Eine Folge des Handelsblatt IT-Podcasts ist der Frage „
Machen Google und Wikipedia dumm?“ nachgegangen und hat dazu u.a. mich interviewt.
Heutzutage mag mancher denken, Wissen sei auch ohne Lernen jederzeit verfügbar. Doch das stimmt so nicht, denn Wissen umfasst mehr als nur reine Informationsaufnahme aus Büchern und anderen Medien. Welche Rolle das Internet dabei spielt, beleuchtet diese Folge des Handelsblatt IT-Podcasts.
Vor allem besteht die Gefahr, dass uns Google, Wikipedia & Co. „denkfaul“ werden lassen.
Ich gebe zu, dass es nicht einfach ist, diese Informationen ständig zu hinterfragen…
Warum sollte uns Google und Wikipedia denkfaul werden lassen? Lexika machen auch nicht dümmer nur weil wir dort nachschlagen können.
Ich bin nicht der Meinnung das Googel oder Wikipedia uns denk faul machen könnte.
Man sollte wirklich anfangen an den Schulen, das die Kinder lernen am Pc richtig damit um zu gehen und ihnen gezeigt wird das man googelt oder auch Wikipedia nach Schauen kann.
Bei der einzigsten Schulen wo ich es mir nicht wirklich vorstellen könntne die da nicht gleich mit machen würde , ist die Waldorf Schule.
Da dort schon früher der Meinnung war die Kinder sollten nicht zu Schlau werden durch die Medien , die sie über Fernseher oder über den PC wo ins Internet gehen könnte.
Da hat Markus in seinen interview aus dem Podcasts was man sich hier bei diesem Artikel anhören kann.
Netzpoitik. org … Man kann sich hier schnell und Früh infomiehren was so gerade geschehen tut,und so kann man sich auf den Stand bringen , was einen Interessihren könnte.
Chapeau, Markus!
Wie Du Deinen Kulturoptimismus hochhälst, ist schon beeindruckend.
Aber an Medienkompetenz-Unterricht in der Schule glaubst Du doch nicht wirklich, oder!?
upps, hoch hältst, natürlich
ein lexika habe ich aber nicht bei mir. ich glaube, dass ich mir einfach weniger merken, weil ich die gewissenheit habe, dass ich jederzeit die benötigten informationen abrufen kann. hirn-outsourcing auf google?
Sehr interessante Frage! Thx für den Podcast!
Ich muss Markus beipflichten, Internet-Kompetenz muss in der Schule bereits gefördert werden. Die Schüler, die jetzt die Schule besuchen werden als Erwachsene in einer Welt leben, in der das Internet wichtiger sein wird als das Buch. Schauen wir 10 Jahre zurück, konnten wir uns damals nicht vorstellen, wie das Internet unser Leben verändern wird. In 10 Jahren oder 20 wird die Entwicklung noch weiter vorangeschritten sein. Wir können uns diesem Medium nicht mehr entziehen (und ich will es auch nicht).
Ein wichtiger Faktor, der allerdings unterschlagen wurde ist die Möglichkeit Wissen oder Informationen zu produzieren. Dass Schüler im Internet selbst Wissen erzeugen können, und mit anderen darüber kommunizieren (Web 2.0) ist ja wohl DAS schlagende Argument für Mediennutzung in der Schule. Der Wissenskonsum wird dadurch zur Wissensproduktion. Das war vor 20 Jahren (und oft auch heute noch) nicht möglich. Da gab es lediglich eine Wandzeitung auf der sich mal eine Elternteil verirrt hat. Heute können sich Omas und Opas, Tanten und Onkel anschauen, was ihre Kinder in der Schule treiben und das ist doch ’ne feine Sache.
„Medienkompetenz“ an der Schule sieht oft so aus: ausschließlich Microsoft Betriebssystem und Software ohne auch nur Erwähnung alternativer Systeme, zwangsweise Teilnahme am Schulnetzwerk lo-net2 ohne Unterrichtung der Eltern, Medialisierung banalster Unterrichtsthemen in Powerpoint. Keine Information zum Datenschutz, Verhalten im Web (Netikette), Gefahren, rechtlichen Situationen. Die Schüler surfen oft unbeobachtet und ohne irgendwelche Beschränkungen. Studien, die den Nutzen über die reine Kenntnis der Benutzung von Hard- und Software hinaus belegen, gibt es offensichtlich nicht. So könnte ich noch einige Seiten weiter schreiben, und es würde nicht besser.
Natürlich machen Google und Wikipedia nicht dumm – wenn dem Nutzer Funktion und Struktur klar sind. Also, dass eben hinter Google massive wirtschaftliche und medien-machtpolitische Interessen stecken, dto. die Wikipedia die gerade besonders in Deutschland durch die Relevanzdebatte von sich reden macht.
Sinnvoll und nützlich sind diese Quellen auf jeden Fall! Dass die gefundene Information aber an anderer Stellle verifiziert werden muss und auch dann der eigene gesunde Menschenverstand und kritisches und logisches Denken nicht abgeschaltet werden darf, muss klar sein.
DAS wäre Medienkompetenz.
