Wahlwerbung remixen sollte legal sein

Vorgestern haben wir unseren Schäuble-Wahlplakat-Remix-Wettbewerb gestartet und gestern gab es eine Mail der Fotografin, die mit Hinweis auf ihr Urheberrecht eine weitere Nutzung untersagte. Einige Fotos der CDU-Werbekampagne stammen von Frau Laurence Chaperon. Sie macht schöne Politiker-Portraits, wie man auf ihrer Seite sehen kann und verdient ihr Geld damit, professionell Fotos zu machen und diese zu verkaufen. Ich habe zweimal mit ihr telefoniert, und dabei haben wir unsere Standpunkte ausgetauscht. Ihre legitime Meinung ist, dass sie als Urheberin ihre Bilder als Kunstwerk begreift und unerlaubte Nutzung unterbinden will. Das respektiere ich und kann ihren Standpunkt verstehen. Ich finde es auch lobenswert, dass sie mir vorab eine Mail mit der Aufforderung geschickt hat, die Bilder zu entfernen. Andere schicken sofort die Abmahnung. Aber das Urheberrecht ist nicht schrankenlos.

Ich habe lange überlegt, wie ich mich verhalte. Eine Möglichkeit ist, der Aufforderung nachzukommen und alle Bilder in diesem Blog zu löschen. Die sind eh schon überall im Netz verteilt und können dort nicht mehr so einfach mit vielen Anwälten rausgeklagt werden. Diese Option würde mir möglicherweise eine Menge Stress ersparen, der mit einem Rechtsstreit einher geht. Die Alternative ist, zu meiner Meinung und Rechtsauffassung zu stehen, dass das Remixen und damit das kreative Auseinandersetzen mit Parteien-Werbung in einer demokratischen Gesellschaft vor allem im Wahlkampf möglich sein sollte. Und abzuwarten, was da rechtlich auf mich zurollen könnte.

Nach einigen Telefonaten mit Rechtsanwälten wie Thorsten Feldmann von JBB (der mir schon in der Auseinandersetzung mit der Deutschen Bahn geholfen hat), Henning Krieg und Udo Vetter, sowie einigen Gesprächen mit Freunden bin ich aber zu dem Entschluß gekommen, das notfalls rechtlich durchzuziehen. Ich halte die ganze Aktion und die Remixe für legitim, sonst hätte ich sie auch nicht gestartet. Und ich glaube, der schwarze Peter liegt bei der CDU. Auf ihrer Webseite steht ganz klar bei den Plakat-Motiven:

Die Bilder dürfen ausschließlich zur redaktionellen Berichterstattung über die CDU-Bundestagswahlkampagne 2009 genutzt werden. Die Nutzung ist bis zum 31.12.2009 honorarfrei. Danach tritt die Honorarpflicht zugunsten der jeweiligen Agentur/des jeweiligen Fotografen gemäß deren AGBs in Kraft. Eine Weitergabe an Dritte ist untersagt. Die Weitergabe an und Nutzung durch weiterverbreitende Agenturen und Pressedienste ist nicht gestattet.

Es sollte vollkommen offensichtlich sein, dass der Remix-Wettbewerb im Rahmen einer redaktionellen Berichterstattung im Bundestagswahlkampf 2009 stattgefunden hat. Insofern gehe ich weiter davon aus, dass die Aktionen im Rahmen der von der CDU eingeräumten Nutzungsbedingungen stattgefunden haben. Dazu sind auch verschiedene Freiheiten im Spiel: Die Sache berührt sowohl das Zitatrecht, als auch die Kunst- und Satirefreiheit. Und durch die eingeräumten Nutzungsfreiheiten durch die CDU dürfte es auch die Pressefreiheit berühren.

Der Fall hat noch eine andere Dimension: Der Rechtsfall kann jedem passieren, der oder die ein Blog betreibt und Remixe von Wahlwerbung darüber verbreitet (wenn auch nicht jeder einen Remix-Wettbewerb startet). Sollte es in unserer Demokratie möglich sein, unliebsame politische Satire durch das Urheberrecht wegklagen zu können oder ist das von der Meinungsfreiheit gedeckt, wenn man ein Remix-Bild in sein Blog einbindet und damit eine Meinung äussert? Meine Meinung ist ganz klar: Das muss eine demokratische Gesellschaft aushalten können.

Danke für die viele Unterstützung, die mir seit gestern kommuniziert wurde. Danke auch für die vielen Angebote, mich im Falle eines Rechtsstreits durch Spenden zu unterstützen. Darauf werde ich zurück kommen müssen, wenn es hart auf hart kommt, was ich aber nicht hoffe.

Ich hab die Auswahl der geremixten Werke stark eingeschränkt und bin damit der Aufforderung zur Löschung zum Teil nachgekommen. Die schönsten Motive lasse ich aber drauf. Den Rest findet man durch den Hash-Tag #cduremix09 im Netz und es soll auch schon einen praktischen Remix-Generator zum selber basteln geben.

Man hört ja immer von Seiten der CDU, das Internet sei ein rechtsfreier Raum. Das wäre in dieser Frage mal zu klären.

Absolut inakzeptabel und kontraproduktiv sind übrigens beleidigende Mails an die Fotografin. Benehmt Euch, bitte. Es geht hier um eine sehr sachliche Frage: wo beginnt die Kunstfreiheit und endet das Urheberrecht?

Update: Die Sache ist erledigt. Frau Chaperon verzichtet freundlicherweise auf ein Verfahren, was ihr und mir eine Menge Stress erspart. Viel Spass beim Remixen. Besonders praktisch ist der Remix-Generator. Von Seiten der CDU wird wohl nichts kommen.

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223 Ergänzungen

  1. Hallo zusammen,

    da drücke ich ganz kräftig die Daumen, dass sich die ganze Angelegenheit möglichst ohne große Aufregung erledigt und ihr von netzpolitik.de da keinen weiteren Stress bekommt!

    Wäre ja noch schöner, wenn kritische Meinungen und Äußerungen jetzt über den Weg der Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen unterbunden werden sollen – wo das Internet doch angeblich so ein rechtsfreier Raum ist…

    Alles Gute und viel Glück!
    TypeRyder

  2. Wie sieht es ausmit dem Geschäftsmodell Creative Commons. Könnte die Fotografin über eine Zusammenarbeit mit den Remixern nicht neue Öffentlichkeit und somit neue Kunden gewinnen?

  3. Interessant finde ich die Auffassung der Fotografin, ihre Werke als Kunstwerke zu begreifen. Als Urheberin müsste sie dann eine entsprechende geistige Schöpfungshöhe nachweisen können. Das ist in der Fotografie allgemein nicht immer gegeben, daher gibt es eine Unterscheidung für Fotografen, mit der Fotografie als Dienstleistung erbracht werden kann. Damit können die Fotos entsprechend lizensiert werden, auch wenn sie als Gebrauchsfotografien nicht direkt als Kunstwerk angesehen werden können.
    Ich sehe auf den CDU-Plakaten nichts weiter als ein Portrait, wie es viele gibt und meine, dass hier sowieso nicht das Urheberrecht im Sinne eines Kunstwerks mit geistiger Schöpfungshöhe greift.

  4. Urheberschaft bedeutet nicht absolute Werkherrschaft. Tatsächlich ist eben doch – gerade in der politischen Auseinandersetzung des Wahlkampfs – zwischen den „individualrechtlichen Ansprüchen“ eines Urhebers und den begründeten Interessen der Öffentlichkeit abzuwägen.

    In die individuelle künstlerische Freiheit Dritter kann der Urheber eines Werkes, wenn dies Grundlage für die Schöpfung eines neuen Werkes ist, ebenfalls nicht oder nur bedingt eingreifen und sich gegen Veränderung und Verfremdung im Rahmen der Neuschöpfung wehren. (Z. B. durch eine Neuphotographie mit demselben Sujet – im Flugzeug am Fenster, konzentriert zeitunglesend – aber einer anderen Person.)

    „Veröffentlichen“ bedeutet nicht nur im Wortsinn, ein Werk in die Öffentlichkeit zu stellen.

    Gegenstand der Satire bzw. Debatte ist ja nicht die Photographie als Werk selbst, sondern als öffentliches Plakatmotiv und politische Aussage einer politischen Partei in einem Wahlkampf. Losgelöst davon, ob das Werk extra zu diesem Zweck geschaffen wurde, wird das Werk durch die Veröffentlichungsumgebung in der Öffentlichkeit wahrgenommen als bildhafte politische Aussage und ist auch so bekannt geworden.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß gegen die schon erwähnte Greenpeace-Plakate-Aktion, bei der Werbeplakate satirisch verändert wurden, mit Hinweis auf Verletzung der allg. Persönlichkeitsrechte und dem Recht am eigenen Bild vorgegangen wurde, m.W. nicht aber wegen Urheberrechtsverletzung durch den Künstler Klaus Staeck (vgl. Kommentar 76). Das BVerfG hatte damals (vor 10 Jahren) die Klage nicht zugelassen, da Greenpeace „keine eigennützigen Zwecke mit der Plakataktion verfolgt, sondern einen „Beitrag zum geistigen Meinungskampf in einer die Öffentlichkeit wesentlich berührenden Fragen“ geleistet“ habe.

    Diesen Beitrag leistet die hier gestartete – und am Leben gehaltene – Aktion zweifellos – und ist (ungewollt) inhaltlich si auch ein Beispiel für die Urheberrechtsdebatte in Deutschland.

    Schön.

    1. Ergänzung: Dem Unterlassungsanspruch des Klägers Hilger aus §§ 22, 23 UrhG (Recht der Wiedergabe; Bearbeitung) wurde im Verfahren vor dem OLG damals zugestimmt. (Revision aufgehoben vom BGH)

  5. Meinen Resepkt vor deiner Entscheidung. Es wäre mehr als wünschenswert, wenn einige unserer Volksvertreter hin und wieder den gleichen Mut bei ihrer Entscheidungsfindung aufbringen würden.

  6. @3 Klar, nur denken diese Gedankenpatentierer leider nicht in diesen Dimensionen. Die wollen eben alle den Streisand-Effekt am eigenen Leibe erleben anstatt davon zu profitieren.

  7. So schön ich die Idee auch finde, so offensichtlich ist die Fotografin im Recht. Sie als Urheberin hat der CDU die Nutzung erlaubt und sonst niemandem. Von redaktioneller Nutzung kann wohl auch nicht die Rede sein wenn Bilder in dem Sinne verändert werden, wie es hier geschehen ist. Von daher würde ich empfehlen umgehend alle Bilder zu löschen, alles andere ist ein finanzielles Risiko (Nachlizenzierungskosten etc.). Nach Klärung der Sachlage kann man die Bilder ja immer noch veröffentlichen.

  8. Ich möchte mich den Angeboten zur Unterstützung anschließen.

    Sonst kann Satire einpacken und dann wird`s ganz dunkel.

    Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an Plakate der SPD – wurden die nicht von der CDU entfremdet? „Niemand würde SPD wählen“, oder so.

  9. Dann sollte ich wohl darauf hinweisen, daß das Quellenbild vom Mauerpark-„Plakat“ vom Fotostream von Steamtalks stammt:

    http://www.flickr.com/photos/98046171@N00/791624850/

    und unter CC-Lizenz ausdrücklich zum Bearbeiten freigegeben ist. Die erforderliche Namensnennung dürfte hiermit, wenn auch verspätet, erfolgt sein.

    (OT: langsam versteh ich nicht mehr, was genau die „Du kommentierst zu schnell“-Warnung auslöst.)

  10. Vielen Dank für diese Haltung!

    Es sei auch nochmal an den Hai der SPD-Europawahlwerbung erinnert, der letztendlich in vielen satirischen und Remix-Kontexten aufgetaucht ist – Parteien (und auch die Kulturschaffenden, die an Parteien zuliefern), müssen das aushalten.

    Dass du das auch durchfechten willst, ist mehr als lobenswert.

  11. @4, Regine Heidorn
    Regine, die benötigte Schöpfungshöhe, um Urheberrechte geltend zu machen, liegt deutlich niedriger als Du denkst. Und ja, ein Portrait ist durchaus ausreichend und ich möchte unterstellen, dass 99% aller überhaupt geschossenen Portraits, sei es mit Knipskisten oder mit hochwertigen Spiegelreflexkameras und mit viel Aufwand erstellten, urheberrechtlich geschützt sind.

  12. Eine sehr gute Entscheidung.
    Also zweimal mit der Fotografin kurzschließen, mit Anwälten, doch noch ein paar nicht so gute Remixe zu filtern, statt einfach alle unsortiert zu übernehmen und dann für Recht einstehen.

    Die Fotografin scheint ja auch eine recht nette Person, wenn sie da erst eine Email schreibt und man mit ihr am Telefon die Standpunkte austauschen kann. Das lässt sicherlich nicht jeder mit sich machen und einige hätten längst böse Briefe mit hohem Summen drauf verschickt.

    Nachdem heute durch den Link sicher noch viel Traffic auf ihrer Seite mit ihrem guten Namen zusammen kam, sollte es erst recht auch in ihrem Interesse liegen weiterhin einen guten Namen zu haben und nicht in die Abmahn-Schublade zu abzurutschen.

    Ich wünsche mir, dass die Sache friedlich aus geht.

  13. Über die Photografin ist seit gestern bestimmt ganz schön was hereingebrochen.

    Ich würde noch ein drittes Mal mit ihr telefonieren, wenn sie ein bisschen Zeit gehabt hat, die ganze Situation für sich zu ordnen.

    Wahrscheinlich hat sie auch keine besondere Lust auf eine langwierige juristische Auseinandersetzung mit ungewissem Ausgang.

  14. Hallo!

    Es scheint mir, dass die Fotografin eher Lob verdient, denn immerhin hat sie nicht gleich Abmahnen lassen, sondern hat versucht unentgeldlich den Sachverhalt zu klären.

    In diesem Fall gibt nun schlicht 2 unterschiedliche Postitionen, die man im Zweifel eben juristisch klären muss.

    Ich würde 10 Euro spenden. 5 Euro für Netzpolitik und 5 Euro für die Fotografin. Egal wie es ausgeht. Eine Klärung ist in unser aller Interesse.

    PS: Beleidigende Mails sind -da schliesse ich mich an- ein absolutes no-go. Leute, lasst den scheiss!

    mfg
    anfi

  15. @19: Ja, Frau Chaperon ist sehr nett am Telefon und wie ich schon geschrieben habe, geht es um eine sehr sachliche Frage: wo beginnt die Kunstfreiheit und endet das Urheberrecht?

