Gerade ist in Amsterdam im Rahmen der „Creative Capital“-Conference das erste europäische Creative Commons Treffen gestartet. Das Treffen wurde von Paul Keller von der Waag-Society und Creative Commons Niederlande organisiert. Das Durchschnittsalter ist überraschenderweise um die 30. Insgesamt sind mittlerweile ca. 50 Menschen aus mehr als 20 Ländern anwesend. Sehr angenehm ist die ganze Atmospäre des Treffens und der ganzen Konferenz. Man merkt, dass man in den Niederlanden ist, alles ist viel entspannter. In Deutschland würde die überwältigende Zahl der Anwesenden einen Anzug tragen, nicht so hier. Angenehm ist auch, dass der Vorname auf den Namensschildern gross geschrieben ist und der Nachname in kleiner Schrift darunter.
Der Anteil der anwesenden Anwälte ist geringer als in Deutschland und mindestens ein Drittel engagiert sich zugleich in der Freie Software / Open Source Bewegung, so dass ich mich nicht alleine fühle. Viele Vertreter aus den neuen EU-Mitgliedsländern sind dabei: Bulgarien, Slowenien, Kroatien, Polen, Tschechei, Ungarn, Rumänien, Ukraine…
Zwei Personen von Creative Commons USA sind dabei. Joi Itu sitzt im Vorstand (und bloggt auch mit) und der CC Geschäftsführer, Glenn Otis Brown, gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand und Perspektiven von Creative Commons.
CC ist ein „White Hat“-Label und steht in der Mitte von Allem. Jeder kann es mögen, ob Rechteinhaber, Künstler oder Verbraucher.
10 Millionen Webseiten verlinken auf CC-Lizenzen, beim Bilderdienst Flickr gibt es eine halbe Million CC-Bilder
Hauptaufgabe ist „Building a Community around the Project.“
Hälfte der Zeit spricht CC in San Franzisco mit Technologiefirmen im Silicon Valley und Freie Software Entwicklern, damit diese die CC-Lizenzen in ihre Technik integrieren.
Glen Otis wechselt in zwei Wochen nach drei Jahren Aufbau von CC als Anwalt zu Google. Nachfolgerin wird eine Australierin, deren Namen ich gerade nicht mitbekommen habe.
3 „Geschäftsbereiche“ gibt es: Science Commons, Creative Commons, iCommons
Lessig wird als CEO alle 3 Teilbereiche leiten. Joi Ito wird vermehrt Business-Development machen.
Creative Commons Lizenz für Government-Organisationen wird für Europa gebraucht! USA kennen wohl kein Copyright auf staatliche Informationen.
Eine Frage wurde lange diskutiert: Brauchen wir mehr Lizenzen? In Europa (z.B. Deutschland) gibt es vier verschiedene Lizenzen. In den USA gibt es einige mehr, z.B. eine Lizenz für Entwicklungsländer, zwei Remix-Lizenzen oder die Public Domain Lizenz, mit deren Hilfe ein Urheberrechtlich geschütztes Werk nach 7 Jahren in die Public Domain kommt und allen gehört. Andererseits sind zuviele Lizenzen viel schlechter zu erklären, so dass von vielen Anwesenden eher eine Vereinfachung bevorzugt wird.
Science Commons hat bei der Umsetzung ein paar Probleme mit den rechtlichen Unterschieden beim Schutz von Datenbanken in verschiedenen Ländern.
creativecommons.org/discuss -> die remix-lizenz ist dadurch entstanden, dass von aussen Wünsche und Ideen für neue Lizenzen kamen. In diesem Fall von Negativeland und Gilberto Gil.
Jetzt ist erstmal wieder Pause.
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