Auf DRadio Wissen wurde heute eine Stunde lange über Hacker diskutiert. Mit im Studio waren u.a. Constanze Kurz und Erlehmann. Hier ist die MP3 und darum ging es: Robin Hood im Netz.
Seit es Computer gibt, gibt es Hacker. Computerfreaks, die in fremde Computersysteme eindringen. Manche tun dies, um auf Sicherheitsmängel hinzuweisen, andere, um Schaden anzurichten. Manche sehen sich auch als eine Art Widerstandskämpfer.
In der öffentlichen Wahrnehmung galten Hacker lange Jahre als nachtaktive Nerds, die illegal in Computersysteme von Banken oder Ministerien eindrangen. Mittlerweile aber ist der Hacker zum Popstar der digitalen Kultur geworden. Hacken ist in. Junge Programmierer modifizieren Videospiele und Mitglieder des Chaos Computer Clubs beraten das Bundesverfassungsgericht.Der aus den 1950er Jahren stammende Begriff hat zwischenzeitlich eine mehrfache Wandlung erfahren. Anfangs waren Hacker Funkamateure, die ihre Geräte modifizierten. Ihnen folgten Mitarbeiter des MIT in Massachusetts, die den Begriff des Hackens übernahmen, um Computerprogramme oder – bauteile experimentell weiterzuentwickeln. Mit der Verbreitung des Personal Computers tauchten dann immer neue Variationen des Hackers auf.
Was ist ein Hacker?
Es geht um die Optimierung von Hardware, das Modifizieren von Telefonanschlüssen, die subversive Beschäftigung mit Software oder das illegale Eindringen in weltweite Computersysteme. Mittlerweile aber wird der ehemals ominöse Hacker zu einem wichtigen Experten und Berater in einer zunehmend von Technologie dominierten Welt.
Hacken scheint zur Kulturtechnik zu werden. Im Essener Museum Folkwang läuft derzeit eine Ausstellung zum Thema: Ausgewählte Künstler hacken das System Stadt und modifizieren den öffentlichen Raum. Auch im Kontext zahlreicher Wissenschaften treten Hacker auf. Im neuen Feld der synthetischen Biologie etwa konkurrieren plötzlich akademische Forscher mit Biohackern um Wissen und Methoden.
Bleibt die Frage, wer und was ein Hacker heute ist? Welche Aufgaben kann und sollte er wahrnehmen? Und wie wird sich das Hacken künftig verändern? Gibt es so etwas wie ein gemansames „Hackerethos“? Und werden Schulkinder künftig in Hacking unterrichtet werden?
Über das Hacken als Form der Selbstverteidigung im digitalen Zeitalter diskutieren:
* Dr. Sabine Maria Schmidt, Kuratorin im Museum Folkwang in Essen, wo zurzeit die Ausstellung Hacking the City zu sehen ist.
* Constanze Kurz, Informatikerin und Sprecherin des Chaos Computer Clubs
* Nils Dagsson Moskopp, Hacker. Im Internet auch unter dem Namen „erlehmann“ unterwegs, wo er den Blog Die Welt ist gar nicht so betreibt.
dscheisse Berlinbernd!
Ich finds gut, dass so was mal auf den Tisch kommt und nicht nur Computerfreaks bescheid wissen, was da alles für Unfug getrieben werden kann!