    Leider wird sie seit egstern von einem Mob per Mail mit Beleidigungen und Unterstellungen bombardiert. Das schadet mir, ihr und der Sache und ich bitte, das zu unterlassen. Und auch nirgendswo dazu aufzurufen, wie es wieder im heise-Forum gerade passiert.

  16. Ich habe gerade mal auf der Seite von Frau Laurence Chaperon geschaut – die Dame macht wirklich schöne Fotos! Schade nur, dass sie ihre Kunst in den Dienst der herrschenden Klasse stellt. Mit dem Talent könnte sie ihre Brötchen auch mit anderen Motiven verdienen.

  17. Beleidigende Mails sind sicherlich unangebracht. Dafür aber kann man sich öffentlich durchaus negativ zur Fotografin äußern. @22 Mark trifft es nämlich: die Dame ist gewissenlos, weil sie ihre Kunst unreflektiert in den Dienst der Herrschenden stellt, die gerade dabei sind, die demokratische Kultur abzuschaffen.

  18. Ich finde die Entscheidung gut, es darauf ankommen zu lassen. Aber ich sage das mit Zähneknirschen, weil eigentlich sollte sowas unnötig sein – Satirefreiheit muss sein. Sonst kriegen wir bald eine Schere zuviel in den Kopf.

    Offenbar kann die CXU auch nur so einzusehen gezwungen werden, dass ihre Themen bisher zu unkritisch wahrgenommen wurden. *Das* müssen sie als gute Demokraten aushalten können, dass sich jemand mit Meinungsbildung und Öffentlichkeitsarbeit besser auskennt, und statt Adenauers Prunkwagen eben das Internet bedient. Es ist v.a. ja ihre eigene Politik die hier neu beleuchtet wird. (Auch wenn die Sozen mitschuld sind.)

    > Sollte es in unserer Demokratie möglich sein, unliebsame politische Satire durch das Urheberrecht wegklagen zu können oder ist das von der Meinungsfreiheit gedeckt, wenn man ein Remix-Bild in sein Blog einbindet und damit eine Meinung äussert? Meine Meinung ist ganz klar: Das muss eine demokratische Gesellschaft aushalten können.

    Damals, als Richard Rogler noch in seiner heißen Jungspund-Phase war, wurde seine Satiresendung im Fernsehen (öffentlich-rechtlich) regelmäßig zum Wahlkampf abgesetzt. Ob von ihm veranlasst oder auf Anweisung weiß ich nicht. – Aber das Niveau muss mit diesen Satiren erst einmal erreicht werden.

    Bis dahin also: weiter drauf ankommen lassen und Leute zum Schmunzeln bringen.

  19. Google dich mal durch zum Thema „Klaus Staeck“. Er ist ein sehr bekannter deutscher Grafik-Designer, Karikaturist und Illustrator. In Zeiten von Willy Brandt und F.J. Strauss hat er selber mit zur Hilfenahme von Realphotos und Grafiken die Politik derbe aufgemischt. Die Problemlage wäre demnach identisch. Gerichtsurteile dazu hat es ebenfalls gegeben.

  20. Dumm gelaufen. Bei jedem anderen Fotokünstler wäre es eher eine virale Werbung. In diesem Fall kann es existenzgefährdend sein. So wie ich es sehe, ist die Fotografin sowas wie eine „Hofbildablichterin“. Die Fotos leben von ihrer Nähe zu den Personen und die Einzigartigkeit des Kontrastes zwischen den bekannten öffentlichen Pressebildern und diesen vergleichsweise intimen, weil nicht-öffentlichen, Momenten.

    Das basiert auf Vertrauen. Wenn der Abgebildete fürchtet, das ausserhalb des Protokolls gemachte Foto könnte dazu benutzt werden, seine Darstellung in der Öffentlichkeit zu beschädigen, wird er es bleiben lassen. Denn diese Fotos sind die wenigen Dinge, bei denen er Entscheidungsfreiheit hat und nicht einer Fotografenmeute ausgesetzt ist.

  21. sollte es!
    Solange dies aber nicht legal ist, hätte ich einen Vorschlag für ein „workaround“
    Lasst es uns als Kunst definieren, so wie es Sigmar Polke getan hat. Zur Zeit in der Ausstellung „die edtitionen“ im Museum Ludwig in Köln zu sehen. Da hat er Wahlplakate remixt.
    (zur Rechtlichen Absicherung: die Digitale Vorlage selbst erstellen. Ein Foto vom Plakat sollte da schon ausreichend sein.)

  22. Der User „piratenwahl“ hat ein sehr „entspanntes“ Verhältnis zu Rechtsverstößen, wie man an seinen Kommentaren im lawblog sehen kann.

    „… in der Dienst der Herrschenden stellt“? Die Frau macht ihren Job und hat ggf. auch für eine Familie zu sorgen! Bist du tatsächlich Mitglied der Piratenpartei? Dann tust du selbiger jedenfalls keinen Gefallen. Vier Parteien sind per Ausschlussverfahren schon aus meiner Liste gefallen. Den Piraten gehts gerade genauso.

  23. @23
    „die Dame ist gewissenlos, weil sie ihre Kunst unreflektiert in den Dienst der Herrschenden stellt, die gerade dabei sind, die demokratische Kultur abzuschaffen.“

    Nun mal langsam: Du praktizierst hier einen Vulgärmarxismus, der pauschal alle Politiker zur „Herrschenden Klasse“ erklärt. Der scheint Dir dann hinreichende Rechtfertigung zu sein, über die Person der Fotografin zu urteilen („gewissenlos“). Dabei kennst Du sie nicht und kannst über ihre Motive nicht urteilen. Du deduzierst den Charakter dieser Frau lediglich aus theoretischen Annahmen über den Charakter der CDU.

    Und dieser Schnellschuss ist damit selbst ein – sicher nicht direkt beabsichtigter – Beitrag zur Beschädigung der demokratischen Kultur. Denn diese sollte zuallererst darauf beruhen, die Individualität und die Würde eines jeden anzuerkennen. Das gilt insbesondere für den Umgang mit dem politischen Gegner.

  24. Also ein Foto als Kunstwerk zu bezeichnen ist vollkommen okay. Aber dann nicht im Dreieck zu springen, wenn es für Wahlwerbung benutzt wird, aber sich echauffieren, wenn es für Satire genutzt wird, ist eine Anti-Kunst-Haltung, die es bei keinem echten Künstler gibt.

    Andere Frage – müssen wir unsere Remixe dann alle am 31.12.2009 löschen?

  25. @4, Regine Heidorn: Schöpfungshöhe ist schneller erreicht als man denkt. Ich erinnere nur an diverse Kochbuchfotos. Natürlich sind manche SZenen leicht zu fotografieren, nur fragt dann der Fotograf – meiner Meinung nach zurecht – zurück, warum man das Bild dann nicht mal eben selber mache, wenn es doch so simpel sein soll?

    Wie schon vorher kommentiert, wäre ich weiterhin vorsichtig. Für mich klingt hier manches so, dass man meint alles zu dürfen, weil man meint zu den Guten zu gehören.

    Paragraf 23 Urheberrecht finde ich nämlich immer recht eindeutig (http://dejure.org/gesetze/UrhG/23.html) und für §24 (http://dejure.org/gesetze/UrhG/24.html) scheinen mir die Remixes nicht eigenständig genug. Aber das sehen offenbar sehen die oben erwähnten Rechtsprofis anders. Ich würde jedenfalls keinen Prozess riskieren. Aber es ist ja nicht mein Geld.

  26. Wenn man sich an der CDU-oder SPD- Wahlwerbung für Geld beteiligt, muß man sich schon kritisieren lassen. Das ist in der Demokratie legal, auch wenn es viele Politiker der klassischen Parteien beunruhigt.
    Ich bin nicht Mitglied der Piraten, wähle sie nur und begründe diese Wahl. Etwas Illegales fordere ich nicht und heiße ich auch nicht gut. Ich sage im lawblog nur: Kinderpornobesitz ist ein Vergehen, also eine leichte Straftat. Es ist kein Verbrechen, und sollte es auch nicht werden. Ich gebe also die herrschende Gesetzeslage wieder und hinterfrage die Hysterie, diese ändern zu wollen. Genauso frage ich, warum seitens der CDU- und Frau Chaperon sehe ich als deren Marionette- die im Gesetz niedergelegte Satirefreiheit so wenig gewürdigt wird. Ein „entspanntes“ Verhältnis zu Gesetzen, die den Bürgern Freiheiten gewähren, hat dann wohl eher die CDU.

  27. da ich diesen blog schon seit wochen verfolge… ich werde auch meinen finanziellen obulus leisten, sollte es denn nötig sein.

    und das sind keine leeren worte. respekt fürs nicht kleinkriegen lassen

  28. @ 33
    „Wenn man sich an der CDU-oder SPD- Wahlwerbung für Geld beteiligt, muß man sich schon kritisieren lassen. Das ist in der Demokratie legal,“

    Kritik ist legal, aber ad hominem ist sie keine Kritik mehr, sondern persönliche Diffamierung. Es gibt nun mal Leute, die aus persönlicher und ehrlicher Überzeugung für die CDU arbeiten. Das mag man selber seltsam finden (mir jedenfalls geht es so), aber man muss das akzeptieren. So macht die Fotografin dann vielleicht einen politischen Fehler. Aber ob sie dann als Mensch zu verurteilen ist, eben als „gewissenlos“, lässt sich daraus noch lange nicht ableiten. Deshalb mahne ich hier zur Vorsicht.

  29. @33: Frau Chaperon agiert hier als eigenständige Urheberin und nicht als „Marionette der CDU“. Wie ich schon geschrieben habe, respektiere ich das und wünsche mir eine Einigung ohne Gericht. Dabei hilft eine Diffamierung ihrer Person nicht.

  30. Durch den Remix wurde das eigentliche Foto doch gar nicht verändert, sondern geändert wurde doch nur der Text des CDU-Plakats. Darauf hat sie doch womöglich gar kein Copyright. Die Frage ist doch, wer hat eigentlich das Plakat erstellt, das verändert wurde? Wenn das Copyright für das Plakat bei der CDU liegt, sollte es doch unproblematisch sein?

  31. @ markus: Deine Haltung finde ich persönlich verständlich, da Du im Gegensatz zu uns Diskutanten hier ein großes persönliches Risiko eingehst. Aber aus meiner Sicht wäre eine gerichtliche Auseinandersetzung eher gut für die Klärung der Frage: wieviel Demokratie sind wir eigentlich noch? Darf bei einer so wichtigen Sache wie der Bundestagswahl Satire noch stattfinden oder wird sie hintenrum über das Urheberrecht abgewürgt? Alle regen sich auf über undemokratische Vorgänge z.B. im Iran, aber sind wir soviel besser, wenn wir defacto jede Äußerung erst durch zig Rechtsanwälte prüfen lassen müssen?
    Ich behaupte nach wie vor: wer im Dunstkreis der Macht finanzielle profitieren will wie diese Fotografin, muß sich in einer Demokratie auch diesbezüglich persönlich kritisieren lassen. Das hat sicher ohne Schmähkritik zu geschehen, aber deutliche Worte sind hier erlaubt. Direkte Mails an die Dame sind hier sicher nicht zulässig, wohl aber an die Öffentlichkeit gerichtete Kritik.

    1. „im Dunstkreis der Macht“, Mensch, sie nimmt Aufträge an. Sollen dann Bäcker an CDU-Mitglieder keine Brötchen mehr verkaufen? In einer Demokratie sollte es doch möglich sein, dass jeder mit jedem redet (außer mit Nazis, weil keine Demokraten) und geschäftlich verkehrt.

  32. @Gerd/38: Ja, sehe ich genauso. Im Prinzip müsste sich doch eher diejenige Marketingagentur auf den kreativen Schlips getreten fühlen, welche den original hohlen Spruch ausgebrütet hat. Am Foto von Herrn Schäuble hat doch (fast) niemand herumgebastelt.

    Gibt es eigentlich ein (c) auf Wahlsprüche?

  33. Frau Chaperon hat hinsichtlich ihres Verhaltens ein “ großes“ Vorbild: Leni Riefenstahl. Die hat sich auch immer als unabhängige Künstlerin gesehen und dann ja auch in der Bundesrepublik Karriere gemacht. Genauso wie Johannes Heesters übrigens, der ja heute noch Hitler einen tollen Kerl findet. Damit meine ich nicht, daß die Fotografin Hitlerfan ist. Sie ist Karrierefan, und wie die hier aufgelisteten Künstler dient sie sich für ihre Karriere jeder Macht an. Und dafür muß sie sich auch persönlich kritisieren lassen. Solange wir die Demokratie noch haben.

  34. Da dürfte man ja nicht einmal mehr Fotos von Wohlplakaten die im öffentlichen Raum hängen veröffentlichen, wenn das Urheberrecht so weitreichend interpretiert wird.
    Denn Kunstwerke im öffentlichen Raum dürfen nur dann auf Grundlage der Panoramafreiheit abgebildet werden, wenn diese sich DAUERHAFT dorf befinden.
    Zitat aus dem Urhebergesetz:

    § 59 Werke an öffentlichen Plätzen
    (1) Zulässig ist, Werke, die sich bleibend an öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen befinden, mit Mitteln der Malerei oder Graphik, durch Lichtbild oder durch Film zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben.

  35. Um mich auch noch mal zu äußern:

    1. Die Fotografin hat sich vorbildlich verhalten! Die Mails und Telefonate zur Klärung sind mehr, als oft zu erwarten ist.

    2. Ihre Position kann ich nachvollziehen. Fotos sind immer auch etwas wie eigene Kinder, die man in die Welt entlässt.

    3. Dennoch halte ich eine (rechtliche) Klärung für wichtig, um auch künftig bei ähnlichen Aktionen auf der sicheren Seite zu sein.

    4. Ja, ich würde spenden.

    5. Die Helden, die Frau Chaperon direkt anschreiben und sogar beleidigen würden wirklich gut daran tun, den Mist zu lassen. Erstens schaden sie sich selbst und zweitens ist die Kritik an der Dame völlig ungerechtfertigt. Selbst die „Klassenkämpfer“ sollten bemerkt haben, dass sie Politiker aller großen Parteien fotografiert. Und das tatsächlich sehr gut.

