Was würdet ihr davon halten, wenn es auf der Autobahn ein Schild gäbe, auf dem stünde: „Sie müssen einen Volkswagen besitzen, um auf dieser Straße zu fahren. Kontaktieren Sie Ihren Volkswagen-Händler für eine kostenlose Probefahrt — Ihre Regierung“? Bei PDF-Betrachtern scheinen Behörden der Meinung zu sein, dass dies zulässig ist. Sie machen damit Werbung für proprietäre Software und die Geschäftsmodelle unfreier Software-Unternehmen.
Die Free Software Foundation Europe (für die ich arbeite) ruft alle Europäer dazu auf, auf den Webseiten ihrer Regierung Werbung für proprietäre Software zur Darstellung von PDF-Dokumenten ausfindig zu machen und sie der FSFE mitzuteilen. Zusätzlich gibt es eine Petition, die die Beendigung solcher Werbepraktiken verlangt. Bitte unterzeichnet diese, damit wir die Petition an die betroffenen Behörden schicken können.
Die Werbung für unfreie PDF-Betrachter erzeugt wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme. Das wirtschaftliche Problem ist, dass die Behörden dadurch Monopole fördern: Sie verschaffen den empfohlenen proprietären Produkten einen unfairen Vorteil, insbesondere da sie oft von falschen Aussagen begleitet werden, die diese Software als einzig vorhandene Option darstellen. Warum wird nicht Werbung für PDF-Betrachter gemacht, die von Freien-Software-Unternehmen mitentwickelt werden? Gesellschaftlich wird von den Behörden unfreie Software gefördert, welche eine Gefahr für unsere Demokratie darstellt. Als wir bei der letzten Bundestagswahl Kandidaten zu Freier Software befragt hatten, haben sich diese fast durchweg für Freie Software ausgesprochen und erklärt, dass ihre Parteien das befürworten. Dass Behörden nicht gleich auf Freie Software umstellen können, ist verständlich. Aber müssen Sie auch noch Werbung für unfreie Software machen?
Webseiten wie pdfreaders.org zeigen, dass es für alle wichtigen Betriebssysteme PDF-Betrachter gibt, die auf Freier Software basieren. Das Projekt wurde 2009 von Fellows der FSFE ins Leben gerufen und ist eine Antwort auf die Angewohnheit der öffentlichen Verwaltung, für ein bestimmtes unfreies Produkt auf ihren Webseiten zu werben.
Die Suche beginnt heute (13. September) und geht bis zum 17. Oktober 2010. Ende Oktober werden Preise an die Teilnehmer und Gruppen verliehen, die die höchste Anzahl von Werbungen für proprietäre Software auf Regierungs-Webseiten gefunden haben. Die Petition können Freiwillige gemeinsam mit der FSFE an die betroffenen Institutionen schicken.
Viel Spaß bei der Werbungs-Jagd!
PS: Die Anzahl der Fehlerberichte für die Länder wird auch deren Wertung bei der Freien-Software-Europameisterschaft 2012 haben.
Mac kaufen und schon ist Adobe Vergangenheit :)
Ah ja, und damit vom einen „unfreien Lager“ direkt ins Nächste?
Na vielen Dank, eine Lösung ist das nicht.
@torschtl: „Mac kaufen…“
Ging es hier nicht gerade um FREIE Systeme und Software?
wo ist der Link um diese unschönen Werbungen (die wahrscheinlich noch nicht mal Geld in die Staatskasse bringen) zu melden?
Wenn ich auf meiner Webseite Dokumente als PDF anbiete, dann sollte ich ggf. für meine ‚Zielgruppe‘ auch noch einen Hinweis hinterlassen, mit welcher Software man sich so eine PDF anzeigen lassen kann.
In der Regel verlinke ich dann auf die Variante von Adobe. Der Adobe Acrobat Reader ist kostenlos, funktioniert und ist für die wesentlichen Plattformen verfügbar. Siehe hierzu: http://www.adobe.com/products/reader/systemreqs/!
Den Aufwand eine ‚freie‘ Alternative aus einer Übersichtsseite herauszupicken möchte ich keinem Anwender antun.
Von daher gibt es jetzt kein völliges Unverständnis für das oben benannte Anliegen. Aber ein wenig abwegig ist es schon höhere Hürden für den ‚unerfahrenen‘ Nutzer einzubauen. Adobe Reader, googeln, … das ist vielen vertraut.
