William Gibson und der Cyberspace

Telepolis schreibt über William Gibson und die Schöpfung des Cyberspace-Begriffes:

Gibson lieferte nur die rasantesten und ästhetisch raffiniertesten Begleittexte für eine Entwicklung, die auch sonst passiert wäre und die auch von anderen Autoren imaginiert wurde. Der Vorteil seines Cyberspace-Konzepts war der Gedanke der Vernetzung, beziehungsweise des dezentralen Zugangs, und der Vielgestaltigkeit seiner virtuellen Formen, was es kompatibel machte mit diversen Technologie-Bildern, während Tron nur eine einzelne „Spielwelt“ zeigte und Wahre Namen mit seiner Idee der Avatar-Repräsentation in realistisch simulierten Umwelten eher Stephensons Snow Crash vorwegnahm.

Gibson hat also streng genommen nicht die Welt handfest verändert, sondern das zu seiner Zeit gültige und bis in die Gegenwart wirkungsmächtige Symbol verdichtet, in dem VR-Forschungen u.a. sich artikulieren können und die Gesellschaft sich spiegelt ohne großen Wert zu legen auf die technischen Feinheiten. Er hat die Vorstellungskraft angefeuert und ein genial eingängiges Wort geschaffen, das vermutlich noch in vielen Jahrzehnten existieren wird. Da hat Womack Recht, man wird sich an Gibson erinnern – wenn auch vor allem an den Schöpfer des Cyberspace-Wortes.

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