    Ach ja: @29 (Rainer) Glaub mir, es gibt auch Piraten die begeistert aber dennoch reflektiert handeln. Bitte schließe nicht von einzelnen Sympathisanten auf uns alle. ;)

  36. @43 / piratenwahl
    Die CDU auf eine Höhe mit der NSDAP und die Fotografin einer politischen Werbekampagne auf eine Höhe mit Leni Riefenstahl zu heben ist ja wohl einfach nur noch widerlich! Vielleicht vorher mal nachdenken?

    Wenn dein Demokratieverständnis auch das der Piraten wäre, na dann gute Nacht! Die werden sich riesig freuen über diese Art der Unterstützung.

    @Änderhaken: Ok ;-)

  37. @43 piratenwahl:
    Du lehnst dich hier derart weit aus dem Fenster, dass ich mich wundere warum du (deinem Nick nach) überhaupt zur Wahl gehen willst. Schließlich würdest du damit doch das Wahlsystem und damit de facto auch jene Parteien, die wohl die meisten Stimmen bekommen werden, legitimieren.
    (Antwort bitte nach /dev/null da sie mich kein Stück weit interessiert.)

    Die Fotografin vertritt einen verständlichen, aber gesellschaftlich völlig inakzeptablen Standpunkt. Würde hier größtenteils legitime Kritik in ihrer aktuellen Form mittels Urheberrecht verboten werden, würde dies eines der höchsten Güter einer freiheitlichen Gesellschaft untergraben.

    Daher @markus: Danke für deine unterstützenswerte Entscheidung.

    Und noch ein Dankeschön an Frau Chaperon, die einmal mehr deutlich macht, wie sehr das Urheberrecht einer Reform bedarf. Das hilft bei meiner Wahlentscheidung. ;)

  38. also das mit den beleidigenden Mails ist nun wirklich nicht besonders hell. so wird bei den internetausdruckern nur das falsche bild von rechtsfreiem raum geschürt.

  39. Also manchmal frage ich mich echt, wer hier die Scheuklappen enger aufgesetzt hat, wenn ich pseudorbellisches Geschwurbel wie dieses lese:

    „die Dame ist gewissenlos, weil sie ihre Kunst unreflektiert in den Dienst der Herrschenden stellt“

    Ich glaube es hackt. Die Frau macht (gute) Portraitfotos von Politikern, quer durch alle Parteien. Ist jetzt mal eben jeder gewissenlos, weil er in irgendeiner Form für den Staat tätig ist? Der Pförtner vom Bundestag, das gewissenlose Arschloch, weil er sich unreflektiert in den Dienst der „Herrschenden“ stellt? Offenbar – und auch der Gärtner ist ein Mörder, keine Frage!

    Die Dame dazu aufgrund ihres Anliegens nun mit polemischem Bullshit zu bombardieren ist so bodenlos DUMM in ausnahmslos jeder Hinsicht, dass mir dazu nichts mehr einfällt, außer auf Markus selbst zu verweisen. LEST ruhig mal mit eingeschaltetem Gehirn was er dazu geschrieben hat. Komplett.

    Ich finde es in zunehmendem Maße erschreckend, dass derart viele in ihren Ansichten genauso (wortwörtlich) „beschränkt“ sind, wie man es den antiliberalen Internetausdruckern ja nur allzu gerne vorwirft.

  40. Ich finde die Arbeiten der Fotografin gut und qualitativ hochwertig. Meiner Meinung nach gewährleistet die Schöpfungshöhe durchaus eine Anspruch nach dem Urheberrecht.

    Wenn sie unter Hinweis auf ihr Urheberecht eine Nutzung ihrer Arbeiten für diese Satire-Kampagne untersagt, würde ich es respektieren. (Sicher eine Minderheitsmeinung, beruht nur auf der Anerkennung der Qualität.)

    Ich kenne die juristische Situation nur unzureichend und kann nicht einschätzen, ob irgendein Advokat im komplizierten Dschungel der Paragraphen eine für Markus positive Entscheidung herbeiführen kann.

    In der Diskussion um immatrielle Güter im Rahmen des Wahlkampfes ist es Wasser auf die Mühlen der der Gegner der PiratenPartei, wenn die Pprotagonisten so verfahren. Auf dem Wahlparteitag haben sich die Piraten klar zur Stärkung des Urheberrechtes bekannt. Das sollte sich auch in Handlungen niederschlagen.

  41. Man kann nicht für die Erhaltung der Freiheit kämpfen und damit gleichzeitig (sozusagen für den Guten Zweck) in die Freiheit eines Dritten eingreifen. Dies ist eine absolut unglaubwürdige Handlungsweise, gerade wenn man bedenkt, dass hier ja für die Erhaltung der persönlichen Freiheiten Stellung bezogen werden soll.

  42. Die Fotografin macht Bilder von der großen Koalition aus Kriegstreibern und Demokratieverächtern , die den jetzigen Bundestag bevölkern. Und ja, auch der Pförtner, der nur, um seinen Job und damit seine kleinen Vorteile zu behalten, in dieser Maschine mitwirkt, ist schuldig. In Bezug auf schon „anerkannte“ Diktaturen werden diese vorgeblich kleinen Leute auch heute manchmal schuldig gesprochen, siehe http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,641691,00.html
    Und die Fotografin ist keine kleine Nummer. Hinsichtlich der Verbeitung der “ wir schaffen die Demokratie für die Sicherheit ab“- Bewegung hat sie ungefähr den Stellenwert wie die Parteifotografen aller Diktaturen. Dieses finde ich kritisierenswert.Und diese Kritik, die früher nie in die Öffentlichkeit gelangen konnte, ist auch der Grund, warum die meisten Politiker das Internet zensieren wollen. Sie werden dadurch ihrer Autorität beraubt.

  43. Es ist doch völlig unerheblich, aus welchen Beweggründen die Fotografin ihre Bilder macht und wem und warum sie diese zur Verfügung stellt.

    Das Wesentliche ist doch: Es kann nicht sein, dass (gerade in Wahlkampfzeiten) bei der satirischen Auseinandersetzung mit Wahlplakaten, der Fotograf um die Ecke kommt und sagt „Ihr dürft dieses oder jenes mit meinen Bildern nicht machen!“. Das Bild ist schließlich kein reines Portrait-Foto mehr, sondern ein Wahlkampfplakat. Und um die satirische Umarbeitung dieses Plakates geht es hier.

    Wenn ein Fotograf ein Bild für ein solches Plakat zur Verfügung stellt, muss er akzeptieren, dass solche Aktionen stattfinden. Sie sind Teil der politischen Auseinandersetzung. Und diese ist als gesellschaftliches Gut in diesem Fall höher zu bewerten, als die Rechte des einzelnen Urhebers.

  44. @51 K.N.:
    Auf dem Wahlparteitag haben sich die Piraten klar zur Stärkung des Urheberrechtes bekannt. Das sollte sich auch in Handlungen niederschlagen.

    … dann muss einer von uns in einer Parallelwelt leben, die mit der Realität nichts zu tun hat (– was keine Anspielung auf das Internet sein soll, Frau Kullmann). Lies doch nochmal das Wahlprogramm der Piraten, insbesondere den Punkt Urheberrecht und Nutzungsrechte:

    Wir PIRATEN fordern für Privatleute ohne kommerzielle Interessen das Recht, Werke frei verwenden und kopieren zu dürfen. […] Abgeleitete Werke sind neue künstlerische Schöpfungen und müssen dem Kreativen grundsätzlich erlaubt sein.

  45. Ich finde das Verhalten der Fotografin bisher sehr lobenswert!
    Wenn alle im Internet mit soviel Zurückhaltung und mit solchem, ehrlichem Vermittlungsansinnen vorgehen würden, dann wäre für die Gesellschaft schon viel gewonnen.

    Allerdings zeigt mir deine Rechtsauffassung, Markus, wie es sein sollte und rechtlich wohl auch dem Gesetz nach ist.

  46. „Eine Weitergabe an Dritte ist untersagt.“

    Was ist da so schwer zu verstehen?

    Ganz gleich, was Du von den Ansprüchen hältst, das sollte man nicht durchkämpfen. Vor allen Dingen nicht, wenn Du so schwach Dich im Vorfeld abgesichert hast.

  47. Also mit dem, was markus als Begründung für seine Entscheidung schrieb, kann ich dieser auch nur zustimmen. Eine Spende leiste ich da, wenn Mittel nötig würden, auf jeden Fall auch gerne:).

    Und wer glaubt, das Postfach der Fotografin mit Beleidigungen oder wilden Unterstellungen zumüllen zu müssen – vielleicht noch unter dem Banner von „Demokratie & Freiheit“ – ist m. E. echt schief gewickelt. Die Frau hat sich, wie markus betont, freundlich und sehr korrekt verhalten, sie hat ein Recht auf ihre Sicht der Dinge und auf ihre persönliche Entscheidung, für wen sie arbeitet. Oder gibt es diese Rechte etwa nur für eine bestimmte Gesinnung? Ein Recht auf Hetze, Diffamierung und Beleidigung steht jedenfalls nicht im GG.
    Und besser als jene, welchen man Verstöße dagegen vorwirft, ist man damit auch nicht.

  48. @Piratenwahl: Die Fotografin im Kontext mit einem Kriegsverbrecher zu erwähnen zeugt mal wieder von Deinem miesen Stil. Get a brain!

  49. Merkwürdige Meinungen haben da manche. Zugegeben, man kann davon halten was man will für Leute wie Schäuble zu arbeiten, aber die Frau schießt „nur“ Fotos (und das sehr gut und bestimmt nicht das ganze Jahr nur für die CDU/CSU) und überwacht nicht irgendwen oder verletzt anderweitig (zumindest) mein Moralempfinden.

    Ich finde die Frage wie das rechtlich aussieht sehr interessant, meine aber das es gerade bei einer solchen Sache nicht gut wäre einzuknicken. Schließlich geht es uns darum, das genau so etwas nicht verboten ist / wird / sein darf.

    Neben bei würde ich mal vermuten das die CDU den Ball flach hält. Das wäre so (!) dermaßen schlechte PR kur vor der Wahl. Was in mir unweigerlich die Vermutung aufkommen lässt das die gute Frau da nicht auf eigenes Engagement rumjammert…

    …ansonsten wie immer: Spendenkonto einrichten. Die „Netzgemeinde“ steht hinter dir ;-)

  50. Ich bin, wie viele hier wahrscheinlich auch, kein Jurist und kann daher auch nur meine Meinung dazu geben.

    Vor einigen Jahren entschied der BGH darüber, ob die Fernsehsendung „Kalkofes Mattscheibe“ Urheberrechte verletze, wenn sie Originalausschnitte aus einer Fernsehshow entnimmt und mit eigenen Satireeinlagen versieht. Das Urteil ging zugunsten des Satireformats aus.

    Sehr interessant dabei folgende Sätze (siehe Link):

    „Es könne sein, daß die darin satirisch gestaltete Kritik als selbst nicht gelungen, geschmacklos, bösartig, gehässig oder ungerechtfertigt, rechts- oder sittenwidrig angesehen werde. Für die Beurteilung eines Werkes als freie Benutzung einer urheberrechtlich geschützten Vorlage sei dies jedoch ebensowenig von Belang wie für die Bewertung einer persönlichen geistigen Schöpfung als urheberrechtlich schutzfähiges Werk. Der Schutz gegen Schmähkritik sowie gegen die Verbreitung rechts- und sittenwidriger Werke sei nicht Aufgabe des Urheberrechts.“

    Siehe: http://www.kostenlose-urteile.de/newsview5744.htm

    Es ist unstreitbar, dass es sich bei den Plakatremixen um Satire handelt. Demzufolge kann nicht das Urheberrecht herangezogen werden, um sich vor den Remixen zu „schützen“.

    MfG, vanished

  51. @NAME (55): Ok – du hast Recht. Das Vorgehen von Markus entspricht dem Wahlprogramm der Piraten. Ich war nur oberflächlich informiert.

  52. @62 piratenwahl:
    Mit meiner Meinung, die Fotografin sei wohl eine Marionette der CDU, stehe ich nicht ganz allein. Auch Udo Vetter empfiehlt, sie zurückzupfeifen.

    Lesekompetenz: ungenügend. Der Einzige der dein Getrolle unterstützt bist du selbst (und natürlich all jene, die darauf reagieren – wie ich zum Beispiel).

    Udo Vetter beleuchtet in seinem Kommentar lediglich mehrere Szenarien, wobei er das von dir genannte als unwahrscheinlich einordnet:

    Es spricht also im Moment wenig dafür, dass bei der CDU […] auf die glorreiche Idee gekommen ist, die Fotografin der Motive als Verfechterin des Urheberrechts vorzuschicken.

  53. @piratenwahl

    Kritik ansich ist immer legitim, da sie zumindest Ausdruck einer persoenlichen Meinung ist.

    Allerdings ist es bei weitem nicht ok, Kritik in jeder beliebigen Form zu ueben. Kritik zeichnet sich durch Aufzeigen von Problemen und Missstaenden aus und nicht durch die Kategorisierung von Menschen in gut und boese oder in Kategorisierungen nach links, rechts, oben oder unten.
    Letzteres tust du mit deiner Meinungsaeusserung und faellst damit aus dem Bereich Kritik in der Sache heraus indem du eine Person bezichtigst eine persoenliche Meinung zu vertreten. Dies halte ich im Sinne der Piraten, denen ich uebrigens angehoere, fuer weder sachdienlich noch im Sinne der Partei demokratisch.

    Jeder darf Kritik ueben, allerdings kommt es immer auf Ton und Sachlichkeit an. Kritik zeichnet sich durch regulaere Argumente aus und nicht durch persoenliche Angriffe und zigfache Wiederholung.

    In diesem Sinne kann man gerne Mails schreiben, deren Inhalt sich mit der Sache und mit dem Verhalten der Fotografin als Person auseinander setzen und welche nicht beleidigend oder hetzerisch geschrieben sind. Mails deren Inhalt persoenlichen Bezug auf Meinungen, Ansichten oder profetische Aussagen zum Thema Gesinnung im politischen Bereich beinhalten sollten in dem Zusammenhang absolut unterbleiben, da sie ausser Unmut keinerlei Ergebnis verfolgen. Auch das ist Demokratie lieber Piratenwahl. Demokratie beruht auf einem ordentlichen Umgang untereinander …

  54. @ 62: „Mit meiner Meinung, die Fotografin sei wohl eine Marionette der CDU, stehe ich nicht ganz allein.“

    Wenn man den Beitrag von RA Udo Vetter vollständig liest, finden wir da seine ausgewogene Einschätzung.

