Zeit-Online berichtet über die Netz-Kampagne von Barack Obama: Mail von Obama.
Diese Netzwerke sind das reale Gegenstück zu Obamas Rhetorik, insbesondere zu seinem oft deklarierten Ziel, massenhaft politikferne Wähler zu aktivieren und so eine Gegenmacht zu den Lobbybastionen in Washington aufzubauen. Seine gigantische E-Mail-Liste ist ein echter Machtfaktor. Wenn es so weitergeht, wird Obama dank seiner Onlinepräsenz auch anders regieren können. Seine Fans und seine Berater hoffen jedenfalls, dass er im Weißen Haus weniger Zeit mit Lobbyisten und anderen Geldgebern verbringen muss. Und dass er über Plattformen wie MySpace, Facebook, Twitter und iTunes (wo seine Reden kostenlos zu hören und zu sehen sind) dem Kongress Druck machen kann.
Überschätzen da nicht die Mitarbeiter Obamas ihre Möglichkeiten? Sollte er die Wahl gewinnen, wird sich Obama schnell in der Realität der Tagespolitik wiederfinden. Ich möchte bezweifeln, dass nach dem Ende der „Obamania“ massenhaft Leute ins Internet gehen, um sich ihn dort anzuschauen. Dann findet die Politikvermittlung wieder statt wie bisher, nämlich wenn in der Küche während dem Kochen der Fernseher läuft und zufällig gerade Nachrichten kommen.
Was für ein Quatsch!
Die Frage ist doch längst, wie sich die „Mitglieder“, „Freunde“ und sonstigen Unterstüzer jetzt verhalten, nachdem Obama von vielen seiner Positionen (sofern er solche überhaupt konkret bezogen hatte) abgerückt ist. (Iran, Telecom immunity etc.)
Darf in den von Obama kontrollierten Kanälen kritisiert werden, oder werden diese (je näher die Wahl rückt) immer mehr zu ganz gewönlichen Verlautbarungsquellen?
Und wie Obama (und sein Team) mit der Kritik aus den eigenen Reihen umgehen.