Wikipedia macht partiell dumm, da der Prozess der Erkenntnis auf die Wikipedia-Autoren delegiert wird. Letztere sind nicht notwendig qualifiziert, sondern setzen sich aus wenigen Tausend Autoren zusammen, denen das raue Arbeitsklima in der Wikipedia behagt. Viele Artikel bzw. Auffassungen setzen sich nicht aufgrund von Argumenten durch, sondern aufgrund der sozialen Vernetzung und Position des Autors innerhalb der Wikipedia-Community, ohne dass ein Korrektiv eingreift. Problematisch hieran ist, dass man bei Wikipedia wie die PRAWDA den Nimbus eines angeblichen neutralen Standpunkts beansprucht, obwohl tatsächlich massiv selektiert und manipuliert wird. Siehe hierzu auch http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31565/1.html
Technische Werkzeuge machen nicht per se dumm, es kommt immer auf ihren Gebrauch an. Daher ist die Frage im Grunde falsch gestellt.
Ich selber sehe bei den Studierenden jedoch das Problem einer unbeschränkten Gläubigkeit gegenüber Wikipedia und Google. Sie zitieren ohne Unterlass aus diesen Quellen, ohne sie mal mit Offline-Quellen zu vergleichen. Dass etliche Wikipedia-Artikel wiederum lediglich aus anderen Internetquellen zusammengeklaut sind, stellen sie nicht in Rechnung.
Überhaupt gibt es wenig Bewusstsein für die Selbstreferentialität des Internets. So werden die sich häufig gegenseitig bestätigenden, weil oft aus den selben Federn stammenden Internetweisheiten für sie zu einer unumstößlichen Wahrheit – eben weil sie keine konkurrierenden Aussagen finden.
Aber das ist wie gesagt nicht die Schwäche des Mediums selbst, sondern eine Frage der Textkompetenz. Diese gilt es zu schulen. Textkritik kann man an Offline- wie Online-Medien gleichermaßen schulen. Daher sehe ich keinen Grund für einen Kulturpessimismus. Aber gleichwohl muss man das Plagiatsproblem sehr ernst nehmen. Ich finde jedenfalls immer wieder jede Menge solcher Fälschungen. Und da stehe ich sicher nicht alleine da als Dozent.
Google und Wikipedia machen faul, da stimme ich zu.
Aber irgendwann kann es auch sehr schnell passieren das Google und Wikipedia gewisse Dinge hervorheben, ist ja bei Google teils schon so. Nur wenn Firmen Geld dafür bezahlen würden, das nur ihre Sachen angezeigt werden und die Konkurrenz landet ganz weit unten in der Suche, dann könnte Google noch viel mehr Geld verdienen. Und Wikipedia ist schön und gut, aber wirklich nachprüfen ob die Infos da stimmen tut keiner, vor allem nicht in der Schule.
Bei Wikipedia kommt es darauf an, was man sucht.
Brauche ich nur einen schnellen Überblick zu einem Stichwort, sind die Infos OK.
Würde ich aber mich richtig in ein Thema einarbeiten, wäre Wikipedia nur eine Ausgangspunkt für die Recherche unter vielen. Die (Primär-)Quellen am Ende wären dann wichtiger als der eigentliche Wikipedia-Artikel.
Wieso sollten die Nutzung von Google und Wikipedia denkfaul oder dumm machen? Ich sehe auch keinen Unterschied darin, ob man seine Wissenslücken mit einem Buch oder mit dem Internet schließt. Online hat man die Antworten meistens viel schneller gefunden und bei Bedarf kann man sich mit einem Thema ausführlicher beschäftigen, weil nähere Infos nur einen Mausklick entfernt sind. Zudem sind die Infos meistens viel aktueller. Die meisten News stehen doch heutzutage als erstes im Internet und werden erst kurze Zeit später von anderen Medien veröffentlicht.
Wie auch in dem Podcast mehrfach erwähnt wird, benötigt man ja auch eine gewisse Kompetenz um sich aus der Fülle an Informationen die richtigen und wahren Aussagen herauszufiltern. Ich denke gerade für Schulen kann das Internet effektiv zur Lernunterstützung genutzt werden.
Egal auf welche Art man sich die Antworten zu seinen Wissenslücken sucht, es wird immer einen Lerneffekt haben! sollte es zumindest…
Die übliche Medienkritik, genau dieselbe Kritik gab es bereits bei der Erfindung der Schrift:
Die Schrift nutzt mir, damit ich meine Gedanken aufschreiben kann, damit brauche ich nicht mehr denken und mir nichts merken und deshalb führt die Schrift zur Verdummung.
Wikipedia macht nicht per se Dumm. Allerdings nützt Wikipedia in erster Linie dem Autoren selbst. Da er einen Artikel formulieren muß, muß er sich über das Lemma gedanken machen.
Im Idealfall lernt der Auror also, während er schreibt.
Was den Leser betrifft, kommt es darauf an. Wenn der Leser sich mit der Informationen, die in der Wikipedia stehen, zufrieden gibt, dann bleibt er, auf eine gewisse Weise dumm. Das gleiche gilt für ein x-beliebiges Lexikon, und für den Lehrer in der Schule. Wenn ein Schüler nur das aufnimmt, was ihm der Lehrer als Brocken hinwirft, wird der Schüler auf eine gewisse Weise dumm bleiben (wie die meisten Menschen).
Erst, wenn der Mensch das gelesene Hinterfragt, wenn er nachforscht, ob da nicht noch mehr ist, oder der Sachverhalt nicht anders, dann legt der Leser seine Dummheit ab, und wird zum kritischen Menschen. Allerdings kann kein Mensch auf allen Gebieten ein kritischer Hinterfrager werden.
Ist wissen der Menschen mehr nicht … Sehe das auch nicht verdummend. Es sei denn, man sieht das von dem (Wahren=) Standpunkt das der Mensch dumm ist – dann findet mann dort nur noch mehr Zuspruch .. ^^