    Es spricht also im Moment wenig dafür, dass bei der CDU jemand um den Erfolg der Plakataktion bangte und auf die glorreiche Idee gekommen ist, die Fotografin der Motive als Verfechterin des Urheberrechts vorzuschicken. Wenn ja, war es keine glückliche Entscheidung. Das gilt auch, falls die Fotografin nicht mit der CDU abgesprochen hat, dass sie von netzpolitik.org die Löschung der kreativ verfremdeten Plakate verlangen wird.

    Die Tendenz seiner unverbindlichen juristischen Meinung ist im übrigen eindeutig: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/08/12/schnell-zuruckpfeifen/; vgl. a. die Kritik von RA Christian Franz (Kommentar 8).

  55. Ich weiss gar nicht was die Aufregung soll. Da das Foto – auf welches die Fotografin Urheberrecht hat – nicht verändert wurde, sondern das Wahlplakat kann sie selber da gar nicht gegen angehen, sondern wenn dann nur die CDU oder die Werbeagentur die es erstellt hat. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das die Fotografin einen Rechtsstreit in dieser Sache riskiert. Auch für mich sind die abgeänderten Plakate ganz eindeutig Satire und sind somit vom Gesetz her geschützt. Sollte es tatsächlich zu einem Rechtsstreit kommen bin ich auch mit einer Spende dabei.
    Aber ich gehe sehr stark davon aus das die CDU die Fotografin über kurz oder lang ausbremst um schlechte PR zu verhindern – wenn das die politischen Gegner erstmal aufnehmen wirds lustig.

    Und an alle die sich genötigt sahen der Fotografin böse emails zu schicken – vielen Dank das ihr der Sache dienlich wart… nur leider nicht unserer… :O

  56. Zur Not nimmt man halt für Satireplakate den Schäublonenfont. Oder man sucht sich die Termine für die Wahlkampftouren unseres Bundesinnenfeldherrn bzw. der Bundesursel raus und schickt nen fähigen Menschen mit guter Kamera hin und stellt das Ergebnis dann als Creative Commons zur Verfügung. Kann doch so schwer nicht sein…?

  57. @piratenwahl:

    Nach Deinem ersten Kommentar wollt ich noch was konstruktives erwidern, nach einem zweiten hab ich dazu schon die Lust verloren und nach den weiteren kann ich nur sagen: „Füttert nicht den Troll“.

    Ich vermute auch, Du bist kein Sympathisant der Piraten Partei … weil: Helfen tun Deine Kommentare dem Image und den Ziele dieser Partei sicher nicht.

    Nix*

  58. In der Tat:
    Eine interessante und klärenswerte Rchtsfrage.
    Vorbildlich:
    Der persönliche Umgang der Streitenden, erst mailen und Meinungen austauschen, dann falls noch erforderlich die Organe der Rechtspflege bemühen.
    Ich denke, das ist ein Beispiel dafür, was Christian Stöcker, http://bit.ly/B4MO1 als gute Manieren bezeichnen würde.
    Es wäre erfreulich, wenn auch die CDU als Inhaberin und Überträgerin bestimmter Rechte – trotz Wahlkampf – in guter Manier zur Klärung der Frage beitragen würde.

  59. Eine gute Entscheidung wie ich finde.
    Das muss unsere Restdemokratie schon aushalten.

    Allerdings stellt sich mir die Frage wo hoert Kunst auf und wo faengt Hofberichtserstattung an?

  60. Könnte dieser furchtbare Typ, der sich hier „Piratenwahl“ nennt, endlich mal aufhören, der Piratenpartei dermaßen Schaden zu verursachen? Was du hier von dir gibst, liegt jenseits jeglicher vernünftiger Gefilde!

  61. Hut ab vor deiner Entscheidung. Auch ich werde dich im Fall der Fälle mit einer kleinen Spende unterstützen.

  62. Theater!

    Was soll denn das Theater? Hat die Fotografin Angst nie wieder Schäuble beim Bahn fahren knipsen zu dürfen?

    Nichts an der ganzen Sache beschädigt die Fotografin. Ihr geht nichts verloren.

    Verfremdung war schon immer ein Stilmittel für Satire – ich finde man sollte sich den „Drohungen“ nicht unterordnen.

    Was kommt denn sonst als nächstes? Verlangt der Fotograf des Bundespräsidenten auch, dass das Foto vom Bundeshorst aus „Neues aus der Anstalt“ entfernt wird, nur weil da ein Trauerflor drum hängt und es ab und zu runter fällt?

    Das halte ich ehrlich gesagt für ganz viel heiße Luft – mehr nicht.

  63. ich hab den Artikel noch nicht ganz gelesen, aber das erst was ich mal gemacht hab ist auf die Seite der guten Frau zu klicken und was popt da auf „http://www.mywot.com/en/scorecard/chaperon.de“. Die Gute hat sich wohl nicht gerade Freunde gemacht.

  64. Einerseits „keine Weitergabe an Dritte“ und andererseits Publizierung als hochaufgelöstes Bild im Internet … widerspricht sich so ein bißchen. My 0,02€.

    Ach ja, irgendwer erwähnte hier „Änderung“. Die Fotografin beklagt aber bereits die Nutzung, dazu muß das Bild nicht verändert werden.

    Gruß, Frosch

  65. Da hier einige behaupten, man sei gewissenlos, wenn man eine Dienstleisung für Politiker ausführt: Ich persönlich bin zwar kein SPD-Wähler, würde aber jederzeit einen Auftrag der SPD für eine Webseite o.Ä. annehmen. Da ich vom Geld nicht abhängig bin (noch Schüler) kann ich allerdings sagen, dass ich z.B. für die CDU aufgrund meiner Ablehnung nichts machen würde. Wenn ich mir jetzt allerdings vorstelle, dass ich eine Agentur hätte und das Geld für Miete, Strom, Wasser, Nahrung brauche, dann würde ich auch jederzeit Aufträge von der CDU annehmen, obwohl sie nicht meiner Meinung entspricht. Lediglich bei der NPD würde ich es wahrscheinlich immer lassen, das wäre mit meinem Gewissen nicht vereinbar, weil ich es nicht verantworten kann, dass deren Anhänger Menschen verprügeln.

    Genauso wenig will ich es hier aber verantworten, dass Anhänger der Internetbewegung hier Menschen verbal beleidigen und damit psychisch verletzen!

  66. @Piratenwahl: Ganz einfach, aufgrund des Namens wirst du von einem unbedarften Leser erstmal den Piraten zugerechnet. Wenn die dann von dir solch undemokratische paranoide Statements wie oben lesen, wird das gern mal auf die Partei übertragen und sie als nicht wählbar ausgeschlossen.

  67. @Thorsten2k3:
    Ja, leider hat man das Gefühl, dass manche IT-Freaks den Bezug zur Wirklichkeit und zum sozialen Verhalten absolut verloren haben. Da schäme ich mich jedes Mal, ein Programmierer zu sein und auch zukünftig bleiben zu wollen…

    Ich bin froh, dass wenigstens bei netzpolitik.org die Kommentierenden noch Hirn im Kopf haben. Wenn ich mich bei heise in die Kommentare klicke, dann hab ich das Gefühl nämlich nicht und würde am liebsten aus der ganzen IT-Welt aussteigen…

    Man kann es den Politikern nicht mal verübeln, dass sie das Internet fürchten, wenn sie immer gleich Beleidigungen ausgesetzt sind.

  68. Für die Fotografin geht es wahrscheinlich einerseits um’s Prinzip, die Bilder die sie gemacht hat sind erst mal ihre – es gibt kein Recht auf freies Kopieren und Widerveröffentlichen!
    Auch nicht wenn die irgendwo im Netz stehen – und kommt mir nicht mit Spitzfindigkeiten, cachen zum Anzeigen ist etwas anderes als woanders hochladen zum veröffentlichen!
    Nun hat ihr Recht an ihren Bildern aber nunmal Schranken und es gibt andere Rechte die üebr den ihren stehen können.
    Meines Erachtens (und vermutlich sieht Markus das ebenso) ist hier das Recht sich politisch satirisch zu äußern um den politischen Gegner zu karikieren wesentlich höherrangig als das Urheberrecht der Fotografin.

    Was die Motivation der Fotografin angeht, so ist es klar, dass sie weniger Aufträge bekommt, wenn sie die im vertraulichen Umfeld angefertigten Bilder an beliebige Kunden z.B. den politischen Gegner weiterverkauft! Da geht es ihr vermutlich um’s Vertrauensverhältnis. Wenn sie einfach nur zuschaut, obwohl sie (nach ihrer Meinung) etwas gegen die ungewollte Verbreitung tun könnte, lässt sie das bei Ihren Kunden schlecht aussehen – und zwar bei Allen, nicht nur der CDU.
    Nichtsdestotrotz könnte die CDU jetzt natürlich hingehen und zu ihr sagen, „hey das passt uns schon, hier wir lizenzieren im Zweifel noch passend“ bzw. in diesem Sinne auf die Fotografin einwirken und dann ist die Sache gegessen.

    Persönlich bin ich freilich der Ansicht dass mit politischen Plakaten so etwas erlaubt sein muss, der politische Diskurs, der Kern unserer Gesellschaft darf nicht schnöden Wirtschaftsinteressen geopfert werden. Das Festzustellen kann im Zweifelsfall aber dem Gericht obliegen.

  69. Dass das Urheberrecht längst überarbeitet werden sollte, wurde andernorts bereits zur Genüge diskutiert.

    Und ich verstehe Frau Chaperon ja wirklich und ihr Standpunkt ist absolut nachvollziehbar. Aber in diesem Fall, in dem die CDU nun mal eine derart schwammige Formulierung zur Nutzung der Bilder einräumt, sind der Fotografin ja quasi die Hände gebunden.

    Ich finde es richtig, bemerkenswert und insbesondere auch unterstützenswert, dass Du die Eier hast, dass jetzt durchzuziehen. Frau Chaperon wird in dieser Geschichte sicherlich den Kürzeren ziehen, da meiner Meinung nach die Fakten auf der Hand liegen (obwohl, bei deutschen Richtern weiß man nie) und sie sicherlich auch keine Lust auf ein aufwendiges Verfahren hat.

    Und machen wir uns nichts vor. Jetzt ist es eh zu spät. Was bringt es also, die Fotos von netzpolitik.org wegzuklagen, wenn sie überall anders schon unterwegs sind?

  70. @Markus
    Hast Du die Fotografin gefragt, ob sie das mit der CDU abgestimmt hat, bzw auf deren Nutzungsfreigabe hingewiesen?

  71. Meines Erachtens ist meine Kritik sowohl an der CDU als auch an der Fotografin demokratisch. Wer sich mit Verfassungsfeinden gemein macht, sollte auch öffentlich kritisiert werden dürfen. Das ich nichts von mails an die Dame halte, habe ich ja oben schon gesagt. Ich bin auch kein IT-Freak, bin fast 50 und habe gelegentlich Probleme mit Computern. Mich nervt einfach auch diese Unterwürfigkeit vieler Kommentatoren hier gegenüber der Fotografin. Die Frau dienert im Zentrum der Macht. Verdient viel Geld, sehr viel Geld. Und ist der Meinung- der vermutlich rechtswidrigen Meinung übrigens, folgt man Udo Vetter- ihre Fotos dürften nicht verändert werden. Und sie hat noch die Unverfrorenheit, die Satirefreiheit im Wahlkampf-wo besonders viel Freiraum zu herrschen hat- als Diffamierung.. nun ja, zu diffamieren. Das verlangt nach Kritik. Die leiste ich, für mich ist das höchst demokratisch.

  72. @3 Wenn sich die Fotografin wirklich hauptsächlich Polikterportäts und anderen Porträts der hmm High Society verschrieben hat, wird ihr eine größere Bekanntheit im Netz wenig helfen, es schadet ihr eher wenn sie damit in Verbindung gebracht wird, weil es dabei wohl auch um das Vertrauen geht, dass die Bilder nur in bestimmter (positiver) Weise benutzt werden – was aus Sicht der Abgelichteten ja auch verständlich ist.

  73. Das ist doch der Punkt: „Urheberschaft bedeutet nicht absolute Werkherrschaft“ schreibt einer der Kommentatoren auf http://netzpolitik.org/2009/wahlwerbung-remixen-sollte-legal-sein/ (Kommentar Nr 5 Joachim Losehand)
    Wir alle kennen den Lizenzvertrag zwischen der CDU und der Fotografin (noch) nicht. Ich mutmaße aber, dass darin (wie bei den meisten solcher ‚Knebelverträge‘) sämtliche Rechte an den Auftraggeber (Schäuble oder CDU) abgetreten werden. Selbst wenn das nicht so wäre, so sollte man erstmal klären, um welche Rechte es sich genau handelt, die durch den Remix angeblich verletzt werden — denn in dieser Diskussion werden die verschiedensten Rechte durcheinandergewürfelt.
    Es stimmt, das Urheberrecht ist nicht übertragbar, aber das bedeutet eben nicht, dass auf unbestimmte Zeit über die Nutzung verfügt werden kann. Selbst wenn die Fotografin das Foto (welches scheinbar sogar aus dem Jahre 2006 stammt) nicht generell, sondern nur für diese aktuelle Wahlwerbung freigegeben hat, dann hat sie keine Handhabe, hinterher zu wimmern, für eine Satire hätte sie das Bild nicht hergegeben. Egal, ob man das nun redaktionell nennt oder nicht. Insofern verstehe ich Frau Chaperon auch nicht, halte ihren Standpunkt für nicht nachvollziehbar.
    Anders ausgedrückt: Als Fotograf/in hat man von vorneherein sämtliche Möglichkeiten! Die fangen z.B. da an, für einen Psychopathen wie Schäuble oder die anderen Flachzangen der CDU erst gar nicht zu arbeiten. Als nächstes kann man allgemeine Knebelverträge ablehnen. Und bei der Bildauswahl kann man auch noch entscheiden, welches Motiv man freigibt. ABER, WENN es freigegeben ist, dann kann ich es nicht nach Gutdünken wieder zurückpfeifen, weil jemand mit dem Plakat, auf dem es verwendet wurde, Satire betreibt.
    Als Fazit (nochmal von Joachim Losehand s.o.) „Veröffentlichen bedeutet nicht nur im Wortsinn, ein Werk in die Öffentlichkeit zu stellen.“

  74. Interessant fände ich, ob die erhöhten Besucherzahlen von netzpolitik.org die Kosten eines Rechtsstreits decken würden.