Es muss nicht immer ‚freie‘ Software um der Freiheit willen sein.
Es geht ja auch nicht um deine Webseite. Mach dort was Du willst.
Wenn jedoch auf einer Regierungswebseite ein Link auf adobe.com platziert wird, ist das Werbung für die proprietäre Software von Adobe mit meinen Steuermitteln.
ich finde das bild mit dem VW etwas schief, es geht ja nicht ums „nicht dürfen“ sondern ums „nicht könnne“. aber es ist schon richtig das man gleichzeitig auch einen link zu einer freien alternative anbieten sollte. aber da man nicht zu allen ein link setzen kann, wird so oder so jemand benachteiligt.
Ich bin eigentlich für freie Software, aber die Aktion hier scheint mir sehr scheinheilig.
FSFE ist behauptet gegen limitierung auf ein bestimmtes Produkt zu sein. Warum zum Teufel werden auf der pdfreader.org dann nur open source Produkte angeboten? Was ist mit anderen, wie zum Beispiel Foxit Reader?
Sehr scheinheilig.
Das unterschreibe ich sicher nicht.
Danke für den Denkanstoß. Obwohl ich selbst leidenschaftlich freie Software einsetze, habe selbst schon häufiger gedankenlos diese \Werbung\ eingesetzt. Übrigens sollte erwähnt werden, dass es sich wohl in der Regel nicht um eine bewusste Entscheidung pro proprietär und contra frei handelt sondern eher eine Gewohnheitssache ist, den link auf Adobe zu setzen.
Ich finde die Aktion nicht gut. Auf eine Software zu verweisen, die die höchste Marktdurchdringung hat, bzw. am Meisten benutzt wird, um ein Format anzuzeigen sollte die Entscheidung des Anbeiters der Dokumente sein.
Er kann ja einen Zusatzlink auf Alternativen hinzufügen, aber muss auf freiwilliger Basis geschehen.
Mit Zwang wird freie Software auch nicht besser.
Greetz,
GHad
http://www.google.de/#q=ben%C3%B6tigen+ministerium+adobe
gewonnen?
PDFreaders.org ist gestalterisch eine Katastrophe. Viel Text, zu viele Auswahlmöglichkeiten. Wenn das OS schon erkannt wird, kann man auch gleich alles irrelevante ausblenden.
Angemessen wäre außerdem, wirklich alle Reader aufzulisten, also auch die kostenlosen nicht-freien.
Wenn man das weiterdenkt ist jeder embed-Tag verwerflich, weil der Browser dadurch angehalten wird, prop. (ich kürz‘ das mal ab, sonst verhaspel ich mich bei dem Wort jedes mal) Software zu installieren.
Ich sehe es wie #5 (Micha). Der Adobe Acrobat Reader steht als Synonym die Leseprogramme für PDF-Dateien. Nicht mehr und nicht weniger. So, wie wir regelmäßig sagen, dass wir „googlen“, um dann eben doch eine andere Suchmaschine zu verwenden.
Auch kann ich die wirtschaftlichen Probleme nicht erkennen, so wie sie dargestellt werden, da der der Adobe Reader ein Gratis-Tool ist.
Anders gestaltet sich die Sachlage, wenn um Software zum Erstellen bzw. Beschreiben von PDF-Dateien geht. Dann kann und sollte man per Link eine Empfehlung mit Erklärung für kostenlose Alternativen aussprechen.
Das Problem ist ja, dass manche PDF-Dokumente den Adobe Reader erfordern. Ich kann unter Ubuntu mit Evince die Rechnungen meines Telefonanbieters nicht öffnen, da die Verschlüsselung von Evince wohl noch nicht richtig beherrscht wird.
Gerade Regierungsinstitutionen sollten darauf achten, dass die Wahl der Mittel frei bleibt und sich nicht darauf verlassen, dass Adobe ihnen den „vollen Service“ bietet.
Wow!
Ich lese hier ja wirklich gerne und ertappe mich oft dabei, wie ich mir denke „Ja, die haben Recht!“, aber der Beitrag…
Nee, das geht gar nicht. Bitte mal keine Atombomben auf Ameisen werfen, danke. ;)
Erinnert mich an Elster für Linux.
Hallo? Wo ist den Link mit dem ich eine gefundene Seite melden kann? Bisschen blöd wenn man mitmachen will und nicht weiß wie!
Der Link bei der FSFE zum mitmachen???
