Bei einem Haftprüfungstermin in London hat heute ein Richter entschieden, dass Julian Assange für 240.000 Pfund und mit bestimmten Auflagen auf Kaution frei kommen kann. Was die bestimmten Auflagen darstellen, ist mir bisher noch unklar. (In den Kommentaren wurden u.a. Fußfesseln genannt). Nächster Gerichtstermin ist am 11. Januar 2011.
Problem: Assange muss das Geld in bar abliefern, das dauert wohl noch einige Tage.
Update: Anscheinend hat Schweden Berufung eingelegt und innerhalb von 48 Stunden muss das höchste Gericht jetzt entscheiden, ob Assange auf Kaution frei darf.
Also auf N24.de stand, die Auflagen wären eine Fußfessel, und das sich Assange an einem der Polizei bekannten Ort aufhalten muss.
Elektronische Fußfessel ist wohl die Auflage!
240.000 Pfund hat man ja auch nicht mal eben so rumliegen…
Schnell mal die Specs von der Fussfessel besorgen…
Angeblich soll die schwedische Justiz Widerspruch eingelegt haben.
Hier gibts meistens aktuelle Infos:
http://www.guardian.co.uk/news/blog/2010/dec/14/wikileaks-julian-assange-court-appeal-live-updates
Ham‘ se ihm einen Transponder gespritzt, oder was ist los? ist er verwanzt? Die würden ihn doch nie ohne sowas gehen lassen.
Hat hier der Devisenteufel zugeschlagen? Taz sagt 200.000 Pfund (240.000 €).
@pflicht „Die Höhe der Kaution ist auf 200.000 britische Pfund (235.600 Euro) festgelegt. Dazu kommen zweimal 20.000 Pfund.“ — sagt http://www.golem.de/1012/80116.html . Kommt also etwa hin.
Es ist faszinierend und auch beängstigend, wie hier Prozesse sich verselbstständigen und unüberschaubar werden.
Journalismus möchte aufklären (- obwohl die Themen manchmal etwas Reißerisches für mich hatten -), bekämpft „Unsitten“, wird selbst per Journalismus (und rechtlich) bekämpft, Informationen kommen für den „einfachen Leser“ nur bruchstückartig an, wodurch verzerrte Bilder entstehen (Was genau wird Wikileads „en detail“ vorgeworfen? Was heißt eigentlich „Vergewaltigung“ im Zusammenhang mit den bekannt gewordenene Vorwürfen gegeüber Assange?)
Beängstigend finde ich das scheinbar Unkontrollierte, „Sich-Um-Sich-Selbst-Drehende“, irgendwie „Wie-Gehetzt-Reagieren-Müssen“ der Journalisten. Das ist alles nicht neu, aber in diesem Fall so ausgeprägt. …und deshalb für mich besorgniserregend.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,734635,00.html
Was ich nicht verstehe ist, welchen Zweck das Ausgehverbot hat. Wenn es dem Zweck dienen soll, dass Assange nicht noch mehr „schwedisch verbotenen Sex (also die Frau am Ende unzufrieden zurücklässt)“ hat, dann dürfte er selbst an derartigem wahrscheinlich das geringste Interesse haben.
Dieser Mann gehört weggesperrt. Nicht wegen der momentanen Vorwürfe, sondern wegen des tausendfachen Geheimnisverrats, den er der Welt angetan hat.
An alle Poster. Don’t feed the troll @ Nr.11 :)
Zur Kaution: Michael Moore, die Frau von Mick Jagger haben auch dazu beigetragen, dass die Summe zusammen kommt.
Es gibt/gab wohl technische Probleme mit der Anweisung der Summe.
Aber das die Schwedische Justiz keine Berufung einlegt wundert mich ja jetzt. Erst wollen die Ihn über alles haben und nun so eine Entscheidung?
Bin echt auf den 11. Januar 2011 gespannt.
Laut N-TV bleibt Assange doch in Haft. Die schwedische Justiz hat nun doch Berufung eingereicht. Sky News gab vor einer Stunde gegenteiliges bekannt.
Jetzt muss innerhalb der nächsten 48 Stunden das höchste Gericht entscheiden ob J.A. auf Kaution raus darf oder nicht.
Julian muss noch mind. 48h in Haft bleiben, bis über die Berufung aus Schweden über die Freilassung unter Auflagen und Kaution entschieden ist.
http://www.guardian.co.uk/news/blog/2010/dec/14/wikileaks-julian-assange-court-appeal-live-updates
boah ich kriech die oberkrise wie „der fall J.A.“ seitens der UK-behörden gehändelt wird (nicht nur, sondern auch).
Kaution in UK nach „alleged rape“ (das in S statgefunden haben soll) ist ROUTINE – warum in diesem falle nicht ?
das land ist gespickt voll mit überwachunsgkameras usw.
die behörden wussten u.a. immer, wo sich JA aufhält (volkverdummung i.d. medien)
„Assange, who it seems has no criminal convictions, was refused bail in England despite sureties of more than £120,000.
Yet bail following rape allegations is routine.