  75. @ arabenti und andere:
    Es ist unerheblich wie eindeutig die AGB, Lizenzen oder das Urheberrecht da sind. Wichtig sind die Schranken bzw. andere höherrangige Rechte.
    Wenn ich dir – völlig im Recht – untersage meinen Rasen zu betreten und den mit Stacheldraht umzäune, hast du jedes Recht den Draht durchzuschneiden und über meinen Rasen zu hechten, wenn da ein Kind im Teich am Ertrinken ist.

  76. Ich frage mich halt, was du davon halten würdest, wenn man die Seite netzpolitik.org kopiert und sie unter der adresse netzpolemik.org mit dementsprechender Änderung der Grafiken und Textinhalte reinstellen würde. Dein Name würde natürlich da bleiben (wie bei den remixes das CDU)
    Auch ich finde die Grafiken lustig, doch kann ich es sehr gut verstehen, wenn einerseits die Künstlerin nicht möchte, dass ihr Werk missbraucht wird und andererseits die CDU sich gegen die „Satire“ wehrt.

  77. Ich bin sehr für das Recht auf Zitat und Satire. Dass hier aber eine Kreative (deren Standpunkt ich nicht teile) im schlimmsten MLPD-Slang als „Werkzeug der herrschenden Klasse“ diffamiert und mit Leni Riefenstahl gleichstellt wird, geht zu weit.

    Diese Trollerei hilft dem eigentlich unterstützenswerten Anliegen – nämlich die auf schiere Machthaber-Pose („Wir haben die Kraft“) und FUD setzende Kampagne der CDU als solche zu demaskieren – kein bisschen.

    Eine juristische Auseinandersetzung (die in Hinblick auf das Recht zur Satire im Sinne von Netzpolitik + Co. ausgehen dürfte), könnte erstens rechtliche Klarheit für die jetzt aktiven und zukünftige Remixer bringen. Das wäre in jedermanns Interesse. Selbst, wenn sie als Niederlage endet, würde die Negativberichterstattung zu Lasten der CDU gehen. Da steckt viel Potenzial für die Creative Commons-Kultur drin, denn auch ein Klaus Taeck hat schon vor dreißig Jahren sehr smart – und zum Zorn des Establishments – remixt.

    Markus gebührt Respekt dafür, das durchziehen zu wollen.

    Derselbe Respekt steht aber auch der Fotografin zu, die – offensichtlich im Gegensatz zu einzelnen (!) Diskutanten – in der Lage ist, einen zivilisierten Dialog per Mail und Telefon zu führen, trotz Differenzen in der Sache.

    Leute zu drangsalieren oder persönlich zu beleidigen, weil sie auf Seiten einer demokratisch gewählten Partei stehen und/oder als Dienstleister für sie arbeiten – das sind Methoden aus der finstersten Vergangenheit. Wenn die ganze Plakat-Remixerei nach hinten losgeht, dann höchstens wegen solcher fragwürdigen „Unterstützer“.

    Zeigt Klasse, Leute.

  78. @piratenwahl: Du unterstellst der CDU verfassungsfeindlich zu sein – was man aufgrund einiger Gesetze auf ihre Vertreter bezogen so sehen mag – überträgst das aber pauschalisierend auf alle ihre Mitglieder. Dann gehst du noch einen Schritt weiter und unterstellst allen die irgendetwas unternehmen von dem SPD oder CDU oder „das Zentrum der Macht“ profitieren könnten verfassungsfeindlich zu sein. Du zahlst Steuern? Du Verfassungsfeind! Das ist verachtenswert diffamierend, wer nicht für mich ist, ist gegen mich.

    Zudem, ist die Frau hier beruflich tätig, also nicht aus ihrer eigenen Überzeugung heraus, sondern wer zahlt bekommt Dienstleistung.
    Mir ist auch unklar, wieso du gerade den Punkt, dass sie ‚für Geld‘ bei der Kampagne mitmacht hervorhebst. Tragischer fände ich es, wenn sie es speziell für die CDU/CSU freiwillig kostenlos täte. Aber selbst dann, wäre das ihre persönliche Meinung die ihr durchaus zusteht und die sie nicht deswegen haben müsste, weil sie die Verfassung beschädigen will. Nun tut sie es ja aber eben gerade beruflich und verhält sich gegenüber den Parteien soweit hier berichtet neutral.

    Abschließend, deine Wortwahl „Dunstkreis der Macht“, „in den Dienst der herrschenden stellt“ und ähnliches bewirkt bei jedem der nicht generell eine Abscheu gegen staatliche Strukturen hat, dass er dich in die gleiche Ecke wie Anarchisten oder verschrobene Linken steckt und die Piraten wieder mit. (Dass etwaige Leser vorschnell über die Partei urteilen wiederum ist nicht dein Fehler, klar, aber dank des Namens fällt das nunmal leicht).
    Im Grunde behauptest du damit, dass Deutschland absolut undemokratisch ist und das einzig Wahre die Piraten sind. Jedem der aus dem ein oder anderen Grund im Staatsdienst ist unterstellst du das Grundgesetz anzugreifen und gewissenlos zu sein. Du machst dir alle Andersdenkenden zum Feind anstatt überhaupt erstmal zuzuhören und zu versuchen ihre persönlichen Standpunkte zu überdenken und für sie gelten zu lassen. Das ist definitiv unpiratig – soweit wie ich die Piraten kenne. Es geht darum die Leute zu überzeugen, nicht sie als Verfassungsfeinde und gewissenlos zu beschimpfen.

    P.S. in der Sache „politische Satire wichtiger als Urherberrecht“ sind wir uns ja durchaus einig – aber du solltest imho deine Wortwahl überdenken, gerade wenn du mit deinem Auftreten für die Piraten wirbst und sie unterstützen willst.

    Disclaimer: bin Piratennah, aber nicht offiziell Pirat.

  79. Respekt zum Mut – ich für meinen Teil hatte schon mehrfach Auseinandersetzungen mit Rechtsanwälten und solchen die es gerne werden würden.

  80. Nicht alles, was stört , ist aus juristischer Sicht eine Schmähkritik. Mein Vergleich der Fotografin mit Frau Riefenstahl dürfte juristisch erlaubt sein. Ich halte ihn auch inhaltlich aufrecht, wie oben schon ausgeführt: die Fotografin ist sicher kein Nazi, aber es ist ihr egal, ob sie sich für viel Geld Verfassungsfeinden andient. Meines Erachtens ist sie durch dieses Dienern bei den Mächtigen ein Werkzeug der herrschenden Klasse aus Großkapital und den von diesem gesteuerten Politikern. Ich will sicher keinen Kommunismus- wenn man bedenkt,daß ich früher mal ziemlich gläubiger CDU-Wähler war- aber eben auch nicht den Monsterkapitalismus, den die CDU seit mindestens 10 Jahren vertritt.

  81. Abseits der Diskussion über die tatsächliche, oder gewünschte Rechtslage bzgl. Urheberrecht, halte ich die Verwendung von Werken eines anderen gegen den ausdrücklichen Willen desjenigen für schlechten Stil.
    Hier ist doch nicht die Satire- oder Meinungsfreiheit bedroht, sondern die Frau Fotografin sagt singemäss „Wenn Ihr eine lustige Schäuble-Satire wollt, dann macht doch Euer eigenes Foto“. Ich finde das völlig legitim.

    Bange machen mich allerdings die Kommentatoren, die jetzt alle spenden und bitten „das mal durchzuziehen“, mit dem „Streisand-Effekt“ drohen und schon mal die Chips herausholen.
    Die Chance zu beweisen wer hier „die Guten“ sind, und wie ein möglicher Umgang mit anderer Leuts Werken aussehen könnte, lässt man um des Gaudis willen verstreichen. Schade.

  82. @ Thaniell: ab einem gewissen Punkt der politischen Entwicklung erwarte ich von jedem einen gewissen Widerstand gegen eine die Demokratie gefährdende Politik. Beim vielzitierten „kleinen Mann“ akzeptiere ich, daß er in seinem Beamtenjob bleibt und vielleicht nur im Geheimen motzt. Ich selbst muß ja auch Geld verdienen und gehe da manchen Kompromiss ein. Nur hat man schon die Wahl, ob man ganz aktiv als Künstler eine Politik unterstützt, die unsere Demokratie unterhöhlt und sie in Kürze abschaffen könnte. Inzwischen ist der ganze Bundestag einschließlich der Enthalte-Grünen daran beteiligt. Wenn man, und zwar nicht, um die Familie zu ernähren,sondern um sechsstellige Gehälter jährlich einzufahren, bei der Demokratieabschaffe mitmacht, muß man sich auch kritisieren lassen.

  83. Die digitale Welt zeigt ein schönes Paradoxon auf: Es ist mehr und mehr Information im Netz – und trotzdem (oder gerade deshalb) müssen wir alle wieder selber beginnen, zu denken und uns eine eigene Meinung zu bilden.

    Zu vielen der hier geäußerten Meinungen führen Wege…gedankliche Wege von Menschen, die sich in diesen Meinungen wiederfinden oder zu diesen Meinungen gefunden haben. Je mehr und je kontroverser sie werden, desto eher wird klar: Selber denken ist wieder modern.

    @Markus: Ich freue mich, daß Du hier durchhälst. Respekt und Gratulation. Und: Ich habe seit einiger Zeit keine Zeitung mehr abonniert (Geld und Zeitverschwendung). Für Dein Blog hier würde ich glatt zahlen. Und, wenn es vor Gericht geht, die 100 Euro Spende sind fix zugesagt.

  84. @Piratenwahl:
    Nicht alles was juristisch erlaubt ist, ist guter Stil. Die Piraten wollen es doch gerade besser machen als die Etablierten und nicht pauschal alles in Schwarz-Weiß anmalen.

    Selbst wenn man die CDU als verfassungsfeindlich ansieht, gibt es da noch einen Himmelweiten Unterschied zur NSDAP. Hallo?! Das ist eigentlich ein Fall von Godwin’s Law. Und die gleiche Strategie wie sie die CDU umgekehrt fährt. Iiih der hat Kinderpornos angefasst, iiih der hat dem der die Kinderpornos gedreht hat eine Kamera verkauft. Iiih der ist CDUler, oh mein Gott, er hat einem CDUler ein Foto von dem CDUler verkauft. Es gibt Menschen die die CDU wählen, aus ihren persönlichen Meinungen heraus. Das muss Ihnen in einer Demokratie gestattet sein. Dagegen dass die CDU – vermutlich zu großen Teilen mit den besten Absichten aus ihrer beschränkten Welt – die Demokratie beschädigt müssen wir ankämpfen. Das geht aber nicht indem wir alle die der Partei nur irgendwie mal was verkauft haben als Satanisten und Hexen brandmarken. Dann bleibt uns nämlich nur noch die Verbrennung derselben…
    Ich mag die CDU nicht, finde die meisten ihrer politischen Äußerungen grenzdebil, gefährlich und den gesunden Menschenverstand eines jeden Bürgers verachtend. Aber so lange sie gewählt wird hat sie eine gewisse Berechtigung mitzureden, ihre verfassungsfeindlichen Tendenzen müssen bloßgestellt und bekämpft, ihre Unterstützer überzeugt werden.

    104;
    Dir ist auch klar, dass es immer noch etliche gibt die sich schlicht nicht mit der Zensurthematik auseinandergesetzt haben – selbst in der eigentlichen Zielgruppe der Netzaffinen,
    Und wieso ist da ein Unterschied zwischen einem Fotografen und ‚einem kleinen Mann‘? Gerade wenn sie es doch des Geldes und nicht der Überzeugung wegen macht oder vielleicht aus künstlerischem Interesse. Und selbst wenn sie die CDU politisch akzeptabel findet, das ist ihr gutes Recht, nicht jeder sieht sie als verfassungsfeindlich bzw. weiß überhaupt von der drohenden Zensur.
    Ganz aktiv? Sie ist ebenso aktiv wie der Lastwagenfahrer der die Plakate ausfährt und weiß was er da geladen hat. Oder der Plaketierer. Es ist nunmal ihr Job, sie fährt ja noch nicht mal persönlich unterstützend eine Kampagne für die CDU.

  85. @Harm: Ja generell kann sie das sagen – wird ihr Foto aber politisch verwendet, sollte das allgemeine Satirerecht da aber stärker greifen als das Urheberrecht des Einzelnen – wenn ihr das nicht behagt, soll sie es eben entsprechend kostenintensiv an Parteien die damit Werbung machen lizenzieren.

    Jein, klar könnte man auch ein anderes Bild nehmen. Der Punkt dabei ist aber doch, dass man gerade die Austauschbarkeit des Spruches, und die bescheuerte Symbolik in dieser weichgezeichneten Welt karikiert; eben auf das bekannte Motiv bezug nimmt – so nach dem Motto „naja also was da eigentlich reingehört…und siehste, macht doch eh keinen Unterschied“

    (Was anderes wäre natürlich die Dinger als von der CDU ausgehend aufzuhängen, es muss schon erkennbar sein, dass es Satire ist und nicht von der CDU stammt.)

  86. Guten Stil kann man auch in einer Diktatur pflegen. Guter Stil heißt: man respektiert die sogenannten Autoritäten.
    Und das möchte ich unbedingt vermeiden, seit in den letzten 10 Jahren diese Autoritäten einen sozialen und gegen die Freiheit gerichteten Kahlschlag durchgeführt haben.
    Ein Fotograf ist natürlich weitaus mehr verantwortlich mit seinen Photos als der Lastwagenfahrer. Er ist gebildeter, weiß um die Konsequenzen seines Handelns und sein Beitrag ist auch entscheidender. Ich setze die heutige CDU nicht mit der NSDAP gleich. Ich behaupte nur, daß die heutige CDU/SPD/FDP und leider auch die Grünen( Enthaltung) den Weg in eine neue Diktatur bereiten. Die Diktatur selbst wird dann in einigen Jahrzehnten von religiös motivierten Faschisten durchgezogen. Von einem gebildeten Menschen erwarte ich, daß er sich darüber Gedanken macht. Und wenn er zu anderen Schlüssen kommt als ich, dann muß er sich eben kritisieren lassen auch und gerade für sein berufliches Tun. Das Argument “ wir mußten ja mitmachen“ kennen ich noch von den ganzen Originalnazis, die ich in Kindheit und Jugend kennengelernt habe. Und dieses Argument zieht bei mir nicht.