@1 Na das ist ja ein sehr hilfreicher Tipp…
Für mich als unwissender: Was gibt es denn für vernünftige Alternativen zum Adobe Reader um PDFs auf einem Windows-System zu betrachten? Gerade im Bezug auf die mir aktuell immer wieder über den Weg laufenden Sicherheitslücken beim Adobe Produkt würde mich das interessieren.
„Sie müssen einen Volkswagen besitzen, um auf dieser Straße zu fahren. Kontaktieren Sie Ihren Volkswagen-Händler für eine kostenlose Probefahrt — Ihre Regierung“
Das ist so nicht ganz korrekt. Da man die PDFs mit irgendeinem Programm öffnen kann. Richtig müsste es heissen:
„Sie müssen ein Auto besitzen, um auf dieser Straße zu fahren. Kontaktieren Sie Ihren Volkswagen-Händler für eine kostenlose Probefahrt — Ihre Regierung“
Ausserdem sehe ich das nicht als Werbung sondern als Hilfestellung für den Benutzer. Ihr müsst auch dran denken, dass nicht alle Nerds sind und weder wissen was PDFs sind oder wie sie sie öffnen sollen.
Wenn solche User dann auf http://pdfreaders.org/ gehen sehen sie erstmal viel Text, vier Downloadlinks, mehrer Ausgegraute. Die Webseite empfiehlt mir einen durch farbliche Kennzeichnung anstatt mir sofort nur einen Downloadlink anzubieten, der zentral auf der Seite platziert ist. Auf der mir empfohlenden Nachfolgeseite http://live.gnome.org/Evince/Downloads werden dann 10 Links angebogen und der Nutzer mit englisch und haufenweise Abkürzungen bombadiert.
Wenn die Designer von den Webseiten freier Software mal ein bisschen von den Annahmen einer Nerds-Users weggehen würden und sich mehr um Usability kümmern würden gäb es das Problem nicht. Das Problem vieler freier Software ist vorallem die Präsentation des Produkts, dann kommt die Installationesusability und dann die Usability.
Nehmt euch mal ein Beispiel an:
http://de.openoffice.org/
http://www.mozilla-europe.org/de/firefox/
Schließe mich den meisten hier an: pdfreaders.org ist eine Zumutung. Ich spreche mich damit nicht gegen das Projekt aus, sondern gegen die Usability. Ich habe jeden Tag mit Interfaces zu tun, aber wenn ein Interface nicht „as simple as possible, but not simpler“ ist, wird daraus nichts.
Erst muss man dort wählen, was man denn nun für ein Betriebssystem hat, woran schon geschätzte 80 % scheitern, und dann muss man sich auch noch einen von diesen Readern aussuchen, die so „coole“ Namen haben (solche Namen denken sich echt nur Programmierer aus …). Außerdem steht eine Wahl größer sieben Einheiten schon auf verlorenem Posten (so denkspeicherplatzmäßig).
Und woher soll meine Oma nun wissen, welches der ist, den sie nehmen soll? Ne, ne, so wird das nichts. Schmeißt erst mal alle raus, die keinen nennenswerten Marktanteil haben, dann baut ihr eine übersichtliche und schicke Website, mit Screenshots für jedes vorgestellte Produkt. Klappt doch auf browsehappy.com auch für Browser. Danach können wir noch mal drüber reden.
Von pdfreaders.org:
„Es gibt auch proprietäre Alternativen zu Adobes PDF-Betrachter, deren Funktionsweise aber ebenfalls ein Geschäftsgeheimnis ist und die Ihr Recht auf Kontrolle Ihrer eigenen Privatsphäre und Ihrer Daten nicht respektieren.“
Ich bin Linux Nutzer und bevorzuge Freie Software, aber ich finde es ehrlich gesagt ziemlich frech proprietäre Software generell als unsicher und ‚böse‘ darzustellen.
Eine Empfehlungsseite zum Verlinken ist eine tolle Idee aber nicht mit solchen Verteufelungen. Nur weil etwas Closed Source ist heisst das doch nicht automatisch das die Firma respektlos gegenüber den Kunden ist. Das möchte ich so nicht unterschreiben.
@Christoph
Ich glaube du hast den zentralen Punkt getroffen. Die Regierung muss beim Erstellen der PDFs auf freie Software setzen. Dabei muss ein Tradeoff gemacht werden zwischen dem Sicherstellen dass die PDFs von sovielen Nutzern wie möglich gelesen werden können und dem nutzen von Featuren.
