Flattr-Einnahmen im Juni

Flattr teilte mir eben mit, dass unser Flattr-Account im Juni ingesamt €576,53 eingenommen hat. Das ist erfreulich und deutlich mehr als ich erwartet habe. Ziel war eigentlich, nur die Hostingkosten tragen zu können. Die sind zwar hoch, aber nicht so hoch. Danke dafür. Ich werds mal weiter ausprobieren und darüber berichten.

So, nach einer langen Bahnfahrt ohne Netz komme ich jetzt mal zu einigen Einzelheiten. Insgesamt wurde im vergangenen Monat 2256x geflattrt. Daraus ergibt rund 25 Cent pro Aktion.

Und das sind die Top 10 Beiträge:

547: https://netzpolitik.org
128: https://netzpolitik.org/2010/interview-mit-peter-sunde-ueber-flattr/
109: https://netzpolitik.org/2010/verleger-leistungsschutzrecht-soll-sprache-monopolisieren/
096: https://netzpolitik.org/2010/fuer-die-ausbildung-nicht-geeignet/
075: https://netzpolitik.org/2010/heute-berliner-rede-zum-urheberrecht/
071: https://netzpolitik.org/2010/koalitionsfavoritin-ursula-von-der-leyen/
068: https://netzpolitik.org/2010/maiziere-die-zeit-des-staunens-ist-vorbei/
062: https://netzpolitik.org/2010/eine-definition-von-netzneutralitaet/
053: https://netzpolitik.org/2010/island-parlament-beauftragt-regierung-mit-schaffung-eines-datenfreihafen/
050: https://netzpolitik.org/2010/interview-zum-eperso-kaufe-nie-die-version-1-0/

Der Großteil der Beiträge wurde aber nur eine Handvoll Mal geflattrt. In der Statistik tauchen insgesamt 111 Artikel auf, die angeklickt worden sind. Daraus ergibt sich, dass der Durchschnitt dieser 111 Artikel rund 5 Euro eingebracht hat. Berücksichtigen sollte man auch in diesem Monat, dass rund 25% der Einnahmen direkt über den zentralen Flattr-Button rechts für das gesamte Blog eingenommen wurden. Das wird sicherlich nicht jeden Monat klappen, weil man dort nur einmal klicken kann. Es kam der Hinweis, dass man jeden Monat diesen Button flattrn kann.

Insgesamt erfreut es mich aber, dass im ersten „richtigen Monat“ (Mai waren nur 2 Tage) soviel Geld eingenommen wurde. Das ist mehr als ich erwartet habe. Ich lass mich mal überraschen, ob das so weitergehen wird und ob es mit einer größeren Flattr-Nutzerzahl auch zu mehr Einnahmen kommt. Noch bin ich nicht davon überzeugt, dass Flattr alleine mittelfristig ein Blog wie dieses komplett refinanzieren könnte. Dazu gehört dann wohl insgesamt ein Einnahme-Mix, der aus verschiedenen Parametern wie Flattr, Werbung, Spenden und sonstige Sachen wie Vorträge halten besteht.

85 Ergänzungen

  1. Und fürs Bloggen wieviel ihr via Flattr bekommen habt werden ihr direkt wieder geflattrt. :-D

  2. Schöne Sache.

    Ist jetzt nur die Frage, was mit dem Geld angefangen wird? ;)

    Und mal ganz nebenbei: Hast du ernsthaft geglaubt, dass du mit deinem Blog und deiner mittlerweile Instanzähnlichen Position im Internet NUR die Hosting-Kosten mit flattr reinholst?

    Flattr hat noch ziemliches Potenzial, wenn es um die monetäre Anerkennung von Journalistischer Leistung geht. Ich frage mich gerade, ob und wann auch die „großen“ in der Medienbranche auf diesen Zug aufsteigen werden.

    Ich tippe mal darauf, dass es in den nächsten Monaten eher mehr wird als die 570 Euro.