  87. @Thaniell Respekt für deine Ausdauer. Ich würd mir die Kraft nun aber langsam sparen, beim kritikresistenten Troll kommt davon offenbar wirklich gar nichts an. Der Letzte Satz endet schon wieder mit irgendwas zur Nazis. Godwin + 1. Meine Güte ist das hilflos… lass ihn einfach.

  88. Guter Stil so wie ich ihn meine heißt man respektiert andere Menschen und andere Meinungen und geht dementsprechend mit Ihnen um. Man setzt sich selbst und seine Meinung nicht über die anderer und greift niemanden persönlich an, sondern führt eine sachliche Diskussion – gerade auch auf persönlicher Ebene.
    Natürlich kann und sollte man diese guten Stil auch in einer Diktatur pflegen. Eine Befreiung kann nur gelingen wenn man sich Freunde schafft, nicht noch mehr Feinde als nötig. Gegen die Institutionen der Diktatur muss man freilich notfalls mit Gewalt vorgehen – das muss aber nicht zwangsläufig harte körperliche Gewalt sein.

    Mit dem Riefenstahl Vergleich setzt du sie auf’s gleiche Level. Und wieso ist ein Fotograf gebildeter als ein Lastwagenfahrer oder hat mehr Verantwortung? Ginge es jetzt um einen politischen Zeitungsjournalisten, ok da würde ich bei der politischen Verantwortung ja noch zustimmen, aber Fotografen, Künstler?

    Es sagt ja auch niemand, dass man mitmachen muss. Im Gegenteil. Aber du scherst dich auch überhaupt nicht um die Beweggründe der Frau. Du fragst nicht, du verurteilst. Du versuchst nicht ihr – der gebildeten – die Erleuchtung zu bringen, du beschuldigst sie.
    Es ist dein gutes Recht die Welt so in schwarz-weiß zu sehen, die gestehe ich ja auch den CDUlern zu.
    Ich wollte dir lediglich verdeutlichen wieso du der Partei schadest. Nicht jeder sieht das so wie du und die meisten ‚gebildeten‘ die anfangen sich umzuschauen, werden von solchem Freund-Feind Denken eher abgeschreckt. Gar nicht mal weil sie nicht auch die Gefahr sehen oder erahnen, weswegen haben wohl die ‚großen‘ solch einen Rückhaltsschwund, aber die wenigsten entscheiden nach nur einem Kriterium, haben auch andere Sorgen und wissen vor allen Dingen, dass Menschen aus unterschiedlichsten Motiven handeln und es bei den allerwenigsten der wissentliche Gedanke ist die Verfassung beschädigen zu wollen oder das in Kauf zu nehmen.

  89. Remixt nur weiter. Schlägt ja richtig große Wellen: http://tinyurl.com/n4x7wr

    BTW: Die Fotografin ist viel pragmatischer als ihr einige vorwerfen. Die fotografiert einfach alle Politiker der Parteienlandschaft, wenn sie dafür löhnen. http://tinyurl.com/n6pty9 (Aber vermutlich kann man ihr das mit anderer Begründung auch wieder negativ auslegen.)

    PS: Das Captcha ist Sch…

  90. @MarCus: Naja ich sehe das mit dem Überzeugen ja auch bei Leuten ‚auf der eigenen Seite‘ so. Weil gepflogenen Umgang kann man vom ‚Gegner‘ nur erwarten, wenn man ihn selbst an den Tag legt.

    Abschließend noch kurz aus eigener Erfahrung zu der Thematik generell: Ich diskutiere selbst gern pro Piraten, pro (Netz)freiheit usw. Wenn von einem grundsätzlich offenen Menschen der Spruch „das ist doch paranoid“ o.ä. kommt, hat man in den meisten Fällen erstmal so gut wie verloren -für den Moment-, weil man sich in irgendeiner Argumentation bzw. dem Aufbau eines Untergangsszenarios verrannt hat.

  91. Ich denke, dass das Urheberrecht da anfangen sollte, wo dem Künstler Geld durch die Lappen geht. Nun ist es wohl die Kunst zu entscheiden wo denn nun jemand Geld bezahlt hätte, wenn er es nicht auch umsonst hätte haben können.

    Die Musik und Filmindustrie glaubt immernoch dass jeder Album / Filmdownload 15 verlorene Euro sind (plus zinsen und Kopierschutz und Anwaltskosten).

    In diesem Fall würde ich eher sagen, dass der Fotografin hierdurch kein Verlust entsteht – im Gegenteil, ihre Bilder werden weiter verbreitet und das Disclaimer auf der Seite der CDU ist nach meinem Rechtsverständnis auf deiner Seite.

  92. SPON hat es jetzt aufgegriffen, somit ist die Geschichte in den klassischen Medien angekommen. Wenn ihr mich fragt, ist das Thema Rechtstreit damit durch. Es sei denn, die Fotografin besteht, wahrscheinlich dann gegen den Willen der CDU, auf den für sie entscheidend erscheinenden Urheberrechten.

  93. Als Fotograf sehe ich den Fall ganz anders.
    Die Fotografin sollte die CDU verklagen, da sie anscheinend gegen die Nutzungsbestimmungen des Vertrages verstößt. Wenn die CDU ihre künstlerischen Werke einfach für Lau weitergibt und diese nicht vertragsmäßig entgeltet hat, muss die CDU dafür zahlen. So einfach sehe ich die Rechnung.

  94. Statt für den potenziellen Rechtsstreit Kohle zu sammeln könnte wir auch einfach das Bild von der Fotografin kaufen, solange nicht 2€/ remix will.
    Zugegebenermassen wird – insbesondere im Internet – keiner zahlen, wenn man es gratis haben kann, aber als Signal wäre es wirkungsvoll.

    Spendenkonto für die Fotografin?

  95. Hallo zusammen,

    mal bitte durchlesen und den Zusammenhang erkennen:

    ///
    Dieter Bohlen, der bekannte Musikproduzent, hat gegen die Veröffentlichung eines Demo-Bandes geklagt, auf dem zu hören war, wie Bohlen den Sängern Anweisungen gab, wie diese bestimmte Liedstücke zu singen hatten.

    Bohlen verlor jedoch den Prozess!

    Das Urteil des AG Hamburg (Az.: 36A C 164/09) lt. Dr. Bahr: “[..] Zudem müsse eine öffentliche Person wie Dieter Bohlen es hinnehmen, dass das Publikum ein berechtigtes Interesse daran habe, wie seine stimmlichen Fähigkeiten seien [..] Dieter Bohlen selbst habe sich [..] immer wieder abfällig über die Teilnehmer [einer Castingshow] geäußert, so dass er es nun akzeptieren müsse, dass die Allgemeinheit über seine Gesangskünste informiert werden möchte.”
    ///

    lG
    Lutz

  96. @96 Peter:
    Ich frage mich halt, was du davon halten würdest, wenn man die Seite netzpolitik.org kopiert und sie unter der adresse netzpolemik.org mit dementsprechender Änderung der Grafiken und Textinhalte reinstellen würde.
    (Verlinkung von mir)

    Ich wette Markus würde damit mindestens ebenso klar kommen wie die Fotografin es ja inzwischen auch tut. Der angesprochene Domainname dient jetzt übrigens als Weiterleitung zum CDU-Plakat-Remixer. ;)

  97. Udo Vetter scheint ja auch nicht sonderlich angetan von der Fotografin, nennt sie “ werte Menschenabbilderin“.
    Die ganze Aktion zeigt aber, welche Macht inzwischen Aktionen im Internet haben. Das läßt sich sicher noch ausbauen.

  98. Ist irgendwo schulfrei im Kindergarten? Da fragt man sich ja echt wie alt hier manche sind wenn man den Schmoo liest. Geht’s noch? Und dann auch noch Beleidigungen verschicken? Nutzt bitte mal euer Gehirn zum Nachdenken beim nächste Mal.

    @Markus Schicke Aktion, *thumbs up* auch wenn es wohl nicht zum Rechtsstreit kommen wird, wenn @124 stimmt.

  99. Fremde Bilder oder Inhalte auf der eigenen Seite posten, und der Ersteller will das nicht? Löschen. Pech für dich.

    Fremde Inhalte zitieren und gekürzt verlinken? Ok. Fremde Bilder zu neuen Werken erschaffen? Ok.

    Lass die Remixe drauf. Das ist Meinungsfreiheit.

  100. „Absolut inakzeptabel und kontraproduktiv sind übrigens beleidigende Mails an die Fotografin. Benehmt Euch, bitte. Es geht hier um eine sehr sachliche Frage: wo beginnt die Kunstfreiheit und endet das Urheberrecht?“

    Die Frau kann einem nur Leid tun. An die Öffentlichkeit gehen und dann nicht mit den Konsequenzen leben wollen. Soll sie sich halt einen anderen Job suchen, wenn sie es nicht erträgt, daß kreative Menschen ihr Werk für sich entdecken und es rezipieren, und sich in ihrer Meinungsäußerung nicht von ihr kontrollieren lassen. Sie hatte bestimmt aber nichts dagegen einzuwenden, daß man ihre Dienste gut bezahlt. Das ist so was von heuchlerisch, das Urheberrecht wird hier nur als Argumentationshilfe mißbraucht, um egoistische ökonomische Motive zu verschleiern. Dabei ist ihre Arbeit im engeren Sinne im höchsten Maße überflüssig und einzig dadurch gerechtfertigt, daß andere sie aufnehmen und etwas daraus machen…dazu gehört dann eben auch Satire. Wenn sie dazu zu schnell beleidigt ist, soll sie statt Angela Merkel und Wolfgang Schäuble eben Blumen fotographieren gehen. Da braucht sie sowas nicht zu befürchten.

  101. Wie man deinem Artikel entnehmen kann, wurden der Fotografin wohl einige nicht besonders nette Mails geschickt. Hochachtung vor ihrer Entscheidung, dennoch auf ein Verfahren zu verzichten!

  102. Liebe Frau Chaperon,

    die Entscheidung rechtlich aufzubegehren ist vermutlich nicht sehr gut überlegt gewesen von Beginn an. Ein wenig Recherche über netzpolitik.org hätte das helfen können diesen Trubel zu vermeiden.

    Ich finde es ist absolut in Ordnung auf sein Bildrecht hinzuweisen, aber sie haben ja nicht das Plakat designed, sondern nur das Foto dazu, das zum remixxen noch dazu prima austauschbar ist. Zu Satire ist ja überwiegend der Text verarbeitet worden.

    „Die Macht der Vielen“ sie wird unterschätzt, nicht nur von Ihnen. In Deutschland sind wir das noch nicht gewöhnt, dass sich Bürger plötzlich einmischen und einbringen. Aber das wird noch viel stärker werden. Das sollten auch die Politiker schonmal mitnehmen aus diesem ersten Wahlkampf-Intermezzo.

    Auch ein Rechtsweg wäre uns allen recht gewesen. Netzpolitik.org ist uns allen so wichtig dass wir dafür Geld geben um es zu verteidigen. Und wir sind viele!! Wer immer noch glaubt, man müsse nur einen Markus Beckedahl angreifen, der irrt. Wird Markus angegriffen, so werden wir alle angegriffen. Das Netz ist vernetzt und wird enthalten alle die Antikörper, um den Angriff zu melden und die Verteidigung hochzufahren. Blitzschnell wenn es sein muss!!

    Ich wünsche uns allen noch einen weiteren, heiteren Wahlkampf und Remixx-Spaß!

    Politik sollte Spaß machen, dann kann sie auch begeistern und Leute und Ideen binden. Ein Projekt wie das Remixxing leistet einen Dienst an der Demokratie, der unbezahlbar ist.

    Wir sollten Markus dankbar sein für seine kerative Idee!

    Danke, Markus!

  103. Ich bin froh, dass Markus Beckedahl nun nicht prozessieren muss (obwohl ich sicher bin, dass das Recht zur Satire ihn und die Remixer geschützt hätte).

    Und es freut mich, dass die teilweise durchaus gelungenen Parodien helfen, den Wahlkampf thematisch etwas zuzuspitzen. Die CDU mit ihrer unerträglichen „Wir haben die Kraft“-Pose verträgt wahrlich einen Schuss vor den Bug.

    Aber wenn ich so etwas hier lese, dann läuft es mir kalt den Rücken hinunter:

    „Die ganze Aktion zeigt aber, welche Macht inzwischen Aktionen im Internet haben. Das läßt sich sicher noch ausbauen.“ (#133)

    Yep; das lässt sich bestimmt noch ausbauen mit den „Aktionen“.

    Wie wäre es zum Beispiel mit Morddrohungen, wenn wieder jemand das Wort „Urheberrecht“ in den Mund nimmt? Man könnte den „Handlagern der Macht“ auch gleich den Server lahm legen. Oder ihr Kaninchen aus dem Garten holen und braten; die Adresse hat man ja schon.

    Überzogen? Ach was. So eine Leni Riefenstahl der Neuzeit (# 43), die ungeheure Mengen Geld scheffelt, die wird das schon abkönnen. Ist schließlich selbst schuld, wenn sie sich mit denen da oben gemein macht – und es dann auch noch wagt, sich vor ihre Arbeit zu stellen.

    (Wer hier Sarkasmus findet, darf ihn behalten.)

    So oder so: Die schlichte Erkenntnis für einige Gratulanten scheint zu sein:
    Es lohnt es sich, „Druck zu machen.“ möglichst laut, möglichst aggressiv.

    Eine Erkenntnis, die übrigens auch schon ganz anderen Leuten zur Macht verholfen hat.

    Die schwielige Faust; nein, der schwielige Mausdaumen soll zurechtrücken, was einem gerade nicht passt an der Welt. Man muss nur tüchtig Lärm machen; schon zieht sich das aufbegehrende Individuum in seine Grenzen zurück.

    Oh Mann.

    Nichts gelernt; gerade aus der deutschen Geschichte? Nichts verstanden über den demokratischen Prozess, über die Notwendigkeit sachlicher Argumentation; gerade dann, wenn man die Verhältnisse ändern will?

    Oder diese Perlen hier aus Kommentar Nr. 144:

    „“Die Macht der Vielen” sie wird unterschätzt, nicht nur von Ihnen. […] Aber das wird noch viel stärker werden. […] Das Netz ist vernetzt und wird enthalten alle die Antikörper, um den Angriff zu melden und die Verteidigung hochzufahren. Blitzschnell wenn es sein muss!! “

    Eine eigenartige Schutztruppe firmiert sich da um ein Projekt, das ich eigentlich auch schützenswert finde. Da gibt es auf einmal einen digitalen Volkskörper, voll wortreicher Antikörper, die blitzschnell etwas „hochfahren“ können. Fehlt nur noch schicke Marschmusik.