„Die Werbung für unfreie PDF-Betrachter erzeugt wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme.“
Ähm, ich überlege gerade ernsthaft netzpolitik aus meinem Feed-Reader zu schmeißen.
Dieser Artikel ist nicht schlüssig und lächerlich.
Netzpolitik wegen einem Artikel aus dem Feed-Reader zu schmeissen ist nicht gerade logisch und total übertrieben. Ich sage lieber nicht dass es lächerlich ist, da das eine Wertung ist, die ich nicht machen möchte.
Wären die freien Reader unter Mac OS X ebenso einfach zu installieren wie der gängige Adobe Reader, würden bestimmt viele Nutzer wechseln.
Es ist einem »stinknormalen« Mac-User nicht zuzumuten, diese umständlichen Installationen vorzunehmen.
Außerdem benötigen Mac-User gar kein gesonderes Programm um PDFs zu öffnen, da das bereits zum System gehörende Programm »Vorschau« diese lesen kann.
Im Übrigen halte ich die gesamte Aktion für etwas übertrieben.
Manchmal gilt eben doch noch die alte Weisheit, dass man die Kirche auch mal im Dorf lassen kann.
(siehe andere Kommentare mit ähnlichem Inhalt)
Freie PDF-Reader sind ja schön und gut, aber viele Formulare die man auf Kummunalen oder Regierungs-Websites sieht benutzen erweiterte Funktionen, wie Berechnungen, online Übertragung der Daten und so weiter sind ohne den Acrobat nicht machbar, zumindest nicht ohne hohe Aufwände seitens der Kommunen. Daher finde ich diese Aktion absolut Schwachsinnig und kontraproduktiv.
@Lindworm, das schreibe ich ja auch in meinem Kommentar oben, Kommunen sollten darauf achten, dass bei den von ihnen gewählten Medien die Nutzer eine Wahl der Mittel haben. Wenn man den Adobe Reader benutzen MUSS, um bspw. eine Ummeldung durchzuführen, dann war das ein Fehlgriff der Kommune.
Für die Regierungen der Welt wäre es doch ein leichtes einen quelloffenen Dokumentenbetrachter erster Güte erstellen zu lassen. Stattdessen baut man auf Adobe, dass die ihren Reader immer brav pflegen.
Also muss jetzt jede Kommune einen PDF Spezialisten einstellen, oder?
Greetz,
GHad
gute idee die regierungssites auf alternativen zu adobe hinzuweisen. allerdings ist das vorgehen doch schon arg kritisch. pdfreaders.org kann nicht als alternative zum adobelink verwendet werden. so lange da nichts besseres kommt, wird sich auf den webseiten nichts ändern.
@Christoph
merkwürdige wunschvorstellung^^
Mitmachen geht hier:
http://www.fsfe.org/campaigns/pdfreaders/pdfreaders.de.html
Bitte keine Autovergleiche!
/troll-an
Das ist Werbung für die deutsche Automobil Industrie.
/troll-aus
Dass es Evince auch für Windows gibt war mir vorher nicht bekannt. Ich verbuche das mal als positiven Nebeneffekt. Ich würde pdfreaders.org nicht als Katastrophe bezeichnen, aber die bisher aufgezählten Kritikpunkte teile ich.
Selbstverständlich ist unfreie Software abgrundtief bösartig, das muss man dem unbedarften Nutzer aber nicht in einem subversiven oder polemischen Ton an den Kopf werfen. Der Nutzer wird eh schon genug gequält durch die fehlenden Programme, die er sich alle nach installieren muss, weil der Hersteller daran auch noch mal Geld verdienen will oder schlicht den Sinn eines integrierten Dokumentenbetrachters der mehr als nur PDFs öffnen kann nicht sieht. Da muss die FSF nicht noch als Fanatiker die Bühne betreten, das ist leider nicht hilfreich.
Allgemein hätte sich die FSF doch wunderbar
gegen diese Download Abofallen positionieren können, wenn sie ein eigenes benutzerfreundliches Portal mit Verweisen zu freier Software aufgebaut hätte. Das muss mir wohl entgangen sein. Schade eigentlich, denn downloadcenter.fsfe.org wäre eine echte Bereicherung für uns alle!
Trotzdem bin ich natürlich für diese Initiative, aber falls jemand von der FSF die Zeilen liest: Denkt mal drüber nach.
(Bin zwar nicht von der FSF, sondern von der FSFE, aber ich antworte mal trotzdem).