For two years we have been supporting a woman who suffered rape and domestic violence from a man previously convicted after attempting to murder an ex-partner and her children – he was granted bail while police investigated.“
(aus dem brief von „women against rape“ an den Guardien vom 8.12.)
http://www.guardian.co.uk/media/2010/dec/08/wikileaks-rape-allegations-freedom-of-speech
und die 240.000,00 britische pesos (bargeld !) kaution werden wohl von mehreren illustren namen gestellt.
genau, was jetzt noch fehlt ist weiteres „meddeln“ der schweden aka widerspruch gegen diese kaution.
die auflagen sprechen ja m.E. für sich.
@Herbert Heinzmann
Sind Sie dann auch der Meinung,dass z. B. die Watergate-Affaire, welche Nixon zum Rücktritt veranlasste, da sie publik wurde, so nicht hätte stattgefunden haben sollte?
Sollten Sie nun erwidern, dass die Reporter der Washington Post nun aber eben Reporter waren und diese Definition nun bei Herrn Assange eine Frage des Betrachtungs-/Standpunktes sei, so würden sie implizit aussagen, dass gewisse Wahrheiten eben nur von gewissen Leuten ausgesprochen werden dürften.
Wie stehen Sie denn dazu, dass er diese Informationen/Dokumente mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nicht einmal selbst entwendet hat?
Bitte missverstehen Sie mich nicht, Vertraulichkeit muss weiterhin bestehen können, doch in gewissen Belangen sehe ich die Idee von WikiLeaks als etwas an, für das wir dankbar sein sollten – als Korrektiv.
Weitere interessante Fragen finden sie hier, um Ihren Standpunkt auf den Prüfstand zu bringen:
http://www.youtube.com/watch?v=GDp1izlMQT0
Was mich an dem Thema beschäftigt ist, dass der Journalismus sich irgendwie in seinen Strukturen zu verhededern scheint.
Wikileaks schreibt journalistisch über Unsitten und Schlimmeres.
Andere Journale schreiben über Wikileaks und was dort schlimm oder nicht schlimm ist.
Dann schreiben sie über sich selbst, die fehlende/Freiheit des Journalismus‘, weil Wikileaks quasi verfolgt wird, weil es Dinge aufklärt.
Gleichzeitig erleben wir die Journalsiten wie getrieben/unfrei und wie im Zwang, über Wikileads zu schreiben, weil es schließlich um die eigene Identität, die Grundwerte und Rechte des Journalismusses geht.
Hier reicht eines ins andere und manches scheint sich zu verselbstständigen, ohne dass die Journalisten das noch kontrollieren können.
Das scheint zwar sonst ähnlich zu sein bei großen Gesellschaftsthemen, aber diesmal besonders stark, weil die Journalsiten selbst betroffen sind.
@Schildbuerger: Vielen Dank für den Link.
Das von einem Republikaner zu hören grenzt ja schon an Wahnsinn. Schön das es noch denkende Personen im US-Kongress gibt ;).
Achja, wer noch nicht gevotet hat, möge dieses bitte nachholen. Der Focus sucht den Menschen 2010.
Seit dem Aufruf von Fefe am späten Abend ( http://blog.fefe.de/?ts=b3f96e08 )
sind gut 11k+ Stimmen dazu gekommen (Julian Assange). Komischerweise funktioniert das Voting jetzt nicht mehr.
Vllt kann dieses jemand bestätigen.
Gute Nacht ;)
@Herbert Heinzmann
„Dieser Mann gehört weggesperrt. Nicht wegen der momentanen Vorwürfe, sondern wegen des tausendfachen Geheimnisverrats, den er der Welt angetan hat.“
Entschuldigen Sie bitte die Störung zu so später Zeit, aber ich habe da mal ein paar unwesentliche Fragen.
Zuerst einmal würde mich schon interessieren, wie jemand der nicht einmal in die „Geheimnisse“ eingeweiht war, diese dann verraten kann?
Ist es nicht eher so, das andere die „Geheimnisse“ verraten haben und er diese nur veröffentlicht hat?
Und waren das denn überhaupt Geheimnisse oder waren die Informationen nur als geheim eingestuft?
(Sie verstehen? Ich halte z.B. unseren Außentünnes auch für eine arrogante Luftpumpe, dafür brauche ich die USA nicht und das ist auch nicht sehr geheim!)
Und dann stellt sich die Frage, was er denn „der Welt“ angetan hat?
Wer ist denn die Welt?
Hat er wirklich vielen Milliarden Menschen etwas angetan?
Und wenn Ja, was?
Haben wir nicht ein Recht darauf zu wissen, was Politiker die von uns bezahlt werden, in unserem Namen so alles anstellen?
Und als letztes, und das ist für mich die allerinteressanteste Frage, WOHIN soll man ihn sperren?
Zuhause bei Muttern ins Kinderzimmer? Gefängnis? Umerziehung? Arbeitslager?
Oder besser gleich hinter die Ofentür?
Ja genau, ich bin so frei!
wer sich informieren möchte : Michael Moore „Why I’m posting bail money …“ – englisch :
postinghttp://www.huffingtonpost.com/michael-moore/why-im-posting-bail-money_b_796319.html
@20 – hatte gerade lt. meldung focus-seite kein problem „beim voting“ („wurde gezählt“)
(die Captchas hier sind ja echt der hammer – wieso haben die beim online-banking nur zahlen ?)
Schweden hat gar nicht Wiederspruch gegen die Kaution eingelegt sondern Großbritannien selber:
http://trendspektor.de/1179/wikileaks/nicht-schweden-sondern-grosbritannien-hat-freilassung-von-julian-assange-verhindert/