    Mir wird schlecht, wenn ich solch protofaschistischen Dreck lese.

    Das hat nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun mit den Idealen eines offenen Netzes; einer Kultur des Teilens und Diskutierens.

    Das ist der selbstzufriedene, sich auf die Brust trommelnde Mob, der mit Lautstärke und Drohungen sein Ziel erreicht hat (beziehungsweise das glaubt; wahrscheinlich war es doch eher die Stimme der Vernunft aus dem Mund von Markus Beckedahl, die Frau Chaperon motiviert hat) und nun zum nächsten ungeliebten Palast zieht, den es abzufackeln gilt.

    Mir graust vor solchen Verteidigern der Netzfreiheit.
    Fast so sehr wie vorm Überwachungswahn des Schäubles/Leyen-Komplexes; und das will was heißen.

    Liebe Verfechter von „Wir haben Recht, weil wir die lautesten und die meisten sind“: Schaltet mal Euer Hirn an, wenn der Adrenalinrausch sich gelegt hat. Und dann nehmt Euch ein Geschichtsbuch. 1932/33; das ist zum Beispiel ein interessantes Eckchen. Da wurde auch mit „Aktionen“ manches erreicht.

    1. @151 Wintermute:
      Nein, halt, warte. Bevor du hier andere Leute in die profaschistische Ecke stellst und dich damit selbst aus der Diskussion verabschiedest, überleg doch kurz mal warum sich viele so verhalten.

      Der Punkt ist, dass der Dreck von Seiten der Politik verbreitet wurde. Die Leute wurden Terroristen genannt, sie wurden und werden unter Generalverdacht gestellt. Ihnen wird mit dem Bundestrojaner gedroht, ihre Kommunikation überwacht. Die Verbrecher-Kampagne seitens der überall-Raubkopierer-Industrie ist dagegen noch harmlos, hundertausende Abmahnungen alleine in Deutschland eher weniger. Ja, jüngst hat eine deutsche Ministerin behauptet, dass computerbewanderte Leute teils schwer pädokriminell sind.
      Und damit zähl ich nur die Themen auf, die groß durch die Medien gegangen sind.

      Was alles im Kleinen passiert ist, z.B. der Schwachsinn von Güldner jüngst, die Impressum-Verarsche aus unserem Justizministerium, und ganz generell weitere vorgebrachte Überwachungs-, Verdächtigungs- und Abmahnpläne.

      Nein, ich kann es nicht nur verstehen, dass die Leute sich so äußern, ich kanns bis ins Detail nachfühlen. Den Leuten wurde gesagt, sie sind Dreck und einige nehmen das persönlich.

      Ich finde die Art und Weise, wie manche das rauslassen persönlich auch für falsch. Aber nicht jeder hat die Gabe sich in jeder Situation angemessen zu äußern. Sei froh dass du so privilegiert bist, aber toliere trotzdem die Art und Weise, wie andere argumentieren.

      Die Fotografin ist vermutlich ein Bauernopfer, sie hatte das Pech mit dem falschen Thema zur falschen Zeit in Berührung zu kommen. Abmahnungen sind ein verdammt heikles Thema, besonders bzgl Sachen die im Internet verbreitet werden, denn hier hat die Musikindustrie bereits einen vermutlich nicht so schnell wiedergutzumachenden Flurschaden angerichtet. Und das schlimme ist: die Politik hat das von anfang an toleriert. Ja, mittlerweile unterstützt sie es sogar (3-Strikes-Vorhaben …).

      Für mp3s oder auch nur für ein fehlendes Impressum sind mittlerweile mehr Leute abgemahnt worden als damals die ePetition unterzeichnet haben. Hier liegt eine Quelle der Aggressionen, welche sich nun teilweise an der Fotografin entladen.

      Mir tut die Frau leid.
      Wenn du eine Lösung hast wie man die aufgebauten Aggressionen ohne Gewaltausbrüche (verbal) abgebaut werden können: damit könntest du der „NetzgemeindeTM“ einen super Dienst erweisen.

      Wenn nicht, dann verstärke das ganze wenigstens nicht noch indem auch du auf die Leute einprügelst.

  104. …ist ein Vergleich. @151|wintermute kann man nur sagen, dass ein Nazizeitvergleich wohl kaum geeignet ist, den kleinen Sieg für die Meinungsäußerung von vielen zu diffamieren.

    Wer auf Nazivergleiche zurückgreifen muss ist in der Regel eh schon mit seinen argumentativen Waffen am Ende, von daher wäre ich da mal ganz vorsichtig mit.

    Niemand redet hier der Selbstjustiz für irgendwas das Wort. Das ist mit Aktion auch nicht gemeint. Engagement ist in unserer Lage in Deutschland allemal besser als auf den nächsten totalitären Draufgänger zu warten oder gar totalitäre Ideen Platz greifen zu lassen.

    Wie man das so missverstehen kann… mir ein Rätsel.

  105. @155:

    Ich bin auf Seiten des Projekts und der Remixer, und ich halte die meisten Unterstützer dieser und vergleichbarer Vorhaben für redlich. Also dreh mir hier bitte nicht die Worte im Mund rum …

    Was mir Angst macht (und das magst du für einen allzu deutschen Reflex halten) sind diejenigen, die gemeinsam ausgeübten „Druck“ (Drohungen, Diffamierungen) für das probate Mittel halten, ihre Standpunkte durchzusetzen beziehungsweise in entsprechendes Triumphgeheul ausbrechen. Das ist antidemokratisch; und das scheint ein paar (!) Leute hier und in anderen Foren auch nicht zu stören. Gerade im Heise-Newsticker herrscht zuweilen eine bizarre Lynchmentalität. Da kann man – wenn man die Kommentare quer liest – nur hoffen, dass die Leute keine scharfen Messer in der Schublade haben.

    Ansonsten brauche ich hier auch keine „argumentativen Waffen“, weil ich (übrigens seit den frühen Neunzigern) für Netzdemokratie arbeite und schreibe. Es gibt zu dieser Wahl auch aus meiner Sicht kein wichtigeres Thema. Schäuble und v.d.L. müssen per Stimmzettel schnellstmöglich von der politischen Verantwortung entfernt werden, der sie offensichtlich nicht gewachsen sind.

    Aber ich bin auch dafür, dass die besseren *Argumente* siegen; nicht die lautstärkste Fraktion. Das wäre wahrscheinlich im Gerichtssaal passiert. Nun halt so.

    Es geht nicht nur um Ziele. Es geht eben auch darum, wie man sie erreicht.

    Ist nicht mehr lang bis zur Wahl.

  106. @ 162:

    Alles gute Punkte.

    Ich habe da keine (einfachen) Antworten.

    Ich weiß sehr wohl, dass Geeks und Geek-Kultur über Jahrzehnte stigmatisiert worden sind. Nerds; Irre, apolitische Freaks, Kriminelle etc.

    Ich verstehe, dass es in Hinblick darauf eine Menge aufgestaute Wut gibt. Ich klatsche stehend Beifall, wenn jemand diese Wut intelligent verdichtet, wie bei einigen Poster-Remixes geschehen.

    Ich ertrage es nur nicht, wenn diese Wut den Baseballschläger in die Hand nimmt. Von der hasserfüllten Mail zur postalisch zugestellten toten Ratte (man hat ja die Adresse) ist es nicht so weit, und dann geht natürlich immer noch ein bisschen mehr.

    (Ich selbst gehöre zu einer der Gruppen (welche, ist hier irrelevant), die die Nazis vor siebzig Jahren ruck-zuck weggemacht haben. Und das gesunde Volksempfinden, die Mehrheit, die Lauten, die fanden das gut und richtig. Vielleicht erwächst daraus Nervosität, sobald sich Fäuste in den Himmel recken; für was auch immer.)

    Ich habe kein Problem mit dem Ruf nach Veränderung. Ich habe meistens auf der Seite der Veränderer gestanden; auch, wenn es keinen Applaus dafür gab.

    Ich mag es halt nicht, wenn die Veränderer mit Fackeln kommen.

    Wir können wählen (demnächst übrigens wieder :). Das nur alle vier Jahre, aber: besser als nix. Und man kann sich Parteien wählen, die für mehr direkte Demokratie stehen, für Open Access und Open Source. Die Chancen stehen gut; zumindest für eine gut hör- + sichtbare Opposition, und dann: Man wird sehen. Die Grünen galten 1982 auch in ganz Europa als Irre ohne Zukunft.

    Im Übrigen: Ich habe auch einen Zorn im Bauch, der kein Ziel finden will. Ich mache unter anderem Musik, ich liebe Musik, aber ich sehe, wie diese Kunst von allen Seiten gef*ckt wird: Von Leuten, die sie nur als Ware sehen, die möglichst teuer an möglichst viele kleine Idioten verkauft werden muss. Aber eben auch von denen, die sie stehlen (ja, ich sehe das so; sorry) und sich das dann als Akt der Befreiung schön reden, obwohl sie einfach nur ihr Portemonnaie stecken lassen wollen. Gekniffen ist dabei im Zweifelsfall der Künstler, der versucht, von dem einzigen, was er kann, die Miete zu zahlen. Vielleicht bin ich auch deswegen zumindest teilweise auf Seiten der Frau Chaperon. Sie hat etwas hergestellt; andere schnitzen daraus etwas Neues – und spucken sie auch noch an, wenn ihr das nicht passt. Es ist eben nicht jeder so ein cooler Creative Commons-Priester. Manches muss man lernen.

    PS:

    Ich schrieb „protofaschistisch“, nicht „profaschistisch“. Gemeint ist ein Vorstadium beziehungsweise das Aneignen einer schlimmen Methodik; nicht das Gutheißen konkreter Ziele. Ich glaube nicht, dass auch nur ein Pirat unter brauner Flagge segelt. Aber gelegentlich rufen sie halt in einem bestimmten Tonfall „Hängt ihn/sie höher!“; und da hört der Spaß auf.

  107. @162: nur weil politiker populisten sind und keine ahnung vom internet haben, heißt ja nicht dass die internetnutzer ein recht haben, sich so zu verhalten.
    ich weiß, das verhalten vieler politiker ist schwer auszuhalten, aber durch solche äßerungen lässt man sich doch genau in diese ecke drängen, in welcher unsere politiker die blogger und netzgemeinde sowieso schon sehen. damit gibt man ihnen ja recht und sie können noch mehr auf die internetnutzer schimpfen.
    das hilft unserer sache leider nicht weiter. man sollte die sache souveränder gestalten und rein mit sach-argumenten arbeiten, das hat viel mehr wirkung. denn genau das ist ja unser vorteil, die politiker irren sich in der sache, alles persönliche und poplistische ist gar nicht nötig.

  108. @167: Full ACK.
    Ich habe inzwischen festgestellt, dass man mit etlichen MdBs tatsächlich ins Gespräch kommen kann, wenn man die (n)etiquette beachtet. Da kommen Antworten, die zeigen, dass sie zumindest ansatzweise nachgedacht haben. Es kommen nicht die Antworten, die ich mir wünsche, aber wenigstens ist der Dialog eröffnet. Und steter Tropfen…
    Was vielleicht hilft ist, dass ich immer durchblicken lasse, dass ich eigentlich auch zu den Internetausdruckern gehören könnte: Mitte 40, promoviert, Familienvater, angestellt bei einem großen Konzern. Wenn das auch nur in drei Synapsen verankert „hey, dass sind nicht nur pickelige Jugendliche und Informatikstudenten, sondern auch ganz normale Spiesser“, dann hat das seinen Zweck schon erfüllt. Im technischen Fortschritt gilt: Es ist fast immer Evolution, fast nie Revolution. Ich denke, dass gilt in der Politik auch. Ja, ich werde sehr vermutlich die Piraten wählen. Aber trotzdem höre ich nicht auf, die „etablierten“ Politiker mit dem Internet zu konfrontieren. Und das hat mehr Aussichten auf Erfolg, wenn man sachlich bleibt.

  109. Noch mal zu #162:

    Was sich gerade noch in der Online-ZEIT fand, passend zu den hier relevanten Fragen:

    http://kommentare.zeit.de/user/locus-control/beitrag/2009/08/02/die-dummheitsvermutung

    Ziemlich brillanter Beitrag über die „Dummheitsvermutung“ seitens des Establishments.

    Und ja: Wer von den Internetausdruckern in Berlin immer und immer wieder wie ein Vollidiot behandelt wird (und dann auch noch sieht, wie die anderen Schäfchen um ihn herum brav nicken, wenn die Zeitung mit den großen Buchstaben ihnen mal wieder ihre Vorurteile bestätigt), ja, der mag wütend werden.

  110. @163
    schön :)

    Wenn ich als Fotograf mein Werk für den Wahlkampf lizensiere, dann stelle ich mich als Unterstützer dar.

    Ich tue dies reflektiert oder unreflektiert, was von außen nicht sofort ersichtlich sein muß. Den Kontext könnten meine Äußerungen dazu prägen. Ich könnte mich zum Beispiel als Künstler darstellen, dem es nur um gute Bilder, um gute Kunst geht. Die Kritik an meinem – in dem Fall möglicherweise unreflektierten – Handeln könnte durchaus berechtigt sein, wenn meine Handlung eine Unterstützung von Projekten oder Gesetzen zur Folge hat, die selbst kritikwürdig sind. Das wäre eine ähnliche Kritik, die Wissenschaftler erfahren, die ihre Forschung in den Dienst der ABC-Waffen-Entwicklung stellen, oder Künstler, die stilgerechte und gutgemachte Plakate für zweifelhafte Zwecke entwerfen.

    Da ich aber meine Fotos nicht für den Wahlkampf lizensiere, muß ich mich auch nicht damit herumschlagen, dass die Plakate, die auf meinen Fotos basieren würden, der Satire ausgesetzt sein werden könnten. Im anderen Fall würde ich damit rechnen.

  111. @166 & 167
    Ich sehe hier das Problem, dass es sich um Gegengewalt handelt. Diese nimmt die gleichen, kaputten Formen an wie die ursprüngliche Gewalt, ist allerdings nur eine Folgeerscheinung.

    Wenn wir nun die Leute dazu aufrufen, sich ruhig zu verhalten, weiter alle Beschimpfungen zu erdulden, machen wir genau den Fehler, den wir manchen Politikern vorwerfen: wir doktoren an den Symptomen rum ohne die eigentliche Ursache zu beseitigen.