Ich versteh leider nicht ganz was du hier meinst. Kontaktier mich einfach nochmal.
Viele Grüße
Matthias
zwar bin ich auch für freie software, aber das ist kleinlich.
ich sehe das als hilfestellung für nutzer mit wenig ahnung.
wenn die software was kosten würde würde ich es verstehen…aber diese ist ja kostenlos….
Zugegeben ist die Aktion etwas harsch, sehr wohl ist es bei genauerer Betrachtung aber Werbung und es sollte zumindest eine Alternative verlinkt sein. Ein Argument für die Notwendigkeit eines Alternativ-Links liefert das BSI gleich selbst in einer aktuellen Presseminformation: „Neue Schwachstelle im Adobe Reader“ https://www.bsi.bund.de/cln_183/ContentBSI/Presse/Pressemitteilungen/Sicherheitsluecke_Adobe_Reader_090910.html
Das ist dann aber keine Werbung, richtig?! ;-)
Blödsinn und peinlich für eine Webseite wie Netzpolitik.
Ist schon wieder 1. April?
Bloß nicht verunsichern lassen, Netzpolitik. Solche Aktionen zu unterstützen ist genau das richtige. Auch wenn GNU und die FSF(E) nicht immer für gute Wortwahl bekannt sind.
Und wenn manche Leute das hier wieder in ihrem polemischen „alles nerds außer adobe“ blödsinn abtun, da weiß ich auch nicht mehr was ich darauf antworten sollte, also lass ich es ganz.
Ach naja, pdf ist nunmal ein Kind Adobes, das offizielle Icon trägt auch noch den Adobe Markennamen und das charakteristische Schleifchen. Im Hinblick auf weniger versierte Anwender halte ich es für das kleinere Übel, ihn auf den Originalhersteller zu verweisen, statt ihn in einer Welt voller fragwüdiger Fremdsoftware allein zu lassen. Auch wenn Adobes Produkt sicher nicht fehlerfrei ist, ein als PDF-Viewer verkleideter Trojaner oder eine von den 96€-Abmahnfallen sind sicher weit kritischer zu betrachten. Ich bin schon froh, wenn ich nirgendwo mit Office oder Exceldokumenten belästigt werde.
Sie könnten ja einfach statt dem Adobe-Logo hinschreiben: „Sie benötiegn Programm zur Darstellung dieses Dokuments. Z.B. Adobe…“
Alter Schwede. So ein Schwachsinn hab ich ja schon lange nicht mehr gelesen. Das ist ja Bild Niveau. Nur halt von einem anderen Standpunkt aus betrachtet.
Fehlen nur noch Verschwörungstheorien..
Habt ihr einen Textvorschlag, was man stattdessen schreiben könnte, ohne dadurch bestimmte Webseiten via Verlinkung zu bevorteilen? Man will ja nicht den Adobe Reader direkt unterstützen, aber durch was lässt sich so eine Einblendung idealerweise ersetzen, erst recht wenn es sich z.B. um Formulare handelt, die eventuell einige Zusatzfunktionen haben?
Ich schlage einen Link vor, der automatisch das Betriebssystem erkennt und eines der drei besten Programme rotierend als Download zur Verfügung stellt.
PDF ist ein offenes Format und es gibt etliche ISO Normen dazu. Dass Behörden auf PDF als Austausch und Archiv Format setzen ist völlig richtig und auf den Reader zu verweisen ebenso. Zwar wird indirekt Werbung betrieben, nur die Darstellung und Sicherheit der verlinkten Programme sollte auch stimmen.
@AndyS2
das reine anzeigen von pdfs sollten die browser nativ unterstützen. chrome geht da schon den richtigen weg. pdfs die mehr benötigen, die über einfaches anzeigen hinaus gehen, sollten von öffentlicher seite vermieden werden. allerdings wäre das eine strategische entscheidung und die polemische art der fsfe ist da sicher nicht der richtige weg um diese herbei zu führen. natürlich ist es auch immer eine frage von günstigen alternativen und know how.
@tm78654
Aber es ist halt viel besser Formulare als PDF zu nehmen, die Felder am Pc auszufüllen und dann zu drucken als zu drucken und dann handschriftlich auszufüllen. Dann gibts Probleme beim Lesen. Ausserdem muss man einen Drucker besitzen.