    Aber: Weiter so!

  3. @6. Benedikt
    Die Taz ist schon mal dabei, da steht der Button schon unter jedem Artikel.

    @Topic/2
    Darf man fragen, wie hoch die Hostingkosten sind, um zu wissen wie viel Überschuss es jetzt gibt?

    1. @Anon: Serverkosten sind rund 100 Euro im Monat, dazu kommt die Administrierung, die halt da ist und wo wir keine Kostenrechnung für haben. Abgesehen von dem ganzen persönlichen Einsatz der Autoren, die dafür auch kein Geld bekommen.

  4. Wie sieht das eigentlich steuerlich aus? Abgesehen davon, dass es Einkommensteuerpflichtig ist, musst du irgendwie MwSt abführen?

  5. Steuer auf Spenden? Ist das echt so?

    „wann auch die “großen” in der Medienbranche auf diesen Zug aufsteigen werden.“

    Für Spenden braucht man Sympathie bei den Lesern, die haben die großen Verlage wohl eher weniger…

  6. Wieviele Klicks waren denn notwendig, um auf €576,53 zu kommen? Letzten Monat waren es im Schnitt wohl so etwa 15 Cent pro Flatter.

  7. Alle Achtung! Und es zeigt nicht nur, dass Flattr zumindest bei großen Blogs bereits jetzt funktioniert (ich hab dagegen nur 5ct ;), sondern auch noch viel deutlicher die Bedeutung dieses Blogs.

  8. Nach Abzug der Hostingkosten kann man den Rest ja dem AKVorrat o.ä. zukommen lassen. Ganz im Sinne der Netzpolitik.

  9. Hab gerade mal 3 Klicks in 2 Monaten. Gut naja mich gibt es noch nicht so lange und ich verlinke viel und hab weniger Eigenes.
    …und das wo mir der Staat von Mindeststütze gerade 60% abzieht(Wobei der Einspruch läuft)

    Da muss wohl mal ein „Superartikel“ her!

    Aber naja wir sind ja noch im Fötusstdium.

    Glückwunasch an die OldieBlogger 8-}

  10. die Einnahmen dürften mit weiterer Verbreitung dieses Dienstes weniger werden. Aktuell nehmen ja noch nicht so viele Teil, da teilt sich die Summe dann auch durch weniger Teilnehmer. je mehr Blogger aber daran teilnehmen um so mehr dürften die Rückflüsse kleiner werden.

    Trotzdem eine interessante Idee – hab mich selbst aber bisher nicht angemeldet. Ich will nicht, daß eine Verknüpfung:
    gelesene Artikel -> Geld -> Konto(Nr.) -> reale Person
    möglich wird.

  11. @Kritiker: Interessante Idee. Aber wäre es dann nicht nahe liegender zunächst die eigene Arbeit bei Netzpolitik.org zu unterstützen?

    @Gast/18: Njein, solange die Einnahmen nur im vergleichsweise kleinen Kreis verteilt werden, dürfte es aber vor allem für kleinere Blogs schnell frustierend werden (natürlich abhängig von der Erwartungshaltung). Das könnte dazu führen, dass sich aktive Flattrer (Multiplikatoren) zurückziehen und die Idee versandet.

    Reichweitenstarke Blogs dürften unter einer breiteren Verteilung in der Testphase zunächst kaum „leiden“.

    Spannend wird es, wenn flattr auch unter den „Nur-Lesern“ eine gewisse Akzeptanz erreicht. Weitreichenstarke Blogs werden dann wohl noch stärker profitieren, mittlere und kleine aber auch.

    PS: Die direkte Verknüpfung von Lese- und Spendenverhalten sollte kein Problem sein. Gegenüber dem Empfänger bist du da ohnehin anonym, ggn. dem Dienstanbieter flattr gibt es Lösungen (bzw. sind welche in Planung).