    Und ich gehe davon aus, dass wir immer wieder Menschen mit hochgestrecken Fäusten sehen werden, solange einzelne Menschen (oder Gruppen) von öffentlicher Seite diffamiert werden. Korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege.

    An dieser Stelle tritt das Problem auf, dass wir prinzipiell Gewalt ablehnen. Wenn wir allerdings auf die Leute hier von deren Anwendung abbringen wollen, brauchen wir effektive Lösungen um die Ursprungsgewalt zu beseitigen.

    Vergesst nicht, hier handelt es sich nicht um einzelne Personen, welche man vielleicht mit Gesprächen überzeugen kann, hier handelt es sich um Gruppen. Und Gruppen entwickeln eine weitaus größere Dynamik als es einzelne Leute können.

    Und Gewalt ist ein sehr effektives Mittel, das sieht man alleine schon daran, dass verbale Gewalt ausreicht um den blanken Hass in Leuten zu erzeugen.

    An dieser Stelle muss ich leider abbrechen, da ich trotz mehrerer Versuche keine Möglichkeit sehe, die daraus folgenden Gedanken unverfälscht hier zum Ausdruck zu bringen.

    Nur eines noch: Gewalt ist dann ein falsches Mittel, sobald sie Personen betrifft, sowohl unmittelbar als auch mittelbar! Dieses Statement unterschreibe ich.

  112. @ Wintermute (151 ff)

    Danke. Ich finde Deine Bemerkungen sehr treffend und alles andere als weit hergeholt.

    Ist halt sehr sperrig, diese Freiheit der anderen…

  113. @172:

    Klar reden wir hier über Gegengewalt. Da hat einer Wut im Bauch, ist marginalisiert und ausgelacht worden, und dann macht er was.

    Aber das reicht nicht zur Legitimation. Wir sind hier nicht im Alten Testament.

    Einen türkischen Gemüseladen in Kreuzberg am 1. Mai abfackeln: Davon geht der Turbokapitalismus nicht weg. Das kostet nur einen armen Kerl seinen Laden.

    Und den Schäuble, die v.d.L oder einen anderen dieser Vorturner einer geistig-moralischen Wende 2.0 ganz konkret zu bedrohen: Das würde nur den Verfassungsschutz auf den Plan rufen und die BILD-lesende Masse in ihren Vorteilen bestätigen.

    Es geht anders. Sogar sehr gut.

    Die Piraten (von denen ich ehrlich gesagt immer noch nicht weiß, ob sie in dieser 0.5-Version wählbar sind …) haben es geschafft, in ein paar sehr guten Wahlspot-Layouts (http://www.youtube.com/user/Piratenspot) die relevanten Themen auf den Punkt zu bringen. Mal pfiffig und charmant, mal a bisserl melodramatisch. Das ist sexy argumentiert und vorgetragen; das erreicht den Akademiker und die Fachverkäuferin.

    So kann man arbeiten. Mit guten Worten. Muss halt gesendet und gesehen werden. Aber was mit Britney und Chocolate Rain klappt, sollte auch für die gute Botschaft funktionieren, oder?

    Du schreibst, dass effektive Lösungen erforderlich seien, um die Ursprungsgewalt zu beseitigen.

    Ich kann da nur (erneut) sagen: Stimmzettel.

    Hinter Schäuble stehen in der Tat „Gruppen“ – so, wie hinter Kohl „Gruppen“ standen. Besitzstandswahrer. Blockwarte. Neurotiker. Menschen ohne Urvertrauen, die sich ins Hemd machen, weil jetzt das 21. Jahrhundert kommt. Die (Ironie der Technikgeschichte) Wahlen gerne digitalisieren wollen, weil sich dann die Ergebnisse besser „kontrollieren“ lassen.

    Denen muss man den Bogey Man „Internet“ wegnehmen und sagen: „Schaut her, Ihr Bettnässer, mit Eurem alarmistischen Gejaule über Terroristen und Kinderf*cker und Gefährder; schaut in den Spiegel: Das sind nur Eure eigenen Ängste, die Ihr da zelebriert und als Hebel verwendet, um das Grundgesetz auszuhöhlen. Die meisten von uns hier draußen sind normal, friedlich, entspannt. Und wir hätten gerne, dass Ihr aus unseren Schlafzimmern, aus unseren Postfächern und Mobiltelefonen verschwindet. *Jetzt*.“

    Dafür muss man Stimmen sammeln. Ein paar ernstzunehmende politische Vertreter (charmant, alert, präsentabel) wären auch nicht schlecht.

    Der Rest … folgt. Hoffe ich.

    1. @175
      Du stößt hier einen Punkt an, den ich anders sehe. Ich glaube nämlich nicht, dass man durch Wahlen irgendetwas ändern kann.

      Das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht an Demokratie selbst glaube, sondern dass ich nicht mehr an die demokratische Grundordnung dieser Republik glaube.

      Um wirklich durch Wahlen was verändern zu können, müsste man die Mehrheit der Leute erreichen. Die Leute informieren sich über die Medien. Folglich muss man in den Medien präsent sein.
      Das Problem ist, dass die Staatsmedien von den beiden großen Parteien beeinflusst wird. Und die „freien“ Medien wurden ganz geschickt auch dem Kaptialismusprinzip unterworfen, so dass die Journalisten auch dem Erfolgsdruck ausgesetzt sind und so sehr wenig Zeit für eigene Recherche haben. Bzw, es werden viele wegrationalisiert.
      Folge ist, dass die Mehrheit der Nachrichten einfach 1:1 abgedruckte Agenturmeldungen sind. Das macht die Medien anfällig für gewissen Organisationen wie z.B. die INSM, die, dank großzügiger Geldgeber im RÜcken, die Möglichkeit haben, ihre Artikel wohlzuformulieren und diese an die Medien weiterzureichen.

      Diese Methode ist wahnsinnig effektiv, das sieht man z.B. daran wie viele Menschen tatsächlich glauben, dass es gut ist, Grundversorger zu privatisieren.

      Wir haben keine Möglichkeit in die Medien zu kommen. Dazu sind wir nicht matchvoll genug. Die Piraten haben auch keine Möglichkeiten in die Medien zu kommen. Selbst wenn sie im Herbst die 5% schaffen würden, werden sie keine Chance auf großen Rückhalt in der Bevölkerung haben.

      Erinnere dich an die mediale Hetze die z.B. gegen Oskar Lafontaine stattgefunden hat. Gut, mittlerweile wird er tatsächlich von den Medien ignoriert, aber es war vorher unerträglich. Gensuo z.B. wie die Hetze über Ypsilanti – ein medialer Wahnsinn.
      Ich habe so eine Befürchtung was passieren wird, wenn die Piraten wirklich in den Bundestag kommen.

      Und hier kommt das Perverse ins Spiel: die einzige Möglichkeit, in den Medien präsent zu sein, ist über Gewalt. Ich lehne Gewalt ab, aber ich komme nicht umhin festzustellen, dass es funktioniert. Ich bin praktisch noch nie ausführlich über die friedlichen Demonstrationen am 1.Mai informiert worden, aber über die Krawallen einiger weniger weiß ich sehr gut Bescheid. Oder siehe Heiligendamm. Eine wansinnige riesige Demonstration, über die nur am Rande berichtet wurde. Aber die Aktion von Greenpeace bleibt mir in Erinnerung.

      Letztere ist ein Beispiel für Gewalt, welche sich weder unmittelbar noch mittelbar gegen Personen richtet, welche ich deswegen gut finde.

      Die Plakataktion von netzpolitik ist leider eine Spur näher an der Fotografin, weil es direkt ihre Bilder berührt. Deswegen weiß ich nicht sicher, ob ich das wirklich gut heißen soll.

      Allerdings ist mir klar, dass man mit friedlichen Mitteln die Gewalt, welche „von oben“ ausgeübt wird, nicht brechen kann. Nicht, solange wir in der Minderheit sind. Und in der Minderheit bleiben wir so lange, so lange die Macht von oben ungebrochen bleibt.

      Das ist ein Teufelskreis.

  114. Kompliment an die Fotografin, dass sie auf die juristische Auseinandersetzung verzichtet. Das ist besonders lobenswert, weil viele Fotografen & Kulturschaffende ja sehr wenig Möglichkeiten haben, ihren Lebensunterhalt aus ihrer Arbeit zu bestreiten. Es geht ja ’nur‘ um Freiheitsrechte und nicht um die Fotografin persönlich oder um Netzpolitik – vielleicht kann man da ja ansetzen. Und wäre es zum Rechtsstreit gekommen, wäre die CDU ja lachende Dritte gewesen.

  115. Herr Beckedahl, können Sie mir erklären, warum die CDU für Fotos auf Wahlplakaten viel Geld ausgeben muss, deren Gegner aber diese Fotos für ihre Wahlpropaganda umsonst nutzen dürfen?

  116. Für Meinungs- und Satirefreiheit bin ich auch. Sehr sogar. Aber Sie hätten auch das Original-Plakat abbilden können (wie von der CDU erlaubt) und daneben die „neuen Sprüche“.
    Oder aber Sie hätten die Fotografin um Erlaubnis bitten können.
    Was hätte die Netzgemeinde aufgeheult, wenn die CDU für Ihr Plakat das Foto ohne Erlaubnis benutzt hätte?

  117. @178 Nick Nollemeier
    > Herr Beckedahl, können Sie mir erklären,
    > warum die CDU für Fotos auf Wahlplakaten
    > viel Geld ausgeben muss, deren Gegner aber
    > diese Fotos für ihre Wahlpropaganda umsonst
    > nutzen dürfen?

    Weil man dieselben Fotos niemals zum Zwecke der Satire bekommen würde, nicht mal gegen Geld.

    Weil die Fotografin sich jetzt noch diffamiert fühlt und die Fotos nie dafür hergegeben hätte.

    Weil die Gegner keine Partei sondern einzelne Bürger sind, die nicht Millionen für Werbekampagnen ausgeben.

    Weil es Satire unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt ist, Quellen frei zu benutzen.

    Weil…ach, die Liste ist endlos. :)

    Ein „Daneben-Abbilden“ der Sprüche verfehlt die Wirkung, die ein direktes Bearbeiten des Motivs erreicht.

    Das CDU-Plakat ist keine Satire, zumindest keine freiwillige, sondern Teil einer Werbekampagne. Selbstverständlich gibt es für die Gestaltung vertragliche Regelungen, der Vergleich mit der unerlaubten Benutzung hinkt.

  118. Böse Menschen könnten ja auf die Idee kommen, die Original-Wahlplakate wahrheitsgetreuer zu gestalten. Jemand soll herausgefunden haben, dass die verwendete Schriftart Helvetica (fett) ist und dass das Wort „statt“ in kleinbuchstaben ziemlich exakt genau so lang ist wie „UND“ in Großbuchstaben („UND“ as in „SICHERHEIT UND FREIHEIT“).

    Ich hoffe ja, dass keine bösen Menschen auf diese Idee kommen, denn das wäre Sachbeschädigung. Obwohl das Plakat dadurch wahrheitsgemäßer würde.

    Das Problem: Nächstes mal wird die verbesserte Version nicht Satire sondern das offizielle Plakat sein…

  119. Erlaubt wäre die „satirische“ Benutzung eines konkreten Fotos allenfalls dann, wenn nur dieses die „Satire“ ermöglichen würde. Herr Beckedahl hätte aber auch billig oder umsonst die Rechte an einem anderen Schäuble-Bild erwerben können oder eine Zeichnung anfertigen können.
    Ob jeder Spruch, der hier fabriziert wurde, das Adelsprädikat „Satire“ verdient, ist zweifelhaft.
    Die Meinungsfreiheit, unter die der Originalspruch und seine Abwandlungen fallen, wäre nicht eingeschränkt, wenn man für ein Bild die Urheberrechte erwirbt.

  120. Diejenigen die ihre Versionen in ihren Blogs hosten sollten die Fotografin an entsprechender Stelle erwähnen und verlinken.
    Währe ihr gegenüber nur fair.

  121. Glückwunsch !!! Geht doch auch friedlich zu lösen! Danke fürs Durchhalten.
    Namensnennung ist sicherlich ne sehr ordentliche Idee.

  122. Klaus Staeck würde sich im Grabe umdrehen, müsste er mit ansehen, was alles mit Hilfe des „CDU-Plakat-Remixers“ als „Satire“ angepriesen wird.

  123. Falls es Stress mit Rechtsverdrehern gibt, Spende ich sofort 10 Euro!

    Wir sind viele. Das werdet ihr spüren :-)

  124. So langsam fühle ich mich schon wie in China. Bald darf ich gar nichts mehr sagen, schreiben, oder ändern, was dem Staat nicht gefällt. Ich bin mir auch ehrlich gesagt nicht sicher, ob diese Email von der Fotografin selber gewollt wurde, oder ob jemand von der CDU Ihr gesagt hat, sie solle die Email verfassen, weil diese nicht solche Remixe verbreitet haben wollen. Aber egal was es ist, die Email ist gekommen, und ich finde es gut das man sich dagegen wehrt, und nicht einfach die weiße Flagge hisst.

  125. Das dürften jetzt so an die Tausend Vorschläge sein. Das kann doch so Niemand mehr überblicken.

    Jemand müßte alle irgendwo verteilten Bilder sammeln und auf einer schönen Galerie zeigen und ZUR ABSTIMMUNG (Bewertung, wie bei YT) geben. Nach Kriterien wie grafische Umsetzung, Aussage, Witz. Und dann kann man sich da selber die schönsten heraussortieren. Guttenbergs gehen extra.

    Mein Favorit ist derzeit der hier:

    http://img7.imageshack.us/img7/8335/kleingedrucktes1024.jpg

    einfach wunderbar, bis ins kleinste Detail… (irgendwo bei netzpolitik.org gefunden, Künstler leider unbekannt)

  126. Artikel zur Plakat-Remix-Aktion von Kai Biermann auf Zeit.de:

    „Schäuble im Remixer – Dank eines „Remix-Generators“ kann jeder CDU-Wahlplakate verfremden. Die Fotografin ist verärgert, die CDU selbst schweigt dazu. Was nicht unbedingt klug ist […]“

    http://is.gd/2fgW5

  127. Womöglich wagt die CDU gerade die Flucht nach vorne: Sie ruft dazu auf, den „teAM Deutschland“-Song zu remixen.

    Ich bin gespannt auf die Werke!

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