Herr Schünemann.
Der BKA Chef wiederholt es wie ein Tonband:
„Wir brauchen endlich wieder die Vorratsdatenspeicherung, damit D endlich wieder sicher ist“
Unglaublich, für wie dumm der Bürger hier verkauft wird.
Danke, sehr guter Artikel.
Sebomoto
Wer schützt mich eigentlich vor den dreckigen Überwachungsfaschisten aus der Politik?
NIEMAND!!!!!!!!!!!!!!!
Davor habe ich Angst.
Ich denke das ist nur Panikmache, eventuell aber sogar berechtigt.
Nur nochmal für die Quervernetzung:
aktueller Kommentar bei Telepolis.
Es hat seine zwei Seiten.
Wenn so ein Anschlag wie in Paris passiert, dann muss dem Volk eben auch medial vorgeführt werden, dass der demokratische Staat in der Lage ist, für Sicherheit zu sorgen. Ich glaube z.B., dass nur die medial wirksame Inszenierung der tatsächlichen Überlegenheit von Polizei und Militär unmittelbar nach den Pariser Anschlägen die offensichtlich sehr friedliche Stimmung auf der Demo vom Sonntag in Paris psychologisch überhaupt möglich gemacht hat.
Damit wird natürlich das zugrunde liegende Problem nicht gelöst, nämlich die ungleiche Verteilung von Lebenschancen zu Lasten von Migranten in unserer Gesellschaft. Hier schadet zuviel Alarmismus und political correctness im Diskurs vielleicht sogar manchmal, wenn sie es verunmöglicht, kollektiv den Dialog darüber zu führen, worin möglicherweise die Ursachen für diese Ungleichheit liegen.
Was wohl die Pariser zu dem Artikel sagen würden?
Aber gut, es geht ja um die hiesige Terrorgefahr…