    1. @eye-catcher: Mal den hohen Schuldenberg für die letzten Monate und Jahre abbauen, wo es keinerlei Einnahmen gab, weil wir in der Regel auf Werbeangebote verzichtet haben, die nicht zu diesem Blog passten.

  12. @20, Jörg-Olaf Schäfers

    Welche Anonymisierungslösungen gibt/soll es denn geben? Ich bin nur-Leser und nicht geneigt meine Lesegewohnheiten offen zu legen – auch habe ich eine grundlegende Abneigung gegen die im Netz vorherrschenden Zahlungssystem wie Pay-Pal, etc.

    Zahlen würde ich schon etwas, zumal ich mein Spiegel-Abo mangels investigativem Journalismus nach Jahrzehnten gekündigt habe…

  13. Ich find es super von dir, dass du die Summe im Detail offenlegst. Ich hatte mich schön öfter gefragt, wieviel es wohl für diesen Monat sein wird. Umso mehr freut mich das Ergebnis. :)

  14. „Why can I click the same flattr button again all of a sudden?
    – You can click each flattr button one time per month, so the next month you can do it again. “
    Flattr-FAQ https://flattr.com/support/faq gaaanz unten

    Das mit dem monatlich wieder klicken ist also zumindest theoretisch möglich.

  15. Eintrag in der Host-Datei:
    127.0.0.1 api.flattr.com

    Dieses Blog hat die Schnüffelsperre noch nicht überwunden und bindet immer noch direkt ein. Ergo: kein Geld.

    1. @anonymer poster: Kannst Du nochmal genauer erklären, was wir besser machen können? Im Optimalfall so, dass ich den Text einfach als Ticket unserem Admin schicken kann?

      1. @markus
        Was „anonymer poster“ wohl meint, ist dass ihr ein JavaScript von api.flattr.com einbettet.
        Das wird IMMER geladen, egal ob Flattr Nutzer oder auch nicht.
        Da man von der Seite ein Cookie bekommt und somit Flattr leicht nachvollziehen kann, wer genau auf welche Blogs/teilnehmenden Seiten geht, ist es verständlich api.falttr.com in seine Blacklist zu setzen.
        Erst recht, wenn man bei Flattr angemeldet ist und sogar noch die Zuordnung „Reale Person->Besuch ALLER teilnehmenden Blogs“ möglich wird.
        Das führt natürlich zu weniger „Flattr“ Einnahmen, denn gerade in der netzpolitik-Demographie kann ich mir vorstellen, dass mehr als im Durchschnitt versucht wird generische Tracking Cookies zu vermeiden.

        Eine Lösung, wenn sie denn von Flattr erlaubt ist: Bild mit „flattr“ auf dem netzpolitik.org Server halten und einfach nur einen Link auf die entsprechende Seite setzen.
        Wenn das nicht erlaubt ist, würde ich ehrlich gesagt Abstand von Flattr nehmen.

  16. Ich finde es gut, dass ihr eure Einnahmen durch flattr offen legt. Über den Betrag, der nach den Hostingkosten übrig bleibt müsst ihr aber keine Rechenschaft ablegen.

    Speziell meine ich auch, dass ihr es nicht spenden solltet, nur weil es flattr-Einnahmen sind. Wenn ich auf denn Button geklickt habe, dann tat ich das um für eine erbrachte Leistung zu bezahlen. Ich finde ihr solltet das Geld wie Arbeitslohn und nicht wie Spenden behandeln.

  17. Ich will hoffen, daß die Einnahmen in den nächsten Monaten sich noch steigern! Euer Engagement muß sich auch lohnen, damit wir auch in Zukunft interessante Beiträge lesen können. Weiterhin viel Erfolg!

  18. Wow, sogar ein Beitrag über Flattr-Einnahmen wird geflattred :)

    Da drengt sich doch ein kleines Redundanz-Experiment auf.

  19. Macht es eigentlich einen Unterschied wenn man einzelne Artikel oder eben den „Zentralen“ button benutzt? Wenn nicht warum werden dann beide Möglickeiten angeboten.