Du kannst nicht sagen, dass man auf Formulare verzichten sollte, weil es keine freie PDF Viewer gibt. Du kannst nicht sagen, dass alle auf Funktionalität verzichten müssen, nur damit ein paar endlich ihre freien Viewer nutzen können. Das ist ein schlechter Tradeoff.
Grundsätzlich ist die Idee gut. Ich finde jede Regierungsseite – darf prinzipiell keine Werbung für ausschließlich ein Produkt machen. Bei Software sowieso nicht – da es viele verschiedene Betriebssysteme und vorlieben gibt. Doch ist der AcrobatReader einfach der Platzhirsch und wirklich einfach zu installieren. Und es gibt viele die nicht unter die Haube des Pcs kucken wollen – sondern das Ding soll funktionieren und fertig. Ein Hinweis auf eine einfache Auswahlseite würde mir da reichen – allerdings sollte auf dieser auch Acrobat vertreten sein. Der Nutzer muss die Wahl haben auch zwischen prop. und quelloffen
Wenn ich als Nutzer und Verfechter von freier und quelloffener Software mit Nutzern nicht offener Systeme spreche, kommt immer sehr schnell die Frage was denn freie SW sei. Neben einer einfachen und ansprechenden Präsentation müssen die Vorteile von offener *und* freier SW immer noch erklärt werden.
Der Präsentation zu http://pdfreaders.org/ ist grausam und abschreckend. Die Installation so mancher guter Tools ist für 90% aller bisherigen Nutzer nicht offener Systeme nicht bewältigbar.
Für diese Klientel muß ein PC mit samt dem Betriebssystem *und* den gewünschten Tools (inkl. der schönen Spiele) einfach nur funktionieren.
Es muß einfach nur deutlich mehr plattformunabhänige coole Spiele geben, dann dürfte die Akzenptanz und Nutzung freier und quelloffener SW deutlich zunehmen.
Ansonsten hat Werbung auf Seiten von Behörden, Kommunen und sonstigen steuerlich finanzierten Einrichtungen nicht zu suchen. Es sollte ein Hinweis auf die Nutzung eines für das verwendete System geeigneten Betrachter reichen. Evtl. sollten diese Einrichtungen sogar ganz auf solche Darstellungen verzichten, es gibt genügend andere Möglichkeiten.
„Für diese Klientel muß ein PC mit samt dem Betriebssystem *und* den gewünschten Tools (inkl. der schönen Spiele) einfach nur funktionieren.“
Ein Computer sollte grundsätzlich einfach nur funktionieren, denn es ist ein Werkzeug zur Unterstützung bei meiner Arbeit.
Übertreibt es nicht…
Danke für die Rückmeldungen zu http://www.pdfreaders.org. Wir werden hier in den nächsten Wochen ein paar Dinge, die hier angesprochen wurden verbessern.
Danke auch für die andere Kritik zu der Aktion.
Viele Grüße
Matthias
Ich hab jetzt schon öfter Kommentare wie diesen gelesen:
Ist das denn wirklich so? Ich benutze zwar keinen „freien“ PDF-Reader, sondern Foxit, hatte aber zumindest damit noch nie Probleme. Schlimmstenfalls musste ich Javascript per Hand einstellen, schwer war das nicht. Machen denn die freien Reader größere Probleme?
Ein anderer Ansatz noch zu dem Thema: warum müssen staatliche Stellen ausgerechnet die teuerste Lösung zum Erstellen von PDFs wählen? Im Gegensatz zu Adobe Acrobat erstellt außerdem jede günstigere oder kostenlose PDF-Software standardkonforme Dokumente, die dann auch jeder Reader öffnen und darstellen kann. Also warum Steuergelder verschwenden? Wär doch ne prima Einsparmöglichkeit…
Wenn es bei der Werbung bliebe wäre es ja ok. Schließlich hat Adobe sich ja die Arbeit gemacht das PDF Format zu entwickeln und als ISO32000 Norm zu veröffentlichen.
Viel schlimmer ist, dass die Deutschen Finanzbehörden zwingen Gewerbetreibende ihre Steuer mit dem Elster verfahren zu erklären. Für Nutzer eines unfreien BS aus Redmond liefern sie dazu Die ElsterFormular (bzw. Routinen zum erstellen entsprechender Programme) Software zum Download oder als DVD. Nutzern freier Software bleiben außen vor. Das ist viel schlimmer! Und z.B. „Geierlein“ (http://stesie.github.com/geierlein/) reicht nicht für die Einkommensteuererklärung aus.