    Ich hatte ja zuerst angenommen der „Hauptflattr“ gilt dann nach einmaligen benutzen jeden Monat, da es aber ja nicht so ist frage mich mcih wozu e überhaupt da ist.

  20. Respekt! Na da bin ich mal gespannt, wie sich das geflattr noch entwickelt! In Zukunft reissen sich die Leute, um für einen tollen Beitrag zu zahlen – verrückte Welt! Ist die kostenlos-Kultur vorbei? :-P Die Frage wäre noch, wie viele visits netzpolitik pro Tag hat, um die flattr-zahlen generell einordnen zu können? 10.000, 20.000, 50.000?

  21. Bravo!

    Schon darüber nachgedacht, dass Ihr ab jetzt für Gerichte als kommerzielles Angebot gelten könntet?

    Was das für die Meinungsfreiheit bedeutet: Da könnte schon mal eine saftige Abmahnung wegen Wettbewerbssachen reinflattern.

    Leider sind unsere Gerichte eklig genug, bei Webs mit sehr kleinen Werbeeinnahmen einen kommerziellen Betrieb zu unterstellen, weil ja eine Gewinnerzielungsabsicht vorliegt.

    1. @alx: ja. Wir bloggen hier aber so, dass wir uns nicht angreifbar machen. Und wenn doch, schauen wir mal.

      @Rob: Keine Ahnung, wir tracken hier aus Datenschutzgründen nicht so genau. Aber pro Monat haben wir rund 1 Millionen Visits bei rund 3,6 Millionen Page-Impressions, wobei unklar ist, wieviele uns per RSS oder Browser besuchen.

  22. Ich für meinen Teil besuche Euch nur per RSS. Ich denke, dass es verdammt viele Internet-Surfer so machen.

    @Markus: wollt Ihr nicht einmal die E-Mail-Pflicht hier bei den Kommentaren abschaffen? Ist das irgendwie eine rechtliche Sache? Ich finde das eigentlich ziemlich störend. Wenn man seine Mail hinterlassen möchte, dann macht man das doch eh. Und wer es nicht möchte, wird z.Zt. dazu genötigt, Müll in das Feld zu schreiben. Irgendwie erschließt sich mir nicht der Sinn dieser Pflicht.

    Grüße!

  23. Markus da ich momentan auf der suche nach nem guten hoster bin: Bei wem hostet Netzpolitik.org?

  24. Wir testen auch grad Flattr, wenn jemand Einladungscodes haben will –> Hab meine im Blog veröffentlicht.
    Eine Frage: Mann man wirklich jeden einzelnen Blogbeitrag bei flattr nochmal manuell eintragen?
    Geht es nicht, das die automatisch die Feeds auslesen oder so?

  25. Schön zu sehen, daß das klappt. Ich habe jetzt auch den flattr Button in meinen Posts, nur leider klickt noch keiner. Hast du vielleicht einen Tipp für mich?

  26. Wow, hätte ehrlich gesagt nicht gedacht das Flattr wirklich so viel Geld einbringen kann. Ist schon nicht schlecht, als einfacher Blogger noch eine weitere Einnahmequelle als Adsense oder Affiliate Werbung zu haben. Natürlich gibt es ja noch Layer, aber die will ich persönlich keinen Besucher antuen.

    Jetzt ist nur schade dass man nicht weiß wie viele Besucher insgesamt hier waren, und wie viele geflattrt haben. <- scheiß Wort :-s

  27. Es gibt immer mehr Berichte über Flattr, daß die Einnahmen kontinuierlich zurückgingen.
    Auch blieben die Nutzer aus. Mit Kundenorientierung scheint es bei Flattr nicht soweit her, hieß es in einer Kritik auf SchweizBlog schon vor Jahren: http://schweizblog.ch/?p=1737

    Mich würde daher interessieren, wie sich die Einnahmen später weiter-entwickelt haben?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.